Erster Verdacht und Täterschaft

Liebe/-r Experte/-in,

für einen wissenschaftlichen Artikel, an dem ich gerade arbeite, benötige ich eine Auskunft.

Meines Wissens gibt es statistische Erhebungen, wonach in 90 oder 95 % aller Mordfälle derjenige der Täter ist, auf den der erste Verdacht fällt.
Kennen Sie eine entsprechende Studie?

Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.

Freundlich grüßend

Uwe Durst

Sehr geehrter Herr Dr. Durst,

dazu kann ich leider nichts sagen. Solche Erhebungen / Erkenntnisse sind mir nicht bekannt.

Viele Grüße

Jürgen Larisch

Liebe/-r Experte/-in,

für einen wissenschaftlichen Artikel, an dem ich gerade
arbeite, benötige ich eine Auskunft.

Meines Wissens gibt es statistische Erhebungen, wonach in 90
oder 95 % aller Mordfälle derjenige der Täter ist, auf den der
erste Verdacht fällt.

Kennen Sie eine entsprechende Studie?

Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.

Freundlich grüßend

Uwe Durst

Nein, eine solche Studie ist mir nicht bekannt. Eigene Studien und in Fachseminare vorgetragen belegen indessen das Phänomen, dass, je weiter sich ein Täter (Mörder) von seiner Tat zeitlich entfernt, dieser den Verdrängungsprozess zur ausgeführten Tat für sich realisiert und fehement anfängt seine Unschuld zu beteuern, bisweilen mit brillanter und doch so einfach gestrickter Rhetorik, so dass DRITTE ebenfalls befangen anfangen dessen Schuld anzuzweifeln nach dem Motto: , der Mensch ist mehr als die Summe seiner Taten " So passiert es nicht selten, dass zuerst in den Mordverdachtsfokus geratene Menschen wieder laufen gelassen werden, und wir Kriminalisten auf langwierige Indizienbeweissuche gehen müssen, um dann doch auf den Erstverdächtigen zurückzukommen.

freundliche Grüße

Hallo, Dr Durst,

leider ist mir eine solche Studie - die den ERSTEN ANFANGSVERDACHT meinen müsste - nicht bekannt. Sollten Sie eine Antwort ausserhalb des Forums erhalten: Könnte Sie diese posten?

Hallo Suchender,

vorab: eine solche Studie ist mir leider nicht bekannt. Vielleicht werden Sie jedoch beim KFN fündig?

http://www.kfn.de/home.htm

Eine solche wissenschaftliche Studie dürfte am ehesten durch einen Kriminologen durchgeführt worden sein.

Eine Angabe in dieser Höhe erscheint mir persönlich etwas zu hoch gegriffen. Der Täter ist bei Tötungsdelikten in den überwiegenden Fällen im familiären Beziehungsspektrum (meist „Beziehungstat“) oder aber im sozialen „Nahraum“ (Freunde, Bekannte) zu suchen. Der Tatverdacht richtet sich in der Folge in den meisten Fällen zuerst auf Ehegatte/in, Ex-~, sowie Familie und dann Freunde und Bekannte.

Laut PKS (Polizeiliche Kriminalstatistik) des Bundes 2009 liegt die Aufklärungsquote (erfreulicherweise) bei Totschlag und Mord bei über 95% - http://www.bka.de/pks/pks2009/download/pks2009_imk_k…

D.h. in der Folge, dass etwa jeder 20. Täter überhaupt nicht gefasst wird! Allein diese Zahl stellt die im Raum stehenden 90-95 % Ihrer Anfrage m.B.n. in Frage. Rechnet man die 5 % der unbekannten Täter weg, müsste die Polizei bei fast allen Fällen mit bekanntem Täter gleich beim ersten „Überlegen“ den richtigen Tatverdacht gehabt haben…

mit den besten Wünschen und
viel Erfolg wünscht
who_knows

Lieber Herr Durst,

eine sehr interessante These. Ich muss aber zugeben, dass ich noch nie davon gehört habe. Auch beim flüchtigen googlen habe ich keine Hinweise auf eine solche Theorie gefunden. Ich empfehle, Sie wenden sich an einen erfahrenen Kriminologen. Ich nenne Ihnen mal rennomierte Namen, von denen sicher einer eine Antwort hat:

Hr. Dr. Von der Haar, Fachklinik Bad Rehburg, Dr. Egg, Krimonologisches Institut in Wiesbaden, Dr. Nedopil, Uni München, Dr. Osterheider, Uni Regensburg, Fr. Dr. Saimeh, LWL-Klinik Lippstadt Eickelborn, Dr. Christian Pfeiffer, Niedersächsischens Institut für Kriminologie, Rolf Dahle, Institut Berlin, Prof. Dr. Leygraph, Institut f. Forensischen Psychiatrie, Essen Alle finden Sie unter Ihren Namen im Internet.

Viel Erfolg und schöne Grüße

Paul Suer

Lieber Herr Durst,

eine Studie hierzu ist mir nicht bekannt. Vielleicht kann Ihnen hier geholfen werden:
Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol)
Präsident Klaus Neidhardt
Zum Roten Berge 18 - 24
48165 Münster
Telefon +49 2501 806 300

Es tut mir leid, leider kenne ich keine entsprechende Studie. Viel Erfolg!

Grüße

Silke