Eröffnung Bistro/ Cocktailbar

Hallo Ihr lieben!
Ich habe schon seit längerem vor eine Bar aufzumachen. Ich bin schon in der Gastronomie groß geworden, da meine Mutter seit geraumer Zeit eine eigene Gastätte/ Pension führt.

Wie der Zufall so will, ist zum 1.10.2010 ein Objekt direkt in der Stadt freigeworden. Also direkt Innenstadt, aber trotzdem ein wenig entfernt von all den anderen Bars… was gut aber auch schlecht sein kann.

Ich habe mal auf die mir bekannten Fix-Kosten eine Kalkulation erstellt. Was da rauskam hat mich wahnsinnig erschreckt. Deshalb wollte ich diese nochmal hier dalegen und nach Eurer Meinung fragen:

Miete brutto: 3000 Euro
Strom/ Gas: 1000 Euro
Müll: 100 Euro
Steuerberater: 150 Euro
GEMA: 30 Euro
GEZ: 70 Euro
Lohnbuchhaltung: ??
Minijobzentrale: 100 Euro/ Mitarbeiter

Unterm Strich bin ich bei dieser Kalkulation auf ca. 5.500 Euro/ Monat gekommen (Extrem Fall)

Wenn ich Mitarbeiter beschäftige sieht die Kalkulation etwa so aus:

4 Mitarbeiter x 7 h x 7,50 Euro = 210 Euro/ Tag

Wenn ich den Lohn der Mitarbeiter mitdraufrechne, müsste ich ja am Tag ca. 1000 Euro einnehmen um 0:0 rauszukommen.
Das finde ich extrem heftig. Kann das denn sein?

Über ein Feedback von Euch würde ich mich sehr, sehr freuen!!!

Hallo Wiebke,

das kann durchaus so hinkommen.

Wasser ist ein nicht zu verachtender Posten, ggf. auch Chemie (für die schnellen Geschirrspüler).

Ob das Geld reinkommt, hängt nicht nur vom Einzugsgebiet und der Präsens der Mitbewerber ab. Vor allem entscheidet das eigene Auftreten und Konzept. Ich habe schon ein paar Unternehmen genau gegenüber ihrer Konkurrenten in der Gründung betreut - hat immer geklappt.

Parkplätze ausreichend vorhanden? Idealerweise: 2 je Tisch und 2 je drei Barhocker - oder müssen Sie die von der Stadt ablösen? Das wird nicht nur teuer, das vergrault auch die Gäste.

Wareneinsatz nicht vergessen, Werbung, Versicherung, …

Aber bis zum 1.10.d.J. ist ja noch ein Stück hin :wink:

Konzession für Nachtbetrieb?

Schon Gedanken über Ihr Sortiment und Ihre Kalkulation gemacht? Küche?

Viel Erfolg.

Lieber Uwe,

danke für die schnelle Antwort. Um erstmal Deine Fragen zu beantworten:

Der Laden sieht recht klein aus, es passen aber ne Menge Menschen rein.
Es gibt 2 kleine Terassen (jeweils, 20 Sitzplätze) einen Wintergarten auch ca. 20 Sitzplätze und den Gastraum mit ca. 45 Plätzen.

Es gibt einen Parplatz/ Hof auf den ca. 10 Autos passen. Es ist aber mitten in der Stadt, also ist auch viel Fußvolk unterwegs.

Eine Konzession für den Nachtbetrieb ist kein Problem, da keine Wohnanlagen in der näheren Umgebung sind. (Lokal direkt neben einem Kaufhaus und nebendran ein Park).

Ach je… ich habe jetzt erstmal nur die Grundkalkulation vorgenommen um überhaupt mal einen kleinen Überblick der Kosten zu bekommen - und bin geschockt.
Ich habe sehr lange in einer Bar in der Nähe gearbeitet. Dort haben wir unter der Woche ca. 1500 Euro/Tag und am Wochenende 4000 Euro/ Tag gemacht. Aber es verspricht mir ja keiner, dass das bei mir dann genauso wird.

Tagsüber soll es mehr als Bistro funktionieren, mit Frühstück usw. Gegen Abend soll es dann zur Cocktailbar mit guter Musik verwandelt werden :smile: Unser Highlight werden dann XXL Cocktails (gibts hier bei uns noch nicht).

Ich lege viel Wert auf gutes, ausgefallenes und frisch zubereitetes Essen. Tagsüber ziele ich auf Geschäftsleute ab und Abends auf gemischtes Publikum.

Ich habe schon einen Back-Up Plan fürs Wochenende. Bin gut mit meinem früheren Chef einer Bar befreundet. Er hat immer super Leute gezogen, hat dann aber die Bar verlassen. Mit ihm sind auch sehr viele Kunden ausgeblieben… Er hat dort am WE immer Musik aufgelegt. WEnn ich ihn mit ins Boot hole, zumindest am WE dann ist der Laden voll. Dass kann ich jetzt schon garantieren.

Aber nur vom WE-Geschäft hält sich ja kein Laden…

Ja das hört sich schon ziemlich heftig an,… zu den Fixkosten: wie viele Quadratmeter sind es denn?

kleine Fausregel: 1m² = ca 5€ Umsatz

Vielleicht ja mal mit dem Vormieter reden.
War da schon eine Gaststätte drin?

