Ersthund m und Zweithund w raufen - was tun?

Hallo, wir haben einen 2j. Yorkirüden und seit zwei Wochen ein 6 Monate altes Yorkimädchen dazu geholt. Eigentlich läuft alles sehr gut, ab und an mal ein Knurren, mehr nicht. Spaziergänge sind sehr entspannt, sie laufen Rücken an Rücken. Kleine Eifensüchteleien, aber sehr wenig. Heute haben sie sich allerdings extrem böse gefetzt. Es war kein Grund erkennbar. Und keiner hat nachgegeben. Wir haben sie machen lassen, kommt einem ja wie eine Ewigkeit vor, aber es ging immer weiter. Sie hat dann irgendwann etwas gequiekt. Hat sie damit nachgegeben? Sie ist eh etwas frech, schnappt ab und zu beim Laufen in seine Schnauze, nicht böse, nur so drauf stubsen. Kommen solche Raufereien öfter vor oder regeln die das einmal und das war´s dann?

Hoffentlich kann jemand helfen…
LG Dani

Hallo,

die beiden müssen ihre Rangordnung klären. Draußen funktioniert das meist schneller als im eigenen Revier - es sieht also bislang alles recht normal aus.

Es war kein Grund erkennbar.

Es gab mit Sicherheit einen :smile:. Zu lange irgendwo gestanden, zu lange irgendwo hingeguckt, die Rute zu hoch getragen, nicht schnell genug weggegangen, zu nah an irgendwelchen Dingen gestanden…

Und keiner hat nachgegeben. Wir haben sie machen lassen, kommt einem ja wie eine Ewigkeit vor, aber es ging immer weiter.

Ja, das muss ausgiebig diskutiert werden :smile:. Bleibt entspannt. Ihr könnt auch mal ausprobieren, wenn die beiden sich fetzen den Raum zu verlassen.

Sie hat dann irgendwann etwas gequiekt. Hat sie damit nachgegeben?

Nein. Entweder hat er ihr wehgetan oder sie hat ein wenig Welpengequietsche probiert, um ihn milde zu stimmen.

Sie ist eh etwas frech, schnappt ab und zu beim Laufen in seine Schnauze, nicht böse, nur so drauf stupsen.

Sie probiert aus, was sie darf und was nicht. Und der Herr Yorkshire wird ihr noch ein ganzes Weilchen erklären, wo die Grenzen sind.

Kommen solche Raufereien öfter vor oder regeln die das einmal und das war´s dann?

Anfangs wird es ein wenig heftiger zugehen, dann wird irgendwann weitestgehend Ruhe einkehren und ab und zu zwischendurch kann es immer mal wieder Klärungsbedarf geben. Zwischen Rüde und Hündin ist es aber wahrscheinlich, dass es nach der anfänglichen Auseinandersetzung recht friedlich bleiben wird.

Wichtig ist, die Kleine nicht in Schutz zu nehmen. Die regeln das schon. Ein bisschen Betaisadona-Salbe im Haus haben, falls es mal ein wenig derber wird, ist bei Hunden übrigens nie ein Fehler :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule, danke erstmal, macht einen ganz krank, wenn die sich so zoffen…Er lässt eigentlich echt viel von ihr durchgehen, sie knabbert an seinem Mega-Knochen, darf schon mal an seinen Napf, spielt mit seinem Spielzeug, aber manchmal will er halt nicht, dann geht´s zur Sache! Aber die Kleine gibt halt nicht nach…

hallo
na das sieht doch schon sehr entspannt aus …
das wird schon … keine Panik
nur nicht einmischen!
Gruß Norbert

Na irgendwie hofft man ja, dass, wenn sie sich raufen, einer sich schnell auf den Rücken schmeißt, war aber gar nicht so. Meine Tochter hat richtig Angst bekommen! Sollte man den Ersthund immer vorrangig behandeln? Oder beide gleich?
LG Dani

Alles meins
Hallo,

Na irgendwie hofft man ja, dass, wenn sie sich raufen, einer sich schnell auf den Rücken schmeißt, war aber gar nicht so.

Sich auf den Rücken legen ist nur eine von vielen Unterwerfungsgesten. Sie ist gelernt - und viele Hunde lernen sie nie oder beherrschen sie nicht vollständig. In jedem Fall kannst du davon ausgehen, dass es erst mal deswegen zwischen den beiden Hunden kracht, weil die Hündin ohne Ende provoziert. Als kleinrassiger Hund ist sie mit 6 Monaten im besten Flegelalter und benimmt sich entsprechend.

