Erzieher und ihre Schweigepflicht?

Hallo! Hoffe, man kann mir hier helfen.
Folgende Situation:
Mein Sohn geht seit Februar (da wurde er 3 Jahre alt) in den Kindergarten. In seiner Gruppe sind 2 Erzieherinnen, die auch seehr lieb und nett sind. Eine von beiden war allerdings März/April in Kur, sodass eine Vertretung besorgt wurde. Zufällig kenne ich sie - sie ist quasi die fiese 30-jährige Stiefmutter einer guten Freundin. Dadurch erfuhr ich dann auch, dass diese Vertetung offen rumerzählt, mein Sohn würde dauernd andere Kinder schlagen, sie mit Bauklötzen bewerfen und nur Schimpfworte benutzen. Von der "Stamm"Erzieherin weiß ich aber (durhc unauffälliges nachfragen), dass das nicht stimmt und zu Hause ist er auch nicht so. Leider wohne ich in einem „Dorf“, wo alles immer rumgequatscht wird - mein Sohn gilt also unberechtigt als brutales Monster.

Wie kann ich gegen die Vertretungserzieherin vorgehen? Gibt es da keine Schweigepflicht? Ich hab es im Kindergarten heute angesprochen (vertretung ist schon weg - will aber irgendwann da fest arbeiten) und man wird sich darum kümmern. allerdings hab ich angst, dass die kuh alles abstreitet und ich als die dumme dasteh :frowning:

liebe grüße!

Hallo

Ich hab es im Kindergarten heute angesprochen (vertretung ist schon weg - will aber irgendwann da fest arbeiten) und man wird sich darum kümmern. allerdings hab ich angst, dass die kuh alles abstreitet und ich als die dumme dasteh :frowning:

Ich würde sie selber drauf ansprechen, und zwar sobald wie möglich, bevor der Kindergarten sich drum kümmert.

Und zwar würde ich ihr einfach sagen, dass du gehört hast, dass sie über deinen Sohn rumerzählt, er würde dauernd andere Kinder hauen usw., und dass du nicht glauben würdest, dass sie wirklich solche Sachen erzählt, denn sie wisse ja wohl, dass das Üble Nachrede (§ 186 StGB) sei, also eine kriminelle Handlung, die sie als Erwachsene gegen einen Dreijährigen verüben würde.

Das sollte ihr eigentlich so peinlich sein, dass sie es von alleine bleiben lässt. Hoffentlich.

Wenn du so nicht mit ihr reden kannst, könntest du ihr eventuell auch schreiben.

Viele Grüße

Hallo,

Ich würde sie selber drauf ansprechen, und zwar sobald wie
möglich, bevor der Kindergarten sich drum kümmert.

Das ist sicher vernünftig. Die Frage ist nur, mit welchem Tenor. Aber das hier:

Und zwar würde ich ihr einfach sagen, dass du gehört hast,
dass sie über deinen Sohn rumerzählt, er würde dauernd andere
Kinder hauen usw., und dass du nicht glauben würdest, dass sie
wirklich solche Sachen erzählt, denn sie wisse ja wohl, dass
das Üble Nachrede (§ 186 StGB) sei, also eine kriminelle
Handlung, die sie als Erwachsene gegen einen Dreijährigen
verüben würde.

Das sollte ihr eigentlich so peinlich sein, dass sie es von
alleine bleiben lässt. Hoffentlich.

… ist lächerlich - bzw. peinlich für die Mutter! Ganz nebenbei auch noch armselig. Wer solche Konflikte nicht anders lösen kann, als mit dem Gesetzbuch zu wedeln, sollte keine pädagogischen Anforderungen an andere stellen.

Die Dame ruhig und offen ansprechen, wo konkret das Problem liegt. Ganz genau ist das nicht ersichtlich, aber nach der Beschreibung spricht einiges dafür, dass das Problem irgendwie (indirekt?) zwischen den Erwachsenen liegt. „Die Kuh“ deutet darauf hin - und spricht nebenbei nicht für die Reife der UP. Daher auch gleich die Empfehlung, das Gespräch ggf. mit jemandem zu führen, der bestimmt, aber gelassener reagiert.

LG Petra

6 Like

nagut ich hole etwas weiter aus

die frau arbeitet zur zeit nicht im kindergarten, sie war ja nur eine vertretung. daher gestaltet es sich schwierig sie persönlich anzusprechen. es ist eher ein zufall, dass man sich sieht (zb wenn sie ihr kind vom kiga abholt) aber das ist äußerst selten.
ich „kenne“ diese person schon länger, aber nur über eine freundin, normalerweise hatten wir keine probleme, aber jetzt herrscht krieg.
nach ihrer vertretungszeit hat sie auch behauptet es wären läuse im kindergarten, allerdings war kein aushang da. also habe ich eine erzieherin gefragt, die den sachverhalt verneinte. das hab ich ihr auch geglaubt.

