Erlaubnis zur Haltung eines Kampfhundes - DRINGEND

Hallo zusammen,

stellt Euch folgenden Fall vor: Ein unbescholtener Bürger mit langjähriger Erfahrung in Sachen Hund (sein Hund lebt im Haus der Familie, ist ein vollwertiges Mitglied, dessen Erziehung ist gut und gewaltfrei) möchte sich nach dem Tod seines Labradors einen American Staffordshire Terrier zulegen, umgangssprachlich auch „Kampfhund“ (Kategorie 1) genannt.

Der Hundefreund lebt in einer Gemeinde in Baden-Württemberg, die eine Kampfhundeverordnung hat. Konkret heißt das, daß jährlich 840 Euro Steuern (auch dann wenn der Hund den Wesenstest bestanden hat) zu zahlen sind für das Tier. Weitere Probleme bereiten dem Hundefreund das berechtigte Interesse zur Haltung dieser Rasse; auf Nachfrage erklärte ihm die Gemeinde, daß eine Haltung von Kampfhunden für Privatpersonen nicht vorgesehen ist.

Was für Möglichkeiten hat der Hundefreund? Gibt es einen Weg, daß er sich seinen Amstaff halten kann ohne daß er umzieht in eine Gemeinde, die keine Kampfhundeverordnung hat?

Was passiert, wenn er sich den Hund seiner Träume zulegt und diesen als Labrador-Boxer-Mix anmeldet? Wer stellt überhaupt fest, was ein Kampfhund ist?

Ich werde meinem Hundefreund die guten Tips zukommen lassen, blöde Kommentare leite ich ihm nicht weiter. (Es wird immer ahnungslose Leute geben, die von der Bösartigkeit dieser Hunde überzeugt sind.) Also bitte nur ernstgemeinte Rückmeldungen die hilfreich sind.

Martina Vera Schmitt, erreichbar auch unter eMail: [email protected]

Hallo,

in ganz BW benötigt die Haltung von Kampfhunden eine Erlaubnis.
Da müsste man schon aus dem Ländle rausziehen.

Einen AmStaff als anderen Hund anmelden ist mit Sicherheit keine gute Idee, irgendein Nachbar rennt immer zur Gemeinde und schreit: „Kampfhund!“
Dann ist mit Sicherheit der Hund weg, eine Erlaubnis wirds niemals mehr geben wegen Unzuverlässigkeit des Halters und Bussgeld ist noch das mindeste.

Wer ein echter Hundefreund ist, liebt alle Hunde und wird sich auch einen armen vernachlässigten Mischling aus dem Tierheim holen
und unterstützt mit seinem Wunsch nach einem AmStaff nicht wieder diese hundeverachtende Wurfmaschinerie…

grüße
miamei

Hallo miamei,

generell hast du recht. Aber ich gebe zu bedenken, dass die Tierheime mit eben diesen Kampfhundrassen überfüllt sind aus eben den von dir aufgezeigten Gründen. In Berlin ist das jeenfalls so.

Gruß

Annie

1 Like

Was passiert, wenn er sich den Hund seiner Träume zulegt und
diesen als Labrador-Boxer-Mix anmeldet? Wer stellt überhaupt
fest, was ein Kampfhund ist?

Nur mal zu dem Teil: das ist unter anderem genauso Steuerhinterziehung wie Schwarzgeld in der Schweiz. Wer mit sowas liebäugelt kann nicht ernsthafte Beratung erwarten, jedenfalls nicht in einem öffentlichen Medium.

Gruss Reinhard

Halo

Nur mal zu dem Teil: das ist unter anderem genauso Steuerhinterziehung wie Schwarzgeld in der Schweiz.

Ich möchte zu bedenken geben, dass Steuerhinterziehung hier wohl nicht das Motiv wäre.

Viele Grüße

Hallo

auf Nachfrage erklärte ihm die Gemeinde, daß eine Haltung von Kampfhunden für Privatpersonen nicht vorgesehen ist.

Wäre es ein Argument, wenn er einem Tierheimhund (wo er ja bestimmt einen Am Staff finden wird) ein zu Hause geben will?
Ich weiß nicht, ob sowas eine Rolle spielen könnte, aber könnte er das mal versuchen? -

Viele Grüße

Wäre es ein Argument, wenn er einem Tierheimhund (wo er ja
bestimmt einen Am Staff finden wird) ein zu Hause geben will?

Sicher, es gibt z.B. ein Formular "Anmeldung eines aus dem Tierheim Erfurt übernommenen Hundes zur Hundesteuer und Antrag auf Hundesteuerermäßigung nach § 5 Nr. 3 HStSErf "…

Keine Satire, heisst wirklich so. Ist aber überall anders (Gemeindesatzung).

Gruss Reinhard

Ich möchte zu bedenken geben, dass Steuerhinterziehung hier
wohl nicht das Motiv wäre.

