Hi Nadja,
wenn ich deine Frage nochmal auf den Punkt bringen darf?
Du willst wissen, warum es zwar einerseits heißt:
Es gibt (Singular) viele Dinge
aber nicht
Es geben (Plural) viele Dinge
obwohl das Nomen im Plural steht.
Und andererseits umgekehrt:
Es fehlen (Plural) viele Dinge
Es sind (Plural) viele Dinge
aber nicht
Es fehlt (Singular) viele Dinge
Es ist (SIngular) viele Dinge
wie im vorigen Beispielsatz.
(ich hab die verschiedenen Nomen mal durch „Dinge“ verallgemeinert, damit die Frage transparenter wird)
Der Punkt ist der: Bei „fehlen“ und „sind“ ist das Nomen jeweils Subjekt. Es sind Gleichsetzungssätze, bei denen „es“ als → Platzhalter für das Subjekt im Vorfeld fungiert. Deshalb richtet sich die Flexion des Verb nach dem Numerus des Subjektes. Du kannst die Satzteile ja auch umstellen:
Viele Dinge fehlen
Viele Dinge sind
Dabei fällt das „es“ natürlich weg!
Aber bei „es gibt“ handelt es sich um einen feststehenden Ausdruck. Dabei steht „gibt“ nicht nur als ein „unpersönlich verwendetes Verb“ („geben“ ist ja eigentlich transitiv), sondern zusötzlich steht es mit „obligatorischem es“ (sowie „es regnet“) . Außerdem hat es ein Akkusativ-Objekt, im Unterschied zu den beiden anderen Verben. Wenn du die Satzteile umstellst:
Viele Dinge gibt es
siehst du, dass auf das „es“ nicht verzichtet werden kann.
In deinem weiteren Beispiell mit „es sollte … geben“ siehst du, dass „es gibt“ zwar auch andere Flexionsformen zuläßt (und zusätzlich auch Modalverben), aber sie stehen immer nur ausschließlich in der 3.Pers. Singular:
es gab
es wird geben
es hat gegeben
es würde geben
es soll geben
es muss geben
usw.
und dazu immer das Akkusativ-Objekt, egal, ob dieses Singular oder Plural ist. Es hat keinen Einfluss auf die Flexionsform des Prädikates.
Gruß
Metapher