Erschöpfungszustände

Liebe Experten!

Ich möchte hier einmal um Rat bitten, wie ich bei meinen gesundheitlichen Problemen vielleicht weiter vorgehen sollte.

Aktueller Status: Sehr starke Erschöpfungszustände seit ca. 2 Wochen, mit Müdigkeit kämpfe ich allerdings seit Jahren immer wieder.

Vorerkrankungen:
Vor einem halben Jahr stellte ein Ernährungsmediziner durch grossen Bluttest Histaminintoleranz fest sowie Allergien gegen Getreide, Milch, Eier und einige Obst- und Gemüsesorten. Seit ich diese zu vermeiden versuche geht es zeitweise etwas besser.
Gegen daraus resultierende Mangelerscheiningen nahm ich  einige Wochen lang Nahrungsergänzungsmittel ( Vit. D, B12, Kupfer, etc.).

Insgesamt ernähre ich mich sehr gesund, kein fast Food, kein Alkohol, kein Conveniencefood, viel Ost, Gemüse, Salat, kaum Süsses.

Seit einer Hüft-Op vor drei Jahren habe ich ständig leichte Schmerzen in der operierten Hüfte ( anderer Schmerz als vorher), da die Umstellungsosteothomie wohl nichts hinsichtlich der Arthrose ausrichten konnte.
Inzwischen ist der Hüftkopf nekrotisch, soll irgendwann ersetzt werden durch TEP.
Seit der OP neu sind Schmerzen in beiden Beinen bereits bei mittellangen Strecken so ab 1 km.
Bei längeren Strecken, wie gestern bspw. Museumsbesuch und anschl. Stadtbummel, 
kann ich mich hinterher kaum noch bewegen, die Beine schmerzen die ganze Nacht und ich bin so erschöpft, dass ich die nächsten Tage kaum etwas machen kann. 

Ich weiss nicht, ob diese Erschöpfung eher mit meinen Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder mehr mit der Arthrose zu tun hat. Ich hab vor Jahren mal ein Burnout gehabt mit ähnlicher Erschöpfung, nur über einen längeren Zeitraum, aber damals hab jch mich von vielen Dingen stressen lassen. Seit Jahren führe ich nun ein stresssfreies Leben, aber immer wieder - v.a. seit der OP damals - hab ich diese Müdigkeit und Erschöpfung.

Es schränkt meine Lebensqualität sehr ein, ich kann kaum noch Sport machen und hab kaum noch Freunde, weil ich mich nicht mehr zuverlässig verabreden kann ( wg. der Müdigkeit weiss ich nie, ob ich dann fit bin). 
Vor allem ist es mir irgendwie egal geworden, weil ich eh zu müde bin, mich darüber zu ärgern oder traurig zu sein.

Aber irgendwie ist das allmählich kein Leben mehr so.

Was würdet ihr machen oder vorschlagen?

Danke schonmal und Gruß, Fo

Ich möchte hier einmal um Rat bitten, wie ich bei meinen
gesundheitlichen Problemen vielleicht weiter vorgehen sollte.

Es schränkt meine Lebensqualität sehr ein, ich kann kaum noch
Sport machen und hab kaum noch Freunde, weil ich mich nicht
mehr zuverlässig verabreden kann ( wg. der Müdigkeit weiss ich
nie, ob ich dann fit bin). 
Vor allem ist es mir irgendwie egal geworden, weil ich eh zu
müde bin, mich darüber zu ärgern oder traurig zu sein.
Aber irgendwie ist das allmählich kein Leben mehr so.

Wenn ich kategorial zusammenfassen darf, auch um mich damit selbst zu entwirren:

Chronische Schmerzzustände, Verlust von Lebensfreude, Interessens- und Antriebsverluste, Verlust sozialer Kontakte, zunehmende Emotionslosigkeit, zunehmende Hoffnungslosigkeit, evtl. auch vorsichtige Andeutungen von Suizidalität usw.

Ohne falsche Umschweife gesagt, möchte ich dir raten, den unterbrochenen psychotherapeutischen Weg fortzusetzen (ich nenne es deshalb fortsetzen, weil der Burnout ja exakt in dasselbe Symptomcluster hineingehört, auch wenn der Auslöser ein anderer und spezifischerer war), denn dass diese psychischen Einschränkungen in Zusammenhang mit körperlichen Einschränkungen auftreten, macht sie ja nicht weniger psychisch und schmälert ihr Ausmaß am Gesamtleiden kein bißchen.

