Es ward gegessen, was auf den Tisch kam

Hallo liebes Forum,

ich habe ein Problem, das bestimmt Einige hier kennen.

Ich esse unheimlich gern. Das ist, wenn ich allein bin und nur das im Kühlschrank habe, was ich auch selbst gekauft habe, noch kein Problem, wird aber eins, wenn ich auf einer Feier bin, oder gemütlich bei Freunden zu Hause, und das Essen steht rum. Chips, Schokolade, Fruchtgummi, Kekse; auf Feiern kommt Kartoffelsalat, Brot, allerlei leckerer Kuchen und so weiter dazu. Man kennt das ja. Aber ich esse sogar dann noch weiter, wenn ich schon total satt bin oder sogar Bauchschmerzen kriege.

Ich muss irgendwie immer alles leer essen!

In den schlimmsten Fällen bringe ich am nächsten Morgen 2kg mehr auf die Waage; wenn es so weit kommt, schlürfe ich dann an dem Tag zum Ausgleich anstelle der Mahlzeiten Almased-Diätshakes und trinke ansonsten viel Tee.

Aber das ist praktisch nur die Notbremse, und im Grunde will ich langfristig 5kg abnehmen statt mein Gewicht nur zu halten bzw. durch solche Abende mehr und mehr zuzunehmen.

Ich ernähre mich ansonsten recht gesund, bin Vegetarierin, esse viel Vollkornprodukte, Gemüse, Tofu, Nüsse, versuche viel zu trinken (schaffe das aber oft nicht, wenn ich’s mir nicht bewusst mache) und treibe auch Sport, wenn ich kann.

Hat vielleicht jemand einen Tipp, wie man sich da zügeln kann? Vorher zu Hause satt essen bringt nichts, weil ich wie gesagt auch über den Sättigungszustand hinaus alles in mich reinstopfe. Ich weiß nicht, woher das kommt, aber es erscheint mir schon fast etwas krankhaft…

Vielen Dank für eure Ratschläge im Voraus,
eure Lerche

Servus,

hast Du mal probiert, zu Hause auch so leckere Dinge zu essen wie „draußen“, und davon auch öfter mal etwas da zu haben - so daß sie nichts so ganz „Besonderes“ mehr sind, und auch das Risiko, daß es davon morgen nichts mehr gibt, etwas geringer ist?

Besonders der Diätschlabber, von dem Du berichtest, lässt ahnen, daß Du Dich selber daheim mit dem Essen ziemlich stiefmütterlich behandelst.

Schöne Grüße

MM

Hi,

wenn ich auf einer Feier bin, oder gemütlich bei Freunden zu Hause, und das Essen steht
rum. Chips, Schokolade, Fruchtgummi, Kekse; auf Feiern kommt
Kartoffelsalat, Brot, allerlei leckerer Kuchen und so weiter
dazu. Man kennt das ja. Aber ich esse sogar dann noch weiter,
wenn ich schon total satt bin oder sogar Bauchschmerzen
kriege.

Dein Körper möchte sich vielleicht Dinge holen, die es sonst nicht gibt.

wenn es so weit kommt, schlürfe ich
dann an dem Tag zum Ausgleich anstelle der Mahlzeiten
Almased-Diätshakes und trinke ansonsten viel Tee.

Ich ernähre mich ansonsten recht gesund, bin Vegetarierin,
esse viel Vollkornprodukte, Gemüse, Tofu, Nüsse, …

Klingt, als wolltest Du Dich mit Deinem Essen für irgendetwas bestrafen. Mit so einem Speisezettel würde ich auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit zuschlagen.

Gruß S

Klarstellung
Hallo,

danke Shim Pan Sen und Martin May für eure Gedanken und eure Antworten.

Wenn man meinen Artikel liest, liegt die Vermutung vielleicht nahe, dass ich außerhalb nur so viel esse, weil ich eben diese Sachen zu Hause nicht habe oder mir nicht gönne.

Die Wahrheit ist aber, dass ich mich auf jegliches Essen stürze - das können auch belegte Brote sein. Ich bin ziemlich sicher, dass es nicht an meiner Heimernährung liegt.

Falls trotzdem noch jemand einen Tipp hat, wäre ich sehr dankbar.
LG Lerche

Hallo,

seit wann bist du Vegetarierin? Irgendein zeitlicher Zusammenhang mit dem Beginn deiner Esslust?

