Erlaubte Spannung zwischen PE und N?

Hallo,

ich wohne neu in einer Mietwohnung, wo das Haus vor ca. 1 Jahr grundsaniert wurde. Beim Befestigen von Lampen ist mir aufgefallen, daß beim Berühren von PE und N immer der FI rausspringt. Die gemessene Spannung zwischen beiden Leitern liegt bei 0,42V. Gibt es einen erlaubten Grenzwert? Ab wann sollte der Vermieter informiert werden?

Gruß
Pauli

0,42V ist sch sehr wenig. Was gut ist. Dass bei Kontakt von N u. PE rausfliegt: Auch das ist in Ordnung. Deine Anlahe ist offenbar sehr gutbin Schuss, was man von Neubau der Elektrik aber auch erwarten darf.
M. W. liegt der Grenzwert von Spannung zw. PE u. N bei ca 10V. Aber das ist schon ziemlich hoch.

Zur Erklärung:
An einer Sicherung hängen meist mehrere Verbraucher, deren Strom über N zurück fließt (man entschuldige diese Ausrucksweise).
Da die Leitungen auch nen gewissen elektrischen Widerstand haben, ist klar, dass man auch ne gewisse Spannung an N gegenüber PE messen kann. 0,42V ist aber sehr wenig, da kann man sich fragen, was man da überhaupt misst.

Verbindet man N und PE, dann wird der Strom der Verbraucher an dieser Stelle auch durch den PE abfließen. Der FI sieht, dass nicht der ganze Strom über N zurück kommt, und löst aus. Völlig normal.

Allerdings… Wenn man Lampen montiert, sollte man so oder so vorher die Sicherung ziehen. Dann können die auch nicht auslösen. Oder?

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Moin,

Dann können die auch nicht auslösen.

völlig richtig. Aber: Ich will in der Werkstatt, 10 m vom Haus entfernt, eine Steckdose anbringen, schalte die Sicherungen ab, die zur Werkstatt führen, schließe die Steckdose an, will die Sicherungen wieder einschalten und sehe, dass der FI ausgelöst hat. Was passiert da?

Gruß
Ralf

danke für die Antwort. Natürlich ist das mit der Sicherung besser, ich muß allerdings noch prüfen, welche Steckdosen oder Lampen zu welchen Sicherungen gehören. Die vorhandene Beschriftung ist nicht zuzuordnen. Der Elektriker, der das installiert und beschriftet hat, hat bei einer Steckdose N an PE angeschlossen und PE an N. Und ich wundere mich, warum beim Anschließen eines Gerätes der SI auslöst :open_mouth:
Im Moment schalte ich der Einfachheit halten den SI aus, wenn ich Lampen montiere. Damit sind nicht alle Geräte/Lampen ausgeschaltet, da es mehrere SIs gibt.

Gruß
Pauli

Was löst aus ? Einen SI kenne ich nicht. Und FI kennst Du ja offensichtlich.
Ist SI noch was anderes als der FI ?

Oder.

Die Sicherung ist nur in der Phase. Nullleiter und Schutzleiter sind weiterhin in Betrieb. Ergo löst das auch was aus, wenn man sie kurzschließt und anderswo im FI-Bereich Verbraucher in Betrieb sind.

Und das ist auch gut so…

entschuldige duck313, da habe ich mich verschrieben. Im ersten Beitrag hatte ich meine Gedanken noch beieinander :joy:

Erstens zieht man keine Sicherung, sondern schaltet sie ab oder dreht sie raus…
Natürlich löst in der Regel der FI auch aus, wenn die Sicherung aus ist. Wenn der FI der Sicherung - wie meistens - vorgeschaltet ist. Damit bleibt der FI versorgt und erkennt auch weiterhin Fehlersteöme, die schon dann fließen, wenn PE u. N sich berühren.

War der besoffen?

Damit hast du wohl recht.

Dagegen kann man höchstens halten, dass in halbwegs aktuellen Hausinstallationen normalerweise FI und LS kombiniert sind - und daher auch immer N getrennt wird.