Es ist vollkommen vernünftig, wenn du dir die psychischen Einschränkungen als Folgen der körperlichen erklärst (zu müde, um traurig zu sein; verlorenes Interesse an Sozialkontakten, weil auf deinen Körper nicht mehr genug Verlass ist; usw.), das sollte dich aber nicht dazu verführen, das Psychische dem Körperlichen hintanzustellen.

Viele Grüße
FBH

Hallo,

Was würdet ihr machen oder vorschlagen?

Ich würde mich angesichts der langjährigen Problematik (du hattest früher auch schon unter anderem Nick davon geschrieben?!) fragen, weshalb es mir (alleine) nicht gelingt, die veränderten Lebensumstände zu akzeptieren und darauf aufzubauen. Stattdessen mich erfolglos darin bemühe, einen ursprünglichen, nicht mehr existierenden Zustand aufrecht zu erhalten und mich zunehmend in Nebengeräusche flüchte und in ihnen verliere.

Seit Jahren führe ich nun ein stressfreies Leben

Ein großer Irrtum! Die Einschränkungen und daraus entstehenden Veränderungen im täglichen Leben beschäftigen mich permanent. Die Folgen sind waren das zunehmende Wechselspiel von physischen und psychischen Problemen.

Seit ich diese [zum Thema Allergien und Intoleranzen] zu vermeiden versuche geht es zeitweise etwas besser.

Zeitweise! Deutet möglicherweise auf chronische Erkrankungen, die schubweise auftreten, hin. Oder das erwähnte Wechselspiel. Placebomäßiges „heute war ich wieder besonders fürsorglich mit mir selbst“, „hat leider nicht langfristig geholfen“.

Insgesamt ernähre ich mich sehr gesund

Irrtum. Es gibt per se ebenso wenig gesunde / ungesunde wie ausgewogene / unausgewogene Ernährung.

Es schränkt meine Lebensqualität sehr ein

Ich habe gelernt, Wunsch und Wirklichkeit miteinander zu verbinden. Lebensqualität neu definiert und akzeptiert. Die Folgen sind geringere oder gar ausbleibende Auf- und Abwärtsphasen in regelmäßig unregelmäßigen Abständen.

Seit einer Hüft-Op vor drei Jahren habe ich ständig leichte Schmerzen in der operierten Hüfte

Schmerztherapie ratsam? Es werden nicht nur die physischen Probleme angegangen…

Seit der OP neu sind Schmerzen in beiden Beinen bereits bei mittellangen Strecken so ab 1 km.

Orthopädische Abklärung (Arztwechsel) u/o langsamer Aufbau der Belastungen über Monate hinweg (mich selbst resetten).

Vor allem ist es mir irgendwie egal geworden

Ich würde mich angesichts der langjährigen Problematik fragen, weshalb es mir alleine nicht gelingt…

Franz

hat sein Ziel erreicht. Die innere Ruhe ist zurückgekehrt.

Moin!

Was würdet ihr machen oder vorschlagen?

Ich würde mich angesichts der langjährigen Problematik (du
hattest früher auch schon unter anderem Nick davon
geschrieben?!) fragen, weshalb es mir (alleine) nicht gelingt,
die veränderten Lebensumstände zu akzeptieren und darauf
aufzubauen. Stattdessen mich erfolglos darin bemühe, einen
ursprünglichen, nicht mehr existierenden Zustand aufrecht zu
erhalten und mich zunehmend in Nebengeräusche flüchte und in
ihnen verliere.

Darf ich fragen, was du unter „Nebengeräuschen“ verstehst?

Es ist keineswegs so, dass ich meinen früheren Lebensstil versuche beizubehalten.
Ich mache deutlich weniger Sport, wodurch bestimmte Schmerzen weniger geworden sind.

Seit Jahren führe ich nun ein stressfreies Leben

Ein großer Irrtum! Die Einschränkungen und daraus entstehenden
Veränderungen im täglichen Leben beschäftigen mich permanent.

Wieso beschäftigen sie denn dich?

Und Nein: Ich habe nicht mehr den Stress, den ich vor dem Burnout hatte. Definitiv nicht!
Ich lasse Fünfe grade sein, ich rege mich nicht mehr auf, ein großer und spürbarer Unterschied für mich.
Wie kommst du denn dazu, das Gegenteil zu behaupten?

Die Folgen sind waren das zunehmende Wechselspiel von
physischen und psychischen Problemen.

Ich habe seit Jahren keine Depressionen mehr gehabt, Suizidalität = 0, auch jetzt.
Bitte rede mir nicht etwas ein, das nicht existiert.

Seit ich diese [zum Thema Allergien und Intoleranzen] zu vermeiden versuche geht es zeitweise etwas besser.

Zeitweise! Deutet möglicherweise auf chronische Erkrankungen,
die schubweise auftreten, hin.

