Erfahrungm künstliches Koma

Ich brauche für meine Facharbeit Erfahrung mit dem „künstlichen Koma“ , im Rahmen meiner Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin.
Danke im Vorraus :wink:

Hallo, da hab ich keinerlei Erfahrungen damit

Da habe ich leider keine persönlichen Erfahrungen.

Trotzdem viel Erfolg

LG Claudia

Hallo,
na ja, zu diesem Thema gibt es ganze Bücher, da ist die Frage wohl doch zu allgemein, um hier einfach beantwortet werden zu können.
Grundsätzlich ist die Laien-Bezeichnung als Koma aus medizinischer Sicht auch nicht so glücklich. Ein „richtiges“ Koma ist ja eine tiefe Bewußtlosigkeit aufgrund einer Schädigung des Gehirns, zB durch Unfall, Vergiftung, Sauerstoffmangel etc. Dieser Zustand ist nicht bewußt herbei geführt.
Anders bei dem, was man als künstliches Koma bezeichnet. Hier wird ein Patient absichtlich in einen bewußtlosen Zustand versetzt, um den Körper zu entlasten und die Heilung zu unterstützen. Schwere Erkrankungen, Verbrennungen, Verletzungen können ein Grund dafür sein. Der Körper befindet sich in einer sehr instabilen Situation, unter großem Stress, es gibt vielleicht starke Schmerzen, alles Zustände, die der Patient in wachem Zustand kaum aushalten könnte, oder in denen der wache Zustand die Situation sogar noch verschlechtern könnte. Vom Prinzip her macht der Arzt das gleiche wie bei einer Narkose für eine Operation, nur eben nicht für ein paar Stunden, sondern für Tage, manchmal auch Wochen, wie es eben der Zustand erfordert. Es handelt sich also eigentlich um eine Langzeit-Narkose. Entsprechend ist auch der medizinische und pflegerische Aufwand sehr hoch.
Wenn es jetzt darum geht, Erfahrungen zu dem Thema zu sammeln, möchte ich gerne anregen, sich so etwas „in echt“ anzuschauen. Sie haben bestimmt eie Anästesieabteilung oder eine Intensivstation auf der Arbeitsstelle. Sprechen Sie dort doch mal einen der Ärzte oder die Stationsschwester an, ob man Ihnen das Thema mal an einen Patienten erklären kann. So kommt gleich der Praxisbezug dazu.
Natürlich gibt es auch reichliche und umfangreiche Informationen im Internet, Google macht´s möglich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Koma#.E2.80.9EK.C3.BCns…

http://www.medizin-welt.info/wissen/Was-ist-kuenstli…

http://www.medizinfo.de/neurologie/koma/kuenstliches…

…und viele mehr.
Viel Erfolg!
TS

Hallo, leider kann ich Dir zu diesem Thema wenig sagen da es in Richtung Anästhesie geht. Erkundige Dich bei jemanden die eine Facharbeit für Anästhesie gemacht haben. Viel Glück!

Tut mir leid, da kann ich Dir leider nicht helfen.
Gruß, Theo.

Wie soll ich das verstehen, Du „brauchst Erfahrung“?
Bitte teile mir doch mit, was Du wissen möchtest.
Gruß
Antje

Ich brauche jemanden der entweder Erlebnisse hat als Betroffener, Angehöriger oder einen Patienten im künstlichen Koma gepflegt hat.
Ich möchte gerne verschiedene Sichweise darstellen.

Hallo Mia,
leider kann ich erst später antworten, da ich ein paar Tage verreist bin.
Ist das OK?
Gruß Werner.

Hast du da spezielle Fragen? Ich selbst kenne das künstliche Koma aus dem Brereich der Intensivpflege, speziell bei Neurochirurgischen Patienten.
Was genau würde dich interessieren?

Erstmal danke für die schnelle Antwort. Ich hab mal ein paar Fragen aufgeschrieben die mir weiterhelfen würden :smile: :

Welche Besonderheiten gibt es in der Pflege, gegenüber wachen Patienten?
Welche Parameter stehen dabei unter strenger Beobachtung?
Woran erkennt man eine Verschlechterung/ Verbesserung des Zustandes des Patienten?
Wie ist die Versorgung eines Patienten der aus dem künstlichen Koma kommt?

und vorallem :
Wie war dein Umgang mit den Patienten im künstlichen Koma ?
Und gibt es irgendeine Besondere Geschichte die du mir erzählen kannst ?

Die letzten Fragen sind mir die wichtigste :smile:

