Hi Gunter, hi Wolfgang,
Fugenmörtel geht nicht von selbst einfach so
kaputt. Ursache ist regelmäßig Feuchtigkeit in Verbindung mit
Frost, entweder durch aufsteigende Nässe oder als Folge von
Dach- oder Regenrinnenschäden.
kommt auf Baujahr an. Meine Scheune besteht aus zwei Bauabschnitten. Einer ist gut hundert Jahre alt und die Mauern/Fugen sind einigermaßen in Schuß. Der Anbau wurde in den späten 40ern gebaut und der Mörtel besteht aus Sand, an dem ein Eimer Kalk vorbeigetragen wurde. Man kann an den Wänden, die direkt nebeneinander liegen deutlich sehen, daß das Aussanden der letztgenannten Fugen nicht auf Feuchtigkeit zurückzuführen ist. Im Dorf gibt es ettliche Mauern in dieser ‚Massivbauweise‘, die allesamt langsam aber sicher vor die Hunde gehen, wenn der Besitzer nichts dran tut.
Im übrigen kann es sinnvoll sein, KEINEN handelsüblichen
Zement-Fugenmörtel zu verwenden, sondern Kalkmörtel. Je nach
Art des Gemäuers kann es sein, daß die Backsteine nicht
besonders hart sind. Kommt jetzt glasharter Fugenmörtel in die
Fugen, passiert es leicht, daß eben nicht mehr die Fugen,
sondern die Steine zerbröseln.
Stimmt. Auf den Gedanken bin ich nicht gekommen, weil die Mauern bei mir allesamt aus wirklich steinharten Klinkern sind.
Nur wenn Du das Gebäude
wirklich knochentrocken bekommst, darfst Du Zementmörtel
nehmen.
Wegen der Ausblühungen? Ausdehnung?
Das eine Mauer prinzipiell trocken gehalten werden soll ist mir klar, aber wo liegen die Nachteile des Zementmörtels?
Bedenke bitte auch, daß Zementmörtel eine andere
Oberflächenstruktur als Kalkmörtel zeigt. Diese scheinbare
Geringfügigkeit fällt bei einem alten Haus zumindest dem
sachkundigen Betrachter sofort auf und das sieht dann aus wie
Abendkleid mit Turnschuhen.
Stimmt auch wieder
Viele Dinge sind heute ausgebildeten Handwerkern fremd. So
kommt es aus Unkenntnis leicht zu üblen Stilbrüchen oder sogar
zu Bauschäden. Als Hilfe hat sich für mich folgendes Buch
bewährt: „Typische Baukonstruktionen von 1860 bis 1960“ von R.
Ahnert und K. H. Krause. ISBN 3-345-00623-5 Buch anschauen .
Kennst Du den Th. Schäfer Verlag?
http://www.libri-rari.de/
die verlegen Neuauflagen alter Bücher über Handwerkkunst. Meines Erachtens ein absolutes Muß für Dich!
Gandalf