Erste Trennung Mutter Kind

Hallo,
man nehme folgende Situation: Ein (fast) 2-jähriges Kind, ziemlich auf die Mama fixiert. Papa ist da, kümmert sich auch ganz toll, aber es ist eindeutig das Mama wichtiger ist.
„Kurze“ Trennung (max. ein paar Std.) von der Mama sind kein Problem, egal ob dann Papa aufpasst oder Freundinnen der Mama. Die Kleine weint ein ganz paar Minuten (schon sehr viel weniger als noch vor 2 Monaten) lässt sich dann gut ablenken und vermisst Mama nicht. Freut sich sehr wenn Mama wiederkommt.

Jetzt kann/will Mama ein paar (3-4) Tage weg. Die Kleine könnte mit, aber es steht die Frage im Raum, ob sie in der Zeit mit Papa zu Hause bleibt.

Die grundsätzliche Fragen dabei wären: Wie sehr merken so kleine Kinder das Mama ein paar Tage weg ist? Wie „lange“ sind 3 Tage für so alte Kinder? Wie sehr nimmt sie so etwas (emotional) mit?

Ich hatte schonmal im Internet gesucht, aber da habe ich v.a. was zum Thema Dauerhafte Trennung der Eltern und Auswirkungen auf Kinder gefunden.
Vielleicht hat jemand Erfahrung mit obengenanntem Thema oder einen Link zum weiterlesen?

Danke
Bats

Hallo,

da dieses Kind Eltern hat und nicht nur eine Mutter, und da die Eltern offenbar zusammenleben, würde ich davon ausgehen, dass es sichere Bindungen zu beiden aufgebaut hat. Die Tatsache, dass es sich vom Vater schnell trösten lässt, wenn die Mutter geht, spricht dafür.

In diesem Alter leben haben Kinder noch keine Vorstellung von Zeit und Zeiträumen. Sie leben im Hier und Jetzt. Das heißt, dass das von dir beschriebene Kind sich kein Bild davon machen kann, wie lange die Mutter weg ist. Von daher spielt es zunächst einmal keine Rolle, ob die Mutter Stunden abwesend ist oder Tage.

Bei längerer Abwesenheitsdauer ist aber natürlich die Wahrscheinlichkeit höher, dass das Kind situativ registriert, dass die Mutter nicht da ist und dann nach ihr weint. Auch da sollte aber der Papa gut trösten können.

Insgesamt sehe ich es durchaus auch als Chance für die Kind-Vater-Beziehung. Wenn die Mutter in diesem Alter bei gemeinsam ausgeübter Elternschaft noch so stark präferiert wird, spricht nach meiner Einschätzung einiges dafür, dass die Mutter zu präsent und der Vater zu wenig einbezogen ist. Meist liegt das am (meist unbewussten) Klammerverhalten der Mütter.

Während der Abwesenheit der Mutter sollte sie nicht mit dem Kind telefonieren. Die Stimme der Mutter zu hören würde mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass sich das Kind der Abwesenheit erneut bewusst wird und es wieder zu weinen beginnt. Das sollte man sowohl dem Kind als auch dem Vater ersparen.

Ich vermute, dass die anstehende Trennung der Mutter die größten Probleme machen wird :smile:. Und auch für sie wäre es ein guter Schritt.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo

Hat der Papa das Kind denn schon mal schlafengelegt und das Einschlafritual mit ihm vollzogen? - Irgendwie würde ich anstelle der Mutter ja erstmal einen Abend weg sein und am nächsten Morgen wieder da, erstens damit der Papa gucken kann, ob es da Probleme gibt, und vor allem, dass das Kind merkt, dass abendliche Abwesenheit der Mutter nicht bedeutet, dass sie richtig weg ist, sondern dass sie wiederkommt.

  • Will denn die Mutter eigentlich das Kind lieber mitnehmen oder lieber dalassen?

Viele Grüße

Hallo,

das Kind hat zwei Eltern, die sich beide kümmern, der Vater „ganz doll“. Nichts, rein gar nichts spricht dagegen, dass die Mutter mal 3-4 Tage ohne Kind weg ist! Man kann Probleme auch herbei reden bzw. sich in nicht vorhandene Probleme so rein steigern, dass sie zur selbst erfüllenden Prophezeiung werden. Gerade bei diesem Thema passiert das schnell.

Es gibt kein natürliches Recht oder eine Begabung oder was auch immer, dass Mutter das besser kann als der Vater es kann!