Da du bislang offensichtlich nicht zum tierärztlichen Notdienst musstest, kannst du davon ausgehen, dass hier nur die normale Rudelordnungsphase stattfindet. Viel Getöse, viel Getue, aber keine ernsthaften Verletzungen (kleinere Unfälle können schon mal vorkommen und sind ebenfalls normal).

Meine Tochter hat richtig Angst bekommen!

Vermutlich merkt sie auch dir an, dass dir das Ganze nicht so geheuer ist :smile:. Frag’ sie mal, wie das wohl wäre, wenn heute plötzlich ein fremdes Kind zu ihr ins Zimmer ziehen würde. Dieses Kind würde alle ihre Spielsachen haben wollen, in ihrem Bett schlafen (obwohl es ein eigenes hat) und ihr das Essen vom Teller klauen. Außerdem würde es jede Gelegenheit nützen, ihr zu sagen, dass es alles besser kann, viel hübscher ist und die schöneren Kleider hat. Mami und Papi hätten es genauso lieb und würden viel mit ihm kuscheln. Und dieses Kind würde nie mehr weggehen. So in etwa geht es nämlich gerade eurem Rüden :smile:.

Sollte man den Ersthund immer vorrangig behandeln?

Nein. Auch dann nicht, wenn das Herz blutet :smile:. Es ist durchaus möglich, dass die Hündin als Siegerin aus dieser Phase hervorgeht. Für den Menschen ist oftmals nicht so ohne weiteres zu entscheiden, wer denn nun tatsächlich das Sagen hat, zumal Rangbeziehungen unter Hunden nie streng linear sind. In aller Regel haben Hunde im Rudel unterschiedliche Bereiche, die sie jeweils dominieren. Derjenige, der letzten Endes als übergeordnet betrachtet wird ist der, der die meisten Bereiche dominiert (wobei auch das noch stark vereinfacht dargestellt ist). Es gibt durchaus Hundebeziehungen, bei denen man zumindest als Mensch nicht entscheiden kann, wer denn nun der eigentliche „Chef“ ist. Bei anderen wiederum ist das ganz klar zu erkennen.

Oder beide gleich?

Am besten fährt man damit, sich aus den Rudelordnungsprozessen rauszuhalten. Ob Mensch nun einen Hund zuerst begrüßt oder streichelt/füttert/anleint…, ist den Hunden vergleichsweise schnuppe. Auswirkungen zeigt aber, wenn Mensch einen Hund vor dem anderen in Schutz nimmt. Das führt in der Regel dazu, dass die Auseinandersetzungen länger dauern und zunehmend heftiger werden.

Versucht euch zu entspannen und macht es, wie in der Kindererziehung: Macht euch zum Mantra „Es ist nur eine Phase. Es ist nur eine Phase. Es ist nur…“ :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo

Auswirkungen zeigt aber, wenn Mensch einen Hund vor dem anderen in Schutz nimmt. Das führt in der Regel dazu, dass die Auseinandersetzungen länger dauern und zunehmend heftiger werden.

Das wäre übrigens in dem von dir geschilderten Beispiel mit dem fremden Kind, das plötzlich einzieht und nie mehr weggeht, genauso. Das kann man als Mensch eigentlich gut nachempfinden, finde ich.

Viele Grüße

Ja, so habe ich es meiner Tochter übrigens auch erklärt. Ich denke, die Kleine Yorkimaus ist unserem durchaus sehr gemütlichen Rüden einfach zu wild uns zu frech. Das merkt man ihm schon deutlich an. Er lässt sich viel gefallen, aber da war es dann wohl einfach mal zu viel. Ich denke mit der Zeit wird sich das schon geben - hoffe ich!

Hallo Jule, danke erstmal, macht einen ganz krank, wenn die
sich so zoffen…

Die Nerven behalten. Ein Bekannter hatte einen Schäferhund aus dem Tierheim, der war absoluter Stöckchen-Freak und hat oft meterlange Prügel mit rumgetragen, meine Airedalehündin hatte an Stöckchen überhaupt kein Interesse. Trotzdem lief sie bei einem der ersten gemeinsamen Spaziergänge hin und nahm ihm sein Stöckchen ab - eine unverschämte Provokation, darauf haben sie sich wild gezofft, dass man meinte, jetzt spritzt das Blut, aber plötzlich war wieder Ruhe, nur musste der Schäferhund nach Hause humpeln. Von da an waren sie unzertrennliche Freunde.

Die Bemerkung, so sind halt die Frauen, verkneife ich mir wohl besser…

Gruss Reinhard