Hat Zumwinkel sicher auch gesagt. Tatsächlich bringen auch viele Geld in die Schweiz als Sicherheits-Rücklage und nicht wegen der steuerlichen Nebenwirkungen. Bloss interessiert das nicht, wenn man erwischt wird.

Gruss Reinhard

Hallo Martina,

ich kann nur für Bayern sprechen, aber grundsätzlich sind die Chancen gleich null. Auch Hunde aus dem Tierheim bilden da keine Ausnahme. Dass das Ganze Blödsinn ist, spielt dabei keine Rolle, die Auflagen der Rasselisten werden zu 100 Prozent umgesetzt. Ich habe während meiner Tätigkeit als sachverständige Gutachterin keinen einzigen Fall erlebt, wo die Haltung genehmigt wurde.

Was passiert, wenn er sich den Hund seiner Träume zulegt und diesen als Labrador-Boxer-Mix anmeldet?

Spätestens dann, wenn ein Nachbar (oder sonst wer) beim Ordnungsamt anzeigt, dass jemand einen Kampfhund hält, wird überprüft, ob das den Tatsachen entspricht. In einem solchen Fall würde der Hund einem Gutachter vorgestellt werden müssen und der wird mit Sicherheit erkennen, um welche Rasse es sich handelt. Abgesehen von rechtlichen Konsequenzen bedeutet das den Entzug des Hundes.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

In einem solchen
Fall würde der Hund einem Gutachter vorgestellt werden müssen
und der wird mit Sicherheit erkennen, um welche Rasse es sich
handelt.

der Gutachter würde höchstens behaupten, dass er mit Sicherheit erkennen kann, um welche Rasse es sich handelt.

Ohne Papiere kann auch er nur den Hundetyp beschreiben.

Gruß

Johnny

1 Like

Hallo Johnny,

der Gutachter würde höchstens behaupten, dass er mit Sicherheit erkennen kann, um welche Rasse es sich handelt.

Du kannst gerne ein wenig formulierungstechnische Erbsenzählerei betreiben, wenn dich das befriedigt, aber am Ergebnis ändert das nichts. Und: Ich habe durchaus gesagt, dass es sich bei dem Hund, den ich begutachtet habe, um einen Hund der Rasse XY handelt.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

Du kannst gerne ein wenig formulierungstechnische
Erbsenzählerei betreiben, wenn dich das befriedigt, aber am
Ergebnis ändert das nichts.

ich weiß nicht, was das mit „formulierungstechnischer Erbsenzählerei“ zu tun hat, wenn ich schreibe, dass es nicht möglich ist, einen Hund mit unbekannten Vorfahren mit Sicherheit einer Rasse zuzuordnen. Auch wenn einzelne rassetypische Merkmale erkennbar sind, bewegt man sich da im spekulativen Bereich.

Und: Ich habe durchaus gesagt,
dass es sich bei dem Hund, den ich begutachtet habe, um einen
Hund der Rasse XY handelt.

Ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung, welchen Hund du begutachtet hast, um was es dabei ging und inwiefern das etwas mit meinem Posting zu tun hat.

Gruß

Johnny

Wir hatten unsere American-Staffordshire-Hündin bereits bevor in Bayern die neue Kampfhunderegelung aufkam. Zuerst haben sie uns den Hund gelassen, aber eine Tages stand der Polizeihundeführer vor unserer Tür und hat den Hund ins Tierheim (Bayern) mitgenommen.
Alle unsere Versuche die Hündin in eine Familie nach Schleswig-Holstein über den American-Staffordshire-Club zu überführen (dort ist/war keine Kampfhunderegelung), wurden von der Tierheimleitung abgelehnt. Die Hündin saß viele Jahre im Tierheim (Gino) und ist dann wegen Krebs eingeschläfert worden. Wir durften unseren Hund nie mehr haben, nicht mal spazieren gehen war erlaubt.
Einen Staffi erkennt jeder sofort, das mit dem „Mogeln“ kannst vergessen. Ich würde also in Bayern von einem reinrassigen oder auch Mischlings-Staffi total abraten. Solange du nicht Michael Jackson heißt und „besonders schutzbedürftig“ bist kriegst du NIEMALS eine Genehmigung und mögen die Negativzeugnisse noch so „positiv“ sein.

2 Like

… Solange du nicht
Michael Jackson heißt und „besonders schutzbedürftig“ bist
kriegst du NIEMALS eine Genehmigung und mögen die
Negativzeugnisse noch so „positiv“ sein.

Das kannst du so absolut nicht behaupten. Ich kann dir versichern, mit einer (Millionen-) Spende an eine regierende Partei im Rücken bekommt man so eine Genehmigung innerhalb 24 Stunden.

Das kann natürlich nicht jeder, und es soll auch keine Empfehlung sein. Bloss falls sich jemand wundert, wieso man trotzdem beim Spazierengehen Kampfhunden begegnen kann.

Gruss Reinhard