(Unabhängig davon,) verzichte eine Zeit lang (min. 3, eher 6 Monate und länger) konsequent auf Zucker und zuckerhaltige Produkte (Gebäck, Fruchtgummis etc.) sowie „Diätprodukte“.

Franz

Servus,

das ist eine gute Idee. Heute abend haben wir (ich koche für eine Zweierdiabetikerin) einen Eintopf von Kohlrüben, Karotten, Kartoffeln und einer eher winzigen Beinscheibe:

Und wahrlich, es ischt eine Luscht, zu Leben!

(Allein schon die Süße daran ist klasse!)

Schöne Grüße

MM

Hallo,

(ich koche für eine Zweierdiabetikerin)

Hätte Lerche sicherlich geschrieben, wenn dies der Fall wäre.

Franz

Hallo Franz,

(ich koche für eine Zweierdiabetikerin)

Hätte Lerche sicherlich geschrieben, wenn dies der Fall wäre.

… ich denke, damit war eher was anderes gemeint:
Zucker ist nicht völlig vermeidbar. Auch die Zutaten des Eintopfes (außer der Beinscheibe) haben Zucker in sich… gerade Mohrrüben und Steckrüben.

Dass es eine Unsitte ist, alles zu überzuckern, dem hingegen stimme ich dir zu.

Viele Grüße,
Nina

Servus,

letztlich ist das egal. Ich habe damit bloß illustriert, wie intensiv sich solche Aromen wie „süß“, „Rindfleisch“, „Speck“, „Käse“ etc. etc. erleben lassen, wenn man Quantität durch Qualität ersetzt.

Und umgekehrt: Wie harmlos sich solche Dinge wie Apfelküchlein in Schmalz ausgebacken in Sachen Energie, Fett etc. ausnehmen, wenn man das eigene Empfindungslevel einmal auf normale Maßstäbe gebracht hat und auch beim Kochen nach diesem Level dosiert.

Ohne Diabetesküche wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, Zucker mit der Briefwaage einzuwiegen. Andersrum gesagt: Ich wäre nie auf die Idee gekommen, eine so riesige Schüssel Teig für Apfelküchlein mit 25 g Zucker zu rühren, und das Öl nach gestrichenen Esslöffeln in die Pfanne zu tun.

Nun, jetzt unter diesen Bedingungen radle ich am Samstag schon zwanzig Minuten zu dem Italiener, der mir die Salami verkauft, von der eine einzelne hauchdünne Scheibe mit einem ordentlichen Brot genusstechnisch mindestens eineinhalb Pfund „Cabanossi“ von Fridl oder Pfennig aufwiegt.

Hey, und der Weg lohnt sich!

Schöne Grüße

MM

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Hallo Martin,

meine volle Zustimmung zu allem :smile:

Viele Grüße,
Nina

Hallo Franz,

ich bin schon sehr lange Vegetarierin, schätzungsweise so seit 10 Jahren oder mehr. Das Problem, was ich beschrieben habe, besteht auch schon sehr lange. Ist schwer zu sagen, ob da ein Zusammenhang besteht. Ich kann’s mir aber nicht vorstellen. Früher, als ich noch bei meiner Mutter wohnte, habe ich auch immer alles aufgegessen, was auf den Tisch kam. Allerdings ist da der Rest meiner Familie nicht viel anders. (Ich habe 2 ältere und einen jüngeren Bruder - da musste man schnell zuschlagen um noch satt zu werden ^^)

Der Tipp mit dem Zucker bezog sich sicherlich auf meine Absicht abzunehmen, nicht auf mein Problem, oder? Ich habe schon mal konsequent monatelang auf Süßigkeiten verzichtet, während ich eine Diät gemacht habe. Das hat auch funktioniert - ich verzichte ja auch seit Jahren auf Fleisch, ohne dass es mir wirklich was ausmacht - es schmeckt mir tatsächlich, ich habe nur Mitleid mit den Viechern in der Massentierhaltung. Bei Süßigkeiten gibt es leider keinen so starken moralischen Grundsatz, an den man sich halten könnte - außer bei Dingen wie Schokolade (unfair gehandelt) oder Gelatine (tierisch).

Ich kriege mehr und mehr den Eindruck, dass das Problem, immer alles aufessen zu müssen, keine physiologischen, sondern mentale Ursachen hat. Vielleicht sollte ich dahingehend mal Rat suchen.