Bei einer Lage weit entfert von den anderen Bars, aber in der Innenstadt, kommt es auf das Konzept und die Zielgruppe an. Abheben von der Masse heißt die Devise.

LG der Andy

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Hallo Wiebke,

es ist auszuprobieren, ob sich das Taggeschäft überhaupt lohnt. Kostet ja schließlich auch Geld (Löhne, …).

Ansonsten gibt es ja eine Reihe von Förderprogrammen, so dass das Risiko verringert werden kann (und zur Absicherung z.B. die Bürschaftsbank).

Vor dem Start aber vor allem an die eigene Absicherung denken (Vermögen sichern, möglichst nicht bürgen, …)

Viel Erfolg.

Hallo,
Strom/Gas sind meiner Meinung nach zu viel gerechnet. 500,–/Mon. sollten reichen. Muell ist auch zu hoch.

4.000,-- /Mon. ohne Personal ist bei 20 Tagen im Monat = 200,–/Tag + Personalkosten.

Also nicht ganz so schlimm, aber immerhin.

Leider keine ich mich in diesem Bereich eher wenig aus aber was mir auffällt, dass du nur die Lohnkosten an die Mitarbeiter rechnest und nicht die Lohnnebenkosten wie Berufsgenossenschaft, Krankenversicherung usw.

Ansonsten sind das ca. 400-500 € pro Tag die Du Gewinn machen müsstest. Jetzt musst du nur noch deinen Gewinn auf die Umsätze festlegen und dann weißt du wieviel Umsatz du am Tag.

Recht hoch schätze ich die Miete da du nicht angibst wieveil Quadratmeter die Bar hat. Aber wenn du mit 4 Bedienungen rechnest müsste die schon ziemlich groß sein.

Hallo Wiebke,

ja in diese Richtung musst du schon kalkulieren.
Kaffee und Eis bringt schon viel. Eventkosten könnten auch noch kommen. Der Steuerberater ist sehr knapp kalkuliert.
Jetzt hängt auch noch Einiges von der Barstruktur ab und von Deinem Kundennetzwerk. Richtung Familienfeiern, Saal oder Vereinsräume.
Kalkuliere also auch Produkte, wie Tanz, Familienfeier. Happy hour usw.
Wenn Du ein Eventkonzept hast und bereit bist 29 Tage im Monat zu arbeiten bist Du im Geschäft.
Welcher Ort ist es ? Hauptstrasse ? Kultstätte ? Wo liegt die Tradition ? Vereine in der Nähe ?

Viel Glück Wiebke wünscht

Wolfgang

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Hallo Wiebke
Habe heute deine Anfrage gelesen.
Zunächst möchte ich Dir sagen,dass meine Meinung Dir nicht eine Entscheidung nehmen soll.
Ich habe ein Bistro,mit Partyservice+Verkauf von belegten Brötchen ab 4.44 Uhr.Beliefere große Firmen zu Sitzungen,Treffs usw.Ich beliefere zwei Dialysstationen mit Brötchen das ganze 3 mal Täglich.Dieses zu meinen verschiedenen Standbeinen dich ich brauche um zu überleben.Es kann zu jeder Zeit ein Standbein wegfallen.
Ich habe in meiner 7 jährigen Selbstständigkeit gelernt das es in Deutschland nur eins gibt was dich kaputtmacht und das sind die Kosten.Sie machen 7 Tage Arbeit und einen vollen Arbeitstag zu nichte.
In deiner Kalkulation hast diese Punkte leider nicht berührt:
Dein Gehalt zum leben-deine Private Miete usw.
Berufsgenossenschaft.
IHK Beiträge.
Einkommenssteuervorrauszahlungen.
Krankenversicherung.
Das sind nur einige Punkte.Bedenke das Finanzamt lässt dich die ersten zwei Jahre in Ruhe…aber dann.Die Faustformel meines Steuerberaters lautete damals;30 Prozent von Anfang zurück legen für den Fall nach 2 Jahren.Er behielt Recht.
Das ist die Realität,aber ich möchte Dir nichts mies machen.
Urlaub erst mal ade-aber du bist dein eigener Herr.Die letzten 3 Jahre eine Woche Urlaub an der Nordsee-man hat ja auch noch Kinder.
Übrigens meine Frau betreibt ein Bistro was deckungsgleich mit dem meinigen ist.
Unsere Meinungen sind übrigens auch deckungsgleich.
Wie gesagt,das ist unsere Erfahrung-nicht mehr.
Ich hoffe damit geholfen zu haben.
Viele Grüße
Uwe

Hallo Wiebke,
leider kann ich dir nicht helfen, keine Ahnung.
Die Miete finde ich ist extrem, muß ein großer Laden sein. Sollte der Ladan ein Flopp sein, stehst Du monatlich mit 5500 Euro in der Kreide. Würde mur das dreimal überlegen.

Gruß
Jürgen

Hallo, zu den Zahlen kann ich nicht Stellung nehmen.
Ich empfehle kontakt mit dem Hotel- und Gaststätten-Verband aufzunehmen.
Für Erfolg in dieser Branche braucht man auf jeden Fall gute Eignung und ausreichend Praxis.
Viel Erfolg wünscht
G.S.