Insofern stellt sich mir eigentlich die Frage: das Kind ist zwei - warum jetzt erst :wink:

Klaren Antwort von mir: Ja, die Mutter soll alleine fahren. Ohne Spökes. Sie verabschiedet sich ganz normal. Normal heißt: um Himmels Willen nicht theatralisch alla: ohhhhh, jetzt bin ich sooooo lange weg, ich werde dich tiiiiiiierisch vermissen und bin jetzt schon super traurig. Nix dergleichen. Tschüss sagen und so gehen, wie wenn sie zum Einkaufen gehen würde.

Und Papa macht auch einfach „business as usual“. Ebenfalls kein Spökes. Ebenfalls nicht groß darauf hinweisen / eingehen, dass Mutter nicht da ist. Wenn gefragt wird, wo sie ist, gibt es eine Antwort. (Mama ist mit einer Freundin in Urlaub gefahren, ist auf einem Seminar, wo auch immer), wenn gefragt wird, wann sie zurück kommt - dann gibt es eine sachliche Antwort. Tunlichst die Wahrheit sagen.

Je selbstverständlicher man damit umgeht, desto weniger Probleme gibt es. Je mehr Emotion der Erwachsene rein legt, desto mehr überträgt sich das auf die Kurzen und ist mit Pech dann dort Initialzündung für eine blöde Spirale, mit der man dann wirklichen Stress hat.

Und ganz wichtig: Nein, Papa muss - erst recht nach 2 Jahren aktiver Vaterrolle - hier auch nix mehr üben! Ein wenig mehr Selbstbewusstsein für den Papa und falls erforderlich eine kalte Dusche für die Mamas, die der Auffassung sind, es wäre natürlich, dass Mutter das automatisch alles kann und Papa einen Lehrmeister oder Übungsstunden womöglich noch mit Überwachung braucht!

LG Petra

Nachtrag
Wenn das Kind immernoch jedesmal - wenn auch nur für wenige Minuten - weint, dann spricht einiges dafür, dass in der Vergangenheit da bereits deutliche Fehler gemacht wurden. Dann ist das jetzt die ideale Gelegenheit, das zu ändern.

Kann es sein, dass die Mutter ein wenig klammert? Wie laufen denn die bisherigen Verabschiedungen ab? Mit Spökes? Als Trennungsrituale? Dann könnte hier nämlich auch ein Ansatz darin liegen, dass deutlich zu entschlacken.

LG Petra

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Hallo,

Irgendwie würde ich
anstelle der Mutter ja erstmal einen Abend weg sein und am
nächsten Morgen wieder da, erstens damit der Papa gucken kann,
ob es da Probleme gibt,

Warum um Himmels Willen muss Papa üben?

und vor allem, dass das Kind merkt,
dass abendliche Abwesenheit der Mutter nicht bedeutet, dass
sie richtig weg ist, sondern dass sie wiederkommt.

Hättest du das auch vorgeschlagen, wenn Papa mal für ein paar Tage weg will?

  • Will denn die Mutter eigentlich das Kind lieber mitnehmen
    oder lieber dalassen?

Das spielt doch in dem Zusammenhang überhaupt keine Rolle. Mutter soll sich mal nicht so wichtig nehmen! Normal und damit erstrebenswert wäre es, wenn Mama völlig selbstverständlich diese 3-4 Tage wegbleiben kann. Auch wenn Mama den Gedanken, dass sie mal ein paar Tage nicht gebraucht wird, vielleicht unerträglich findet. Aber hier gibt es einen engagierten Vater! Das ist noch nicht mal irgendeine Distanzperson, sondern ein Elternteil, der auf gleicher Höhe bzw. in gleicher Nähe wie die Mutter steht.

LG Petra

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Hallo,

Mutter soll sich mal nicht so wichtig nehmen! Normal und damit
erstrebenswert wäre es, wenn Mama völlig selbstverständlich
diese 3-4 Tage wegbleiben kann. Auch wenn Mama den Gedanken,
dass sie mal ein paar Tage nicht gebraucht wird, vielleicht
unerträglich findet.

Könnte es sein, dass genau DAS das Problem ist?

Nach meiner Erfahrung dürfte das Kind die Situation besser wegstecken als Mama.

Gruß
Jörg Zabel

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Könnte es sein, dass genau DAS das Problem ist?

Streich den Konjunktiv - klares Ja.

Nach meiner Erfahrung dürfte das Kind die Situation besser
wegstecken als Mama.

Nicht minder klares Ja.

