Erzieher - der schlechteste Job in Deutschland?

Hallo Arbeitsrechtler!
:smile:

Erzieher bekommen regelmässig vom Chef mitgeteilt, wieviele Wochenstunden sie im kommenden (Halb-?)Jahr zu arbeiten haben; Je nach angemeldeter Kinderzahl im KiGa mehr oder weniger.

Damit ändert sich natürlich der Lohn - ohne Zustimmung des Betrofffenen. Das gibts bei Lehrern nie und bei bei sonst üblichen Angestelltenverhältnissen selten. Es kann durchaus an die Existenzgrenze gehen. Eine Entlassung kann über Arbeitslosengeld mehr bringen als die „Reststunden“ - wovor aber viele Angst haben.

In der freien Wirtschaft trägt erstmal der Unternehmer das Risiko „Auftragseingang“ (bei Lehrern sowieso). Warum nicht die Städte, die Caritas etc.?
Verdienen Stadtarbeiter im Winter weniger, wenn es nicht schneit und nix zu räumen ist?
Ist Erzieher in dieser Hinsicht der schlechteste Job in Deutschland?
Oder kann sich der Betroffene wehren?
Arbeitsrecht vs. Moral?

Danke für nützliche Kommentare!

Timsy

Hallo,

Erzieher bekommen regelmässig vom Chef mitgeteilt, wieviele Wochenstunden sie im kommenden (Halb-?)Jahr zu arbeiten haben; Je nach angemeldeter Kinderzahl im KiGa mehr oder weniger.

Also da würde ich erstmal vermuten, dass hier unzulässig vom Einzelfall darauf geschlossen wird, dass es immer und überall so wäre. Ich kenne es jedenfalls auch anders.

Damit ändert sich natürlich der Lohn - ohne Zustimmung des Betrofffenen.
Das gibts bei Lehrern nie

Lehrer sind ja nun ein ganz schlechtes Beispiel. Die bestimmen doch ihre geleistete Arbeitszeit selbst ;o)

und bei bei sonst üblichen Angestelltenverhältnissen selten.

Ganz so selten nun auch wieder nicht. Es gibt durchaus Jobs, die nach Stunden bezahlt werden. Häufig haben auch Zeitarbeiter 30 oder 35h-Verträge, arbeiten jedoch 40h und mehr. Wenn der Verleiher gerade nichts für sie hat, dann bummeln sie ihre Überstunden ab.

Es kann durchaus an die Existenzgrenze gehen. Eine Entlassung kann über Arbeitslosengeld mehr bringen als die „Reststunden“

Kann ich mir weder bei ALGi noch II so richtig vorstellen

  • wovor aber viele Angst haben.
    In der freien Wirtschaft trägt erstmal der Unternehmer das Risiko „Auftragseingang“ (bei Lehrern sowieso).

Nee, bei denen eben nicht. Da trägt der Dienstherr das Risiko. Und die Lehrergewerkschaften stemmen sich da auch dagegen, wenn bei sinkenden Schülerzahlen auch die Lehrerzahlen angepasst werden sollen.

Warum nicht die Städte, die Caritas etc.?

Was nicht?

Verdienen Stadtarbeiter im Winter weniger, wenn es nicht schneit und nix zu räumen ist?

Na und im Sommer erst, da schneit es noch viel weniger. Ohne jetzt wieder unzulässig zu verallgemeinern, kenne ich es zumindest so, dass z.B. die Stadtreiniger die Straßen reinigen, wenn kein Schnee liegt oder eben Schnee räumen wenn Schnee liegt. Eins von beiden ist immer. Und die Kehrmaschine kommt auch, wenn es die ganze Woche geregnet hat und die Straße glänzt. Und auch sonst werden die Mitarbeiter vom Bauhof oder wie auch immer das jeweils heißt oder organisiert ist, schonmal mit artfremder Arbeit beschäftigt. Da muss eben der Grünflächenpfleger im Winter auch Schnee schieben oder streuen. Oder er bummelt seine Überstunden ab, die in der Vegetationsperiode angefallen sind.

Ist Erzieher in dieser Hinsicht der schlechteste Job in Deutschland?

Nö. Bis vor kurzem hielt man noch die bei Schlecker für die schlechtesten. Ich vermute, dass dies hier im speziellen Fall an einem ganz konkreten Arbeitgeber liegt.

Oder kann sich der Betroffene wehren?

