Mich interessiert die Erfindung des Fernrohrs. Ich weiß, dass der holländische Brillenmacher Lipperhey 1608 das erste Fernrohr baute. Galileo hat das Rohr 1610 verbessert. Wo finde ich nähere Information zu dem Thema?
Gruß, Alexander
Mich interessiert die Erfindung des Fernrohrs. Ich weiß, dass der holländische Brillenmacher Lipperhey 1608 das erste Fernrohr baute. Galileo hat das Rohr 1610 verbessert. Wo finde ich nähere Information zu dem Thema?
Gruß, Alexander
Hi, Alex
Sieh Dir mal diese Seite an:
http://www.britannica.com/bcom/eb/article/3/0,5716,1…
Bye
Barney
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Fernrohr bereits im 16. Jh. in England bekannt
Die Erfindung des Fernrohrs in Holland 1608 war nur die WIEDERerfindung (oder Nachahmung?) eines bereits in England bekannten Instruments. Anstelle einer Nacherzählung gebe ich hier wörtlich den entsprechenden Text wieder aus:
Hertslet, Der Treppenwitz der Weltgeschichte
Geschichtliche Irrtümer, Entstellungen und Erfindungen
Neunte Auflage 1918
Graf Karl Klinckowström entdeckte [1911] in der Handschriftensammlung des Britischen Museums zu London die Aufzeichnungen des im Jahre 1583 verstorbenen Mathematikers Bourne, der darin von dem Fernrohr mit Worten redet, die jeden Zweifel daran ausschließen, daß ihm das Instrument bekannt war. Er spricht nämlich von der 1571 auf den Londoner Büchermarkt gebrachten Schrift „A Geometrical Practise, named Pantometria“ eines gewissen Leonard Digges, von der heute kein Exemplar mehr vorhanden zu sein scheint, während die von seinem Sohne Thomas Digges geschriebene Vorrede erhalten ist. Der jüngere Digges sagt in ihr wörtlich: „Mein Vater war durch fortgesetzte mühevolle Versuche und mathematische Schlüsse dahin gelangt und hat auch durch praktische Kombination geeigneter Gläser es möglich gemacht, nicht nur weit entfernte Gegenstände zu entdecken, auf Briefen und gekennzeichneten Geldstücken, die von seinen Freunden absichtlich auf offenem Felde verstreut waren, die ganze Prägung und Schrift zu lesen, sondern hat auch über eine Entfernung von sieben [englischen] Meilen angegeben, was an jenen so entfernten Orten vorging“.
Das Fernrohr ist somit vor 1571 erfunden worden von Leonard Digges. Leider weiß man nicht, welche Linsenkombination der ältere Digges verwendete: Sammellinse und Zerstreuungslinse (wie die Holländer und anfangs auch Galilei), was einen sehr kurzen Tubus erlaubt (heute noch bei Operngläsern im Gebrauch), aber nur ein virtuelles Bild erzeugt, ODER zwei Sammellinsen (von Kepler vorgeschlagen, von Galilei erstmals praktiziert), was ein reelles, aber „auf dem Kopf stehendes“ Bild ergibt. Die dritte geniale Erfindung waren dann die Umlenkprismen, welche das umkehrende Bild der beiden Sammellinsen wieder „auf die Füße stellen“.
Django
hmm aber bei robin hood (der mit kevin costner) hatte doch der maure auch schon ein fernrohr. ist das kuenstlerische verfälschung historischer tatsachen, oder hatten die araber schon frueher fernrohre?
Filme sind Kunst- und keine Geschichtswerke
Fernrohre setzen die Fähigkeit des Glasschleifens voraus, und diese entstand mit den Fenstern christlicher Kirchen und mit Heiligenschreinen. Das Schleifen gekrümmter Glasflächen zu Brillen praktizierte erstmals Salvino degli Armati (gest. 1317) in Florenz; vermutlich war er der Erfinder der Brille.
Wenn Robin Hood in der Zeit von König Richard Löwenherz (gest. 1190) gelebt (hat/haben soll), so besaßen die Mauren jener Zeit gerantiert keine Fernrohre.
Django
Hallo !
Es ist wirklich lustig, wie Geschichte und Hollywood in einen Topf geworfen werden und die meisten diesen Schwachsinn auch noch glauben.
Ich habe gestern abend einen Film (fast 2 Stunden) über die neuen Funde in Ägypten gesehen. Das ganze war, wie man dann schnell erkannte, ein amerikanischer Film. Die Hauptperson der wichtige ägyptische „Wissenschaftler“, welcher mal für die Pyramidenforschung zuständig war.
Der Film war aufgemacht wie eine Reportage und sicher die Hälfte der Zeit zeigte man alte und neue Hollywoodfilmausschnitte.
Am Schluß der Reportage hatte man nichts gesehen, bis auf ein paar Mumien, die heute auch in jedem Museum rumliegen.
Die „Reporter“ brachten das Ganze so, wie damals den Fall der Mauer : hektisch, dramatisch und unlogisch.
Gruß Werner
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