Estrich entfernen

Hallo,
weiss jemand wie man am leichtesten einen Estrich entfernt ( ca 45 Jahre alt ). Ich moechte auf ca 170cmx110cm ein Loch in die Decke
brechen und muss mich dazu „vorarbeiten“. Die Deckenkonstruktion besteht aus Parkett - Estrich - "GewoelbeBetonsteinen - Putz. Der Parkett und der Verputz sind kein Problem , an die Gewoelbesteine komme ich nach Entfernen des Estrich…
Ist Flexen in kleinere Portionen eine Loesung? oder gibt es spezielle Betonsaegen ( ich muss ja sowie ganz durch… ).

Danke fuer jeden Tipp!
Gruss
Gerd

Hallo,

hast du dir das von jemandem absegnen lassen das du die Öffnung machen kannst? Ich denke so wie du geschrieben hast haben die Steine eine Wölbung und diese verhilft der Decke eine gewisse Tragfähigkeit zu erreichen. Deshalb informiere dich erst einmal.
Es gibt schon Firmen die mit Sägen das Loch ausschneiden können aber auch nicht in der kompletten Größe auf grund des Gewichtes von dem Ausschnitt, also wird in mehreren Segmenten geschnitten.

Gruß wulfman

Hallo Gerd,
ich hoffe, dass das nicht eine Gewölbedecke ist.
Falls JA: Aufpassen. Die einzelnen Bausteine stützen sich bei Gewölbedecken gegeneinander ab und bilden erst so einen druckfesten Verbund.
Nicht, dass hier unbewusst eine Schwachstelle in die Decke eingebaut wird…

Den Estrich würde ich wie folgt entfernen:
auf dem Parkett anzeichnen, wie groß der Ausbruch sein soll. Zuschlag: ca. 30cm pro Seite.
Mit einer höhenverstellbaren Handkreissäge das Parkett aufschneiden und die nun lose Platte entfernen.
Den in dieser Weise freigelegten Estrich mit einer Flex so tief wie möglich einschneiden. Es ist auch möglich, die Technik auszuleihen. Die Eintauchtiefe der Flex sollte jedoch nicht unter 50mm liegen.
ACHTUNG: unbedingt einen leistungsstarken Staubsauger für die Staubabsaugung verwenden!!
Durch diesen Einschnitt erhalten wir später eine saubere Kante, an welche ggf. wieder angearbeitet werden kann.
Der Estrich wird nun heraus gestemmt. Das kann per Muskelkraft, oder mit der entsprechenden Stemmtechnik (und Spitzmeißel) geschehen.
Soweit wäre die Frage hiermit beantwortet.
-.-.-.-.-.-.-.-
Mfg Klaus

Hallo Gerd,
ich hoffe, dass das nicht eine Gewölbedecke ist.
Falls JA: Aufpassen. Die einzelnen Bausteine stützen sich bei
Gewölbedecken gegeneinander ab und bilden erst so einen
druckfesten Verbund.
Nicht, dass hier unbewusst eine Schwachstelle in die Decke
eingebaut wird…

Hallo Klaus,
velen Dank fuer Deine Antwort.
Ja, es ist eine Gewoelbedecke, deren Gewoelbesteine auf T-Traegern aufliegen, so dass die Steine sich nicht gegenseitig abstuetzen muessen, d.h. der erste „freie“ Gewoelbestein sollte ueber den T-Traeger an Ort und Stelle gehalten werden!?!? Der gesamte Raum (oben und unten) ist nur 170cm breit und 270lang; die Trager verlaufen parallel zu den 170cm ( ich hab von unten schon den Verputz entfernt so dass ich „reinschauen“ kann); nur der hintere, an der Hauswand liegende Teil, soll auf einer Breite von 110cm ( = 1 Traeger ) geoeffnet werden ).
Ansonsten hatte ich die gleiche Idee bzgl Estrich ( hatte mir eine Mauernutfraese mit integriertem Staubsageranschluss gedacht ). Dann in Abstaenden von 30cm eine Nut und jeweils dieses Stueck rausstemmen. Dann sollten die Gewoelbesteine freiliegen und im Idealfall leicht wegzunehmen sein!?!?!?

