Eulersche Zahl

Hallo,

bei Wikipedia findet man über die Eulersche Zahl

Die eulersche Zahl e = 2,718281828459… (nach dem Schweizer Mathematiker Leonhard Euler) ist eine irrationale und sogar transzendente reelle Zahl.

Die eulersche Zahl ist die Basis des natürlichen Logarithmus und der (natürlichen) Exponentialfunktion, die aufgrund dieser Beziehung zur Zahl e häufig kurz e-Funktion genannt wird. Sie spielt in der Infinitesimalrechnung (Differential- und Integralrechnung) eine wichtige Rolle.

Dann werden dort Beispiele angegeben wo diese Eulersche Zahl eingesetzt wird.

Aber meine eigentliche Frage konnte ich nicht beantworten,warum benutzt man denn diese Eulersche Zahl?

Warum gerade 2,718281828459… und keine andere? Wie kam man darauf die zu benutzen?

Kann mir das jemand erklären?

Wäre sehr nett!

Hallo,

Warum gerade 2,718281828459… und keine andere? Wie kam man
darauf die zu benutzen?

warum ist Pi gerade 3,14159265…?
Oder die Wurzel aus 2 1,4142136…?

e ist der Grenzwert einer Folge und mit dieser Zahl ist der log exakt beschreibbar.

Gandalf

Also, Deine Frage ist tatsächlich etwas schwierig, weil warum-Fragen oft nicht einfach so beantwortbar sind.

Meines Erachtens ist die Eigenschaft von e, die ihre Wichtigkeit begründet, die Eigenschaft der e-Funktion gleich ihrer Ableitung zu sein.

Oder anders ausgedrückt: Die e-Funktion gibt an jeder Stelle durch ihren Wert an, wie steil sie verläuft.

Da ziemlich viele Fragen der Natur oder des täglichen Lebens darauf zurück geführt werden können, wie sich Größen im Verlauf der Zeit ändern, ist die e-Funktion so etwas wie eine Konstante im Raum der Funktionen. Damit werden viele Lösungen oder besondere Eigenschaften mit Hilfe der e-Funktion bzw. von e einfacher darstellbar.

Warum e nun den genannten Zahlenwert hat, ist noch schwieriger zu begründen. Der Zahlenwert von Pi beispielsweise ist das Verhältnis von Kreisdurchmesser und Kreisumfang im Fall der euklidischen Geometrie. Damit hängt dessen Zahlenwert also von der Geometrie ab, die man vorliegen hat. Ob es eine ähnliche Beziehung auch für e gibt, weiss ich jetzt nicht.

Gruß
Thomas

Hallo,

Aber meine eigentliche Frage konnte ich nicht
beantworten,warum benutzt man denn diese Eulersche Zahl?
Warum gerade 2,718281828459… und keine andere? Wie kam man
darauf die zu benutzen?

Das hier ist nett zu lesen:

http://www.woz.ch/artikel/2007/nr15/wissen/14815.html

Ansonsten:

e taucht auf, wo man es mit Exponentialfunktionen zu tun hat (was eben der Fall ist, wenn die *Änderung* einer Größe proportional ist zur Größe selbst, Bsp. Wachstumsprozesse, Verzinsungen, Pendel- und Federgesetze, Absorptionsgesetze, Strahlungsgesetze, usw). Man könnte nun natürlich die exponentiellen Zusammenhänge immer durch irgendwelche Funktionen wie „a hoch (b mal x)“ ausdrücken, wobei man entsprechende „krumme“ Werte für a und b bekommen würde. Kann man machen. Macht man das, stellt man aber fest, dass a und b ganz eigenartig zusammenhängen, und dieser Zusammenhang, der sich über die einzelnen Problemstellungen hinweg durchzieht, ist durch e quantifiziert. Indem man „e hoch x“ schreibt, wird augenfällig, dass all diese Prozesse eine gemeinsame Basis haben (im zweideutigen Sinne des Wortes).

So wie Pi überall auftaucht, wo man es mit in irgendeiner Form mit Kreisen (bzw. Schwingungen) zu tun hat, so taucht eben e überall auf, wo man es mit „selbstproportionalen“ Dingen zu tun hat. Und sogar diese Beiden Zahlen stehen in einer innigen Beziehung zueinander:

Wurzel(-1) hoch Wurzel(-1) ist nämlich e hoch -Pi/2

Und somit bahnt e sich auch seinen Weg in Schwingungen und „Kreisangelegenheiten“.

