Hallo Musiker-Kollegen
Theoriefrei wie ich nunmal in musikalischen Dingen bin, möchte ich Euch mal blauäugig was fragen.
Ich spiele (und singe) gerade „Good bye Caroline“ von Aimee Mann, bzw. probiere es gerade auf der Gitarre. Gehe von A auf Em, dann G, dann D, dann A usw.
Bin mir nicht sicher, ob das Stück eigentlich dann in A oder in D ist.
Merkwürdigerweise passt SOWOHL meine A-Mundharmonika dazu als auch die in D.
(Ich hab so einen Mundharmonika-Ständer vor der Schnauze und blas da was rum, wenn ich nicht gerade singe, so wie früher Bob Dylan z.B., dazu spiele ich ne akustische Gitarre.)
Meine Fragen also nochmal deutlicher:
- In welcher Tonart spiele ich das Stück da eigentlich? (Ich weiß schon, saubblöde Frage für einen Musiker, aber ich bin halt kein Theoretiker)
- Ist das „normal“, dass ich für eine Tonart verschiedene (mindestens 2) Mundharmonikas benutzen kann?
Dank und Gruß,
Branden
ich kenn das stück nicht, aber vielleicht hilft folgendes trotzdem:
Gehe von A auf Em, dann G, dann D, dann A usw.
Bin mir nicht sicher, ob das Stück eigentlich dann in A oder
in D ist.
bin ich nach diesen angaben auch nicht
generell weisen die akkorde eher auf D hin, da G und em in A keine „natürlich vorkommenden“ stufen sind, aber das allein gibt noch nicht den ausschlag. wenn du uns ALLE akkorde aufschreibst, kann man schon mehr sagen. wichtig ist aber im prinzip, auf welchem ton die melodie bzw. auf welchem akkord eine schlußwirkung vorhanden ist (häufig, aber nicht immer, ist das der letzte ton bzw. akkord). wenn du also in D aufhörst und die melodie auch auf einem d endet, ist es D-dur.
Merkwürdigerweise passt SOWOHL meine A-Mundharmonika dazu als
auch die in D.
nun ja, die diatonischen tonleitern auf D und A unterschieden sich genau in einem ton (g bzw. gis). wenn dieser ton also nicht vorkommt, ist das kein bißchen merkwürdig.
- Ist das „normal“, dass ich für eine Tonart verschiedene
(mindestens 2) Mundharmonikas benutzen kann?
das kommt immer darauf an, welche töne du überhaupt spielen mußt. „alle meine entchen“ kannst du auch auf deinen beiden instrumenten in der selben lage spielen, wenn du auf a beginnst. wenn sich eine melodie auf pentatonik beschränkt, kannst du womöglich sogar drei verschiedene instrumente nehmen. im extremfall hat ein lied nur einen ton, das kannst du dann auf 7 verschiedenen instrumenten spielen.
Hallo Gyuri
Hab erstmal Dank für Deine Bemühungen und Erläuterungen!
wenn du uns ALLE akkorde aufschreibst, kann man
schon mehr sagen.
Es kömmt nur nochmal Bm zwischendurch vor, undzwar nach A.
Ansonsten wohl nur die genannten Akkorde. Das Stück beginnt ielleicht in D, aber der Gesang erst dann, wenn man mit der Klampfe auf A ist.
wichtig ist aber im prinzip, auf welchem ton
die melodie bzw. auf welchem akkord eine schlußwirkung
vorhanden ist
Ja, das dachte ich mir auch schon so. Ich begleite mich seit 40 Jahren überwiegend rhythmisch auf der Gitarre zum Gesang, spiele also im Grunde meist zuerst den Akkord, auf dem ich dann auch zu singen beginne. Da ich das alles aber mehr intuitiv mache, habe ich keine soliden Vorstellungen von Musiktheorie.
…
nun ja, die diatonischen tonleitern auf D und A unterschieden
sich genau in einem ton (g bzw. gis). wenn dieser ton also
nicht vorkommt, ist das kein bißchen merkwürdig.
Verstehe. Also jkann ich ebenso gut die A wie die D- Bluesharp nehmen.
Gruß,
Branden
Hm, ja, da steht ja immerhin : in D. Dann scheint das doch D-Dur als Tionart zu sein.
Hab Dank, Helge!
Gruß,
Branden
Verstehe. Also jkann ich ebenso gut die A wie die D- Bluesharp
nehmen.
