ich meine Tage wie der Dritte Oktober, da sinne ich drüber nach, warum ist das so, dass Helmut es war. Er hat das richtige zur richtigen Zeit getan, das Zeitfenster ist ganz klein gewesen.
Was wäre wohl heute, wenn er damals unbesonnen gewesen wäre? Gäbe es heute noch den Ostblock im Ganzen oder auch nur die DDR als eine Art Nordkorea? Einsame Insel des Real existierenden?
Oder war Birne letztlich doch nicht so der Motor, hätte die Vereinigung zu verhindern oder ihr eine andere Gestaltung zu geben gar nicht in der Hand gehabt?
Ziemlich sicher wäre die DDR keine einsame Insel a lá Nordkorea. Die DDR ist im November 89 effektiv gescheitert. Danach gab es eigentlich nur zwei Optionen, die Reformer, die wollten, dass man zwar noch immer eine Alternative zum Kapitalismus sucht, das Ganze aber nicht als Diktatur (ob das möglich ist oder nicht, kann man gern anderswo diskutieren) und diejenigen die eine Wiedervereinigung wollten.
Mit der ersten freien Wahl im Jahr 1990 gewannen ganz klar die Kräfte (in der Hauptsache die Block-CDU), die auf eine Wiedervereinigung hinarbeiten wollten die Wahlen. Die Wiedervereinigung war also keineswegs von Kohl abhängig oder ist sein Verdienst. Sie wäre mit einiger Sicherheit auch unter jeder anderen Regierung zustandegekommen, da die Überwindung der deutschen Teilung schon immer Ziel der BRD war.
Selbst wenn die damalige Nachfolgepartei der SED, die PDS die Wahlen gewonnen hätte, hätte die DDR ihr Gesicht grundsätzlich gewandelt (zumal ich ohnehin glaube, dass 50% der Bevölkerung dann sicherheitshalber in den Westen abgehauen wären).
Kohl war im Frühjahr 1989 politisch erledigt. Normal hätte er niemals eine Chance auf die Wiederwahl gehabt. Die Ereignisse ab Sommer haben da geholfen. Auch die Maueröffnung wollte Kohl für sich reklamieren, dabei haben es die DDR-Bürger geleistet. Im Endeffekt war die Einheit ohne Mauerfall unmöglich.
Hallo erstmal,
nennt sich Höflichkeit…ohne die hätte Helmut bei Michail auf Granit gebissen.
ich meine Tage wie der Dritte Oktober, da sinne ich drüber
nach, warum ist das so, dass Helmut es war.
Wat hat denn nu der Helmut mit der Einheit zu tun? Er war zu diesem Zeitpunkt eben Kanzler…es hätte ebenso der andere Helmut sein können. Nur dem Oscar hätte ich es nicht gegönnt.
Er hat das
richtige zur richtigen Zeit getan,
hä? Ich glaube nicht das HS oder FJS etwas anderes getan hätte!
das Zeitfenster ist ganz
klein gewesen.
Wat vorn Zeitfenster?
Was wäre wohl heute, wenn er damals unbesonnen gewesen wäre?
Was verstehst du unter „unbesonnen“?
Gäbe es heute noch den Ostblock im Ganzen oder auch nur die
DDR als eine Art Nordkorea?
definitiv NEIN!
aber das ist kein Verdienst von Kohl…!
…sondern der Menschen die die Diktaturen des Proletariats gestürzt haben
Einsame Insel des Real
existierenden?
des was? Real Madrid?
oder des real existierenden Sozialismus?!
Oder war Birne letztlich doch nicht so der Motor,
hätte die
Vereinigung zu verhindern oder ihr eine andere Gestaltung zu
geben gar nicht in der Hand gehabt?
er war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Hebel der Macht.
Das Gelingen der Wiedervereinigung Deutschlands ist eher Michail Gorbatschow zuzurechnen…stell dir mal vor, Breschnew oder Stalin hätten 1989 im Kreml das Sagen gehabt…?!
Kohl hat nicht die Einheit erschaffen…die Einheit hat Kohl als „Einheitskanzler“ erschaffen…es hätte genausogut Schmidt sein können.
