Hi.
Wenn ein Salat zu viel Essig dran hat, und man möchte dies formulieren analog zu „Der Salat ist zu salzig“, „… zu süß“, „… zu pfeffrig“, wie muss es heißen?
Der Salat ist zu essiglich/essigig/essig ?
☼ Markuss ☼
Hi.
Wenn ein Salat zu viel Essig dran hat, und man möchte dies formulieren analog zu „Der Salat ist zu salzig“, „… zu süß“, „… zu pfeffrig“, wie muss es heißen?
Der Salat ist zu essiglich/essigig/essig ?
☼ Markuss ☼
Hi.
Wenn ein Salat zu viel Essig dran hat, und man möchte dies
formulieren analog zu „Der Salat ist zu salzig“, „… zu süß“,
„… zu pfeffrig“, wie muss es heißen?
Der Salat ist zu essiglich/essigig/essig ?
Was hältst Du von „zu sauer“?
Gruß - Rolf
Nicht viel.
Weil es zwar inhaltlich dem sehr nahe kommt, aber nicht sprachlich.
Man kann auch Zitrone an einen Salat machen. Dafür würde ich dann primär ‚sauer‘ oder ‚zitronig‘ verwenden.
Ich möchte jedoch das Eigenschaftwort von ‚Essig‘ haben.
Salz > salzig
Pfeffer > pfeffrig
Zucker > zuckrig
Zitrone > zitronig
Knoblauch > knoblauchig (auch wenn es komisch klingt)
Essig > ??
☼ Markuss ☼
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Moin,
irgendwie geht das nicht - aber kennt Ihr den Satz, in dem die Lautfolge [ɛsiç / essich] 6 Mal hintereinander vorkommt?
Selten essich essich; essich essich, essich essich im Salat
;-»
Grüße
Pit
Hi Markuss,
wenn dir ‚sauer‘ nicht präzise genug ist, dann verwende halt ‚essigsauer‘. Ist zwar laut Duden ein Fachbegriff aus der Chemie, aber meiner unmaßgeblichen Meinung nach immer noch um Längen besser als grobschlächtige Analogiebildungen zu ‚pfeffrig‘ und ‚zuck e rig‘ wie ‚zitronig‘ oder ‚knoblauchig‘, die man dann im Duden auch vergeblich sucht.
Bekanntlich hat die Zunge nur vier Rezeptoren für 4 verschiedene Geschmäcker: süß, salzig, bitter und sauer. What’s next? Gott behüte uns vor Adjektiven wie ‚mangoig‘, ‚sojasoßig‘ oder ‚buttercremetortig‘ …
Was spricht dagegen, einfach zu sagen: „das schmeckt (mir) (zu sehr) nach Essig“?
Freundliche Grüße,
Ralf
Hi.
wenn dir ‚sauer‘ nicht präzise genug ist, dann verwende halt
‚essigsauer‘.
Kein Problem. Warum die Aufregung?
Ist zwar laut Duden ein Fachbegriff aus der
Chemie, aber meiner unmaßgeblichen Meinung nach immer noch um
Längen besser als grobschlächtige Analogiebildungen zu
‚pfeffrig‘ und ‚zuck e rig‘ wie ‚zitronig‘
oder ‚knoblauchig‘, die man dann im Duden auch vergeblich
sucht.
Was ja nicht heißt, dass es das Wort nicht geben kann.
‚pfeffrig‘, ‚pfefferig‘, ‚zuckerig‘, ‚zuckrig‘ und ‚zitronig‘ stehen übrigens im Duden.
Bekanntlich hat die Zunge nur vier Rezeptoren für 4
verschiedene Geschmäcker: süß, salzig, bitter und sauer.
What’s next?
Fleischig.
Seit neuestem spricht man sogar von fünf sensorischen Unterschieden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gustatorische_Wahrnehmu…
Was spricht dagegen, einfach zu sagen: „das schmeckt (mir) (zu
sehr) nach Essig“?
Nichts.
Es ging mir nicht um die Möglichkeit es anders zu umschreiben,
sondern um eine grammatikalische Form, um ein Adjektiv zu ‚Essig‘.
Der Salat war nur ein Beispiel.
Da haben wir den Salat…!
Freundliche Grüße,
Ebenso freundliche Grüße
☼ Markuss ☼
Hi Markuss,
Kein Problem. Warum die Aufregung?
wieso Aufregung? Nö.
Was ja nicht heißt, dass es das Wort nicht geben kann.
‚pfeffrig‘, ‚pfefferig‘, ‚zuckerig‘, ‚zuckrig‘ und ‚zitronig‘
stehen übrigens im Duden.
Hatte ich nur auf ‚zitronig‘ und ‚knoblauchig‘ bezogen - und auch nur im Online-Duden kurz nachgeschlagen. Ist aber auch nicht weiter wichtig.
Fleischig.
Nun ja, offensichtlich ist Dir doch klar, wie die Bildung von Adjektiven zur Beschreibung sensorischer Eigenschaften funktioniert. „Nomen, denen Eigenschaften zugeordnet sind, können durch Adjektivsuffixe adjektiviert werden. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, die lexikalisch auf nominalen Gebrauch festgelegten Konzepte für attributive, appositive, prädikative, adjunktive oder adjektivmodifizierende Verwendung zugänglich zu machen.“
(Wofgang Motsch, Deutsche Wortbildung in Grundzügen)
Das Muster gibt hier Salz - salzig vor. Regel ist also der Suffix ‚-ig‘.
Solche Mechanismen zur Bildung von Neologismen zu nutzen, ist ja ein beliebtes literarisches Stilmittel. Die Fage ist, wie weit das sinnvoll ist. Notwendig ist es häufig nicht, da sich die genauere Bedeutung in der Regel aus dem Kontext ergibt. Dass geronnene Milch auf andere Weise sauer ist als eine Zitrone oder ein Handkäs mit Musik ist ja wohl klar - eine genauere Spezifizierung erübrigt sich in den meisten Fällen. Wo nicht, gibt es auch noch das schöne Wörtchen ‚wie‘ (z.B. ‚wie sauer Bier‘ ).
Darüber hinaus ist die Adjektivbildung aber auch eine Frage des Stils (wie schon angedeutet) und damit auch des Wohlklangs. ‚Essigig‘ wäre also eine formal richtige Adjektivbildung, klingt aber scheisse nicht so gut. Empfehlenswert ist es, in so einem Fall die Adjektivbildung schlicht zu unterlassen - man kann die entsprechende Geschmacksqualität auch eleganter ausdrücken. Also:
Was spricht dagegen, einfach zu sagen: „das schmeckt (mir) (zu
sehr) nach Essig“?Nichts.
Freundliche Grüße,
Ralf
Mir ist dafür der Begriff „essigsauer“ geläufig. Würde der nicht reichen?
Bis denne
Schnoof
Hallo Schnoof,
Mir ist dafür der Begriff „essigsauer“ geläufig. Würde der
nicht reichen?
Der Begriff ist mir bisher nur im Zusammenhang mit „ Tonerde “ geläufig.
Reicht beim Salat nicht einfach „ sauer “? Es wäre ja auch nicht besser, wenn er zu „ zitronensauer “ wäre.
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4ure#Historische_…
Gruß Gernot
Hallo Pit,
Selten essich essich; essich essich, essich essich im Salat
;-»
Ja und?
http://www-aix.gsi.de/~giese/undund.html
Gruß Gernot