Wenn ich so schreiben würde, wie mir das gerade auf der Zunge liegt, wäre der Beitrag ratzfatz wegen Netiquetteverstoß wech… daher also gemäßigter :wink:

Diese - das muss jetzt aber sein - Übermuttis hängen wie eine Glucke oder besser Glocke über ihrem Kind, wollen ihm all ihre Liebe und Geborgenheit geben. Das impliziert aber auch:

  • MEINS
  • Die Mutter steht immer zwischen ihrem Kind und jedem anderen. Auch zwischen Kind und Vater!
  • Spätestens, wenn das Kind größer wird, fehlt dem Kind immer mehr die Luft zum Atmen

Papa muss erst üben und es muss - natürlich von Mama - geguckt werden, ob er Schaden anrichtet und dann darf er erst alleine? Das ist ja bald schlimmer als in diesem unsäglichen Realityformat, wo RTL (? oder wars Pro 7? - egal) Jugendliche unter Überwachung zu Eltern auf Probe gemacht haben. Ihr Papas - lasst ihr euch wirklich auf so ein Niveau degradieren?

LG Petra

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Hallo,

Könnte es sein, dass genau DAS das Problem ist?

Streich den Konjunktiv - klares Ja.

Kann dir nur voll und ganz zustimmen!!!

Nach meiner Erfahrung dürfte das Kind die Situation besser
wegstecken als Mama.

Nicht minder klares Ja.

Nochmal ja!!!

Ich kann ein LIed davon singen, wie das " arme " Kind täglich leidet, wenn es von Mama zu Schule gebracht wird.
Manchmal nicht auszuhalten, das Thater.
Mutter sagt dem Kind schon auf dem Weg: " Brauchst nicht weinen, Mama holt dich nachher ja wieder ab" ( bis dahin hat das Kind aber noch gar nicht geweint…)
Und dann bei der Verabschiedung nimmt das Theater seinen Lauf…

Ich kann sowas nicht verstehen und nachvollziehen.

Papa muss erst üben und es muss - natürlich von Mama - geguckt
werden, ob er Schaden anrichtet und dann darf er erst alleine?
Das ist ja bald schlimmer als in diesem unsäglichen
Realityformat, wo RTL (? oder wars Pro 7? - egal) Jugendliche
unter Überwachung zu Eltern auf Probe gemacht haben. Ihr Papas

  • lasst ihr euch wirklich auf so ein Niveau degradieren?

Was macht die „arme Mutter“ nur, wenn sie plötzlich, völlig unerwartet mal ins Krankenhaus o.s. muss. Dann kann sie ja gar nicht kontrollieren, ob der Papa das alles richtig macht…

LG Petra

LG Manuela

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Hallo Petra,

Diese - das muss jetzt aber sein - Übermuttis hängen wie eine
Glucke oder besser Glocke über ihrem Kind, wollen ihm all ihre
Liebe und Geborgenheit geben. Das impliziert aber auch:

  • MEINS
  • Die Mutter steht immer zwischen ihrem Kind und jedem
    anderen. Auch zwischen Kind und Vater!

Das bedeutet im Gegenzug aber auch daß die Gefahr besteht, daß das Kind (die Kinder) irgendwann zwischen den Partnern stehen, bzw. daß der Papa auserhalb stehen muß. Das wiederum hat Einfluss auf die Partnerschaft, insbesondere dann, wenn die Kinder größer sind und beide Partner sich wieder als Paar und nicht als Familie sehen sollten.

Ihr Papas

  • lasst ihr euch wirklich auf so ein Niveau degradieren?

Ja, was macht man nicht alles für „die Familie“ oder auch „die Partnerin“ wenn man

  • täglich zur Arbeit muß und die Partnerin zwangsläufig mehr Zeit mit dem Kind verbringt und
  • immer wieder hofft, daß „irgendwann“ es „wieder besser“ werden wird.

Gruß
Jörg Zabel

Falscher Ansatz.
Hallo

Es gibt kein natürliches Recht oder eine Begabung oder was auch immer, dass Mutter das besser kann als der Vater es kann!

Du hast da einen falschen Ansatz.
Du kannst ja auch nicht z. B. Ehepartner oder gute Freunde einfach austauschen, auch wenn die Austauschpartner genauso gut sind und die gleichen Rechte haben wie die ursprünglichen Partner.

Das Kind hat natürlicherweise nach der Geburt eine engere Bindung zur Mutter als zum Vater, da eben die Mutter schwanger war, und nicht der Vater. Das geht durch die Stillerei auch noch ziemlich lange so weiter. Es ist nicht gerade nützlich, im Zuge der Gleichberechtigung solche Bindungen einfach zu ignorieren. Natürlich stirbt keiner dran, aber es geht dabei viel kaputt.