und gestern werde ich von der vertretungsdame aufs übelste von der seite angemault, warum ich lügen erzählen würde (zwecks der läuse) - sie hätte das nie gesagt. nagut wie sie meint, ich war immerhin dabei als sie es gesagt hat, sonst hätte ich ja nicht im kindergarten nachgefragt. ich wollte keinen krieg heraufbeschwören, also habe ich den erzieherinnen gesagt es sei ein missverständnis gewesen (was ich zwar überhaupt nicht so sah!!! aber ich wollte die sache beendet haben und nicht mehr hysterisch angezickt werden)
stattdessen höre ich dann, dass diese person alles mögliche über meinen sohn erzählt (siehe oben) …
vielleicht ist der sachverhalt ja nun klarer…

die frage war nur: DARF sie über meinen sohn im privaten kreis reden oder nicht? welche konsequenzen drohen ihr nun?

Hallo,

Erzieherinnen in Kindertageseinrichtungen gehören nicht zu den Berufsgruppen, die der strafrechtlich relevanten Schweigepflicht unterliegen. Dennoch sind sie verpflichtet, Sozialdaten - das sind im weitesten Sinne alle Informationen, die mit der Person eines Kindes, dessen Eltern oder auch anderen Mitarbeitern im Zusammenhang stehen - zu schützen.

Sie dürfen diese nicht herumerzählen, es sei denn, die Angaben werden anonymisiert (wichtig z.B. für statistische Erhebungen). Verstoßen sie dagegen, können sie zwar nicht strafrechtlich verfolgt werden, haben aber arbeitsrechtliche Konsequenzen zu erwarten. Im Normalfall unterschreibt jede Erzieherin bei Arbeitsantritt eine entsprechende Erklärung.

Grundsätzlich hättest du die Möglichkeit, dich beim Träger (nicht bei der Kindergartenleitung) über die Erzieherin zu beschweren und mitzuteilen, dass diese den Sozialdatenschutz verletzt (hat). Was zu erwarten wäre ist, dass diese daraufhin vom Träger verwarnt und möglicherweise nicht mehr als Vertretung beschäftigt wird.

Die Frage ist, ob du damit tatsächlich etwas gewonnen hättest. Auch wenn sie offiziell einen Maulkorb verhängt bekommen würde, hat die betreffende Frau sicher Freunde und gute Bekannte, bei denen sie weiterhin Stimmung machen kann. Und ich denke nicht, dass das Verhältnis und vor allem das Gerede über deinen Sohn besser würde.

Mein Tipp wäre: Ignoriere das Ganze. Sei freundlich, aber distanziert, lasse dich auf nichts mehr ein und gehe ihr aus dem Weg. Dann wird das Interesse vermutlich am schnellsten erlahmen.

Schöne Grüße,
Jule

2 Like

[MOD] FAQ1129 beachten
Hallo Beatilicous,

wenn du rechtliche Hinweise möchtest, muss ich dich bitten unter Beachtung der FAQ:1129 eines der Rechtsbretter aufzusuchen, hier in diesem Brett kann nur Erfahrung und persönliche Ansicht weiterhelfen :smile:

lg, Dany

Hallo,

ich lasse die rechtlichen Aspekte (sie sind einseitig und hier m.E. nicht relevant) außen vor. Auch wenn du alles daran fest machst.

Die Frage ist, ob du damit tatsächlich etwas gewonnen hättest.
Auch wenn sie offiziell einen Maulkorb verhängt bekommen
würde, hat die betreffende Frau sicher Freunde und gute
Bekannte, bei denen sie weiterhin Stimmung machen kann.

Das ist der kritische und für mich entscheidende Punkt!

Mein Tipp wäre: Ignoriere das Ganze. Sei freundlich, aber
distanziert, lasse dich auf nichts mehr ein und gehe ihr aus
dem Weg.

Weshalb denn eigentlich? Weil sie eh keine Chance hat?

Wenn ich es richtig verstanden habe, denunziert eine zeitweilige Vertreterin ein Kind öffentlich (weshalb eigentlich? Gerade dieses Kind?), die „eigentliche Stammerzieherin“ beruhigt und sagt das Gegenteilige (mmmhhh, weshalb wohl?). Die Vertreterin „denunziert“ möglicherweise aufgrund privater Kontakte, das UP und das Nachlegen bestätigen dies.

Dann wird das Interesse vermutlich am schnellsten
erlahmen.

Du meinst, man muss es mit der so mir nichts dir nichts ausgestreuten Saat als erledigt betrachten?

Was verbleibt für das Kind zukünftig aus den Auseinandersetzungen der Erwachsenen? In seinem engsten Umfeld?

Grüße
Tommy

Hallo Tommy,

Weshalb denn eigentlich? Weil sie eh keine Chance hat?

Genau das. Sie würde nach meiner Einschätzung zumindest nichts erreichen, was dem Wohl des Kindes dienen würde, sondern könnte bestenfalls ihre eigenen Racheglüste stillen.

