Ernährung Kleinkind - Teller immer leer essen!?

Hallo,

also ich möchte selber entscheiden wieviel und was ich esse. Wenn mir etwas nicht schmeckt, dann weiss ich das erst nachdem ich es probiert habe - ich wüsste nicht warum das bei einem Kind anders sein sollte.

Wenn ich für die ganze Familie koche und das Kind eine Komponente davon nicht mag (nachdem es probiert wurde), dann kann ich die Komponente auf seinem Teller weglassen.

Die meisten Kinder mögen keine „Mischkost“, sondern essen alles getrennt voneinander. Wenn ich Nudeln mache und das Kind mag die Sauce nicht, dann bekommt es halt keine Sauce (oder eine andere, die einfach zuzubereiten ist) - oder die Sauce kommt extra in einem kleinen Gießgefäß - wenn es selbst die Sauce raufmacht, kann es entscheiden wieviel und wohin und wenn man es selber macht, wird es auch eher gegessen als wenn man etwas im wahrsten Sinne des Wortes „aufgetischt“ bekommt.

Jedes Essen ist ja anders - um was handelt es sich denn, was Dein Kind nicht mag? Drohen Mangelerscheinungen wenn er es nicht isst oder bedeutet es zu viele Umstände es auf seinem Teller wegzulassen oder etwas anderes anzubieten (z.B. Möhren anstelle von Spargel…)?

Viele Grüße

Guten Abend,

also ich möchte selber entscheiden wieviel und was ich esse.
Wenn mir etwas nicht schmeckt, dann weiss ich das erst nachdem
ich es probiert habe - ich wüsste nicht warum das bei einem
Kind anders sein sollte.

Manchmal weiß ich aber vom Aussehen oder vom Geruch her, dass ich etwas wirklich nicht appetitlich finde, und nu?

MfG
GWS

Hallo Jenny,

Hallo,

vorab: Ich hab keine Kinder, ich muss dir dein konkretes
Beispiel also schuldig bleiben, da ich auf null Erfahrungen
als Mutter zurückgreifen kann.

Tut mir leid, aber dann kannst du da auch null mitreden. Du kannst doch auch einem Autofahrer keine Ratschläge geben, wenn du keinen Führerschein hast.

Ich hab es dann z.B. meiner Oma zuliebe
gegessen, damit sie sich keine Sorgen machen braucht, dass ich
krank werde (so die kindliche Denke). Da magst du nun gleich
wieder meckern, dass das doch nicht im Sinne des Erfinders
wäre. Prinzipiell sehe ich das ähnlich, trotzdem hat es damals
seinen Zweck erfüllt.

Das funktioniert aber nicht bei einem 2 jährigen Kind!
Mit dem kannst du nicht disskutieren. Da hilft entwerde das Essen wezulassen, oder es mit Gewalt in den Mund zu stopfen!

Und was machen wir dann?

Gruß

Gruß

Hallo Jenny,

dein Vergleich mit dem Autofahrer hinkt. Ich kann mich auch ohne Führerschein beklagen, dass der Fahrer zu schnell, zu dicht auf, oder generell unvorsichtig fährt. Ich kann auch als Beifahrer ohne Führerschein wissen, dass ich das in der Situation nicht machen würde!

Aber schon gut, ich habe gerade gelernt, mich rauszuhalten, wenn Mütter diskutieren, weil Mütter prinzipiell alles, aber auch alles am besten wissen. Da haben andere Menschen einfach keine Chance.

Gruß

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Liebe Elke,

ich hatte mit meinem Sohn genau im selben Alter dasselbe Problem. Nun haben wir beide Varianten durchgespielt und sind (für uns) zu einen Ergebnis gekommen. Erst einmal ist natürlich die Entwicklung auch aus medizinischer Sicht sehr wichtig. Sofern dein Kind nicht zu wenig wiegt, kann man es im Bereich Ernährung etc. auch locker angehen und sich voll und ganz nach seinem Kind richten. Zuerst war ich auch ein wenig beleidigt, viel gekocht, viel stehen gelassen. Am Ende hab ich ihm mehr oder minder befohlen, seinen Teller leer zu essen. Nun war dann das Geschrei immer groß und jede Mahlzeit wurde zur Qual für mich und meinen Kleinen. Letztendlich habe ich ihn immer so viel essen lassen, wie er wollte und ihm tagsüber einfach nochmals die nicht aufgegegsessenen Mahlzeiten angeboten. Wir fahren mit der Tour super und er isst inzwischen auch des öfteren mehr. Mit Zwang konnten wir nichts erreichen.

VG
Tatjana

Hallo,

witzig eigentlich, denn auch wenn Du keine Mutter bist, kennst du aber doch das Leben (wie wir alle auch) aus der anderen Seite, nämlich als Kind und hast da deine Erfahrungen gemacht. Und das zählt doch auch, oder nicht…

lg

Brenna

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Hallo,

Aber schon gut, ich habe gerade gelernt, mich rauszuhalten, wenn Mütter diskutieren, weil Mütter prinzipiell alles, aber auch alles am besten wissen. Da haben andere Menschen einfach keine Chance.

nimm so was doch nicht so ernst. Spätestesns wenn du selber Kinder hast, ist so ein Erinnerungsrückgriff immer sinnvoll.