Welche Besonderheiten gibt es in der Pflege, gegenüber wachen Patienten?
Nun, du bist bei der Beurteilung des Zustandes auf das angeweisen was du siehst. Du hast keine Möglichkeiten den Patienten zu fragen. Du kannst nicht wie sonst die Neurologie des Patienten beurteilen oder ihn bspweise nach Beschwerden fragen. Du musst dich um die Ernährung kümmern und einige Standartpflegemassnahmen durchführen wie Augen-/Mund-/Nasenpflege, Parotitisprophylaxe etc.
Klar der Patient muss auch gelagert werden, Kontrakturprophylaxe nicht zu vergessen.
Bei neurochir. Patienten steht bei den Parametern meist der ICP, der CPP und auch die Beurteilung der Pupillen im Vordergrund. Zur Einschätzung der Narkosetiefe gibt es inzwischen Hilfsmittel wie Narcotrend etc.
Aber auch EKG, Körpertemperatur und die anderen üblichen Parameter sind wichtig.
Eine Verbesserung oder Verschlechterung erkannt man an den Parametern oder Laborwerten aber bspw. auch am Hautkolorit (Sepsis) oder wie gesagt an den Pupillen (Neurochir).
In der Neurochirurgie bleiben die Patienten so klange in Narkose bis sie sich stabilisiert haben. Dann versucht man sie kontrolliert und langsam wachwerden zu lassen.
Der Prozess des Wachwerdens kann sich schwierig gestalten. Delirprophlaxe ist sicherlich ein Thema.
Was auch wichtig ist, ist die Tatsache dass es immer wieder Berichte gibt von Patienten, die auch während der Narkose ihre Umgebung wahrnehmen konnten. Ich lann das aus eigener Erfahrung nicht bestätigen, aber das es zumindest möglich ist, verhalte ich mich so, als wäre mein Patient wach. Ich sage also was ich mache, bevor ich was mache etc. (incl. Initialberührung)
Im künstlichen Koma ist es die Betreunung der Angehörigen etwas umfangreicher, da sie oftmals eine Barriere zu ihrem Familienmitglied aufbauen und große Ängste haben. Dein Job ist es u.a sie behutsam an den Patienten ranzuführen. Ihre Ängste zu erkennen und aufzuklären.
Wow, das Thema ist so umfangreich.
Klar, dein Patient ist in dieser Zeit beatmet. Bei Wachwerden kommt dann auch das Thema Weaning dazu.
Denke wenn du alles mit aufnimmst, wird deine Facharbeit ziemlich lange :wink:
Das waren so die Dinge, die mir spontan eingefallen sind.
Ne besondere Geschichte fällt mir so nicht ein. Irgendwie wird das mit der Zeit Routine. Da sieht man nix besonderes daran.

Hi mia_s, habe meine 10 Ärztebücher gewälzt, aber wohl noch nicht das, was Du benötigst gefunden, nämlich die Pflege des komatösen Patienten.Erwarte aber gleich meinen Hausarzt auf einen Besuch und werde ihn daraufhin ansprechen.Sollte ich etwas Wissenswertes erfahren, melde ich mich heute noch bei Dir. Ansonsten muß ich passen.v.l.g.Bienlie

Hallo mia_s,
leider habe ich als Internist mit Langzeitnarkosen (= künstl. Koma) keine Erfahrung. Das betrifft mehr die Anästhesisten.
Sorry
Ralf Becker

Hi mia_s.Dein Thema ist sehr umfangreich.Z.B. muß das Trachiosstomieloch in der Luftröhre mehrmals gereinigt und vom Schleim angesaugt werden, Körperpflege, Flüssigkeitszufuhr usw. Mein Arzt hat den Rat gegeben, Dich in einem Altenheim oder Hospiz zu erkundigen. Dort wird man Dir bestimmt gerne weiter helfen.Wüsch Dir viel Glück, l.g. Bienlie

Hallo Mia,
im März 2011 war ich nach einer schweren OP mit Komplikationen etwa 4 Wochen ‚nicht da‘. In der Zeit war ich auch 14 Tage in einem anderen Krankenhaus zur Dialyse. In dieser Zeit hatte ich verschiedene ‚Träume‘. Vermutlich habe ich Geräusche gehört, die dann Bilder in mir hervorgerufen haben. Einmal sagte ein Arzt zu mir, Ihre Frau kommt jetzt zu Ihnen. Ich habe sie aber dann nicht wahrgenommen, genau wie meine von weit her angereiste Tochter, die ich auch nicht wahrgenommen habe. Ein anderer Vorfall: Einmal störte mich das helle Licht in einem Raum (Intensiv- oder Überwachungsraum?).Ich beschwerte mich bei der Schwester, aber sie sagte barsch, sie müsse arbeiten. Dort müssen auch noch andere Patienten gelegen haben.Ich weiß nicht, ob Ihnen meine Zeilen helfen. Evtl. stellen Sie mir noch konkrete Fragen.
Freundliche Grüße, Werner.

Erstmal danke für deine Antwort!

Ich würde gerne erstmal wissen welche OP du hattest und welche Komplikationen es gab?

Und wurdest du in der Zeit im künstlichen Koma beatmet oder hast du eigenständig geatmet?

Wie war es für dich als du langsam wieder aufgewacht bist?

Und wie geht es dir heute dabei 14 Tage nichts um dich rum mitbekommen zu haben?

Dankeschön, das hilft mir erstmal gut weiter!

Ich hoffe ich kann mich noch mal an dich wenden falls weitere Fragen auftauchen?

Klar, einfach melden :smile:

Ich habe eine künstliche Blase aus Dünndarm bekommen. Mit der Blase wurde auch die Prostata entfernt. In der Nacht nach der OP hatte ich Blutungen, mußte wieder aufgeschnitten werden, Schlaganfall und Multifunktionsversagen, Wiederbelebung. Ich wurde künstlich beatmet. Als ich aufwachte, es war in der Karwoche 2011 war ich zunächst desorientiert, konnte karfreitag und Gründonnerstag nicht in die richtige Reihenfolge bringen, konnte zunächst auch nicht schreiben. Mein Kopf war aber i.O., d.h. ich wußte z.B. noch meine Pins.
Ich habe 4 Wochen nichts mitbekommen. Weiß alles nur von meiner Frau, die täglich ca. 60Km gefahren ist, um sich zu kümmern. Sie hat dafür gesorgt, daß die Geräte eingeschaltet blieben.