Hallo M.L.,
Das mit den wechselnden IPs war mehr eine Notlösung, bzw. in den Anfängen eine technische Gegebenheit.
Es gab einmal eine Zeit, da hatte man Modems, welche sich über die Telefonleitung ins Internet eingewählt hatten. Es gab da eine Bank mit Modems, welche mit dem Internet verbunden waren und jedes Modem hatte eine eigene feste IP. Hat man sich an einem solchen Knoten eingewählt, wurde man mit einem gerade freien Modem verbunden. Mit jeder Einwahl hatte man also eine andere IP.
Standleitungen waren damals noch unbezahlbar und die Telefonkosten waren es eigentlich auch.
Da nie alle Kunden gleichzeitig im Netz waren, konnte der Provider mehr Abos verkaufen als er tatsächlich an Modems besass.
Dies war vor 20 Jahren noch der Normalfall.
Dann kam aDSL, im Prinzip eine Standleitung. Das ist erst so um die 15 Jahre her.
Zuerst hat man dann mit fixen IPs gearbeitet, war auch einfacher zu verwalten.
Damit kamen dann einige Leute auf die Idee einen eigenen kleinen Server zu betreiben, was dem Provider aber viel Trafic brachte. Entsprechend musste der Provider seine Infrastruktur ausbauen und mehr für die Benutzung der Datenleitungen bezahlen. Zudem fingen die IP-Adressen auch an, knapp zu werden.
IPv4 stellt total etwas über 4 Mrd. (4GIP) verschiedene Adressen zur Verfügung, in den Anfängen (um 1970) schien die ewig zu reichen. Entsprechend ist man auch sehr grosszügig mit der Zuteilung umgegangen. Es wurden immer ganze Blöcke mit 256IP, 64KIP und 16MIP zugeteilt, man hatte ja 4GIP zu verteilen.
Also kramte man den „Trick“ mit den wechselnden IPs wieder aus der Versenkung.
Damit konnte man wieder mehr Abos verkaufen, als IP-Adressen vorhanden waren. Man hat einfach alle 24h alle Modems abgeworfen, danach haben nur die gerade aktiven Modems eine Verbindung aufgebaut und eine IP bezogen.
Zudem war es dann unmöglich einen privaten Server zu betreiben. Allerdings haben schlaue Köpfe dann Systeme wie DynDNS aufgebaut, damit es trotzdem geht.
Heute haben die meisten Provider, zumindest intern, auf IPv6 umgestellt und es gibt wieder genügend freie IPs, sodass auch jede Kaffeemaschine eine eigene bekommen kann.
Den IP-Wechsel haben viele Provider praktisch schon abgeschafft. Die IP wechselt nur noch, wenn das Netzwerk neu gestartet oder ein Teilnetz reorganisiert wird. Mit einer fixen IP im Vertrag wird aber auch in diesen Fällen garantiert, dass sich die IP nicht ändert.
Hier bei mir (CH, Provider UPC über TV-Kabel) hat sich meine IP seit Jahren nicht geändert. Man kann aber auch erkennen, dass es ein Teilnetz für fixe IPs gibt.
MfG Peter(TOO)