Aber mit den Süßigkeiten hast du tatsächlich recht - ich werde das wieder versuchen jetzt.

LG Lerche

Hallo,

Der Tipp mit dem Zucker bezog sich sicherlich auf meine
Absicht abzunehmen, nicht auf mein Problem, oder?

Da ich den Tipp nicht gegeben habe, kann ich das nicht beantworten.
Allerdings hatte ich ihn so verstanden, dass konsequenter Zuckerverzicht zu mehr Genuss beim Essen führt (und so habe ich auch MMs darauffolgendes Posting gelesen - wer keinen „Industriezucker“ mehr isst, kann die natürlich Süße z.B. in Karotten erst so richtig schmecken).

Gruß
Elke

Hallo,

letztlich ist das egal. Ich habe damit bloß illustriert, wie
intensiv sich solche Aromen wie „süß“, „Rindfleisch“, „Speck“,
„Käse“ etc. etc. erleben lassen, wenn man Quantität durch
Qualität ersetzt.

Seh ich erst nach meinem Posting ,aber dann hab ich dein Posting ja richtig interpretiert :smile:

Nur hier muss ich wiedersprechen - gelegentlich gibt es da

Fridl oder Pfennig

durchaus Geschmackserlebnisse zu finden (im positiven Sinn). Gestern gekauft: Duc du Coeur Walnusssalami. Nicht ganz so gut, wie die, die ich neulich in Wissembourg gekauft habe, aber dafür ist der Anfahrtsweg halt doch einfacher zu bewerkstelligen.

Gruß
Elke

Hi Elke,

ja, das ist schon wahr - Wurstwaren durchaus, auch einige Milchprodukte etc.; bloß an Fleisch und Geflügel selber hab ich da noch nichts Akzeptables gefunden, und der Käse ist zu wenigstens 85% Ramsch (85%, weil auch dort hie und da etwas Nettes dazwischen liegt). Ich frage mich in diesem Zusammenhang, ob die DLG inzwischen ihre Auszeichnungen meistbietend verkauft?

Schöne Grüße

MM

Hallo Martin,

der Käse ist zu
wenigstens 85% Ramsch (85%, weil auch dort hie und da etwas
Nettes dazwischen liegt).

Die Sonderaktionen kann man immer mal beachten (war ja auch bei der Wurst so).

Ich frage mich in diesem
Zusammenhang, ob die DLG inzwischen ihre Auszeichnungen
meistbietend verkauft?

Dieser Gedanke ist mir auch schon gekommen, bei den vielen Koketten, die da überall draufpappen.

Gruß
Elke

Tach Lerche,

wären wir im Psychobrett, würde Branden sicher diagnostizieren, dass du einen Wunsch nach Selbstbestrafung in dir trägst und du dich mit deinem asketischen Speiseplan geißeln willst.
*gg*
Könnte es vielleicht sein, daß du einen sehr reduzierten Fettanteil in deinem Essen hast und dadurch ständig Heißhunger hast?

Strubbel

Hallo nochmal,

mich würde mal interessieren, was hier unter einem normalen, zumutbaren vegetarischen Speiseplan verstanden wird.

Ich finde Gemüse sehr lecker und leide keineswegs, wenn ich mir mittags eine Tofu-Gemüse-Pfanne selbst zubereite. Oder Vollkornnudeln/Reis mit Gemüse. Ich gehe außerdem oft in die Mensa, in selteneren Fällen esse ich auch mal Pizza oder einen vegetarischen Döner. Desserts und Süßigkeiten kann ich nicht immer widerstehen, aber ich versuche da, nicht jeden Tag zu naschen.
Morgens esse ich Vollkornbrot mit Margarine und Bio-Käse oder Honig und etwas Obst, abends i.d.R. Quark, Nüsse, Ei… Möglichst eiweißreich eben.

McDoof und ähnliche Ketten meide ich - das Essen dort ist ungesund und allein schon der Müll, der dort produziert wird, ist doch abstoßend.

Also - wie sieht ein ordentlicher Speiseplan aus, wenn das hier keiner ist? Ich möchte ja auch ein wenig abnehmen bzw. wenigstens nicht zunehmen, und ich habe leider einen ziemlichen Sparstoffwechsel…

Liebe Grüße
Lerche