Erhaltungstherapie bei Blasenkrebs , was ist das ?

Was ist eine Erhaltungstherapie bei Blasenkrebs und was wird da genau gemacht ?

Hallo colberg,

das ist eigentlich recht einfach erklärt :
Es wird versucht, die Blase zu erhalten.

Wenn man Blasenkrebs hat, gibt es zwei Möglichkeiten :
Blasenerhaltend therapieren oder radikal Zystektomieren, ( komplett entfernen )
Dies ist natürlich von bestimmten Faktoren abhängig, nämlich vom Staging und vom Grading.
Guckst Du hier :
http://www.forum-blasenkrebs.net/board62-oberflächli…

Das Staging bestimmt die Einwachstiefe des Tumores, das Grading die Aggressivität.
Ist der Tumor bereits in den Blasenmuskel eingewachsen, ( fängt bei pT2a an ), dann ist die radikale Zystektomie anzuraten. ( Aber auch schon ein pT1G3 ist hochaggressiv und kann durchaus zur Blasenentfernung reichen. )
Blasenerhaltend werden Tumoren behandelt, wenn Staging und Grading noch niedrig sind, z.B. ein pTaG2 oder ein pT1G2.

Hier gibt es verschiedene Therapien:

Die meist angewendete Therapie ist die TUR-B, ( transurethrale Resektion der Blase ).
Dabei wird das Karzinom durch die Harnröhre mittels eines geeigneten Werkzeuges ausgeschält, ( resektiert ). Danach wird gemeinhin eine Instillation mittels Mitomycin durchgeführt, dieses Mittel wird direkt in die Blase gegeben, bleibt dort zwei Stunden und wird dann ausgepinkelt.
Es ist häufig der Fall, dass nicht alles rausgeschnitten wird, dann wächste das Karzinom nach, dies nennt man “Rezidiv”. Dann wird nochmals resektiert. Man kann durchaus 10 bis 12 mal resektieren, aber irgendwann ist Schluss, die Blase vernarbt, sie verkleinert sich, dann muss sie raus.

Eine andere Methode ist die Hyperthermie mittels der “Synergo-Methode”.
Dabei wird eine Elektrode in die Blase gelegt, ( ähnlich einer Microwelle ), die Blase wird von innen erwärmt, ( ca. 41 bis 42°C ), gleichzeitig wird Mitomycon in die Blase gefüllt.
Durch die Erwärmung des Blaseninneres wirkt das Mitomycin besser.
Die Erfolge betragen dabei ca. 50%, die Nebenwirkungen sind noch erträglich, aber durchaus vorhanden.

Eine weitere Methode ist die Radio-Chemotherapie.
Hier kann auch durchaus ein schon recht schwerer Befall, ( z.B. pT2bG3 oder gar pT3aG3 ), blasenerhaltend therapiert werden.
Allerdings gibt es über die Erfolge dieser Therapie keine gesicherten Studien.
Die Radiologen behaupten etwas von ca. 70%, ich bezweifle diese Aussagen aber stark.
15 bis 20% sind meiner Meinung nach realistischer.
Die Radio-Chemo bedarf eines starken Durchhaltevermögens, sie ist eine richtige Chemo mit allen bekannten Nebenwirkungen.
Nachteil :
Durch die Bestrahlung kann es zu Schädigungen des Darmes kommen.
Dann ist - im Falle eines Radio-Chemoversagens - das Anlegen einer Neoblase nicht mehr möglich.

Was ist eine Erhaltungstherapie bei Blasenkrebs und was wird
da genau gemacht ?