Ja, den Gedanken hatte ich auch schon. Doctorhopping hab ich aber nach dem ersten Rheumatologen aufgegeben.

Insgesamt ernähre ich mich sehr gesund

Irrtum. Es gibt per se ebenso wenig gesunde / ungesunde wie
ausgewogene / unausgewogene Ernährung.

So pauschale Aussagen nehme ich nicht ernst, sorry.

Es schränkt meine Lebensqualität sehr ein

Ich habe gelernt, Wunsch und Wirklichkeit miteinander zu
verbinden. Lebensqualität neu definiert und akzeptiert. Die
Folgen sind geringere oder gar ausbleibende Auf- und
Abwärtsphasen in regelmäßig unregelmäßigen Abständen.

So einfach, wie du es schilderst, finde ich es nicht.

Seit einer Hüft-Op vor drei Jahren habe ich ständig leichte Schmerzen in der operierten Hüfte

Schmerztherapie ratsam? Es werden nicht nur die physischen
Probleme angegangen…

Da ich nicht einmal Schmerzmittel nehme, nimmt das wohl auch kein Arzt zum Anlass, mit mir eine Schmerztherapie anzugehen.
Die Schmerzen sind zwar ständig da, aber nicht ununterbrochen. Und sie sie aushaltbar, deshalb halte ich da ja schon solange so aus.
Aber es scheint bei mir Erschöpfung auszulösen.

Nach stärkeren Belastungen (langen Wegen) sind die Schmerzen dann auch mal stärker, aber ich bin nicht der Typ, der deswegen immer gleich Schmerzmittel nimmt.

Seit der OP neu sind Schmerzen in beiden Beinen bereits bei mittellangen Strecken so ab 1 km.

Orthopädische Abklärung (Arztwechsel) u/o langsamer Aufbau der
Belastungen über Monate hinweg (mich selbst resetten).

Ich bin beim Orthopäden, der mir geraten hat, eine künstliche Hüfte einsetzen zu lassen, sobald ich den Schmerz nicht mehr aushalten kann. Ich kann ihn so aber noch ein paar Jahre aushalten, v.a. wenn ich weniger Sport mache.

Vor allem ist es mir irgendwie egal geworden

Ich würde mich angesichts der langjährigen Problematik fragen,
weshalb es mir alleine nicht gelingt…

Weil ich kein Arzt bin.

Und ich bin nicht allein. Ich bin immer wieder zu dem Operateur gegangen. Dann zu einem Rheumatologen. Dann zu meinem allerersten Orthopäden. Und zu einem Hüftspezialisten im Ausland. Alle sagen, es wird besser, wenn ich ne neue Hüfte einsetzen lasse. Dafür sind mir die Schmerzen aber nicht belastend genug. Mich belasten die Erschöpfungszustände.

Franz

hat sein Ziel erreicht. Die innere Ruhe ist zurückgekehrt.

Herzlichen Glückwunsch.

Was wolltest du mir denn jetzt eigentlich sagen, wo genau ich hin soll??

Danke und Gruß, Fo

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Hi Fogari!

Was sagt die Schilddrüse?

Gruß
Dine

Hi Dine!

Was sagt die Schilddrüse?

Unauffällig. Vor einem halben Jahr wurde ein umfangreiches Blutbild gemacht.
Dabei wurden die vielen Allergien und Unverträglichkeiten aufgedeckt.
Ich habe immer mal wieder Vitamin-D-Mangel gehabt in den letzten Jahren, dann aber Dekristol genommen.

Ich weiß halt auch nicht, wielange ich die Sachen, bei denen ich einen Mangel hatte, nehmen muss, um eine Verbesserung zu bemerken, aber ich hatte min 2 Monate lang das genommen, was mir der Ernährungsmediziner aufgeschrieben hatte. Das ist jetzt auch schon wieder 2 Monate her.

Ich kann ja nun auch nicht alle halbe Jahr ein Riesen-Labor machen lassen für 600 Euro…

Liebe Grüße

Hallo Fogari,

ich möchte mich gerne nur zum Thema „Aushalten“ äussern.

Wenn man lange Zeit Schmerzen aushält, ohne etwas gegen sie zu unternehmen, dann können sie chronisch werden und selbst wenn die Ursache abgestellt ist (zb neue Hüfte) dennoch fortbestehen.
Google mal unter Schmerzgedächtnis:

http://www.medizinfo.de/schmerz/chgedaechtnis.htm
http://flexikon.doccheck.com/de/Schmerzged%C3%A4chtnis
http://www.schmerzmessen.de/fileadmin/schmerzmessen/…

Grüße
Mau