Erstmal könnte er sich mit Füßen wehren und sich einen anderen Arbeitsplatz suchen. Wenn das genug machen, fällt das dem Arbeitgeber schon auf und er reagiert. Wenn allerdings selbst für eine so schlechte Stelle 10 Bewerber auf der Matte stehen, hat derjenige schlechtere Karten.

Arbeitsrecht vs. Moral?

Kommt sicher auf die konkrete Ausgestaltung an, ob das rechtlich zulässig ist oder nicht. Was genau steht bezüglich der Arbeitszeit im Arbeitsvertrag? Dann ist es natürlich in Deutschland auch noch so, dass es für alles auch mindestens eine Ausnahme, wenn nicht sogar zwei gibt und häufig auch noch eine Ausnahme von der Ausnahme. Eine allgemeingültige Aussage dürfte also schwierig werden. So ist beispielsweise durchaus die Arbeit auf Abruf zulässig: http://www.gesetze-im-internet.de/tzbfg/__12.html Um sowas könnte es sich ja handeln.
Moralisch gesehen kann ich da erstmal auch nichts problematisches sehen. Wäre es denn moralisch, wenn der Arbeitegeber pleite geht, weil er sein Personal nicht flexibel einsetzen kann? Oder noch anders gefragt, was hätte der Arbeitnehmer in diesem Fall davon? Er wäre dann zu einer Entscheidung gezwungen, die ihm schon die ganze Zeit offenstand.

Grüße

der drittschlechteste Job in Deutschland?

Hallo,

Erzieher bekommen regelmässig vom Chef mitgeteilt, wieviele Wochenstunden sie im kommenden (Halb-?)Jahr zu arbeiten haben; Je nach angemeldeter Kinderzahl im KiGa mehr oder weniger.

Also da würde ich erstmal vermuten, dass hier unzulässig vom
Einzelfall darauf geschlossen wird, dass es immer und überall
so wäre. Ich kenne es jedenfalls auch anders.

Ich kenne u.a. kirchlich geprägte sehr große Einrichtungen und Städte - alle machen das selbe :frowning:
Konkrete Ausnahmen wären interessant, für Argumente…

Damit ändert sich natürlich der Lohn - ohne Zustimmung des Betrofffenen.
und bei bei sonst üblichen Angestelltenverhältnissen selten.

…Häufig haben auch
Zeitarbeiter 30 oder 35h-Verträge, arbeiten jedoch 40h und
mehr. Wenn der Verleiher gerade nichts für sie hat, dann
bummeln sie ihre Überstunden ab.

Ok, mag sein: Zeitarbeiter sind also die unterste Marke an Jobniveau

Es kann durchaus an die Existenzgrenze gehen. Eine Entlassung kann über Arbeitslosengeld mehr bringen als die „Reststunden“

Kann ich mir weder bei ALGi noch II so richtig vorstellen

Ich schon: ALGI sind doch immerhin 68% vom Netto oder so?? Bei Null Job -Nebenkosten für Sprit etc.

In der freien Wirtschaft trägt erstmal der Unternehmer das Risiko „Auftragseingang“ (bei Lehrern sowieso).

Nee, bei denen eben nicht. Da trägt der Dienstherr das Risiko.

Jedenfalls der AG und nicht der AN :smile:

Warum nicht die Städte, die Caritas etc.?

Was nicht?

Risiko erstmal selbst tragen statt an den AN weiterschieben - so wie jeder Bäcker und Friseur.

Verdienen Stadtarbeiter im Winter weniger, wenn es nicht schneit und nix zu räumen ist?

Na und im Sommer erst, da schneit es noch viel weniger. Ohne
jetzt wieder unzulässig zu verallgemeinern, kenne ich es
zumindest so, dass z.B. die Stadtreiniger die Straßen
reinigen, wenn kein Schnee liegt oder eben Schnee räumen wenn
Schnee liegt. Eins von beiden ist immer. Und die Kehrmaschine
kommt auch, wenn es die ganze Woche geregnet hat und die
Straße glänzt. Und auch sonst werden die Mitarbeiter vom
Bauhof oder wie auch immer das jeweils heißt oder organisiert
ist, schonmal mit artfremder Arbeit beschäftigt. Da muss eben
der Grünflächenpfleger im Winter auch Schnee schieben oder
streuen. Oder er bummelt seine Überstunden ab, die in der
Vegetationsperiode angefallen sind.

Ne eben, wie du sagst: die werden beschäftigt, kriegen reguläre Kohle, müssen nicht sparen!
Erzieher dagegen müssen daheim bleiben und sehen, wie sie mit weniger Geld klarkommen!