Warum gerade 2.718… kann wohl niemand sagen. Das ist aber etwa der gleiche Grund, warum Pi=3.14… ist und Wurzel(2) = 1.14… ist, oder warum ein Proton eine positive und ein Elektron eine negative Ladung hat. Möglicherweise sagt uns das was über die tiefere Struktur der Wirklichkeit oder der Zahlentheorie. Wirklich verstehen tut das aber wohl niemand.

LG
jochen

Moin Thomas,

Ob es eine ähnliche
Beziehung auch für e gibt, weiss ich jetzt nicht.

indirekt schon
Es gibt die Eulersche Relation

e = -1

Näheres dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Eulersche_Relation

Eine der schönsten Formel, die es gibt (finde ich).

Gandalf

Hallo!

Man könnte nun natürlich die
exponentiellen Zusammenhänge immer durch irgendwelche
Funktionen wie „a hoch (b mal x)“ ausdrücken, wobei man
entsprechende „krumme“ Werte für a und b bekommen würde.

Ist das so?

Man kann den radioaktiven Zerfall so ausdrücken:

N(t) = N(0) * 2-t/T (T: Halbwertszeit)

… oder so:

N(t) = N(0) * e-λt (λ: Zerfallskonstante)

An dieser Stelle gibt es überhaupt keinen Grund, warum die e-Funktion besser oder schlechter ist als die Exponentialfunktion zur Basis 2.

Der Vorteil ergibt sich erst dann, wenn man sich die Differentialgleichung anschaut:

  • dN(t)/dt = λ N(t)

In Worten: Die Aktivität eines Präparats, also die Anzahl der Zerfälle pro Sekunde ist gleich der Anzahl der Atome multipliziert mit einem Faktor λ. In anderen Worten: λ ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Atom in einer Sekunde zerfällt.

Aus dieser Differentialgleichung ergibt sich sofort die e-Funktion. Die Zerfallswahrscheinlichkeit ist eine viel natürlichere Größe als die Halbwertszeit, denn die gibt an, wie lange es dauert, bis der Bestand an nicht zerfallenen Atomen auf willkürliche 50% abgenommen hat.

man machen. Macht man das, stellt man aber fest, dass a und b
ganz eigenartig zusammenhängen, und dieser Zusammenhang, der
sich über die einzelnen Problemstellungen hinweg durchzieht,
ist durch e quantifiziert.

Meiner Meinung nach gibt es zwischen a und b keinen Zusammenhang, der sich durchzieht. a (die Basis) ist frei wählbar und b hängt davon ab. Der Wert a = e zeichnet sich aber in keiner besonderen Art und Weise aus.

Warum gerade 2.718… kann wohl niemand sagen. Das ist aber
etwa der gleiche Grund, warum Pi=3.14… ist und Wurzel(2) =
1.14… ist, oder warum ein Proton eine positive und ein
Elektron eine negative Ladung hat.

Letzteres hat einen sehr trivialen Grund: Sie wurden so definiert. Man hätte es auch umgekehrt festlegen können, und wahrscheinlich wäre das auch besser gewesen. (Denn dann würde der Strom von Plus nach Minus fließen, ebenso die Elektronen. In der Chemie hätten Atome mit Elektronenüberschuss eine positve Ladung bzw. Oxidationszahl. Wenn man ihnen die Elektronen wegnehmen würde, würde man sie „reduzieren“. Usw.)

Was bisher noch nicht erwähnt wurde: Die Potenzreihen. Man kann viele Funktionen durch Potenzreihen, d. h. durch unendliche Polynome darstellen.

Beispiele:

sin(x) = x^1/1 - x^3/3 + x^5/5 - x^7/7 + …

cos(x) = 1 - x^2/2 + x^4/4 - x^6/6 + …

e^x = 1 + x^1/1! + x^2/2! + x^3/3! + x^4/4! + x^5/5! + …

Eine vergleichbar einfache Darstellung gibt es für keine andere Exponentialfunktion. (… außer für 1^x *g*)

Michael

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Hallo Fragewurm,

Warum gerade 2,718281828459… und keine andere? Wie kam man
darauf die zu benutzen?

Kann mir das jemand erklären?

Ein schöne e-Funktion erhält man, wenn man einen Kondensator über einen Widerstand entlädt (Die selbe Formel gilt auch z.B. beim Abkühlen).

