Ersatz für Nachtspeicheröfen

Hallo liebe Wissende,

in unserem Haus (80qm) bahnt sich an, dass die Nachtspeicheröfen aus Altersgründen defekt werden, zum Glück sind die Öfen asbestfrei.
Ein wasserführendes Heizungssystem kommt nicht infrage, wir werden bei einer Stromheizung bleiben müssen. Ist eine Infrarotheizung eine Alternative? Kann man auch eine „Mischheizung“ aus Nachtspeicheröfen und Infrarotheizung betreiben?

Ratlose Grüsse, Gabi

Warum nicht?

Sicherlich, warum aber bleibt man nicht bei den Nachtspeicheröfen?

Es gibt auch neue Nachtspeicheröfen oder man kann defekte reparieren.
Zumal sie bei Asbestfreiheit gar nicht uralt sein können, es also durchaus Ersatzteile geben kann.

Infrarotheizungen sind keine Speicherheizungen, Du musst sie also mit Tagstrom betreiben was noch teurer sein wird.
Die Werbeversprechen dazu sind nicht haltbar, das ist keine Sparheizung !

Eine Umstellung auf Gastherme (wandhängend) und wasserführende Heizkörper ist mit weniger Aufwand und Schmutz möglich als man gewöhnlich denkt. Dazu muss nichts groß aufgestemmt werden, die dünnen Rohre kann man in Fußleistenhöhe oder sogar verdeckt von Fußleisten an der Wand entlang durch die Zimmer führen.
Man kann dazu Förderprogramme mit Zuschuss der KfW nutzen, kann sein auch der Gasversorger bietet noch einen Zuschuss an.

MfG
duck313

Hallo!

Solche Einschränkung der Vorgehensweise sollte man überdenken.

Elektrische Heizungen sind von Ausnahmen abgesehen (z. B. Wochenendhaus mit nur wenigen Nutzungstagen) die hinsichtlich Betriebskosten mit Abstand teuerste Art der Heizung. Nur vergleichsweise geringer Anschaffungspreis führt manche Leute zur E-Heizung, aber sie belasten sich dauerhaft mit um den Faktor 2 bis 3 höheren Betriebskosten als mit jeder anderen Heizung.

Das sind gewöhnliche E-Heizungen ohne Speicher. Verbilligter Nachtstrom ist damit nicht nutzbar. Auch wenn Vertreter und einschlägige Hersteller etwas anderes weismachen möchten, gibt es keine stromsparenden oder verbrauchsgünstigen E-Heizungen. Die 100 Jahre alte E-Heizung oder das Billigding aus dem Baumarkt verursachen bis auf den letzten Cent genau die gleichen horrenden Betriebskosten wie die ach so stromsparende Infrarotheizung mit irgendwelcher Wunderkeramik. Alle E-Heizungen setzen elektrische kWh in Wärme-kWh um und alle machen es mit 100% Wirkungsgrad. Mehr geht nicht, egal was Werbung verspricht.

Du hast die Wahl: Entweder wasserführende Heizung oder um ein Mehrfaches höhere Heizkosten.

Defekte Nachtspeicheröfen kann man instand setzen. Ist und bleibt dann eine E-Heizung, die aber durch Nutzung von Nachtstrom geringere Betriebskosten als sog. Infrarotheizungen verursacht.

Gruß
Wolfgang

Völliger Blödsinn, entweder keine Ahnung oder schlechte Erfahrungen durch unsachgemäßen umgang gemacht.
Mein Beitrag wurde ja leider entfernt. Aber sowas in den Raum zu schmeißen ist nicht richtig .-) Ich hatte auch Nachtspeicher… mit meiner Infrarotheizung spare ich aktuell 24% Energiekosten.

Hallo!

Eine Behausung braucht übers Jahr eine bestimmte Menge kWh für verträgliche Temperatur. Dabei ist es egal, ob man Holz, schottischen Whisky, Antiquitäten, Öl, Gas oder Strom verheizt, der Energiebedarf ist immer gleich (von Verlusten durch heiße Rauchgase abgesehen, die hier für den Vergleich aber keine Rolle spielen). Der Heizenergiebedarf in kWh ist von der Bauart des Hauses, nicht von der Art der Heizung abhängig.

Jede einzelne kWh kostet Geld, bei Heizöl sind es derzeit ca. 6 Cent/kWh, bei el. Strom etwa 25 Cent/kWh und bei Nachtstrom je nach Tarif ca. 17 Cent/kWh. Die Preise schwanken je nach Versorger, aber grundsätzlich kann man nicht darüber streiten, dass Strom der teuerste Energieträger ist und Nachtstrom billiger als gewöhnlicher Haushaltsstrom. Wer 20 kWh Nachtstrom braucht, zahlt dafür mit o. g. Preisbeispielen 3,40 €, die gleiche Energiemenge mit Tagstrom kostet 5,00 €.

Wer sparen will, muss entweder den Energiedarf der Hütte senken, also dämmen oder eine Heizmethode mit niedrigen Kosten pro kWh wählen.

Mehr gibt’s diesbezüglich nicht zwischen Himmel und Erde, auch wenn Du es nicht glauben magst.

Gruß
Wolfgang

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24% sind es, ja?
Das kann man doch eigentlich nicht wissen, wenn man erst seit diesem Sommer diese Zauberheizung hat.

Mal ein paar Fakten:
Würden diese Strahlungsheizungen tatsächlich hauptsächlich IR aussenden, dann entstünde eine Aufheizung der bestrahlten Flächen. Etwa so wie in diesem Bild: [Bild nachträglich entfernt - www Team]

Direkt erkennbar ist, dass auch Wände und Decken erwärmt werden. Das kommt der Bausubstanz zu Gute - ABER: Gerade die Flächen, über die das Haus Wärme verliert, sind bei der IR Heizung besonders warm. Damit erhöht sich der Heizleistungsbedarf gegenüber einem Raum, bei welchem die Luft direkt erwämrt wird, teils erheblich.

