Hallo,
es geht um den letzten, den 4. Band „Die Welt und wir“ von Gerold Prauss. Ich war verreist und habe erst die ersten 50 Seiten durchgeackert.
Es tauchen hier nun plötzlich ganz neue Begriffe auf für die Ausdehnungen von „Punkt“ verschiedener Art auf den verschiedenen Stufen, die in der Unvermitteltheit anfänglich durchaus den Eindruck von Verlegenheit machen können und wie deren Überwindungsversuche erscheinen.
Ich meine die Begriffe „Gefühl“ im Zusammenhang mit der ersten Stufe als etwas Unthematisiertes von „Genügen“ und „Ungenügen“, dann den Begriff „Verdoppelung“ praktisch aller drei Stufen über den Vorgang der Objektivierung und Thematisierung einer Erkenntnis hinaus zur Handlung als eine Ausdehnung oder Fortführung immer noch der gleichen Intention, die jedoch als „Verdoppelung“ nicht eine weitere Ausdehnung des Punktes meint, sondern eher wie eine Anwendung oder Auswirkung des Objektivierten und Thematisierten und damit eine Weiterführung bedeutet, die, wie alle Stufen der Erkenntnis durch das gleiche „Material“ eine Einheit und Einfachheit bleiben oder behalten.
Die Begriffe „Gefühl, „Verdoppelung“ und „Material“ gilt es erstmal als normale, alltägliche Erfahrung im Sinne der immer komplexer werdenden Struktur der bislang aber widerspruchsfreien Systematik und Herleitung zu vergegenwärtigen, was hier am Beispiel von „Durst“, einem „Glas Wasser“ und „Trinken“ durchgespielt wird.
Band 2/2, Seite 502-503
„Der (Inhalt als Gefühl) aber ist auch als ein unthematisierter voll bewußt, so daß auch immer nur vor diesem Hintergrund von Zeit und von jeweiligem Gefühl in ihr ein Objekt als thematisiert bewußtes in den Vordergrund tritt. Und so tut es dies denn auch schon immer gleichsam als gefühlsgefärbtes Objekt, als ein solches nämlich, worauf das jeweilige Gefühl schon immer abfärbt. Und so geht auch umgekehrt nur innerhalb von solchem Hintergrundgefühlsbewußtsein, das gleichwohl ein Vollbewußtsein bildet, jenes Ihnen wohlbekannte Hin und Her und Auf und Ab zwischen Bedürfnis und Befriedigung vonstatten als ein ständiges Herüber und Hinüber zwischen Ungenügen und Genügen.
Denn tatsächlich ist dies alles etwas rein Mentales innerhalb von einem Subjekt, auch wenn es dies durch Zusammenwirken eines Objekts mit dem Objekt ist, das als entsprechendes Somatisches der Körper dieses Subjekts ist. Und was auch immer hier auf dieser Seite vorliegt oder vorgeht, wie etwa ein Wassermangel oder ein Entstehen bzw. ein Vergehen von Wassermangel, - so etwas wie ein Genügen oder Ungenügen und ein Übergang dazwischen liegt und geht nur dort auf jener Seite des Mentalen vor: nur als entsprechendes Gefühl oder Bewußtsein.“
Prauss vermeidet hier nicht ohne Grund die sonst überall vielfach benutze Metapher zu verwenden, mit der bereits der Sprache nach, zumindest im Deutschen, „Begreifen“ im Sinne der Handlung „Greifen“ als ein komplexer Vorgang von Erkennen benutzt und begriffen wird.
Fast penetrant gilt es dem gegenüber gerade umgekehrt, Erkennen mit dem Greifen zusammen weiter als Praktizität, und alles zusammen als Artefact im Auge zu behalten. Denn es gilt zu vermeiden, die objektivierte Erkenntnis fälschlich als eine Theorie zum Handeln mißzuverstehen.
Wir befinden uns dabei also nicht im luftleeren Raum einer reinen These oder Theorie.
(Vielleicht eine nützlich eine Erinnerung:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv… )
Der Übertitel, bzw. Untertitel des letzten Bandes heißt: „Die Grenzen einer Absicht“. Und da wird es schließlich spannend: was bis jetzt ja noch ziemlich wie ein determinierter Automatismus aussieht, ist realiter letztlich doch auch die Spielwiese unserer Einfälle und freien bis willkürlichen Entscheidungen.
Alles ist im Grunde Selbsterkenntnis. Von welchem Punkt an müssen wir das Handtuch werfen?
ganz herzlich
Friedhelm