Ist Erzieher in dieser Hinsicht der schlechteste Job in Deutschland?

Nö. Bis vor kurzem hielt man noch die bei Schlecker für die
schlechtesten. Ich vermute, dass dies hier im speziellen Fall
an einem ganz konkreten Arbeitgeber liegt.

Ok, wir haben also 2 noch schlechtere Jobs: Schlecker und Zeitarbeiter. Da stimme ich zu.

Oder kann sich der Betroffene wehren?

Erstmal könnte er sich mit Füßen wehren und sich einen anderen
Arbeitsplatz suchen.

Das ist nach meiner Kenntnis sinnlos, weil alle mir bekannten gleich agieren: wenig Kinder, wenig Arbeit, wenig Stunden, sofort weniger Lohn.
Andere AG würden mich brenned interessieren…
:smile:

Wenn das genug machen, fällt das dem
Arbeitgeber schon auf und er reagiert. Wenn allerdings selbst
für eine so schlechte Stelle 10 Bewerber auf der Matte stehen,
hat derjenige schlechtere Karten.

Alle jammern über zu wenig Bewerber. Aber die AG sind hier solidarisch genug, um die AN auszustechen.
Vielleicht fehlt es an einer geeigneten AN- Vertretung?

Arbeitsrecht vs. Moral?

Moralisch gesehen kann ich da erstmal auch nichts
problematisches sehen. Wäre es denn moralisch, wenn der
Arbeitegeber pleite geht, weil er sein Personal nicht flexibel
einsetzen kann?

Das spielt kaum einer Rolle - die Frage ist, warum sich das nur bei KiGas (und Schlecker und Leiharbeitern) eingebürgert hat.

Wenn BMW oder ein kleiner Mittelständler ein Problem hat, dann gibts Kurzarbeit, sanft abgefedert und staatlich unterstützt vom Rest der Steuerzahler…

Grüße

Timsy

Hallo,

zunächst einmal kann Erzieher jedenfalls nicht der am schlechtesten bezahlte Job in Deutschland sein, wenn man dieser Liste glauben kann:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=stern%20gehalt…

Dass in einem unbefristeten Vertrag die Stundenzahl in dieser Form am Anfang der Saison erst mitgeteilt wird, ist ab einer Schwankungsbreite von 25 % unwirksam.

http://obi-verdi.blogspot.de/2011/04/arbeit-auf-abru…

Wenn allerdings hier immer wieder befristete Verträge geschlossen werden, sähe es anders aus.

VG
EK

Hallo Arbeitsrechtler!

Hallo,

-)

Erzieher bekommen regelmässig vom Chef mitgeteilt, wieviele
Wochenstunden sie im kommenden (Halb-?)Jahr zu arbeiten haben;
Je nach angemeldeter Kinderzahl im KiGa mehr oder weniger.

Damit ändert sich natürlich der Lohn - ohne Zustimmung des
Betrofffenen.

Das das arbeitsrechtlich fragwürdig sein kann, hat ja schon EK dargelegt.

Das gibts bei Lehrern nie und bei bei sonst
üblichen Angestelltenverhältnissen selten.

Sorry, aber Du hast keine Ahnung von der real existierenden Arbeitswelt.

In der freien Wirtschaft trägt erstmal der Unternehmer das
Risiko „Auftragseingang“ (bei Lehrern sowieso).

Auch Lehrer bei freien Bildungsträgern müssen sich oft mit befristeten Verträgen von Schuljahr zu Schuljahr hangeln

Verdienen Stadtarbeiter im Winter weniger, wenn es nicht
schneit und nix zu räumen ist?

U. U. ja, wenn sie „Arbeit auf Abruf“ leisten.

Ist Erzieher in dieser Hinsicht der schlechteste Job in
Deutschland?
Oder kann sich der Betroffene wehren?

Klar doch, aber dafür braucht es eben auch einen A… in der Hose. Ein Arbeitsvertrag läßt sich juristisch bewerten und der AG kann - abhängig vom Ergebnis - verklagt werden.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, eine Arbeitnehmervertretung (BR, PR) zu wählen, der idR (außer bei Kirchen) bei diesen Fragen (Arbeitseinsatz, Dienstplan, Verteilung der Arbeit auf die AN) volle Mitbestimmung hat

Arbeitsrecht vs. Moral?

Wir leben in Agenda-2010-Land, schon vergessen ? Da ist die „Flexibilisierung“ der Arbeitskraft Dogma.

Danke für nützliche Kommentare!

