Etikette Handreichen und Duzen männl./weibl

Hallo Leute,

in einem Verkaufstraining für Hochschulabsolventen tauchten heute zwei Fragen auf, die ich - auch nach Studium der einschlägigen „Benimm“-Literatur - nicht endgültig beantwortet fand.

  1. Eine Außendienstmitarbeiterin (ca. 27 Jahre alt) betritt das Büro eines Einkäufers (ca. 40 Jahr alt). Wer streckt wem zuerst die Hand entgegen? Die Benimm-Regeln sagten ja früher, dass der Ranghöhere dem Rangniederen die Hand zuerst reicht - und dass die Frau dem Mann die Hand zuerst reicht. Die Regel schien zu sein, dass die verbale Begrüßung vom Jüngeren, dem Herrn, dem Rangniederen ausging, während der Ältere, die Dame, der Raghöhere zuerst die Hand ausstreckten, um die Begrüßung durch ein Händeschütteln zu erweitern.
    Das hieße in diesem Falle, dass die Außendienstmitarbeiterin jedem Falle zuerst grüßt. Aber wer streckt wem die Hand zuerst entgegen? Wie seht Ihr das?

  2. Eine Bauingenieurin (27 Jahre alt, seit kurzem in der Firma) stellt fest, dass sich die meisten Ingenieure, Architekten und Bauleiter in ihrem großen Baubetrieb duzen. Nun weiß sie nicht, wie sie mit einem Kollegen verfahren soll, der ca. 47 Jahre alt ist. Sie hat den Eindruck, dass dieser Kollege auch ein bisschen herumdruckst und möglicherweise nicht von seinen Kollegen als jemand abgestempelt werden möchte, der die junge Dame „anbaggert“. Normalerweise bietet doch die Dame dem Herrn das Du an - und die ältere Person der Jüngeren. Wie ist in diesem Falle zu verfahren? (Mein Vorschlag war, einen Mentor in der Firma zu suchen und mit ihm über das Problem zu reden, ihn danach zu fragen, was im Betrieb üblich ist). Wie seht Ihr das?

Über Antwort freut sich
Burkhard

Hallo Burkhard,

zu 1:
Wer den Raum betritt, grüßt. Und der „Begrüßte“ entscheidet, ob er die Hand reicht oder nicht.

zu 2:
Die Idee mit dem Mentor oder einem Kollegen des Vertrauens finde ich gut.
All zuviel Etikette würde ich in den Vorgang des DU-Anbietens nicht hineinlegen.

Gruß
Andreas

  1. Eine Bauingenieurin (27 Jahre alt, seit kurzem in der
    Firma) stellt fest, dass sich die meisten Ingenieure,
    Architekten und Bauleiter in ihrem großen Baubetrieb duzen.
    Nun weiß sie nicht, wie sie mit einem Kollegen verfahren soll,
    der ca. 47 Jahre alt ist. Sie hat den Eindruck, dass dieser
    Kollege auch ein bisschen herumdruckst und möglicherweise
    nicht von seinen Kollegen als jemand abgestempelt werden
    möchte, der die junge Dame „anbaggert“. Normalerweise bietet
    doch die Dame dem Herrn das Du an - und die ältere Person der
    Jüngeren. Wie ist in diesem Falle zu verfahren? (Mein
    Vorschlag war, einen Mentor in der Firma zu suchen und mit ihm
    über das Problem zu reden, ihn danach zu fragen, was im
    Betrieb üblich ist). Wie seht Ihr das?

Und wenn einem das DU „aus Versehen“ mal rausrutscht, er sich entschuldigt, und dann festgestellt wird, daß „Du“ besser ist als „Sie“? Kann ja passieren, da ja die beiden anscheind nur noch das „Sie“ untereinander pflegen, und die anderen Kollegen duzen?

Grüße

Winni