Hallo zusammen,
stimmt es, dass evangelisch getauften die Teilnahme an der katholischen Eucharistiefeier (Abendmahl) verboten ist? Wenn ja, warum?
Danke für euer Wissen,
Anita
Hallo zusammen,
stimmt es, dass evangelisch getauften die Teilnahme an der katholischen Eucharistiefeier (Abendmahl) verboten ist? Wenn ja, warum?
Danke für euer Wissen,
Anita
Hi,
stimmt es, dass evangelisch getauften die Teilnahme an der
katholischen Eucharistiefeier (Abendmahl) verboten ist? Wenn
ja, warum?
es ist eigentlich eher so, dass ein katholischer Pfarrer einem evangelisch getauften kein Abendmahl darreichen darf (abgesehen von besonderen Umständen). Der evangelischen Kirche ist das meines Wissens egal.
Einer der Gründe liegt vereinfacht dargestellt darin, dass bei der katholischen Eucharistiefeier die Hostie nach der Wandlung der Leib Christi IST. Für die evangelische Kirche bleibt sie nur ein Symbol desselben.
Gruß
Torsten
Hallo zusammen,
stimmt es, dass evangelisch getauften die Teilnahme an der
katholischen Eucharistiefeier (Abendmahl) verboten ist? Wenn
ja, warum?
Nein, das stimmt nicht.
Die evangelische Kirche verbietet weder einem Evangelischen die Teilnahme an der Eucharistie, noch schließt sie einen Katholiken vom evangelischen Abendmahl aus.
Das Problem ist die Abendmahlsauffassung der katholischen Kirche. Dabei kommt es weniger auf die Wandlung oder die Realpräsenz Christi in Brot und Wein an als vielmehr darauf, dass die Teilnahme an der Eucharistie das uneingeschränkte Bekenntnis zur katholischen Lehre ist.
Die Eucharistie ist als herausgehbener Ort priesterlichen Handelns (Ohne Priester keine Transsubstantiation!) für das katholische Kirchenverständnis entscheidend. Eigentlich kann also die katholische Kirche nur solchen Getauften die Telnahme an der Eucharistie erlauben, die auch die Hierarchie der Papstkirche anerkennen.
Im Hirtenwort der katholischen Bischöfe vom 23. 11. 2003 zur Liturgie heißt es: „In der Liturgie feiert die Kirche als sichtbares Volk Gottes ihren gemeinsamen Glauben. Deshalb sind auch Eucharistiegemeinschaft und Glaubensgemeinschaft nicht zu trennen. Der Empfang der Sakramente setzt den katholischen … Glauben voraus.“
Nach evangelischer Auffassung lädt demgegenüber das Abendmahl alle Getauften ein.
Gruß - Rolf
Eigentlich kann
also die katholische Kirche nur solchen Getauften die Telnahme
an der Eucharistie erlauben, die auch die Hierarchie der
Papstkirche anerkennen.
Guten Abend,
Rolf!
Könntest du das bitte noch etwas präzisieren:
Wer sind die „solchen Getauften“?
Wenn ich mich recht erinnere, gab es unlängst (anlässlich des Begräbnisses für Frère Roger?) in den Medien eine Diskussion über Ausnahmefälle.
Dank&Gruß!
Hannes
Könntest du das bitte noch etwas präzisieren:
Wer sind die „solchen Getauften“?
Wenn ich mich recht erinnere, gab es unlängst (anlässlich des
Begräbnisses für Frère Roger?) in den Medien eine Diskussion
über Ausnahmefälle.
Hallo Hannes,
„Solche Getauften“ - das sind „die so“ Getauften, als die katholosch Getauften. Jene also, die den Primat des Papstes anerkennen.
Ob es „in den Medien“ eine Diskussion über Ausnahmen gegeben hat, weiß ich jetzt gerade nicht; die Frage wäre auch, wer denn da diskutiert hat.
Die Unbeweglichkeit der katholischen Kirche in dieser Frage geht doch mit genügender Klarheit aus den Maßnahmen gegen Gottfried Hasenhüttl hervor.
Hier nur ein link von vielen:
http://www.ikvu.de/html/archiv/ikvu/oekt/hasenhuettl…
Gruß - Rolf
Hallo Anita,
in den bisherigen Antworten haben sich einige Ungenauigkeiten eingeschlichen, die unwichtig erscheinen, in der Theologie als Wissenschaft aber eben doch wichtig sind.
Es gibt keine katholische oder evangelische Taufe, sondern nur eine christliche. Andernfalls müssten Konvertiten sich ja neu taufen lassen. Für beide Kirchen ist die Taufe Sakrament („Ich bekenne die eine Taufe“, Großes Glaubensbekenntnis). Die einzigen Christen, die auf einer Neutaufe bestehen, sind neben diversen Sekten die Kopten.
