Et in Arcadia Ego

Hallo!
„Und ich in Arkadien“??? Ist ohne weiteren Kontext die Kapitelüberschrift eines Romans, bezieht sich darauf, dass man nach langen Kämpfen einen Ort der Ruhe gfunden hat. Kein Problem damit, möchte nur wissen, ob es korrektes Latein ist.

Gruß,
Eva

Stimmt so.
Es gibt einen eigenen Wikipedia-Beitrag dazu.

Hallo!
Das passt - und ich hätte selbst drauf kommen müssen, dass es eine Phrase ist …

Danke Dir!
Eva

slightly ot - Topos ‚Arkadien‘
Hallo Eva,
ergänzend zum Wikipedia-Artikel: die gängige deutsche Version ist ‚Auch ich in Arkadien‘. Goethe stellte dies als Motto der Erstausgabe seiner ‚Italienischen Reise‘ voran (und unterließ dies weise in der Ausgabe letzter Hand). Die Identifikation von Arkadien mit Italien hatte Goethe von Herder geklaut, dessen 1787 verfasstes Gedicht ‚Angedenken an Neapel‘ mit eben diesen Worten schließt.

Nimmer, nimmer sollt Ihr mir entschwinden,
Immer wird mein Herz Euch wiederfinden,
Süße Träume, rein und zart und schön.
Nie wird Euch mein Auge wiedersehen,
Doch ein Hauch wird lispelnd zu Euch wehen:
»Ich, auch ich war in Arkadien.«

Gruselig - nach dem Reimschema müste es natürlich „Arkadiön“ heissen …

Friedrich Schiller hingegen war für solche Italienschwärmerei zu nüchtern; für ihn lag Arkadien allerdings ebenfalls nicht auf dem Peloponnes, sondern am Neckar:

Auch ich war in Arkadien geboren,
Auch mir hat die Natur
An meiner Wiege Freude zugeschworen,
Auch ich war in Arkadien geboren,
Doch Tränen gab der kurze Lenz mir nur.

ok, das war jetzt eine sehr prosaische Deutung …

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo!
Dank Dir und das Schillersche hat mir sehr gut gefallen. Ich mag’s a bissl morbid :smile:

Gruß,
Eva

Hi,
zum unreinen Reim: Vielleicht ist Mundart der Grund? Ähnlich wie bei Goethes Faust, wo es heißt: Ach neige, Du Schmerzenreiche…

Vielleicht sprach der Dichter „schön“ wie „scheen“ aus.

lg hahu

Hallo!
Dann müssten ziemlich viele seiner Reime unrein sein :smile: Ich habe mir das Gebet Gretchens eben mal durchgelesen, es hat imho schon seine Richtigkeit und es klingt auch sehr schön, wenn man es laut liest, keine Spur von unrein. Dieses „Ach neige, Du Schmerzensreiche“ steht quasi für sich, als feste Formel.

Gruß,
Eva

Hallo Eva!

„Und ich in Arkadien“???

Ein Nachtrag zum schon Geposteten. Wer Zeit und Interesse am Thema hat und wem es zugänglich ist:
Immer noch mit Gewinn zu lesen ist das „Kapitel 10: Die Ideallandschaft“ in
Curtius, Ernst Robert: Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter. Bern und München (Franke), seit 1948 öfters nachgedruckt
und
Auch ich in Arcadien, Kunstreisen nach Italien 1600-1900. Katalog Nr. 16 des Schiller-Nationalmuseums. (Eine Ausstellung in 1966)
Ich habe den recht informativen Katalog dort noch in den 1990er Jahren antiquarisch gekauft. Vielleicht ist er noch erhältlich?
Beste Grüße!
H.

nicht ganz ot
Hallo an alle,

Arkadien hat in der Kulturgeschichte gewisse Spuren hinterlassen:

http://www.youtube.com/watch?v=ojGrxvEPGTU

Viele Grüße
Andreas Gorsler

Arkadien hat in der Kulturgeschichte gewisse Spuren
hinterlassen

Echt?

http://www.youtube.com/watch?v=ojGrxvEPGTU

Ich hör da den guten Theo nur als „König der Spartahaner“ und nicht als Prinz von Arkadien. Was hab ich bloß für Ohren!

Viele Grüße

H.