Servus,
ich finde dass muss man sehr stark an die Entwicklungsstufe des Kindes anpassen.
Bei 22 Monaten wäre mir bei meinem Kind vor allem wichtig, dass es ausgeglichen isst und verschiedene Geschmacksrichtungen ausprobiert (allerdings noch keine Extreme, wie z.B. scharf).
Ziel bei unserer Tochter war es den allgemeinen Entdeckerdrang in diesem Alter auch beim Essen zu unterstützen und zu fördern.
Damit sich nicht zu viel „Probieressen“ auf dem Teller ansammelt, was dann entsprechend entsorgt werden muss, machen wir das meist so, dass sie sagen/deuten darf was sie will, davon erst einmal eine kleine Probierportion bekommt und - wenn’s passt - Nachschlag bekommen kann.
Allerdings sind wir jetzt (2,5 Jahre) dabei gewisse „weiterführende“ Regeln einzuführen. Zum Beispiel keine Wurst ohne Brot (obwohl es ihr beim Metzger ander vorgemacht wird), erst Nachschub, wenn die bisherige Portion (weitestgehend) gegessen ist, Nachtisch/Süßes erst am Schluss und in geregelten Mengen, etc.
Wenn das Kind dann noch älter ist (vielleicht so ab 3-4), kann man - denke ich - durchaus stärker auch auf die Problematik hinweisen, dass man Essen nicht ohne Not einfach zu Abfall machen sollte. Klar gibt es Ausnahmen, aber in der Regel sollte doch bei dem Kind ein Gefühl dafür entwickelt werden, wie groß der eigene Hunger ist und wie viel man nehmen kann, bis man satt ist. Da kann dann - finde ich - auch mal der Nachtisch ausfallen, wenn die „Augen größer als der Hunger“ waren und der Teller halbgefüllt stehen bleibt.
Natürlich würde ich meinen Kindern auch niemals das andere Extrem antun, z.B. den vollen Teller immer wieder vorsetzen o.ä. Wir sind ja nicht mehr im Mittelalter…
Ich kann es aber immer noch nicht nachvollziehen, wenn manche Erwachsene z.B. bei Buffets ganze Berge von Lebensmitteln aufladen, dann ein Salatblatt essen und den Rest stehen lassen. Nur um sich dann in gleicher Weise auf das Nachtisch-Buffet zu stürzen.
Schwierig ist - gerade bei Kindern - natürlich die Frage bei Essen, die gesund sind, aber den Kleinen „nicht schmecken“.
Daher ja auch unser Bestreben die Kleine so viel wie möglich probieren zu lassen und dabei auf „naturnahen“ Geschmack zu achten. In diesem jungen Alter bildet sich nachweislich das Geschmacksempfinden heraus (was man Kindern sieht, die mit Fertignahrung großwerden). Dennoch wird es natürlich Vorlieben und Abneigungen geben. Da muss man dann herausfinden, was der Grund für die Abneigung ist und ggf. Anpassungen vornehmen.
Ich mochte (und mag) z.B. keinen breiigen Spinat (erinnert mich zu sehr an…). Blattspinat und anderes grünes Gemüse (sofern kein „Stampf“) ist hingegen kein Problem.
Ich würde jedenfalls eher „Ersatz“ anstreben, als das Kind zu sehr zu zwingen. Allerdings würde ich auch nicht so weit gehen bei jedem Kind etwas anderes zuzubereiten. Wenn man vielfältig kocht, kann auch mal die eine oder andere Beilage weggelassen werden, wenn es partout nicht schmeckt.
Gruß,
Sax