Uc = U * e^(-t/RC)

U = Spannung des Kondensators bei t = 0s
t = Zeit in Sekunden
R = Widerstand in Ohm
C = Kapazität des Kondensators in Farad

Der Wert für e ist immer der Selbe, egal wie man Zeit, Spannung, Strom und Kapazität tatsächlich definiert. Das Ganze hängt zwar mit der Elementarladung des Elektrons zusammen, aber z.B. die Sekunde ist eine willkürliche Festlegung und keine Naturkonstante. Das sieht man dann an der Definition des Coulomb, da A = 1C/s. Wenn man also die Sekunde ändert, bekommt das Coulomb auch einen anderen numerischen Wert, aber die e-Funktion bleibt die Selbe.

Somit müssten auch andere Zivilisationen im Universum die e-Funktion kennen, auch wenn bei denen ganz andere Zahlensysteme verwendet werden, sie die SI-Einheiten auch nicht kennen und die Zahl auch nicht von Herrn Euler gefunden wurde und somit einen anderen Namen haben wird.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

vielleicht hilft folgende Geschichte zu verstehen, was es mit dieser Eulerschen Zahl auf sich hat.

Angenommen, Du hast am 01. 01. ein Konto bei einer Bank eröffnet und sofort 1000 € in bar eingezahlt. Das tust Du gerne, weil es ein äußerst lukratives Konto ist, denn es ist Dir gelungen, mit der Bank einen sagenhaften Zinssatz von 100 % dafür auszuhandeln (dass dies völlig unrealistisch ist, wollen wir mal außer acht lassen). Dafür musstest Du Dich jedoch verpflichten, innerhalb des ersten Jahres weder weitere Einzahlungen noch Abhebungen zu tätigen.

Diese Konditionen erlauben Dir, genau voraussagen, wie hoch der Kontostand am 31. 12. sein wird, nämlich die Starteinlage von 1000 € plus dasselbe nochmal an Zinsen – macht 2000 € insgesamt. Wow!

Nun triffst Du draußen auf dem Platz vor der Bank Deinen Kumpel, dem Du stolz von Deinem fantastischen Konto erzählst. Der lächelt jedoch nur, denn er hat gleichzeitig mit Dir ebenfalls ein solches Konto eröffnet. Dazu verrät er Dir, dass er mit der Bank eine andere Zinsmodalität vereinbart hat: Sein Konto ist nicht mit dem Zinssatz 100 % geschmückt, sondern nur mit 50 %, aber dafür wird sein Geld zweimal jährlich verzinst. Der Kontostand erhöht sich bei ihm also nicht nur am 31. 12., sondern auch schon am 30. 06.

Du denkst Dir zunächst nichts weiter dabei, denn einmal jährlich 100 % ist doch dasselbe wie zweimal jährlich 50 %, oder etwa nicht? Als Du auf dem Nachhauseweg die Sache durchdenkst, kommen Dir allerdings Zweifel. Denn die 50 % Zinsen, die am 30. 06. den Kontostand Deines Kumpel erhöhen, werden sechs Monate später bei ihm ja wiederum verzinst! Bedeutet dies etwa, dass Dein Kumpel am 31. 12. mehr auf dem Konto hat als Du? Eine Rechnung gibt die Antwort: Du kannst Dich über 1000 € · (1 + 1) = 2000 € freuen, aber Dein Kumpel über 1000 € · (1 + 1/2) · (1 + 1/2) und das ist mehr, nämlich 2250 €!

Dich ärgert natürlich, dass Dein Kumpel von seiner halbjährlichen 50 %-Verzinsung so unverschämt profitiert. Was tun? Na klar, Du gehst zur Bank und bittest um eine sofortige Umstellung der Verzinsungsweise, die Dir schließlich auch gewährt wird. Dein Konto wird von nun an aber nicht halbjährlich zu 50 % verzinst wie das Deines Kumpels, sondern zu jedem Monatsende zu 100/12 % = 8.333 %! Weil Du Dir ausgerechnet hast, dass das noch profitabler ist: 1000 € · (1 + 1/12)12 = 2613 €!

Das Weitere kannst Du Dir denken. Grün vor Neid setzt Dein Kumpel bei der Bank die wöchentliche Verzinsung zu einem Zinssatz von 100/52 % durch, und Du anderntags die tägliche Verzinsung zu einem Satz von 100/365 %. Woraufhin der Filialleiter sehr unfreundlich wird und sagt, dass jetzt Schluss sei mit den Spielchen.

