Hallo,
gestern habe ich unserem 2-jährigen Kleinpudel Maxi die jährliche Tollwutimpfung machen lassen. Die restliche normale Impfung (z.B.Nobivac Lepto) macht der Tierarzt ca. alle 6 Monate.
Jetzt meinte er gestern, dass es Neuigkeiten bzgl. der Leishmaniose- Schutzimpfung gibt (wir wohnen in Südeuropa) Maxi schützen wir z.Zt. mit Advantix.
Der Leishmaniose-Impfzyklus (wird nur im Winter gemacht) - würde ca. 300 Euro kosten. Ausserdem gäbe es einen neuen Impfstoff gegen Zwingerhusten und andere verwandte Krankheiten, der durch die Nase verabreicht wird. Die ganze Angelegenheit ist recht teuer!
Ich habe versucht im Internet zu recherchieren, bin aber nicht klug geworden.
Hat jemand von Euch diesbezügliche Erfahrungen gemacht? Ist das wirklich erfoderlich / bzw empfehlenswert? Für Informationen bin ich (und Maxi) sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüssen
Reginarita
Hallo,
na der verdient ja gut …
Tollwut hält heute 3 Jahre bei bestimmten Impfstoffen hier in Deutschland.
Schau mal hier ist jede Menge Info…
Alles Gute
Margit
Hallo,
bezüglich der Leishmaniose-Impfung wirst du noch keine Erfahrungswerte kriegen, weil sie neu ist. Sie verspricht derzeit eine hohe Sicherheit, Näheres wird man vermutlich erst wissen, wenn man sie erprobt hat. Vielleicht weiß aber Johnny hierzu schon etwas mehr.
Was ich entscheidend finde ist, dass es zu der Impfung einen Schnelltest gibt, der abklärt, ob der Hund leishmaniosefrei ist. Andernfalls darf er nicht geimpft werden. Ich persönlich würde - so ich dort leben würde und das Glück hätte, einen bislang nicht infizierten, jungen Hund zu haben - impfen lassen.
Die Impfungen gegen Leptospirose und Zwingerhusten lasse ich nicht impfen. In der Kombiimpfung wird in der Regel gegen den viralen Zwingerhusten (Parainfluenza-Virus, PI) geimpft, und da ist es so, wie bei einer Grippeschutzimpfung beim Menschen: Gegen die Stämme, die die die Impfung abdeckt, ist der Hund geschützt, gegen andere bzw. gegen Mutationen dieser Stämme nicht. Entgegen der Behauptung, über Kreuzreaktionen schütze die Impfung auch gegen andere Virenstämme, ist das bislang nicht nachgewiesen worden.
Bei der Nasenimpfung wird meist gegen PI und gegen den bakteriellen Erreger Bordetella bronchiseptica (Bb) geimpft. Das Versagen der Impfung ist insgesamt dennoch recht hoch - vor allem bei hohem Infektionsdruck.
Die Impfung gegen Leptospirose schützt nur gegen zwei der insgesamt ca. 200 Leptospirenarten, an denen der Hund erkranken kann. Zudem gilt sie als die Impfung mit den stärksten und bedenklichsten Nebenwirkungen. Leptospirose ist im Falle einer Erkrankung gut mit Antibiotika zu therapieren.
Was die Tollwutimpfung betrifft: Meines Wissens ist in Portugal der Impfstoff „Nobivac“, der eine 3-Jahreszulassung hat, zugelassen. Für dieses Jahr ist es zu spät, aber wenn du im nächsten Jahr impfen lässt, kannst du auf diesen Impfstoff bestehen. Dann hast du in Sachen TW-Impfung 3 Jahre Ruhe.
Schöne Grüße
Jule
Hallo Reginarita,
Jetzt meinte er gestern, dass es Neuigkeiten bzgl. der
Leishmaniose- Schutzimpfung gibt (wir wohnen in Südeuropa)
Maxi schützen wir z.Zt. mit Advantix.
bei dauerhaftem Aufenthalt im Süden ist die Impfung mit CaniLeish durchaus sinnvoll. Sowohl im Labor- als auch Feldversuch zeigte der Impfstoff sehr gute Wirkung und Verträglichkeit - billig ist er leider nicht und ersetzt auch nicht die Ektoparasitenprophylaxe - es gibt noch andere Krankheiten, die durch blutsaugende Parasiten übertragen werden.