Scho’ recht

Timsy

Wolfgang

P.S.: Ich arbeite in einem Beruf, in dem ich schon vor 25 Jahren ein Drittel meiner Arbeitsverpflichtung erst 2 Tage vorher erfahren habe.

Hallo,

Ich kenne u.a. kirchlich geprägte sehr große Einrichtungen und
Städte - alle machen das selbe :frowning:
Konkrete Ausnahmen wären interessant, für Argumente…

Also Kindertagesstätten in kommunaler oder sonstiger Trägerschaft, wo die Erzieherinnen eine konstante Arbeitszeit über Jahre haben? Da werde ich heute sicher nicht fertig. Ich möchte aber vermuten, dass auch die eine Stammbelegschaft haben und dann noch je nach Bedarf zusätzliche Leute, die dann eben mehr oder weniger arbeiten.

und bei bei sonst üblichen Angestelltenverhältnissen selten.

Häufig haben auch Zeitarbeiter 30 oder 35h-Verträge, arbeiten jedoch 40h und mehr. Wenn der Verleiher gerade nichts für sie hat, dann bummeln sie ihre Überstunden ab.

Ok, mag sein: Zeitarbeiter sind also die unterste Marke an Jobniveau

Nö, es war nur ein Beispiel, um von der Ansicht wegzukommen, Erzieher hätten den schlechtesten Job.

Es kann durchaus an die Existenzgrenze gehen. Eine Entlassung kann über Arbeitslosengeld mehr bringen als die „Reststunden“

Kann ich mir weder bei ALGi noch II so richtig vorstellen

Ich schon: ALGI sind doch immerhin 68% vom Netto oder so?? Bei Null Job -Nebenkosten für Sprit etc.

Und das bekommt man wielange?

In der freien Wirtschaft trägt erstmal der Unternehmer das Risiko „Auftragseingang“ (bei Lehrern sowieso).

Nee, bei denen eben nicht. Da trägt der Dienstherr das Risiko.

Jedenfalls der AG und nicht der AN :smile:

Jedenfalls sind die verbeamteten Lehrer ein denkbar schlechter Vrgleich, wenn wir über Arbeitgeber- oder -nehmerrisiken reden wollen.

Warum nicht die Städte, die Caritas etc.?

Was nicht?

Risiko erstmal selbst tragen statt an den AN weiterschieben - so wie jeder Bäcker und Friseur.

Doch das machen die auch. Ich glaube angestellte Bäckereiverkäuferinnen haben einen überschaubaren Stundenlohn und sicher auch nicht alle eine 40h-Woche. Und wenn der Bäcker nicht genug verkauft, geht die eine oder andere nach Hause. Schlecker ist doch aktuell ein gutes Beispiel dafür, auch wenn es kein Bäcker ist. Friseuere sind wohl beim Einkommen auch eher am unteren Ende der Einkommen angesiedelt. Die haben eine niedriges Grundgehalt und erhalten dann oft am Umsatz beteiligt. Die sind also auch direkt den Umsatzschwankungen ausgesetzt zusätzlich mit dem Risiko den Tag ohne Beschäftigung im Laden zu verbringen.

Verdienen Stadtarbeiter im Winter weniger, wenn es nicht schneit und nix zu räumen ist?

Ne eben, wie du sagst: die werden beschäftigt, kriegen reguläre Kohle, müssen nicht sparen!

Du machst Dir keine Vorstellungen davon, was passiert, wenn Mitarbeiter im öffentlichen Dienst plötzlich auch mal artfremde Arbeit übernehmen sollen. Da schaltet erstmal die Arbeitnehmervertretung auf stur und die „Betroffenen“ werden plötzlich alle krank. Das dauert schon eine Weile bis solche Dinge durchgesetzt werden können. Voraussetzung ist freilich, dass auch artfremde Arbeiten vorhanden sind. Was sollte den die Erzieherin für Arbeiten erledigen, wenn weniger Kinder da sind? Schneeschieben? Im Sommer? Nee, machen ja im Zweifel schon die Bauhofmitarbeiter.

Erzieher dagegen müssen daheim bleiben und sehen, wie sie mit weniger Geld klarkommen!

Die können doch dann noch einen anderen Job machen?

Ist Erzieher in dieser Hinsicht der schlechteste Job in Deutschland?

Nö. Bis vor kurzem hielt man noch die bei Schlecker für die
schlechtesten. Ich vermute, dass dies hier im speziellen Fall
an einem ganz konkreten Arbeitgeber liegt.

Ok, wir haben also 2 noch schlechtere Jobs: Schlecker und Zeitarbeiter. Da stimme ich zu.