Listen wir alle Jahresende-Kontostände bei den unterschiedlichen Zinsmodalitäten mal auf:

1000 € · (1 + 1)2 = 2000 €
1000 € · (1 + 1/2)2 = 2250 €
1000 € · (1 + 1/12)12 = 2613 €
1000 € · (1 + 1/52)52 = 2692 €
1000 € · (1 + 1/365)365 = 2714 €

Man erkennt, dass der Zuwachs am Schluß immer kleiner wird. Die Liste lässt erahnen, dass die Zahlen gegen eine Grenze irgendwo bei 27XX € streben, die bei kontinuierlicher Verzinsung erreicht wäre. Der damit theoretisch erzielbare maximale Jahresende-Kontostand beträgt

1000 € · limn → ∞ (1 + 1/n)n.

Der eigenwillige Grenzwert limn → ∞ (1 + 1/n)n, dem eine große Bedeutung in der Mathematik und den Naturwissenschaften zukommt, heißt Eulersche Zahl e. Es ist – genau wie π – eine fundamentale mathematische Konstante. Ihr Zahlenwert ist endlich und beträgt

e = limn → ∞ (1 + 1/n)n = 2.718281828…

d. h. bei „kontinuierlicher“ Verzinsung würde sich der dann nicht mehr zu toppende Jahresende-Kontostand auf 2718.28 € belaufen. In diesem Fall kann kann man den Kontostand auch zu jedem Zeitpunkt angeben; die Kontostand-von-Zeit-Funktion K(t) ist dann

K(t) = 1000 € · et/(1 Jahr)

Eine „kontinuierliche“ Verzinsung wird zwar von keiner realen Bank angeboten, aber es gibt viele Sachverhalte und Vorgänge in der Natur, denen eine solche Gesetzmäßigkeit zugrunde liegt. Ein häufig genanntes Beispiel ist das Wachstum einer Bakterienkultur bei unbegrenztem Lebensraum- und Nahrungsangebot. Je mehr Bakterien zu einem bestimmten Zeitpunkt schon vorhanden sind, desto mehr vermehren sich auch während des nächsten Zeitschritts, d. h. der zeitliche Bestands_zuwachs_ ist proportional zur aktuellen Bestands_größe_ mit einem konstanten Proportionalitätsfaktor. Jeder Prozess mit dieser Charakteristik kann mit der Funktion B(t) = B0 et/Zeitkonstante beschrieben werden (B = Bestand). Man sagt dann, es liege ein exponentielles Wachstum vor (andere Wachstumscharakteristiken wären z. B. lineares oder quadratisches oder allgemein polynomielles Wachstum).

Weitere Beispiele wären der Luftdruck (je tiefer man kommt, desto mehr Luftschichten drücken von oben auf die darunterliegenden) oder die Entladung eines Kondensators über einen konstanten Widerstand an einer konstanten Spannung (je mehr Elektronen schon raus sind, desto weniger Antrieb haben die verbleibenden, den Kondensator auch noch zu verlassen).

Die menschliche Intuition neigt übrigens dazu, die Stärke exponentiellen Wachstums massiv zu unterschätzen. Fakt ist, dass alles, was exponentiell wächst, letztlich geradezu BRUTAL wächst. Das verdeutlicht die Legende von dem König, der dem Erfinder des Schachspiels den Wunsch erfüllen wollte, auf das erste Feld des Spielbretts ein Reiskorn zu legen, auf das zweite Feld zwei, auf das dritte vier, auf das vierte acht und immer so weiter mit sich verdoppelnder Reiskornanzahl. Der König lächelte und ließ ein paar Säcke Reis herbeischaffen – bis er erkannte, dass er aufgrund des exponentiellen Wachstums den Wunsch niemals erfüllen könnte: die 263 Reiskörner, die er auf das 64. und letzte Feld hätte legen müssen, entsprechen einem Vielfachen der derzeitigen Weltjahresproduktion an Reis! Auch „Schneeballsysteme“ oder angebliche Gewinnsysteme für Glücksspiele (sogenannte Martingale-Systeme) basieren auf dem exponentiellen Wachstum bestimmter Größen (Teilnehmerzahl/Spieleinsätze), und in der Tatsache, dass dies wegen beschränkter Ressourcen sehr schnell an Grenzen stoßen muss, liegt der Grund für das Nichtfunktionieren solcher Systeme.

