Ernährung bei Entfernung der Gallenblase

Hallo,
ich hoffe ihr könnt mir helfen, wir sind am verzweifeln…
Mein Verlobter hat am 21.09 seine Gallenblase entfernt bekommen. Er war 4 Tage im Krankenhaus und dort auch Schonkost bekommen.
Seit er jetzt zuhause ist, vergeht kein Tag an dem er nach dem Essen keine Bauchschmerzen und gleich danach Durchfall bekommt.
Er isst eigentlich normal. Er trinkt allerdings auch mal eine Cola.

Könnt ihr weiterhelfen, was wir machen sollen, soll er nochmal einen Arzt aufsuchen oder ist das normal oder muss er strenge Schonkost machen, wenn ja, wie sieht das aus, hat jemand einen Plan, der uns weiterhelfen kann?

Seine Wunde tut ihm seit heute auch sehr weh…
Es scheint keine ruhe einzukehren…

Bitte helft uns…

DANKE

Hallo
Ich habe seit 2008 keine Gallenblase mehr. Der Unterschied zum Leben mit Gallenblase ist einfach: Die Gallenblase war dafür zuständig bei Bedarf gezielt Galle ins System zu bringen. Ohne Blase dröppelt das von der Leber produzierte Zeug kontinuierlich ins System… die Verdauung ist also etwas unflexibler und kann nicht spontan mal die Dosis erhöhen. Bei mir verursacht es bei zu fetter Ernährung Probleme, oder aber auch beim Verzehr so banaler Dinge wie gekochte grüne Paprika… da könnte ich sterben. Ansonsten ernähre ich mich nicht anders als zuvor.
p

Servus,

„nach dem Essen“ klingt, als gäbe es täglich eine große Hauptmahlzeit. Das ist ohne Gallenblase sehr ungünstig - besser vier Mahlzeiten mit jeweils etwa gleichem Umfang.

Klar sollte er nochmal zum Arzt - es ist absurd, jemanden ohne Gallenblase ohne Hinweise zu seiner künftigen Ernährung, die unter Umständen völlig anders als bisher aussehen kann, zu entlassen.

Bei starken Schmerzen an der OP-Wunde muss er sofort, ohne Diskussion und Termin, in der Klinik vorsprechen, wo er operiert worden ist.

Essen ohne Gallenblase ist vor allem ausgeprägt fettarm; es gibt auch sonst noch einiges zu beachten, aber da ist jetzt erstmal der Medizinmann gefordert, der seinen Patienten halbfertig entlassen hat.

Schöne Grüße

MM

Am besten nochmal den Arzt fragen. Der kennt sich damit am besten aus und ist auch qualifiziert genug eine vertrauenswürdige Empfehlung zu geben.

Er hat vom Krankenhaus einen „Arztbrief“ mitbekommen, mindestens eine Kurzfassung über Verhaltensmaßnahmen, Nachbehandlung, auftretene Beschwerden usw.
Und das der ursprünglich einweisende Arzt auch schleunigst aufgesucht werden muss, ist das etwa unklar ?

MfG
duck313

Servus,

ein frisch Operierter bekommt nach Entfernung der Gallenblase grundsätzlich keinen Alkohol, egal ob verdünnt oder nicht. Ganz einfach keinen Alkohol.

Das sehen die Hersteller sicherlich anders - daher ist hier die Anweisung eines Arztes im Zweifelsfall die mit dem größeren Wert.

Wenn es nach der Klosterfrau AG ginge, wäre auch Klosterfrau Melissengeist eine Art Medikament - in Wirklichkeit ist er ein gefährliches Suchtmittel.

Schöne Grüße

MM

Wenn ein Mensch ein Suchtpotential hat, dann kann alles zum Suchtmittel werden - auch Sport, Autofahren, Arbeiten, Sex, Essen …

Ein Teelöffel Schwedenbitter in 0,1l Wasser vor der Mahlzeit machen keinen Menschen süchtig. Dazu schmeckt das Zeug auch viel zu eklig! Aber es enthält viele natürliche (pflanzliche) Bitterstoffe die die Verdauung unterstützen wie es die natürliche Galle eben auch tut.