Obiges Bild stammt übrigens von der Firma [Name entfernt - www Team], die damit ihre selbst gemachte Aussage ad absurdum führen.

Ganz skuril wird es beim angeblichen Kostenvergleich. Dort wird einfach mal behauptet, die IR Heizung benötige statt 17250kWh Gas nur 7500kWh Strom. Bei den Stromkosten rechnet man mit veralteten Preisen schön, man kommt auf 1650€ p.a., wo eher 2025€ angesetzt werden müssen.

Tatsache ist: Würde die Heizung so funktionieren, wie beworben, so würde sie mehr kWh Strom benötigen als eine Gasheizung.
Tatsache ist auch, dass ein Kunde von mir so eine IR Heizung einsetzt (selten benutzter Raum, bei dem ein Anschluss an die WW-Heizung kaum realisierbar gewesen wäre) und schon nach einem Jahr deutliche Spuren/Schwärzungen oberhalb des Heizbildes sichtbar waren, wegen der aufsteigenden Hitze, was im Übrigen beweist, dass diese Dinger eben nicht vornehmliche Strahlungsheizer sind. Die aufsteigende Heißluft kann man sogar deutlich am Wabern/Flimmern erkennen.

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Wir heizen seit 10 Jahren mit Nachtspeicheröfen. Allerdings haben wir auch ein bisschen aufgerüstet. Für Warmwasser haben wir eine Solaranlage installiert. Die untere Etage wird mit Ofen geheizt und die Nachtspeicherheizung wird zur Unterstützung genommen.
So absolut, wie sie meine Vorposter ablehnen, würde ich nicht gehen wollen. Nachtstrom ist ziemlich billig und unterliegt nicht so sehr den Preisschwankungen wie z.B. Öl. In den letzten Jahren ist Öl und Gas ziemlich preiswert gewesen. Hier fällt natürlich der Vergleich zu Ungunsten der Nachtspeicherheizung aus. Kostet aber das Öl, wie vor ein paar Jahren noch, fast 1 €, ist eine Nachtspeicherheizung schon wieder konkurrenzfähig.
Von Infrarotheizungen halte ich nichts, weil die Heizkörper mit Tagstrom aufgeheizt werden müssen und hier der Vorteil des billigeren Nachtstromes komplett entfällt. Wie es angeblich funktionieren soll, dass es besser ist, das umgebende Medium zu erhitzen als die Luft und dadurch Strom gespart wird, erschließt sich mir auch nicht.

Data

Hallo,

möchte noch die Alternativen Holz-Kaminöfen und Kachelöfen hinzufügen.

Gruß, Paran

Hallo und vielen Dank an alle RatgeberInnen.

Ich denke, wir werden die Nachtspeicheröfen reparieren lassen (die Bimetall-Dinger sind zerbröselt). Sie sollten noch ein paar Jahre halten, bis wir das Geld für eine grundlegende neue Heizung haben.

Schönen Abend noch und liebe Grüsse,

Gabi

Hallo,

Die Ersparnis hast du dann aber, vom Sommer bis jetzt, mit der Steuerung gemacht. Da wäre eigentlich bei einer Modernen Steuerung mehr drin!

Die eigentliche Heizperiode kommt noch und auch dann stellt sich die Frage ob der kommende Winter mit den letzten vergleichbar sein wird? 24% spart man schon, wenn der Winter 24% wärmer ist.

Du machst das nicht schlecht, aber dein Geschreibsel liest sich wie die gängige Werbung.

Hier lässt du jetzt allerdings nach!
Laut Werbung ist das System so einfach, dass man gar keine Fehler machen kann!

MfG Peter(TOO)

Wenn die Nachtspeicher gut isoliert sind (also wenig Wärme unkontrolliert verlieren), zielgerecht aufgeladen werden und nur so heiß werden, dass der Raum über die Lüftung der Speicher beheizt wird, nicht unkontrollierbar über die Wärmeverluste der Gehäuse der Speicher, dann ist diese Heizung die sparsamste Elektroheizung (außer einer Wärmepumpe, aber die zähle ich eigentlich nicht zu den Elektroheizungen).

Heizen mit moderner Gasheizung günstiger als mit Infrarotheizungen
Es zeigt sich, dass pro Quadratmeter Wohnfläche für das Heizen mit einer Infrarotheizung etwa 15,14 Euro/m² (71,21 kWh/m2 * 0,2126 €/kWh) anfallen. Heizen mit Gas kostet hingegen nur 10,24 Euro/m² (187,85 kWh/m2 * 0,0545 €/kWh). Heizen mit Gas ist also günstiger.

CO2-Emission durch Strom am höchsten
In Deutschland wird durch Strom durchschnittlich 522 Gramm CO2 pro kWh erzeugt, durch Ökostrom hingegen gar kein CO2. Gas hingegen produziert bei der Erzeugung von einer kWh ca. 220 Gramm und Heizöl noch 300 Gramm CO2. Wer mit Infrarotheizungen heizt und sich dies auch finanziell leisten kann, der sollte dann auch 100 prozentigen Ökostrom beziehen. Dieser ist Mittlerweile nicht mehr teurer als auch der konventionelle Strom.

Quelle: http://www.energieheld.de/files/pdf/11108%20Infrarotheizung%20Test%20-%20Was%20sagt%20die%20Fachwelt.pdf

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter_ Too,

ja, wir beziehen Ökostrom:-)… Und in ein paar Jahren, wenn wir ausreichend Talerchen angespart haben, denken wir über eine Erdwärmebohrung nach.

Liebe Grüsse, Gabi