Gruß
Martin

Hallo Khensai,
es ist zwar ein vielleicht banales Argument, aber Schüler(innen) freuen sich immer wieder darüber, dass die e-Funktion sich beim Ableiten immer wieder reproduziert, also so etwas wie ihre eigene Stammfunktion und Ableitung ist. Das ergibt viele einfache Lösungen zu zunächst schwierig erscheinenden Aufgaben aus dem Bereich der Analysis.
Uwe

Hallo Khensai,

als Ergänzung zu alledem, was bisher geschrieben wurde, möchte ich noch anbringen, wie wir die eulersche Zahl in der Schule eingeführt haben:

Ableitungen sind Dir sicher ein Begriff: Sie geben die Steigung einer Funktion an einer bestimmten Stelle an. Diese kann man nun graphisch oder numerisch sehr gut punktweise bestimmen, sodass man ohne Kenntnis der Ableitungsregeln jede Funktion ableiten kann.
Nun wenden wir uns den „normalen“ Exponentialfunktionen zu: f(x)=2^x oder f(x)=3^x, allso allgemein f(x)=a^x mit a in |R. Wenn man diese ableitet, stellt man fest, dass die Ableitungen genauso aussehen wie die Funktion selbst, nur dass noch eine Konstante hereinmultipliziert ist. f’(x) ist also ein Vielfaches von a^x.
Weiter stellt man fest, dass bei a=2 die Konstante kleiner als eins ist, der Graph von f’(x) also unterhalb des Graphen von f(x) verläuft; während für a=3 der Graph von f’(x) oberhalb des Graphen von f(x) liegt.
Es liegt also nahe, dass es eine Zahl a in |R gibt, für die beide Graphen übereinstimmen, und diese Zahl nennen wir e.

Und eine Zahl mit besonderen Eigenschaften wie dieser verdient immer einen eigenen Namen.

Liebe Grüße
Immo

Dazu der altbekannte Witz:

Treffen sich eine Funktion und ein Operator im Raum. Sagt der Operator: „Ich differenziere Dich!“ - Daraufhin die Funktion: „Ätsch, ich bin e hoch x.“ - „Und ich bin die Ableitung nach y.“

Michael

Hallo Immo,

Weiter stellt man fest, dass bei a=2 die Konstante kleiner als
eins ist, der Graph von f’(x) also unterhalb des Graphen von
f(x) verläuft; während für a=3 der Graph von f’(x) oberhalb
des Graphen von f(x) liegt.
Es liegt also nahe, dass es eine Zahl a in |R gibt, für die
beide Graphen übereinstimmen, und diese Zahl nennen wir e.

als Ergänzung zu Deiner Ergänzung :wink:: Ausgehend von der Differentialgleichung f’(x) = f(x) kann man e ebenfalls hübsch dingfest machen, indem man versucht, die DG mit „falschen“ Ansätzen zu lösen:

f(x) = a + b x + c x² hat die Ableitung f’(x) = b + 2 c x. Das führt auf b + 2 c x = a + b x + c x², was nicht hinhaut, weil rechts ein x²-Term steht, aber links keiner. Damit sich links noch ein x² dazugesellt, muss f(x) auf „… + d x³“ erweitert werden usw.

Setzt man nun gleich f(x) = ∑k = 0…∞ ck xk an, ergibt sich für die gesuchten c-Koeffizienten die Rekursionsformel ck = ck–1/k (k = 1, 2, 3, …). Daraus gewinnt man ck = 1/k! Also ist

ex = ∑ 1/k! xk

und

e = ∑ 1/k!    (Summe jeweils von k = 0…∞)

Fertig. Das Schöne an dieser Reihe ist ihre schnelle Konvergenz; bereits mit den ersten sechs Gliedern hat man schon drei Nachkommastellen korrekt:

1/1! + 1/2! + … + 1/6! = 2.718…

Dagegen konvergiert die Folge (1 + 1/n)n ausgesprochen langsam.

Gruß
Martin
sich für die vielen Sternchen bedankend

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Danke für die vielen und sehr ausführlichen Antworten,das hat mir erheblich weitergeholfen :smile:

Hallo,

Gruß
Martin
sich für die vielen Sternchen bedankend

Beeindruckende Antwort mit Erklärung.
Sternchen wirst Du vermutlich hier in diesem Brett nicht erhalten.

Die werden nur im L+L- Brett verteilt, wie z.B. für diese inhaltsschwere und bedeutungsvolle Antwort eines allseits in der Damenwelt beliebten Experten:

„ja, und es gibt die unvorstellbarsten Verhaltensweisen bei der Begegnung mit diesen unvorstellbarsten Dingen im Leben …“

…wurde mit 10 * honoriert!

Was sagste nu?

Gruß:
Manni