Der EU- Führerschein - immer wieder ein verwirrendes Thema…
Du kannst den Führerschein legal im Ausland machen, wenn Du 185 Tage Deinen Wohnsitz im Ausland hast. Du darfst grundsätzlich überall damit fahren - nur nicht in Deutschland, wenn Du dies nicht erfüllst. Hierbei beachte, die Führerscheinstelle ist eine Behörde die übergreifend, also auch mit der Arge, dem Finanzamt, etc. zusammenarbeiten darf.Daher ist es kein Problem festzustellen, ob und wielange Du Dich im Ausland aufhälst…
Schau mal auf die Seiten des KBA - da kannst Du Dir mal einen Überblick über Kontrollorgane des Staates nur zum Thema Auto - Führerschein machen…
Solange Deine Tat nicht verjährt ist, kann es Dir mit diesem Führerschein zudem passieren, dass Du häufig kontrolliert wirst, gerade Cannabiskonsumenten brauchen oft lange, um zu erkennen das die Realität auch ohne Konsum Spaß machen kann
.
Das bedeutet für Dich, die Zeit bis zur Verjährung bist Du im PC gespeichert - ab Urteil 10 Jahre + (je nach Behörde und Bundesland) noch bis zu weitere 5 Jahre…
Solltest Du Deinen Hauptwohnsitz nicht dauerhaft im Ausland anmelden, bist Du mehr oder weniger gezwungen deinen Führerschein in Deutschland auf Deinen Wohnort umzuschreiben.
Das aber widerspricht der „Auflage der MPU“ und die Führerscheinstellenmitarbeiter fühlen sich zudem hintergangen wenn Du im Ausland den Führerschein gemacht hast - weil sie davon ausgehen das Du weiterhin konsumierst. Sie können Deine Fahreignung einfach so, jederzeit in Frage stellen und Nachweise in Form von Laborwerten einfordern.
Die Umschreibung auf deutschen Wohnsitz kann auch dazu führen, dass er wieder ungültig ist, bzw. gleich einbehalten wird, solltest Du diesen Nachweis nicht erbringen.
Grundsätzlich sind innerhalb der EU ausländische Führerscheine anzuerkennen, sagt die „2. Führerscheinrichtlinie“ (Richtlinie 91/439/EWG) die einzelstaatliche Fahrerlaubnis nach EG-Muster.
Das bedeutet, dass mit einer gültigen und rechtmäßig erworbenen ausländischen Fahrerlaubnis in Deutschland diejenigen Kraftfahrzeuge geführt werden dürfen, die der ausländischen Klasse entsprechen.
Nach ständiger Rechtsprechung des EuGH kann die Akzeptanz in zwei Fällen unterbleiben:
Wenn sich aus den Eintragungen im Führerschein selbst („Wohnort“ mit deutscher Adresse) oder „aus anderen vom Ausstellerstaat herrührenden unbestreitbaren Informationen“ ergibt, dass der Inhaber der Erlaubnis nicht mindestens 185 Tage im Jahr im Ausstellerstaat gewohnt hat („Wohnsitzerfordernis“).
Wenn der ausländische Staat die Fahrerlaubnis erteilt hat, während noch eine Sperrfrist in Deutschland gegen den Betroffenen läuft.
In seiner aktuellen Entscheidung bestätigt der EuGH aktuell erneut das es der Erteilung während einer Sperrfrist gleichsteht, wenn nur der Verkehrsverstoß vor Ausstellung des „neuen“ Führerscheins begangen und die „alte“ Fahrerlaubnis daraufhin in Verwahrung genommen wurde. Dies gilt jedoch nur, wenn genau dieser Verstoß später dann der Grund für den Entzug der „alten“ Erlaubnis und die Anordnung der Sperrfrist ist. Die Verwahrung nach § 94 StPO kann dann als „Maßnahme der Aussetzung“ im Sinne der Führerscheinrichtlinie interpretiert werden, die es einem Staat ermöglicht, einem ausländischen Führerschein die Geltung zu versagen.