Viele Grüße

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Du kannst ja auch nicht z. B. Ehepartner oder gute Freunde
einfach austauschen, auch wenn die Austauschpartner genauso
gut sind und die gleichen Rechte haben wie die ursprünglichen
Partner.

Auf solche Vergleiche habe ich gewartet! Wir reden hier nicht von Austausch! Wir reden davon, dass eine Mami sich mal 2 h, 8 h, 24 h oder 72 h von ihrem Kind trennt. (Die Reihenfolge ist bewusst gewählt) Und in dieser Zeit nicht von ständig wechselnden Bezugspersonen versorgt wird, sondern vom eigenen Vater. (Was die Sache noch deutlich verschärft. Allerdings möchte ich bei der Gelegenheit bemerken: Was den möglichen Schaden (s.u.) angeht wäre es auch wurscht, wenn statt des Vaters eine Oma oder eine andere Bezugsperson nach dem Kind guckt)

Natürlich stirbt keiner dran, aber es geht dabei
viel kaputt.

Das einzige, was dabei kaputt geht, ist die Gluckenglocke der Mutter - und das ist auch gut so. Dem Kind schadet das nicht im geringsten, im Gegenteil, es nützt sogar. Denn Verlustängste erleben die Kinder, die vorher massiv nur von Mami begluckt worden. Kinder, die von Anfang an erleben, dass ihre Geborgenheit nicht nur an einer Person hängt, erleben diese Verlustängste erst gar nicht!

LG Petra

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Keine Korrektur
Ich lass den grammatikalischen Freud mal stehen :wink:

Es dürfte wirklich so sein, dass die Gluckemütter die sind, die die Betreuung mehr brauchen als ihre Kinder…

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Kinder, die von Anfang an erleben, dass
ihre Geborgenheit nicht nur an einer Person hängt, erleben
diese Verlustängste erst gar nicht!

Genau das ist es, womit Gluckenmami nicht klar kommt: Dass das Kind auch Geborgenheit bei einer anderen Bezugsperson und nicht nur bei Mami empfinden kann. Schon der Gedanke daran, dass diese Möglichkeit bestehen könnte - und das eben sogar, wenn es den Vater betrifft - zertrümmert das eigene Selbstbild.

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Auch hier bin ich viel konsequenter:

Das bedeutet im Gegenzug aber auch daß die Gefahr besteht, daß
das Kind (die Kinder) irgendwann zwischen den Partnern stehen,
bzw. daß der Papa auserhalb stehen muß.

Das passiert nicht vielleicht und nicht irgendwann - das passiert von Anfang an. Und das hat natürlich auch Einfluss auf die Partnerschaft.

Das wiederum hat
Einfluss auf die Partnerschaft, insbesondere dann, wenn die
Kinder größer sind und beide Partner sich wieder als Paar und
nicht als Familie sehen sollten.

Wieso wieder? Ich weiß, was du meinst - aber Sprache ist trügerisch… In dem Augenblick, wo Kinder da sind, sind Mann und Frau nicht nur Vater und Mutter - sondern immer noch Paar. Natürlich wird die Paar-Rolle eine zeitlang direkt nach der Geburt recht weit zurück gedrängt, da der Pups ja nun mal volle Aufmerksamkeit verlangt. Wobei diese Zeit ja eh neu ist und das dann nicht schlimm ist. Aber beide sollten sich am besten schon vor der Geburt mal darüber verständigen, wie sie auch danach noch ihr Paarsein erhalten.

Sonst passiert das:

Ja, was macht man nicht alles für „die Familie“ oder auch „die
Partnerin“ wenn man

  • täglich zur Arbeit muß und die Partnerin zwangsläufig mehr
    Zeit mit dem Kind verbringt und
  • immer wieder hofft, daß „irgendwann“ es „wieder besser“
    werden wird.

… und das klingt gar nicht gut…

LG Petra

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Genau das ist es, womit Gluckenmami nicht klar kommt: Dass das Kind auch Geborgenheit bei einer anderen Bezugsperson und nicht nur bei Mami empfinden kann. Schon der Gedanke daran, dass diese Möglichkeit bestehen könnte - und das eben sogar, wenn es den Vater betrifft - zertrümmert das eigene Selbstbild.

Ach, das ist doch eine Unterstellung. Das ist ein reines Kampf-Argument, um die Mütter lächerlich zu machen. Das wird auch immer von (schlechten) Kindergärten benutzt, um die Mütter loszuwerden, die sich um ihre weinenden Kinder sorgen.