Vielen Dank
Gerd

P.S.
Gott-sei-Dank gibt es Seiten wie diese…:smile:

Hallo Gerd,
das Thema ist mir zu brisant, um hierauf eine bejahrende Antwort zu geben! Außerdem fällt Statik nicht in meinen Fachbereich.
Es geht -das muss klar sein- möglicherweise um eine Beeinträchtigung der bestehenden Baustatik. Hier kann nur ein Statiker eine konkrete Aussage machen.
Einfach bitte einmal in die „Gelbe Seiten“ schauen und bei Bedarf einen Statiker mit einem Ortstermin beauftragen. Diese Investition mit überschaubaren Kosten lohnt sich garantiert immer.
-.-.-.-.-.-
Mfg Klaus

Hallo Gerd,
noch einen Nachtrag zu dem Thema.
Es sieht für mich so aus, als wenn in Deinem Wohnobjekt eine der typischen Altbau-Konstuktionen Anwendung fand: das Tonnengewölbe.
Diese Art der Deckenkonstruktion fand man im Wohnungs- wie im Industriebau. Sie war ein guter und sehr tragfähier Ersatz für die Stahlbetonbauweise, welche bis zum Erscheinen der Tonnengewölbe nicht bekannt bzw. noch nicht ausgereift war.

Die Wölblinie eines Tonnengewölbes entsprach fast immer einem Halbkreis oder einem Segment eines Kreises.
Da im Wohnungsbau die Bauhöhe der Decken eingeschränkt war, kam vorwiegend die preussische Kappe aufgrund ihrer geringeren Stichhöhe und wirtschaftlichen Herstellung zum Einsatz.

Aufgrund begrenzter Spannweiten der preussischen Kappe mussten grössere Räume in kleinere Gewölbefelder zerlegt werden. Die Kappendecken wurden zwischen Gurtbögen, auf Wandmauerwerk oder als Trägerdecken zwischen I-Trägern oder Eisenbahnschienen aus Voll- bzw. Hohlziegeln, Schwemmsteinen - Bimsstein und hydraulischer Kalk oder Schlackesteinen gemauert.

Diese Hinweise zugrunde legend kann ich nur nochmals davor warnen, ohne die Freigabe eines Statikers „Hand anzulegen“ an die Tragfähigkeit der gesamten Deckenkonstruktion!!!
-.-.-.-.-.-.-
In der Hoffnung, diese Worte mögen auf fruchtbaren Boden fallen: Klaus

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Hallo Gerd,
noch einen Nachtrag zu dem Thema.
Es sieht für mich so aus, als wenn in Deinem Wohnobjekt eine
der typischen Altbau-Konstuktionen Anwendung fand: das
Tonnengewölbe.
Diese Art der Deckenkonstruktion fand man im Wohnungs- wie im
Industriebau. Sie war ein guter und sehr tragfähier Ersatz für
die Stahlbetonbauweise, welche bis zum Erscheinen der
Tonnengewölbe nicht bekannt bzw. noch nicht ausgereift war.

-.-.-.-.-.-.-
In der Hoffnung, diese Worte mögen auf fruchtbaren Boden
fallen: Klaus

Hallo Klaus,
nochmal vielen Dank fuer Deine Tips! Sie fallen garantiert auf fruchtbaren Boden!
Ich hab grad im Internet nachgeschaut…unsere Konstruktion sieht schon nach Tonnengewoelbe aus. Auf den alten Plaenen steht der Begirff „Heitzerdecke“. Bisher kannte niemand den Begriff. Sagt er Dir vielleicht etwas?
Gestern war eine gelernte Statiker da ( seit 6 Jahren Mutter ) und
ein „alter“ Architekt/Maurer da - beide meinte ( ohne Garantie natuerlich… ) sie haetten keien Bedenken???

Nochmals vielen Dank fuer Deine Ratschlaege!

Gruss,
Gerd