Siehste, alles relativ. Besonders wen ich mich daran erinnere, wie über die Schlecker-Jobs geschimpft wurde und jetzt sollen die plötzlich gerettet werden.

Oder kann sich der Betroffene wehren?

Erstmal könnte er sich mit Füßen wehren und sich einen anderen
Arbeitsplatz suchen.

Das ist nach meiner Kenntnis sinnlos, weil alle mir bekannten gleich agieren: wenig Kinder, wenig Arbeit, wenig Stunden, sofort weniger Lohn.

Auch wenn es jetzt wenig hilft, aber jeder ist dem Risiko ausgesetzt, dass es für seinen erlernten/ausgeübten Beruf gerade nicht genug Beschäftigung gibt. Sieht man ja gerade bei Schlecker.
Was wäre denn Dein Vorschlag, um auf diese Schwankungen zu reagieren?

Andere AG würden mich brenned interessieren…

Bund, Länder, Kommunen, ALDI, BMW, Continetal…

Wenn das genug machen, fällt das dem Arbeitgeber schon auf und er reagiert. Wenn allerdings selbst für eine so schlechte Stelle 10 Bewerber auf der Matte stehen, hat derjenige schlechtere Karten.

Alle jammern über zu wenig Bewerber. Aber die AG sind hier solidarisch genug, um die AN auszustechen.

Glaub ich nicht, sowas gelingt nur, wenn ein Angebotsüberschuss besteht. Wenn 10 Stellen zu besetzen sind und nur 8 Bewerber vorhanden sind, dann entsteht da schon ein Wettbewerb, den dann derjenige mit den besseren Arbeitsbedingungen gewinnt.

Vielleicht fehlt es an einer geeigneten AN- Vertretung?

Möglich. Ist aber eventuell bei den kirchlichen Trägern anders geregelt. Und den Markt können die auch nur selten ändern.

Arbeitsrecht vs. Moral?

Moralisch gesehen kann ich da erstmal auch nichts problematisches sehen. Wäre es denn moralisch, wenn der Arbeitegeber pleite geht, weil er sein Personal nicht flexibel einsetzen kann?

Das spielt kaum einer Rolle

Doch, doch, genau darum geht es.

  • die Frage ist, warum sich das nur bei KiGas (und Schlecker und Leiharbeitern) eingebürgert hat.

Es gibt KiGas, wo das anders ist. Ob die bei Schlecker solche schwankenden Arbeitszeiten hatten, weiß ich jetzt gar nicht. Leiharbeiter sind das Resultat eines enorm unflexiblen Arbeitsmarktes. Diejenige, die in festen Anstellungsverhältnissen sind, sind gesetzlich und über Tarifverträge kaum kündbar. Wenn der AG dann noch ein paar zusätzliche Kräfte braucht, nimmt er eben Leiharbeiter. Das ist eine klassische Insider-Outsider-Problematik, die die Gewerkschaften maßgeblich mit herbeigeführt haben. Das ist ein bißchen wie der Feuerwehrmann, der zum Brandstifter wird.

Wenn BMW oder ein kleiner Mittelständler ein Problem hat, dann gibts Kurzarbeit, sanft abgefedert und staatlich unterstützt vom Rest der Steuerzahler…

Ja, darüber kann diskutiert werden. Oder es wäre ein Ansatz, um sich eben dort einen Job zu suchen.
Manchmal gibt es bei Problemen auch eine Insolvenz und alle stehen auf der Straße.

Grüße

Hallo,

du hast aber schon gelesen, dass es sich um die LEITERIN eines KiGa handelt, (mit mind. 100 Plätzen)und nicht um einen einfachen Erzieher oder?
Oder verdient der Sachbearbeiter bei euch genauso viel wie der Chef?

Das wäre die bessere Liste gewesen:

http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/s…

Du weisst schon, daß die Ausbildung eines Erziehers länger dauert als das Studium eines Grundschullehrers?

Grüße
miamei

Hallo,

zunächst einmal kann Erzieher jedenfalls nicht der am
schlechtesten bezahlte Job in Deutschland sein, wenn man
dieser Liste glauben kann:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=stern%20gehalt…

Von „schlecht bezahlt“ war auch keine Rede. Obwohl…
:smile:
Es geht hier mehr um die einseitig vom AG verringerten Arbeitszeiten bis unter die Schmerzgrenze, wo Alleinerziehende kaum mehr davon leben können.

Danke für deine interessanten Links.

Timsy