Hallo,
ich habe jetzt nur die Antworten vom Wiz und der Pomeranze gelesen und finde deren Worte mehr als zutreffend. Von mir bekommst Du eine real erlebte Geschichte, ist zwar schon dreißig Jahre alt, aber kann heute genauso passieren:
Meine Freundin, übervorsorgliche Mutter zweier Kinder, vom Vater getrennt.
Die Kinder waren nie alleine bei anderen Personen, immer hat Mama sie versorgt. Weder beim Papa, noch bei den Großeltern noch bei Freundinnen. Lediglich ein paar Stunden im Kindergarten.
Dann wurde der Große - damals etwa fünf Jahre alt - so krank, dass er ins Krankenhaus musste. Jetzt hatte meine Freundin die Alternative zwischen Belzebub und Teufel: die kleinere Tochter (2 Jahre alt) woanders unterzubringen oder den Jungen alleine im Krankenhaus zu lassen.
Sie entschied sich für die letztere Lösung. Ich wohnte um die Ecke vom Krankenhaus und bin - wenn sie dort nicht zu Besuch war - zu ihm gegangen.
Kinderstationen waren damals von außen abgeschlossen. Schon vor der Stationstür hörte ich ein Kind aus voller Kehle brüllen. Es stellte sich heraus, dass es der Junge meiner Freundin war, der sein Zimmer am anderen Ende des Flurs hatte. Laut Aussage der Schwestern hörte er nur zum Weinen auf, wenn er erschöpft einschlief oder eben mal Besuch von der Mama oder mir bekam.
Kinder nie anderen Umgebungen und anderen Betreuern „auszusetzen“ ist nicht immer gut für die Kinder. Auch die Mama kann krank werden oder einen Unfall haben.
Im Moment habe ich zwei meiner Enkelkinder - ohne Eltern - für einige Tage bei mir. Sie sind drei und vier Jahre alt und werden in unregelmäßigen Abständen (so alle 6 bis 8 Wochen mal) immer wieder mal bei mir für vier bis fünf Tage geparkt. Geht seit drei Jahren - auch mit dem älteren Bruder - völlig problemlos und ohne jede Tränen.
Die Eltern genießen dann (wegen der Schulpflicht des Großen) wenigstens teilweise mal einige ruhige entspannte und friedliche Tage. Oma und Opa hält die Aktion der Minis auch fit.
Keine Gedanken machen, sondern auch mal die Nächte „ohne Ohr im Kinderbett“ genießen.
Gruß
Ingrid