Und da eine ausländische Fahrerlaubnis, der die deutschen Führerscheinbehörden die Geltung versagen dürfen, nach dem Wortlaut des § 28 Abs. 4 FeV automatisch ungültig wird, ohne dass es dazu eines behördlichen Bescheides bedarf, kann es Dir passieren, dass Du Dich in Deutschland dann wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis verantworten musst.
Alles in allem musst Du, so oder so, Deinen Cannabiskonsum beenden - denn bei den Abbauzeiten wirst Du es kaum schaffen, Fahren und Konsum dauerft zu trennen.
Solltest Du Deinen Konsum schon beendet haben, kannst Du mit nur zwei Haarproben a 6 cm Deine Abstinenz für ein Jahr nachweisen. Damit bist Du bei der MPU rein laborwerttechnisch mit ca. 250,- Euro auf der sicheren Seite. (Zugelassene Ärzte bei der Begutachtungsstelle erfragen!)
Zudem kannst Du Dich auf die MPU vorbereiten, entweder mit einem Verkehrspsychologen (ca 400,- bis 700,- Euro) , oder zur Not auch über Bücher (ca. 50 Euro), Internetforen - da gibt es ein paar Foren die ganz gut sind, kostet nur Deine Zeit.
Wichtig ist zu reflektieren und zwar die gesamte Konsumzeit - warum habe ich konsumiert, was waren Vor-, Nachteile, wie steigerte sich das Ganze, war ich abhänig? fortgeschrittenin der Drogenproblematik oder gefährdet? Und wie verhindere ich einen erneuten Konsum, eine Suchtverlagerung…
Dann bekommst Du, egal welchen weg Du gehst, für deutlich weniger Geld (MPU Drogenfragestellung kostet incl. Antrag ca 700,- ) einen legalen Führerschein, den Du - sollest Du nicht wieder gegen bei Führerscheinerwerb gelernte und akzeptierte Regeln verstoßen - auch behalten darfst…
Sprich selbst mit professioneller Vorbereitung kommst Du auf nicht mehr als ca 1650,- Euro - wenn Du bereit bist selbst auch was zu tun 
Zum Thema Regeln… (Ich kann nicht anders…ich muss es loswerden…)
Stell Dir vor, jeder spielt Mensch-Ärger-Dich nach eigenen Regeln (ausprobieren, falls machbar) - macht das Spaß? Geht das ohne Streit ab? Macht das Sinn?
Dann überlege und realisiere, welche „Waffe“ ein Fahrzeug ist… und was passiert, wenn hiermit jeder nach eigenen Regeln fährt…
(Kiffen alleine ist dabei wahrscheinlich noch mit das „harmloseste“ im Sinne von ungefährlichste Vergehen, wenn man Dauerkonsument ist (fährt man doch eher wie ein in den Sinnesorganen eingeschränkter Mensch langsamer - würde ohne wahrscheinlich noch schlechter fahren, denn viele Kiffer haben bekifft ihren Führerschein erworben…)
Es geht nicht auch unbedingt darum, ob diese Regeln für Dich immer Sinn machen, sondern vielmehr, dass man als Autofahrer und als anderer Verkehrsteilnehmer „relativ“ sicher sein kann zu verstehen, was jemand anderer mit einer solchen „Waffe“ auf der Straße so treibt…oder eben auch sicher nicht…
Ein Kiffer ist leider in seiner Wahrnehmung eingeschränkt, kann sich Dinge (wie andere Verkehrsteilnehmer) meist nicht so gut merken, oder sie nicht so gut einschätzen.
All die tollen Gespräche im dichten Kopf - Sch… worüber haben wir bloss gesprochen - das hätte sicher die Welt verändert!
Sorry etwas lang geworden…hoffe Du weißt trotzdem, was Du wissen wolltest…
Gruß Petra (…die auch ohne kiffen ohne Ende ihren Salmon loslassen kann…)