Nochmal: in diesem speziellen Fall vorher rückversichern (Arzt, Apotheker, vertrauensvoller Hersteller) ob das okay geht!

http://gesundheitsratgeber-gallensteine.de/buch/leben-ohne-gallenblase.htm

Ich würde zudem empfehlen einen Schwedenbitter anzusetzen - das ist jetzt akut keine Hilfe, aber für die Zukunft. Die Kräuter werden mit Korn oder Wacholderschnaps angesetzt und bleiben 1-2 Wochen im Alkohol. Dann werden sie abgeseiht und der Schwedenbitter in eine saubere Flasche gefüllt. Davon nimmt man vor jeder Mahlzeit einen Kaffeelöffel in Wasser verdünnt. Schmeckt echt übel, ist aber eine tolle Verdauungshilfe.

Die Schwedenkräuter findest du in Drogerien, Apotheken, Reformhäusern, Kräuterhäusern oder z.B. hier:

https://www.kraeuterhaus.de/de/schwedenkraeuter-.html

Nutze die Möglichkeit dich in deinem speziellen Fall persönlich beraten zu lassen.

Servus,

davon war keine Rede. Aber er enthält halt knapp 1/2 cl Alkohol - unabhängig davon, wie viel Wasser man dazutut. Und frisch Gallenoperierte dürfen keinen Alkohol verzehren - ganz und gar unabhängig vom Suchtpotential, schlicht weil die Leber auch ohne schon grade genug Mühe hat.

Schöne Grüße

MM

Servus,

es dauert aber eine ganze Weile, bis der Verzehr von Alkohol überhaupt wieder möglich ist.

Schöne Grüße

MM

Der Schwedenbitter wird ja stark verdünnt. Auch Medikamente werden in Alkohol gelöst.

Nichtsdestotrotz schrub ich: In diesem speziellen Fall mal beim Hersteller nachfragen schadet nicht. Die Leute vom Kräuterhaus Sanct Bernhard haben einen Top-Service! Das ist keine holländische Geldmühlen-Klitsche, sondern ein über 100 Jahre alter familiengeführter Betrieb. Die sagen dir schon wenn du es nicht machen sollst …

Hallo MM,

also ich wurde auch ohne weitere Kommentare nach meiner Gallenblasenentfernung entlassen. Auf Nachfrage hieß es: Sie müssen selbst rausfinden, was Ihnen gut tut und was nicht.

Nun bin ich vielleicht ein besonders abgehärtetes Glücksschwein - aber: meine Beschwerden (mit denen ich mich fast 10 Jahre rumgeschlagen habe und die nie jemand auf einen Gallenstein zurückgeführt hatte, weshalb dieser die Größe einer ausgereiften Dattel erreichen konnte, bevor er bemerkt wurde) waren nach der OP (sobald die Schnitte verheilt waren, die wegen des großen Steins etwas größer waren als bei ähnlichen Ops). Ich konnte voher keinen Kaffee trinken, hatte sehr oft Sodbrennen und bei vielen Essen Beschwerden (allerdings recht unspezifisch, so dass es die Diagnose erschwerte).

Heute bin ich völlig symptomfrei. Kaffee kann ich. Orangensaft kann ich. Ich habe eine Hauptmahlzeit, und verteile nicht großartig über den Tag. Wenn ich richtig extrem fettreich esse, habe ich Probleme (aber ich glaube, auch nicht mehr als jeder andere, der das in dieser Hinsicht übertreibt - was ich infolgedessen eigentlich auch nur ein einziges Mal gemacht habe).

Ich scheine nachwievor die Tendenz zu haben Gallensteine zu produzieren, die sich natürlich nicht in der Gallenblase sammeln können und sich als Gallengangstein bemerkbar machen. Auf die Frage warum (mit dem Hintergedanken, dass ich das durch mein Essverhalten beeinflussen könne) bekam ich ziemlich lapidar gesagt: Manche Leute tendieren dazu, Gallensteine zu produzieren. Manche eher nicht. Isso.

Zu dem UP: Ja, er soll zum Arzt zurückgehen. Für mich (Laie) klingt es nicht ganz richtig, aber ich bin Laie. Im günstigsten Fall checkt der Arzt und bestätigt, dass alles normal verläuft und dann kann man beruhigter sein.

Zum Essverhalten: Was mir gesagt wurde. Selbst rausfinden, was man verträgt. Wenn es sich schwierig gestaltet, hilft ein Ernährungstagebuch, in das man was und wieviel einträgt und das Wohlbefinden danach vergleicht.

Grüße und gute Besserung an deinen Freund,

Siboniwe