Hallo,
Wer kann bitte Tipps geben.
Wir haben vorgestern ein altes Haus angesehen, welches wir in Erwägung ziehen zu kaufen.
Bj. 1902, eine Kernsanierung ist erfolgt.
Ein Teil wurde angebaut und in diesem ist auch der Estrich gerissen. In einem Raum sichtbar da der Teppich entfernt wurde. In dem anderen Raum befindet sich Teppich. (Daher Estrich nicht sichtbar.)
An den Wänden konnten wir keine Risse feststellen.
Wer kennt sich aus, ob die Behebungen möglich sind und ob der Aufwand teuer werden würde.
Kann das Estrich sozugen repariert werden oder muss es raus und ganz neu aufgetragen werden?
was meinst du mit Kernsanierung?
Das ist doch alles noch alt?!
Was soll denn für ein Bodenbelag rein?
Wenn er schwimmend wird und die Schollen sich nicht bewegen… was solls.
Teils sieht es so aus, als wäre da Ruhe drin. Da sind 2 Stellen überspachtelt die nicht neu gerissen sind.
Bei Fliesen etwa würde ich den raus klopfen. Die Risse sind schon arg groß, da gibt’s irgend ne Ursache.
Ich hänge noch an dem Wort Kernsaniert… Renoviert trifft es glaube ich eher.
Vom Gesamteindruck her sehen die Risse komisch aus. Als würde was von unten drücken. Spannungsrisse sollten eine Richtung haben und vor allem nicht mitten im Raum beginnen und auch wieder enden.
Das ist sehr untypisch.
Makler werden weder dafür ausgebildet noch dafür bezahlt, fachlich korrekte Auskünfte zur Bausubstanz zu geben.
Makler bringen Käufer und Verkäufer zusammen, um beim Vertragsschluss eine Provision zu bekommen. Da deren Höhe direkt von der Kaufsumme abhängt, ist das Interesse an einer vollumfänglichen Aufklärung von Bauschäden mit entsprechender Preisminderung eher gering.
Wann denn? 1950?
Habt ihr schon einen Sachverständigen beauftragt, der sich das Haus anschaut? Es geht ja sicher um einen sechsstelligen Betrag - da wäre man ja extrem gutgläubig und leichtsinnig, soviel Geld zu investieren, wenn man nicht weiß, wie es um die Bausubstanz bestellt ist.
Wir wollten die Immobilie mit einem Sachverständigen besichtigen, jedoch einen Termin erhalten, an welchem dieser sodann keine Zeit hatte.
Ehrlich gesagt wurde ich auch gedrängelt, da es anscheinend weitere Interessenten gibt oder zumindest geben soll.
So haben wir angesehen…und jetzt ist herausgekommen, dass ich als 95% Laie nicht allein weiterkomme.
Alles in allem bleibt jetzt ja nur noch die Möglichkeit um einen neuen Termin im Beisein des Sachverständigen zu vereinbaren…Sollte ich diesen überhaupt eingeräumt bekommen.
Auch wenn dann inzwischen sich vielleicht ein anderer Käufer gefunden hat.
Du befindest dich vermutlich in der „Vogel friss oder stirb“-Situation.
Weder Makler noch Verkäufer haben ein Interesse daran, sich für die Begutachtung durch einen Sachverständigen Zeit zu nehmen.
Neben dir, der berechtigte Zweifel hat, gibt es vermutlich genug Interessenten, die eine Immobilie so kaufen, wie ich ein Stück Käse beim Edeka: Gucken, dem Verkäufer glauben, kaufen.
Mehr oder weniger.
Ob es überhaupt weitere Interessenten gibt, ist fraglich, zumal die Annonce bereits seit min. 5 Wochen geschaltet ist.
Dazu auch ob diese über die nötige Finazierung verfügen.
Wie gesagt, der Sachverständigen wäre mit bei der Besichtigung gewesen, jedoch war dies in Kürze zeitlich nicht miteinader termnierbar.
Weder die Makler noch die Verkäuferin war gegen die Begutachtung eines Sachverständigen.
Fraglich bleibt, ob ich nochmals die Gelegenheit eines weiteren Termin komme…
wenn Du keinen weiteren Termin bekommst, um die Immobilie von einem Sachverständigen anschauen zu lassen, dann war es sowieso höchstwahrscheinlich keine seriöse Offerte.
Da hat also jemand den Schaber mit dem Presslufthammer verwechselt? Ne, ich kann mir das auch nicht vorstellen.
Das bedeutet, dass das Haus teilunterkellert ist und unter dem betroffenen Bereich befindet sich kein Keller, sondern Erdreich?
DAS finde ich alarmierend.
Ich kenne einige Häuser, die nur teilunterkellert sind. Bei vielen davon setzen sich die Bereiche unterschiedlich und es kommt zu Rissen bis tief in die Substanz.
Dagegen sprechen fehlende Risse in den Wänden.
Vielen herzlichen Dank an alle die geantwortet und Tipps gegeben haben.
Ich sehe von weiterem Interesse und auch vom Kauf des Hauses ab.
Wie sooft ist vieles im Unklaren…und von seitens des Maklers in gutem Zustand und sofort bewohnbar?!
Abgesehen hiervon würde ich nur nochmals sehr ungern einen Teemin mit Sachverständigen bekommen…aber wie gesagt, nachdem mir noch weitere Infos vorliegen, hat sich das ohnehin erledigt.
Das ist noch das was nachgereicht wurde:
Das ehemalige Schlafzimmer wurde 1995 ausgebaut und der Estrich auf vorh. Beton gegossen.
„Im Wohnzimmer ist ein Holzbetonfussboden. Dieser wurde Ende 1970 eingebracht. Die Wände wurden Schätzungsweise ab den 60er Jahren in Teilschritten saniert.“
Wikipedia sagt (ich kannte das nicht):
Holzbeton ist ein aus Sägespänen und Zement bestehender Werkstoff zur Herstellung von Mauersteinen und Formteilen im Bauwesen. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind im Naturschutz Nistkästen, Bruthöhlen und Überwinterungsquartiere diverser Tiere. Bei erhöhtem Anteil von Holzfasern, -spänen oder -schnitzeln sowie Luftporen eignet sich Holzbeton auch zur Verwendung als Dämmstoff.
Hi Marvin,
ich saniere gerade selbst ein altes Haus und hatte ähnliche Erfahrungen. Bei uns ist während der Bauarbeiten ein großer Stein auf den Estrich gefallen, und es ist ein deutlicher Riss entstanden.
Grundsätzlich gibt es Techniken, um Risse im Estrich zu verkleben oder zu füllen. Das funktioniert gut bei einzelnen, kleineren Rissen. Wenn die Risse jedoch groß sind oder sich über mehrere Stellen erstrecken, ist es oft sinnvoller, den Estrich komplett zu entfernen und neu zu gießen.
Wir haben das bei uns mit einem befreundeten Maurer gemacht. Es ging schneller als gedacht, und danach hat man einfach wieder ein gutes Gefühl, ohne sich Sorgen um spätere Probleme machen zu müssen. Der Aufwand hält sich in Grenzen, vor allem, wenn man die Fläche systematisch bearbeitet.
Kurz gesagt: Kleine Risse lassen sich reparieren, bei größeren oder mehreren Rissen lohnt sich ein kompletter Austausch des Estrichs. Dann hat man langfristig Ruhe und einen ebenen, stabilen Boden.
LG
Hendrik