Bindungstheorie
Hallo

Das einzige, was dabei kaputt geht, ist die Gluckenglocke der Mutter - und das ist auch gut so. Dem Kind schadet das nicht im geringsten, im Gegenteil, es nützt sogar.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bindungstheorie#Sichere…

Ich denke, die Bindungstheorie ist nicht irgendein Quatsch.

…sondern vom eigenen Vater

Wenn die Fragestellerin schreibt, dass das Kind zur Mutter ganz deutlich eine viel engere Bindung hat als zum Vater, gehe ich davon aus, dass es so ist.

Viele Grüße

Danke für das Kindergartenbeispiel - ich wollte es selbst schon bringen.

Genau das ist ein perfektes und weit verbreitetes Beispiel: Ich habe als Studentin und junge Mutter selbst (in einer Art) Kindergarten gearbeitet und konnte das somit aus zwei Rollen beobachten. Es sind IMMER die Gluckenmütter, wo das problematisch ist. Problematisch, weil die Kinder bis zum Eintritt in den Kindergarten tatsächlich nicht kennen, auch nur 5 Minuten von der Mutter getrennt zu werden. Diese Mütter kommen selbst schon in den Kindergarten mit emotionalem Stress. Die Sorge steht bereits im Gesicht geschrieben, da klebt das Kind schon am Rockzipfel. Jeder Dialog, der dann mit dem Kind stattfindet, ist geschwängert von Sorge. Kein Wunder, dass die Kinder abdrehen.

Das passiert alles eben dann nicht, wenn das Kind in dem Alter seiner Mutter vertraut (!), dass die wieder kommt, weil es eben von Anfang an die Erfahrung gemacht hat, dass Mutter auch mal weg und dann aber auch wieder da ist.

LG Petra

4 Like

Ich denke, die Bindungstheorie ist nicht irgendein Quatsch.

Liest du, was du verlinkst? Das bestätigt doch genau das, was ich gesagt habe. Da steht etwas von elterlicher Feinfühligkeit und nicht nur was von mütterlicher!

„Die Bindungsperson erfüllt in einer derartigen Bindung die Rolle eines „sicheren Hafens“, der immer Schutz bieten wird, wenn das Kind dessen bedarf. Die Kinder sind traurig, dass die Bindungsperson nicht bei ihnen ist - und gehen davon aus: sie kommt zurück. Erscheint die Bindungsperson im Raum, freuen sich die Kinder. Sie suchen Nähe und Kontakt, wenden sich kurz danach wieder der Exploration des Raumes zu.“

Bingo - aber da steht nirgends, dass nur die Mutter die Rolle der Bindungsperson hat.

Und was ist anzustreben? Eine sichere Bindung! Die ist definiert als:

„Solche Kinder können Nähe und Distanz der Bezugsperson angemessen regulieren.“ Distanz! Da steht nicht: Sichere Bindung heißt 100%ige Bindung zwischen nur der einen Bezugsperson und dem Kind, 24 h am Tag, 7 Tage die Woche.
Und weiter „Sie sind kurzfristig irritiert und weinen ggf., wenn die Bezugsperson den Raum verlässt, lassen sich jedoch von der Testerin trösten und beruhigen sich schnell wieder; sie spielen im Raum auch mit der Testerin; laufen der Bezugsperson bei deren Wiederkehr entgegen und begrüßen diese freudig.“

Und das ist genau das, was die Kindergärtnerinnen eben sagen!

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Hallo

Bingo - aber da steht nirgends, dass nur die Mutter die Rolle der Bindungsperson hat.

Darf ich mich noch mal wiederholen:

…sondern vom eigenen Vater

Wenn die Fragestellerin schreibt, dass das Kind zur Mutter ganz deutlich eine viel engere Bindung hat als zum Vater, gehe ich davon aus, dass es so ist.

Und was das betrifft:

Und was ist anzustreben? Eine sichere Bindung! Die ist definiert als:

Und weiter "Sie sind kurzfristig irritiert und weinen ggf., wenn die Bezugsperson den Raum verlässt, …

Darf ich aus deinem Beitrag von 7:59 zitieren:

Wenn das Kind immernoch jedesmal - wenn auch nur für wenige Minuten - weint, dann spricht einiges dafür, dass in der Vergangenheit da bereits deutliche Fehler gemacht wurden.

Und das ist genau das, was die Kindergärtnerinnen eben sagen!

Wenn sie das sagen, ist es ja ok. Ich kenne es aber eher anders. - Aber das führt vom Thema weg.

Viele Grüße