Mein wichtigster Ansatz bei der Erziehung meiner Tochter war:

Habe ich das auch schon [geliebt|gehasst|sonstwas]

Falls ich selber etwas schon von meinen Eltern nicht gut fand, dann habe ich überlegt: Ist das wichtig zum Überleben, nicht verletzen usw.?

Wenn die zweite Frage verneint werden konnte, dann wurde dem Anspruch meiner Tochter gefolgt. Stichwort: Kinder lernen nur dann, „nein“ zu sagen, wenn ihr nein ggf. auch mal Erfolg hat.

Grüße,
Karin

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Servus,

ich finde dass muss man sehr stark an die Entwicklungsstufe des Kindes anpassen.

Bei 22 Monaten wäre mir bei meinem Kind vor allem wichtig, dass es ausgeglichen isst und verschiedene Geschmacksrichtungen ausprobiert (allerdings noch keine Extreme, wie z.B. scharf).

Ziel bei unserer Tochter war es den allgemeinen Entdeckerdrang in diesem Alter auch beim Essen zu unterstützen und zu fördern.

Damit sich nicht zu viel „Probieressen“ auf dem Teller ansammelt, was dann entsprechend entsorgt werden muss, machen wir das meist so, dass sie sagen/deuten darf was sie will, davon erst einmal eine kleine Probierportion bekommt und - wenn’s passt - Nachschlag bekommen kann.

Allerdings sind wir jetzt (2,5 Jahre) dabei gewisse „weiterführende“ Regeln einzuführen. Zum Beispiel keine Wurst ohne Brot (obwohl es ihr beim Metzger ander vorgemacht wird), erst Nachschub, wenn die bisherige Portion (weitestgehend) gegessen ist, Nachtisch/Süßes erst am Schluss und in geregelten Mengen, etc.

Wenn das Kind dann noch älter ist (vielleicht so ab 3-4), kann man - denke ich - durchaus stärker auch auf die Problematik hinweisen, dass man Essen nicht ohne Not einfach zu Abfall machen sollte. Klar gibt es Ausnahmen, aber in der Regel sollte doch bei dem Kind ein Gefühl dafür entwickelt werden, wie groß der eigene Hunger ist und wie viel man nehmen kann, bis man satt ist. Da kann dann - finde ich - auch mal der Nachtisch ausfallen, wenn die „Augen größer als der Hunger“ waren und der Teller halbgefüllt stehen bleibt.

Natürlich würde ich meinen Kindern auch niemals das andere Extrem antun, z.B. den vollen Teller immer wieder vorsetzen o.ä. Wir sind ja nicht mehr im Mittelalter…

Ich kann es aber immer noch nicht nachvollziehen, wenn manche Erwachsene z.B. bei Buffets ganze Berge von Lebensmitteln aufladen, dann ein Salatblatt essen und den Rest stehen lassen. Nur um sich dann in gleicher Weise auf das Nachtisch-Buffet zu stürzen.

Schwierig ist - gerade bei Kindern - natürlich die Frage bei Essen, die gesund sind, aber den Kleinen „nicht schmecken“.

Daher ja auch unser Bestreben die Kleine so viel wie möglich probieren zu lassen und dabei auf „naturnahen“ Geschmack zu achten. In diesem jungen Alter bildet sich nachweislich das Geschmacksempfinden heraus (was man Kindern sieht, die mit Fertignahrung großwerden). Dennoch wird es natürlich Vorlieben und Abneigungen geben. Da muss man dann herausfinden, was der Grund für die Abneigung ist und ggf. Anpassungen vornehmen.

Ich mochte (und mag) z.B. keinen breiigen Spinat (erinnert mich zu sehr an…). Blattspinat und anderes grünes Gemüse (sofern kein „Stampf“) ist hingegen kein Problem.

Ich würde jedenfalls eher „Ersatz“ anstreben, als das Kind zu sehr zu zwingen. Allerdings würde ich auch nicht so weit gehen bei jedem Kind etwas anderes zuzubereiten. Wenn man vielfältig kocht, kann auch mal die eine oder andere Beilage weggelassen werden, wenn es partout nicht schmeckt.

Gruß,
Sax

Hallo,

auch wenn viele hier verbal auf mich eindreschen werden, so äußere ich doch meine Erfahrung:

Bei uns zuhause gab es zum Essen: Hauptbestandteil Kartoffeln, Reis, Knödel, Spätzle und dazu jede Menge Gemüse. Fleisch nur sonntags/montags und selten mal ne Wurst und Eier.

Ich habe Karotten und Erbsen geliebt und Blumen- und Rosenkohl gehasst.
Es war ok, wenn ich Blumen- und Rosenkohl nicht gegessen habe, dafür mehr Kartoffelpürree oder Spätzle.

Dann kam ein Tag, als ich ausgehungert vom Freibad nachhause kam und außer kaltem Blumenkohlauflauf nix zu finden war. Was hat der lecker geschmeckt…

Es soll Regionen auf dieser Welt geben, in denen sich Eltern keine Gedanken machen brauchen, was ihren Kindern schmeckt, weil sie froh sind, wenn die Kinder überhaupt etwas zwischen die Zähne bekommen.

Es ist eine Frage des Hungers. Wenn man wirklich Hunger hat, schmeckt (fast) alles.

Liebe Grüße
Maralena