Ausserdem gäbe es einen neuen
Impfstoff gegen Zwingerhusten und andere verwandte
Krankheiten, der durch die Nase verabreicht wird. Die ganze
Angelegenheit ist recht teuer!
„Zwingerhusten“ ist eine Komplexerkrankung, die durch etliche verschiedene Erreger (div. Viren- u. Bakterienstämme) verursacht werden kann. Derzeit gibt es keinen Impfstoff, der wirklich einen nennenswerten Schutz bietet. Es gibt zwar einige SHPLT-Kombi-Impfstoffe mit Parainfluenza-Komponente; da aber i.d.R. ein Erregermix für die Erkrankung verantwortlich ist, wäre es ein großer Glücksfall, wenn gerade der Parainfluenza-Stamm, gegen den geimpft wurde, ausschlaggebend wäre.
Der angebotene Nasentropfen-Impfstoff hilft lediglich gegen Bortedellen (= mögliche bakterielle Miterreger des „Zwingerhustens“). Da infektiöse Atemwegserkrankungen standardmäßig eh mit Antibiotikum behandelt werden, das gegen Bortedellen gut wirksam ist, und es sich nur um einen von vielen möglichen Verursachern handelt, sehe ich in der vorbeugenden Impfung keinen Sinn.
Gruß
Johnny
Hallo und nochmals vielen Dank für die so wichtigen Informationen!
Mit freundlichen Grüssen
Reginarita
Impfung in infizierte Hunde
Hallo Johnny,
rein interessehalber: Angesichts des lebhaften Hundehandels mit Hunden aus dem Süden und Leishmaniose-Infektionsraten von bis zu 50 Prozent der dortigen Hundepopulation, könnte ich mir vorstellen, dass die „Tierschutz“-Tierhändler künftig mit geimpften Hunden werben.
Wenn die diesbezüglichen Kontrollen ähnlich oberflächlich verlaufen, wie ich sie bislang in Bezug auf die Diagnose von Mittelmeerkrankheiten kenne, würde ich die Gefahr sehen, dass Hunde einfach geimpft werden, um sie besser loszuwerden.
Momentan mögen die hohen Kosten da noch einen Riegel vorschieben, aber die werden sich früher oder später vermutlich ausreichend reduzieren, um das Ganze interessant zu machen.
Hast du eine Vorstellung, was ein Hundebesitzer zu erwarten hätte, wenn in einen mit Leishmaniose infizierten Hund geimpft würde?
Schöne Grüße
Jule
Hallo Jule,
rein interessehalber: Angesichts des lebhaften Hundehandels
mit Hunden aus dem Süden und Leishmaniose-Infektionsraten von
bis zu 50 Prozent der dortigen Hundepopulation, könnte ich mir
vorstellen, dass die „Tierschutz“-Tierhändler künftig mit
geimpften Hunden werben.
Wenn die diesbezüglichen Kontrollen ähnlich oberflächlich
verlaufen, wie ich sie bislang in Bezug auf die Diagnose von
Mittelmeerkrankheiten kenne, würde ich die Gefahr sehen, dass
Hunde einfach geimpft werden, um sie besser loszuwerden.
das wird sich zeigen. Ich glaube aber, dass weiterhin eher mit anrührenden Geschichten aus der Tötungsstation geworben wird - kostet weder Zeit noch Geld. Je besser die Story, desto weniger interessiert der Gesundheitszustand und das Wesen des Geretteten.
Momentan mögen die hohen Kosten da noch einen Riegel
vorschieben, aber die werden sich früher oder später
vermutlich ausreichend reduzieren, um das Ganze interessant zu
machen.
Ich glaube nicht, dass der Preis sinken wird, da der Impfstoff kaum ein Massenprodukt werden wird.
Hast du eine Vorstellung, was ein Hundebesitzer zu erwarten
hätte, wenn in einen mit Leishmaniose infizierten Hund geimpft
würde?
Da noch keine Erfahrungswerte vorhanden sind, muss man sich auf die Veröffentlichungen des Herstellers verlassen. Der hat - zumindest offiziell - bisher dazu noch keine Untersuchung gemacht. Er beschreibt lediglich, dass bei bereits mit Leishmannien infizierten Hunden keine anderen möglichen Nebenwirkungen unmittelbar nach der Impfung zu erwarten sind als bei nicht infizierten.
Gruß
Johnny