Hallo Nadja,
ich würde eher sagen:
Sollte es Klarheit geben
oder
Sollte es Unklarheiten geben.
Mit Zusammenhang (Zitate, die ich über Linguee.de gefunden habe):
Wir müssen auch deutlich machen, dass die Europäische Union in den Baltischen Staaten bei den Beitrittsverhandlungen dazu beigetragen hat, dass die Minderheiten dort heute eine Situation haben, wie sie sie in vielen anderen Teilen der Welt und vielleicht auch in bestimmten Teilen Russlands nicht haben. Die Minderheitenfrage kann kein Alibi sein dafür, dass die Grenzverträge entweder noch nicht unterschrieben oder auf jeden Fall noch nicht ratifiziert sind. Auch hier muss es Klarheit geben, damit dies nun geschieht.
Das Beispiel ist zwar mit muss, man kann aber auch soll anstelle von muss einsetzen.
Und das zweite Beispiel:
Sollte es mal Unklarheiten geben, dann können diese dank Sprechverbindung über GSM schnell behoben werden.
Das Problem mit deinen Beispielen hier ist, dass ‚geben‘ ein unpersönliches Verb ist, welches immer es als Subjekt verlangt. Das gilt für eine Reihe anderer Verben wie regnen, donnern, handeln, mangeln, etc…
Auch bei deinem Satz mit ‚Klarheiten‘ haben wir ‚geben‘ als Verb und daher steht auch das Modalverb im Singular.
Hier agiert das ‚es‘ als Platzhalter im Vorfeld und da gilt, dass sich das Verb nach dem eigentlichen Subjekt richtet.
wenn ich deine Frage nochmal auf den Punkt bringen darf?
Du willst wissen, warum es zwar einerseits heißt:
Es gibt (Singular) viele Dinge
aber nicht Es geben (Plural) viele Dinge
obwohl das Nomen im Plural steht.
Und andererseits umgekehrt: Es fehlen (Plural) viele Dinge Es sind (Plural) viele Dinge
aber nicht Es fehlt (Singular) viele Dinge Es ist (SIngular) viele Dinge
wie im vorigen Beispielsatz.
(ich hab die verschiedenen Nomen mal durch „Dinge“ verallgemeinert, damit die Frage transparenter wird)
Der Punkt ist der: Bei „fehlen“ und „sind“ ist das Nomen jeweils Subjekt. Es sind Gleichsetzungssätze, bei denen „es“ als → Platzhalter für das Subjekt im Vorfeld fungiert. Deshalb richtet sich die Flexion des Verb nach dem Numerus des Subjektes. Du kannst die Satzteile ja auch umstellen: Viele Dinge fehlen Viele Dinge sind
Dabei fällt das „es“ natürlich weg!
Aber bei „es gibt“ handelt es sich um einen feststehenden Ausdruck. Dabei steht „gibt“ nicht nur als ein „unpersönlich verwendetes Verb“ („geben“ ist ja eigentlich transitiv), sondern zusötzlich steht es mit „obligatorischem es“ (sowie „es regnet“) . Außerdem hat es ein Akkusativ-Objekt, im Unterschied zu den beiden anderen Verben. Wenn du die Satzteile umstellst:
Viele Dinge gibt es
siehst du, dass auf das „es“ nicht verzichtet werden kann.
In deinem weiteren Beispiell mit „es sollte … geben“ siehst du, dass „es gibt“ zwar auch andere Flexionsformen zuläßt (und zusätzlich auch Modalverben), aber sie stehen immer nur ausschließlich in der 3.Pers. Singular:
es gab
es wird geben
es hat gegeben
es würde geben
es soll geben
es muss geben
usw.
und dazu immer das Akkusativ-Objekt, egal, ob dieses Singular oder Plural ist. Es hat keinen Einfluss auf die Flexionsform des Prädikates.