Hallo,
gibt es im Tierreich auch so etwas wie Erziehungsmaßnahmen? Speziell würde mich interessieren ob es vergleichbare Fälle zum berühmten Klaps auf den Hintern oder auf die Finger gibt?
Beispiel Vogel oder anderes Tier: Folgen die Jungen Rebellen nicht, was macht dann der „Erzeihungsberechtigte“? Pickt er sein Junges mit dem Schnabel, beisst er es, zieht er es nur zurück, bellt er es an, pfeift er es an usw.? Wer übernimmt diese Rolle, daß Männchen oder das Weibchen?
LG
Mikhael
hi
gibt es im Tierreich auch so etwas wie Erziehungsmaßnahmen?
ja
Speziell würde mich interessieren ob es vergleichbare Fälle
zum berühmten Klaps auf den Hintern oder auf die Finger gibt?
Bei Pferden wird erstmal gedroht (Böser Blick, Kopfschlenkern, mit dem Schweif schlagen, Hinterhufanheben)
Wenn der Youngster dann nicht aufhört wird durchgegriffen :
je jünger das Fohlen desto sanfter die Erziehungsmethoden der erwachsenen Pferde
Der Youngster hat die Möglichkeit ein Babygesicht aufzusetzen (Mäulchen machen = ja ich habs eingesehen SORRYYYYY guck mal, wie klein ich bin *lächel* ) dann wird die Massnahme nicht so hart ;o) das löst bei erwachsenen (sozialisierten) Pferden sowas ähnliches wie eine Beisshemmung bei Hunden aus
Wer übernimmt diese Rolle, daß Männchen oder das Weibchen?
jedes Herdenmitglied, wobei die Stuten meistens deutlicher und schneller durchgreifen als Hengste/Wallache - die Mutterstuten machen bei ihren eigenen Fohlen noch am wenigsten !!
Das ist auch der Grund, warum in der Pferdezucht Fohlen ab einem gewissen Alter von ihren Müttern weg in andere Herden zur Aufzucht kommen sollen - die Stutfohlen in altersmässig gemischte Stutenherden die Hengstfohlen in geschlossnee Hengstgruppen gleichen alters mit evtl. einem älteren Wallach dabei (da wir die Natur ziemlich gut imitiert !!! )
Wenn Fohlen allein mit ihrer Mutter aufwachsen (ohne andere Pferde/Spielkameraden) werden sie nicht wirklich sozialisiert
Gruß H.
Hi,
gibt es im Tierreich auch so etwas wie Erziehungsmaßnahmen?
Speziell würde mich interessieren ob es vergleichbare Fälle
zum berühmten Klaps auf den Hintern oder auf die Finger gibt?
ja, gibt es. Spontan fallen mir Menschenaffen ein, die ihren Jungen den Po versohlen, oder Katzen, die ihren Welpen mit der Pfote eins auf die Stirn geben, wenn sie was anstellen. Letzteres kann man bei Katzen dann auch selber anwenden (wirklich nur ein kleiner Stupps mit der Fingerkuppe auf die Stirn).
Gruß
Cess
Hallo,
das hat Hexerl supergut erklärt. Nur eine Kleinigkeit möchte ich noch anmerken. Die Junghengsthaltung wird so praktiziert, aber natürlich sind gemischtaltrige Gruppen 1-5 jähriger Hengste. So halte ich meine Junghengste (nur bis 3 Jahre) mit einem Althengst dazwischen. Die erzieherische Wirkung ist unübertroffen. Alle müssen sich „hochdienen“ und ein Althengst ist eine wesentlich größere Autorität als ein Wallach. Die folgende Ausbildung der Hengste ist ein Kinderspiel.
Gruß Steffi
Danke an alle!
Hallo,
mit euren Antworten habt Ihr mir eine Menge Arbeit erspart, vielen Dank!
LG
Mikhael
Hallo, - und Protest!
dass die Fohlen ab einem gewissen Alter, meist ab 6 Monaten von ihren
Müttern getrennt werden müssen, ist leider ein altes Vorurteil aus
einer Zeit, als die Mutterstuten noch hart vor dem Wagen oder Pflug
arbeiten mußten, das Futter meist knapp war, die Fohlen möglichst
früh -wohl auch aus Kostengründen- verkauft werden mussten und bei
der Feldarbeit nur störten. Ich habe unsere 3 Fohlen in unserer
kleinen Herde aufgezogen, sie erst ab 1 Jahr kurzfristig von der
Mutter abgesetzt und allerbeste Erfahrungen damit gemacht. Den
kleinen Hengst habe ich aber mit 1 Jahr kastriern lassen, weil er
dann schon decken kann. Ich habe wundervoll ausgeglichene und
selbstbewußte Pferde. (3 Holsteiner und 2 Oldenburger) Wir Menschen
mehmen oft gar nicht die feinen aber wirkungsvollen Nuanchen wahr,
mit denen Pferdemütter geduldig und absolut konsequent ihren
Nachwuchs erziehen. Das kann kein Mensch so leisten!
Roma
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Roma,
Hexerl schrieb
…Fohlen ab einem gewissen Alter von ihren Müttern weg…
Gegen die Aussage ist nicht zu protestieren, weil der Zeitpunkt nicht näher benannt ist.
Ansonsten pflichte ich dir völlig bei. Ein Fohlen wird in der Natur erst mit der zu erwartenden Geburt des nächsten Fohlens von der Mutter abgesetzt. Den rauhen Winter über bekommt es noch warme Milch als leicht zugängliche Grundnahrung. Und was genauso wichtig ist, es hat Mutters persönlichen Schutz und dadurch Freiraum zur Persönlichkeitsentwicklung.
Klar, daß sich solche Fohlen in ihrem Wesen optimal entwickeln. Auch ich ziehe meine Oldenburger Pferde so auf und jeder ist beeindruckt von meinen charkterfesten und ausgeglichenen Pferden.
Etwas besseres als eine Aufzucht, die sich an der natürlichen Lebensweise orientiert, kann man den Fohlen für ihr späteres Leben nicht mitgeben.
Gruß Steffi