Du meinst, man muss es mit der so mir nichts dir nichts ausgestreuten Saat als erledigt betrachten?

Wenn ich mir die Wortwahl der UP in Bezug auf die betreffende Erzieherin anschaue, dann befürchte ich, dass die beiden sich in Bezug auf gegenseitige Anfeindungen bisher wenig nehmen. Es erscheint mir persönlich nicht so, dass eine von beiden Parteien bislang zu einem vernünftigen Gespräch in der Lage gewesen wäre.

Was verbleibt für das Kind zukünftig aus den Auseinandersetzungen der Erwachsenen?

Ich kann aus der Ferne nicht beurteilen, was da nun wirklich in Bezug auf das Kind gesagt wurde und was nicht. Meine Erfahrung ist aber, dass streitende Erwachsene in aller Regel immer schlechter für das Wohl des Kindes sind als Erwachsene, die sich einfach aus dem Weg gehen, wenn sie sich nicht leiden können.

Klären lässt sich in solchen Fällen meist nichts, weil es nicht um Fakten geht, sondern um persönliche Animositäten, die das Ziel haben, sich gegenseitig zu verletzen. Das Kind ist nicht die Ursache, sondern wird lediglich benutzt. Und je länger diese gegenseitigen Anfeindungen weiter gehen, desto mehr wird es das Kind belasten.

Ich persönlich fände für das Kind den Lerneffekt „Der Klügere gibt nach“ besser als den, dass Erwachsene nicht das vorleben können, was sie von ihren Kindern erwarten.

Schöne Grüße,
Jule

3 Like

Hallo Jule,

eine stellvertretende Erzieherin, die in ein bestehendes Umfeld eintritt, scheint ihrem Berufsbild und -ethos zuwiderlaufend „Behauptungen“ an die Öffentlichkeit getragen zu haben. Es ist dabei völlig unerheblich, ob ihre Behauptungen der Wahrheit entsprechen oder nicht. Erste Adresse wäre so oder so immer die Mutter gewesen.

Bittere Erkenntnisse, die du hier darstellst. Mit ebensolchen Konsequenzen deinerseits (Stillhalten), die ich keineswegs akzeptieren würde. Die Konsequenzen müssten m.E. auf Seiten der Erzieherin/KiTa liegen. Und dafür müsste man entsprechend etwas unternehmen.

Grüße
Tommy

Ich habe nun einen freundlichen (nein keine ironie) brief an die beiden erzieher, nicht an die leitung, geschrieben. inhaltlich gings darum, dass ich mich 1. für die „läusegeschichte“ mehr oder weniger entschuldigt habe, da ich es als missverständnis sehe und der vertretung mit meiner nachfragerei ja nicht schaden wollte. ganz zufrieden bin ich damit nicht, aber ich finde man muss aus einer mücke keinen elefanten machen, wollte die sache einfach weghaben…
2. habe ich darum gebeten, dass die vertetung sich bitte in diskretion üben solle und anschuldigungen wie sie mir über dritte zugeteilt wurden, nicht in die öffentlichkeit gehören. auf nähere sachverhalte (schlagen, mit steinen werfen, schimpfworte) bin ich bewusst nicht eingegangen, weil ich ehrlich gesagt keinen riesenkrieg vom zaun reißen will.

die erzieherinnen fanden den brief gut und freitag soll ein gespräch stattfinden. ich kann mir in etwa schon vorstellen wie das abläuft, da die vertretung sehr aufbrausend ist und sich sicherlich bedrängt fühlen wird, weil sie zb schon wieder gelogen hat indem sie mir den vorwurf gemacht hat, sie hätte durch die läusegeschichte RIESENÄRGER bekommen. was garnicht stimmt, wie ich heute erfahren habe. sie wurde ganz normal auf die sache angesprochen, niemand hat sie angemotzt oder abgemahnt…
bin mal gespannt

Hallo Tommy,

Die Konsequenzen müssten m.E. auf Seiten der Erzieherin/KiTa liegen. Und dafür müsste man entsprechend etwas unternehmen.

Und was hat das Kind davon? Es gibt durchaus Situationen, in denen es notwendig ist, rechtliche Schritte gegen Erzieherpersonal zu unternehmen. Das hier klingt in meinen Ohren - und das mag durchaus an meiner ganz persönlichen Wahrnehmung liegen - eigentlich eher nach einem Zickenkrieg.

Zu dieser Einschätzung bringen mich Äußerungen im UP wie „sie ist quasi die fiese 30-jährige Stiefmutter einer guten Freundin“ oder „dass die Kuh alles abstreitet“.

Ich würde in diesem Kontext auch nicht ausschließen, dass die „gute Freundin“ vielleicht auch nicht so ganz unvoreingenommen Dinge erzählt.

Wie gesagt: Mein persönliches Empfinden.

Schöne Grüße,
Jule