Du meintest „falsch“.
Leitungsschutzschalter / Sicherungen trennen lediglich den Außenleiter („Phase“), nicht aber Schutzleiter und Neutralleiter des Stromkreises.
Beim Verbinden von N und PE erzeugst du einen Stromteiler. Der Strom eines Verbrauchers an dem betroffenen FI-Schalter kann nun nicht nur über den Neutralleiter der Zuleitung fließen, sondern auch über den N des abgeschalteten Stomkreises, auf den PE und dann zurück ins Netz.

Dabei mag der direkte Weg einen Widerstand von 0,2 Ohm haben und der über den Umweg und die „Fehlerstelle“ (Verbindung PE und N) von 1,8 Ohm.

Fließt nun auf dem N ein Strom von 400 mA, dann würden 360 mA über den korrekten Weg fließen und 40 mA über den Fehler und am FI vorbei - was diesen sicher zum Auslösen bringt.

In Österreich sind Leitungsschutzschalter üblich, die auch den N trennen (aber nicht überwachen). Da ist beim abgeschalteten Stromkreis nur noch der PE verbunden.

Ich habe das soeben über die Aufteilung des Stroms erklärt.
Dasselbe ist es, wenn man es über den Spannungsfall auf dem N erklärt. Jede Last verursacht einen Spannungsfall. Der N ist am Hausanschluss in der Regel mit dem Schutzleiter und dem Erder verbunden, der PE wird nicht belastet (nur im Fehlerfall). Aber lokal in der Wohnung hat der N einen Spannung gegenüber dem PE, die proportional zur Stromstärke auf dem N ist. Wenn man dort nun N und PE verbindet, wird wegen des Spannungsunterschiedes ein Strom fließen - am FI vorbei, somit ein Fehlerstrom der zur Auslösung führen kann.

Der würde beim Verbinden des N und des PE auch auslösen, wenn er „hinter“ dem Leitungsschutzschalter ist. FI-Schalter „normaler“ Bauart arbeiten rein magnetisch-mechanisch - auch ohne Spannung wird ein Differenzstrom ab ca. 22 mA zum Auslösen des 30 mA FI-Schalters führen.

Nö. Kann man nicht dagegen halten. Ist auch aus Kosten- und Platzgründen nicht immer möglich. Ich würde zwar auch FI-LS-Kombis bevorzugen, weil man da auch gleich sieht, welcher Kreis betroffen ist - allerdings lässt da ein ausgelöster Automat keinen Rückschlussauf den Fehler zu.
Man auch auch mehrere Gruppen mit FI und LS bilden, was immer noch billiger ist. Das kann bzw. muss jeder Eigentümer selbst entscheiden.

Interessant. Hab ich noch nicht versucht. Nach dem Schreiben fiel mir ein, dass das Geschriebene auf die Testfunktion zutrifft. Aber wenn du sagst, das gilt immer, dann glaub ich dir das.

Ich kenne keinen einzigen FI, der gleichzeitig LS ist. Schon gar nicht in einer halbwegs aktuellen und damit dreiphasigen Hausinstallation. Kann sein, dass es sowas als Spezialbaustein für Badezimmer gibt, aber dass jeder Stromkreis einen eigenen FI hat habe ich noch nie gehört.

Hi!
In meinem Sicherungskasten von befinden sich zehn Hager ADS916D, das sind kombinierte 16A LS / 30mA FIs, sechs einfache LS für alles mögliche im Keller, sowie zwei LS für Durchlauferhitzer und Herd. Das ganze ist von 2010.

Im Netz bekommt man die Dinger schon ab 40€.

Ist meine Installation jetzt super gut? ich dachte, das wäre Standard…

Machen ließe sich das schon, sinnvoll wärs,auch. Aber teuer. Zu teuer für viele und mehrere Gruppen an FI tuns ja auch. Fpr Drehstrom müsste man aber wohl eh 1 FI u. 3 LS setzen.

2 LS für Herd und DLE?? Meinst du 3polige Automaten?

Ja, teure und gute Installation. Brauchen deine FI-LS eigentlich 1TE oder 2? Gibt nämlich beides.

Hi!

Ja natürlich dreipolige. Wäre sonst doch etwas sehr merkwürdig.

Und die dinger sind 2TE breit, das Wort Sicherungskasten führt bei der Konstruktion zu einer völlig falschen Vorstellung von der Größe. Das einige Kuriosum ist der Ferraris-Zähler für die PV-Anlage (reine Einspeisung), während der Verbrauch digital erfasst wird…