Esssucht und fehlende Energie

Hallo ,
langsam glaub ich wirklich, dass ich ein psychisches Wrack bin .
In meinem Leben gibt es immer wiederkehrende Auffäligkeiten die ohne echten Grund immer wieder auftreten.
Ich habe schon immer Übergewicht und esse zur Zeit so viel das mir schlecht wird und trotzdem mach ich mir immer noch Gedanken um das nächste Essen. Ausserdem fühle ich mich gerade so energielos , selbst der Gang unter die Dusche überfordert mich .
Immer wieder habe ich Ängste und träume sehr oft von einem Einbruch in meine Wohnung.

Nun habe ich mich entschlossen eine Esstherapie bei einem Psychologen zu machen ,leider hat dieser erst Mitte Mai Zeit und ich war sehr enttäuscht und traurig . Was mach ich denn jetzt so lange ? Mich bis zum bitteren Ende überfressen ? So schlimm wie jetzt war es nie .

Natürlich könnte ich woanders eine Therapie machen , aber dieser Psycholge ist drauf spezialisiert und bietet durch eine grosse Praxis viele Möglichkeiten an.

Könnt Ihr mir Tipps geben wie ich mich selbst bis dahin ausbremse kann ?

Hallo lotte,

wenn Du nicht „aktiv“ wirst i. S. v. den Arsch hochkriegen, wirst Du wohl oder über weiterfressen (und leiden i. S. v. Dich schlecht fühlen).

Ich empfehle Aktivität auf 2 Ebenen: Zum Einen Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe für Essgestörte (bei Krankenkasse, Gesundheitsamt, Stadtverwaltung udgl. müsstest Du an Adressen kommen) aufnehmen und odrt hingehen

und zum Zweiten selbst wirklich aktiv werden i. S. v. sich bewegen, soweit das (noch) geht: Wege möglichst zu Fuss bzw. per Fahrrad zurücklegen, Treppen steigen statt Lift fahren, schwimmen bzw. Nordic Walking*

* Hierzu könntest Du einen VHS-Kurs odgl. suchen, um Fehler zu vermeiden

und zum Dritten aktiv werden und Dich in ein Sportstudio zum Training begeben (hilfsweise Sportverein).

Die Aktivitäten sind elementar wichtig, weil Du Dich damit einerseits vom Essen und dem ständigen daran denken ablenkst und zum anderen, weil das Deine Zufriedeheit und Dein tatsächliches Hungergefühl positiv beeinflusst.

Hallo!

Natürlich könnte ich woanders eine Therapie machen ,
aber
dieser Psycholge ist drauf spezialisiert und bietet durch eine
grosse Praxis viele Möglichkeiten an.

Welche Alternative hättest du denn?
Ich sehe, ganz ehrlich, keine so große Notwendigkeit, auf einen „Spezialisten“ zu warten, sondern könnte mir denken, dass ein zeitnaher Therapiebeginn sehr viel sinnvoller ist als die „Spezialisierung“ des Behandlers.

Evtl. könnte auch dein Hausarzt eine sinnvolle, weil gut und schnell erreichbare, Anlaufstelle sein.
Dieser könnte ggf. eine medikamentöse Therapie (Antidepressiva) in die Wege leiten. Die ersten positive Effekte dieser Therapieform würden sich in der Regel bereits ab ca. zwei Wochen einstellen.

Vor allem würde eine zusätzliche medikamentöse (Vorab)Therapie die therapeutische Arbeit ab Mitte Mai nicht nur nicht stören, sondern vermutlich sogar deutlich erleichtern.

Gruß
Tyll

Hallo Lotte,

lass dich auf jeden Fall auch noch von einem Hausarzt/Internisten durchchecken - starke Antrieblosigkeit kann sehr häufig auch körperliche Ursachen haben.

Beste Grüße

Billi

Fehlender Antreib, das kann auch eine Depression sein oder schlicht Vitamin D1 Mangel wesche dem laaangen, dunklen Winter.
Gruß Allu

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Hallo Allu,

nach meinem Dafürhalten wird heutzutage bei Antriebslosigkeit gerne vorschnell eine Depression diagnostiziert - ich war auch drei jahre deshalb in Behandlung, bis schließlich ein anderer Arzt festgestellt hat, dass ich eigentlich unter einer Polymyalgie leide.

Grüße

Billi

Hallo Tom,

wenn man starker Antriebslosigkeit mit „einfach mal aktiv werden“ beikommen könnte, hätten die Betroffenen das Problem nicht.

Antriebslosigkeit hat nichts mit Faulheit oder Trägheit zu tun, sondern hat echten Krankheitswert!

Grüße

Billi

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Moin Billi,

wenn man starker Antriebslosigkeit mit „einfach mal aktiv
werden“ beikommen könnte, hätten die Betroffenen das Problem
nicht.

deshalb schrieb ich das auch nicht so . . .

Antriebslosigkeit hat nichts mit Faulheit oder Trägheit zu
tun, sondern hat echten Krankheitswert!

siehe oben - und dennoch ist der Weg aus dem Dilemma letztlich IMMER per definitionem von „Aktivität“ abhängig . . .

Hallo Tom,

wenn man starker Antriebslosigkeit mit „einfach mal aktiv
werden“ beikommen könnte, hätten die Betroffenen das Problem
nicht.

deshalb schrieb ich das auch nicht so

oh doch, und sogar noch viel schlimmer:

wenn Du nicht „aktiv“ wirst i. S. v. den Arsch hochkriegen, wirst Du wohl oder über weiterfressen (und leiden i. S. v. Dich schlecht fühlen).

Das ist für einen davon Betroffenen ein Schlag ins Gesicht, zumal starke Antriebslosigkeit oft gerade solche Menschen trifft, die vor ihrer Erkrankung sehr aktiv waren.

siehe oben - und dennoch ist der Weg aus dem Dilemma letztlich
IMMER per definitionem von „Aktivität“ abhängig

Die erste und zunächst einzige für die Betroffenen notwendige Aktivität ist zum Arzt zu gehen - welche weiteren Aktivitäten dann folgen müssen, können wir hier nicht entscheiden, sondern sind abhängig von der Grunderkrankung.

Grüße

Billi