Der Streit, ob die Hostie/Oblate/Brot Jesu Leib ist oder bedeutet, geht durch die protestantischen Kirchen, nicht zwischen Katholiken und Protestanten: die Lutheraner glauben eher an die Wandlung, die Reformierten an das Symbol. Aus katholischer Sicht spielt das aber keine Rolle, weil - platt gesagt - die protestantischen Pfarrer nicht wandeln KÖNNEN. Das wiederum hängt direkt mit dem unterschiedlichen Kirchen- und Priesterverständnis zusammen: für Katholiken und Orthodoxe stehen die Priester in apostolischer Folge, d.h. über die Priesterweihe durch den Bischof, der wiederum geweiht wurde, könnte sich jeder Priester auf einen der Apostel zurückführen. („Ich glaube an die heilige katholische und apostolische Kirche“, Gr. GB)
Zum Empfang der Kommunion ist also nicht die Taufe entscheidend, sondern die Beichte und die Kommunion nach Unterweisung.
Da der Prister bei der Kommunion ja nicht prüft, wer da vor ihm steht, darf er auch niemanden die Kommunion verweigern; er geht vielmehr davon aus, dass derjenige sich mit der Teilnahme bekennt. Daher konnte der vormalige Kardinal Ratzinger dem protestantischen Roger aus Taizé bei der Totenmesse für Johannes Paul II. die Kommunion nicht verweigern. Einige schlossen daraus, dass Roger konvertiert sei, was aber nicht zwingend ist.
Viele Grüße,
Andreas
Es gibt keine katholische oder evangelische Taufe, sondern nur
eine christliche.
Das hat auch niemand behauptet.
Es ging nur um die Frage, ob man mit der Kommunion den päpstlichen Primat anerkennt. Und da die Abfolge Taufe usw. in der katholischen Kirche ein geschlossenes System ist, mus inn diesem Zusammenhang eben auch von der Taufe die Rede sein.
Der Streit, ob die Hostie/Oblate/Brot Jesu Leib ist oder
bedeutet, geht durch die protestantischen Kirchen, nicht
zwischen Katholiken und Protestanten: die Lutheraner glauben
eher an die Wandlung, die Reformierten an das Symbol. Aus
katholischer Sicht spielt das aber keine Rolle, weil - platt
gesagt - die protestantischen Pfarrer nicht wandeln KÖNNEN.
Das ist schlicht falsch: Sowohl Lutheraner wie Calvinisten glauben an die Gegenwart Christi im Abendmahl: Lutheraner in den Elementen, Calvinisten durch den Heilgen Geist und den Glauben; die Zwinglianer betrachten die um den Abendmahlstisch versammelte Gemeinde als den Leib Christi - auf diese weise ist auch dort Christus anwesend und lebendig.
Die protestantischen Pfarrar können keine Wandlung vollziehen, das ist richtig. Sie wollen das aber auch gar nicht Ja viel mehr: Sie bestreiten, dass die katholischen Priester dies tun oder können. Nach evangelischem Verständnis gibt es nämlich gar keine Wandlung.
Das wiederum hängt direkt mit dem unterschiedlichen Kirchen-
und Priesterverständnis zusammen: für Katholiken und Orthodoxe
stehen die Priester in apostolischer Folge, d.h. über die
Priesterweihe durch den Bischof, der wiederum geweiht wurde,
könnte sich jeder Priester auf einen der Apostel zurückführen.
(„Ich glaube an die heilige katholische und apostolische
Kirche“, Gr. GB)
Das ist richtig, ist aber in diesem Zusammenhang unerheblich.
Wenn die katholische Kirche - nach evangelischer Meinung - falsch lehrt und handelt, ist es vollkommen egal, aus welchen Gründen sie das tut.
Da der Prister bei der Kommunion ja nicht prüft, wer da vor
ihm steht, darf er auch niemanden die Kommunion verweigern; er
geht vielmehr davon aus, dass derjenige sich mit der Teilnahme
bekennt.
Richtig: Zur katholischen Kirche bekennt!
Das geht aus dem Hirtenwort der deutschen Bischöfe ja mit aller wünschenswerten Klarheit hervor.
Daher konnte der vormalige Kardinal Ratzinger dem
protestantischen Roger aus Taizé bei der Totenmesse für
Johannes Paul II. die Kommunion nicht verweigern. Einige
schlossen daraus, dass Roger konvertiert sei, was aber nicht
zwingend ist.
Ja, kannte der denn das Hirtenwort nicht?
Gruß - Rolf