Eigentlich nicht, Branden,
jetzt muss ich mal überlegen wegen der blöden Halbtöne:
Ich habe eine C-Dur-Bluesharp. Die Kernoktave ist Blasen(Ziehen):
C(D) E(F) G(A) C(H)
Demnach müsste das bei A-Dur so sein:
A(H) C#(D) E(F#) A(G#)
Und bei D-Dur so:
D(E) F#(G) A(H) D(C#)
Also dürfte bei dem Song in D-Dur das G# der A-Harp einigermaßen irritieren oder irre ich mich?
verwirrt,
Klaus
Holla.
Also dürfte bei dem Song in D-Dur das G# der A-Harp
einigermaßen irritieren oder irre ich mich?
Ja 
D-Dur mit zwei Kreuzen für F# und C#; A-Dur bekommt eins hinzu für das G#. Ergo sind die beiden Tonleitern nur an dieser Stelle unterschiedlich … und wie schon jemand schrub, kann man pentatonisch in drei benachbarten Tonarten auf dem gleichen Sabbereisen quäken.
G-Dur : G -A -H -C -D -E -F#-G -A -H -C -D
D-Dur : G -A -H -C#-D -E -F#-G -A -H -C#-D
A-Dur : G#-A -H -C#-D -E -F#-G#-A -H -C#-D
Wir nehmen nur die Töne, die allen drei Tonleitern gemein sind. Also A-H-D-E-F#. Siehe da, es sind genau fünf. Mit der G-,A- und D- Moni lässt sich jede dieser drei Tonarten pentatonisch begleiten.
Gruß Eillicht zu Vensre
Hallo Klaus und Branden,
Verstehe. Also jkann ich ebenso gut die A wie die D- Bluesharp
nehmen.
Eigentlich nicht, Branden,
Eigentlich doch. Im Geigentiel, die A ist sogar besser geeignet als die D. Ist zwar schon sehr lange her, dass ich so ein Teil in einer Bluesband bedient habe, aber soviel weiss ich noch.
Also dürfte bei dem Song in D-Dur das G# der A-Harp
einigermaßen irritieren oder irre ich mich?
Da irrst Du dich in der Tat. Das G# lässt sich spieltechnisch zur ‚flatted fifth‘, ‚hochziehen‘. Um Missverständnisse zu vermeiden - die ‚flatted fifth‘ ist im Blues nicht die verminderte Quinte, sondern eine ‚blue note‘, die irgendwo zwischen verminderter und reiner Quinte liegt. Auf der D-Harp ist diese Note kaum spielbar, das A lässt sich spieltechnisch nicht ‚absenken‘ und das G nur schwer um über einen Halbton ‚hochziehen‘.
Aus genau diesem Grund empfiehlt sich hier idR die A-Harp, nicht die in D bzw. generell die Harp eine Quinte höher als die Tonart des Stücks.
Freundliche Grüße,
Ralf
Hi Eillicht,
ich versuche mir vorzustellen, wie ich an dem G# vorbei sabbern kann ohne hauptberuflich Zungenakrobat zu sein. Branden soll diesbezüglich nicht sonderlich beweglich sein, wie mir seine Frau unlängst anvertraute. Möglicherweise kann man die entsprechende Kanzelle mit Flüssigharz vorübergehend dicht machen?
Andererseits hasse ich Harps sowieso - was mache ich mir hier eigentlich Gedanken?
Gruß,
Klaus
@ Klaus, Ralf und Eillicht
Liebe Musiker-Kollegen
Habt erstmal vielen Dank für Eure engagierte Diskussion. Ich weiß das zu schätzen. (Wirklich.)
Dass der Klaus sich immer im Haus versteckt hat, wenn ich kam, damit ich ihn nicht mit meiner Frau antreffe, schmerzt mich natürlich etwas.
Keine Angst, Klaus, lass uns zu dritt am Kamin einen Roten trinken!
Andererseits hasse ich Harps sowieso - was mache ich mir hier
eigentlich Gedanken?
Ja, die KÖNNEN nervtötend sein, müssen aber nicht. Ich habe auch viele Jahre zwischendurch auf die Tröterei verzichtet, aber heute muss ich konstatieren, dass es war, als ob man auf einen Madiran Jahrgang 1995 verzichtet.
Aber jetzt zurück zum eigentlichen Thema.
Als (oben beschriebener) Praktiker habe ich jetzt einfach abwechselnd die beiden Harps, also D und A, zu dem Song ausprobiert und finde nach reiflichem Überlegen, Geblase und mir-selber-zuhören, dass die D irgendwie noch besser passt.
Einer von Euch hatte mir ja auch den link gepostet, wo dabei stand, dass die Tonart D sei. Das würde zumindest zusammenpassen (mindestens eine gewisse Kohärenz vortäuschen).
Nochmals vielen Dank - ich wende mich gerne wieder an Euch
…
Euer
Branden