Obwohl…genaugenommen war es Angie Merkel die die Einheit erzwungen hat…sie hat Kohl solange bezirzt, bis er nachgegeben hat…
Gruß Angus
…nennt sich Höflichkeit
also wenn westdeutschland nein gesagt hätte, dann hätten wir auch heute noch eine separate republik
HAllo auch,
also wenn westdeutschland nein gesagt hätte, dann hätten wir
auch heute noch eine separate republik
…und xMillionen Einwohner weniger.
aber davon mal ab…die BRD konnte nicht NEIN sagen. Sie wär sonst unglaubwürdig geworden.
Gruß Angus
Warum?
aber davon mal ab…die BRD konnte nicht NEIN sagen. Sie wär
sonst unglaubwürdig geworden.
Weil es im GG steht? Da steht noch mehr, was nie umgesetzt wurde:
http://dejure.org/gesetze/GG/140.html (sieht Artikel 138 WRV)
Gruß
Stefan
Bestimmt ist es so gewesen, daß die DDRler mehrheitlich BRDler werden wollten. Die BRDler haben aber nicht mehrheitlich gewollt, daß die DDRler BRDler werden sollten.
Vielleicht reimt sich das so zusammen, daß die Alliierten auf keinen Fall eine souveräne DDR zulassen wollten, die ihre Angelegenheiten in eigener Regie sowie in Ruhe hätte regeln können.
So haben sie der BRD die DDR aufs Auge gedrückt, und Kohls historisches Verdienst dabei war, die Einbeziehung von Ostpreußen und weiterer Gebiete Ostdeutschlands verhindert zu haben, indem er als Gegenleistung die Aufgabe der Landeswährung bot. Mag sein, hab ich auch so schon gehört.
Gruß
Raimund Gobald
Hallo Stefan,
Weil es im GG steht?
Nein, weil wir ein Volk waren und sind, und weil der jahrzehnte beidseitig beklagte Grund der Teilung weggebröselt ist.
Da steht noch mehr, was nie umgesetzt wurde:
Aber wir haben doch den grünen Pfeil übernommen. Das muss reicht doch wohl…
Gruß
achim
Moin,
ich meine Tage wie der Dritte Oktober, da sinne ich drüber
nach, warum ist das so, dass Helmut es war.
weil er da zufällig Kanzler war, war er ja immerhin 16 Jahre lang.
Er hat das
richtige zur richtigen Zeit getan, das Zeitfenster ist ganz
klein gewesen.
Warum?
Was wäre wohl heute, wenn er damals unbesonnen gewesen wäre?
Inwiefern war er damals besonnen?
Er hat seinem Instinkt folgend eine Situation fixiert, die u.a. durch Vorarbeiten Willy Brands entstehen konnte. Ohne den wäre eine Wiedervereinigung wenn überhaupt wohl später möglich gewesen.
Gäbe es heute noch den Ostblock im Ganzen oder auch nur die
DDR als eine Art Nordkorea? Einsame Insel des Real
existierenden?
Na ja, die DDR kann man kaum mit Nordkorea vergleichen, so übel war es dort wohl doch nicht.
Oder war Birne letztlich doch nicht so der Motor, hätte die
Vereinigung zu verhindern oder ihr eine andere Gestaltung zu
geben gar nicht in der Hand gehabt?
Nun ja, einen Politiker der Gorbatschow als einen Propagandisten vom Kaliber Göbbels vergleicht, halte ich nicht unbedingt für einen, der die Wiedervereinigung forciert hat.
Ihm fiel dieses ‚Verdinest‘ schlicht in den Schoß, was, wie schon gesagt, auch seiner langen Regierungszeit geschuldet ist.
Gandalf
Tach,
der hatte nicht viel mehr zu tun, als seine Aufgaben als Kanzler wahrzunehmen. Wenn du schon einem konservativen Politiker einen Anteil zuschanzen willst, dann eher dem ollen Strauß, der Dank des Milliardenkredites die DDR unvorhergesehen so lange stabilisierte, bis Gorbatschow an der Macht war und die DDR unblutig ihre Luft verlieren konnte. Die Ökonomie und als Person Gorbatschow waren jene, die das Wasser aus der Wanne ließen, auch nicht die Demonstranten 1989.
Strubbel
G:open_mouth:)