Hallo Leute,
Ich habe eine kurze Frage und hoffe auf einige Antworten. Es handelt sich um natürliche Musik…
Was ist eurer Meinung nach natürliche Musik? (Ihr könnt euch auch auf andere Sachen beziehen, z.B. Nada Brahma …)
Danke, Patrick
Hallo Leute,
Ich habe eine kurze Frage und hoffe auf einige Antworten. Es handelt sich um natürliche Musik…
Was ist eurer Meinung nach natürliche Musik? (Ihr könnt euch auch auf andere Sachen beziehen, z.B. Nada Brahma …)
Danke, Patrick
Hallo Patrick -
wenn ich mir die Basisdefinitionen zum Begriff „Musik“ so ansehe, bestärkt mich das in der Ansicht, dass es „natürliche Musik“ im Grunde nicht geben kann.
Zur Begründung: die Definitionen von Musik setzen z.B. mindestens bei „organisierter“ oder „gestalteter Zeit“ an - das sind alles bereits Begriffe, die eine Art kultureller Interpretation von Wahrnehmung voraussetzen. Ob ein Geräusch als Klang und ein Klang als Musik empfunden wird, ist nicht eine Frage der Quelle, sondern der Rezeption.
Ohne jetzt die alte Diskussion Natur/Kultur mit ihrer unaufgelösten Meinungskakophonie aufwärmen zu wollen, meine ich doch, daß man diese Frage nur sehr vage beantworten kann, ähnlich der Frage, ab welchem Punkt z.B. eine Höhlenzeichnung neben ihrer eventuellen pragmatischen Funktion (z.B. in rituellem Kontext) als Kunst bezeichnet werden kann.
Vielleicht hilft die Gegenfrage weiter: was wäre denn KEINE „natürliche“ Musik mehr? Und was für Musik hätten wir dann?
Gruß,
Pengoblin
Moin, Patrick,
Was ist eurer Meinung nach natürliche Musik?
all die Musik, die nicht vom Menschen gemacht wurde. Wird außer Walgesängen wohl nicht viel sein, wobei wiederum keiner weiß, was die Wale selbst unter Musik verstehen.
Gruß Ralf
naja, immerhin singen vögel auch.
… genau das isses ja. Vogel- & WalGESÄNGE sind ja bereits von der Begrifflichkeit her willkürliche Zuweisungen. Wo ist der Unterschied zwischen Vogelgezwitscher und Vogelgesang? Im Ohr des Hörers. Und nirgends sonst.
Gruß,
Pengoblin
du hast mit deiner willkürlichen zuordnung eh vollkommen recht, kunst bzw. musik sind begriffe, die erst durch die rezeption gültig werden.
ich wollte nur anmerken, daß walgesänge nicht das einzige sind, was die natur zu bieten hat.
andererseits gibt es auch menschen, die zb. eben vogelgesänge als musik rezipieren. es gibt einige forscher, die sich mit den musikalischen strukturen von vogelgezwitscher auseinandersetzen und versuchen, universale gesetzmäßigkeiten darin bzw. im vergleich mit menschlicher musik zu finden.
Off- & On-Topic
ich wollte nur anmerken, daß walgesänge nicht das einzige
sind, was die natur zu bieten hat.
… und womit Du natürlich Recht hast.
[Preisfrage nebenbei: die Cassette mit den „Singenden Hunden“, die es vor Jahren bei 2001 gab, hat unseren damaligen Hund immer völlig kaltgelassen. Andererseits hat er bei „Der Gesang der Buckelwale“ stets versucht, den Subwoofer zu demontieren. War er jetzt Liebhaber natürlicher Musik oder nicht?]
Ich denke aber, evtl. zielte die Frage auf etwas anderes ab, z.B. auf den Übergang zwischen Imitation von Naturklängen und bewußter Erschaffung neuer Klangideale. Oder auf die mähliche Trennung von musikalischer Aktivität und direktem ‚Nutzen‘ (z.B. Rhythmisierung eines Arbeitsprozesses oder Kleinkindtröstung).
Worauf zielte Deine Frage denn genau ab, Patrick?
Gruß,
Pengoblin
andererseits gibt es auch menschen, die zb. eben vogelgesänge
als musik rezipieren. es gibt einige forscher, die sich mit
den musikalischen strukturen von vogelgezwitscher
auseinandersetzen und versuchen, universale gesetzmäßigkeiten
darin bzw. im vergleich mit menschlicher musik zu finden.
… genau das isses ja. Vogel- & WalGESÄNGE sind ja bereits
von der Begrifflichkeit her willkürliche Zuweisungen.
Hallo, Pengoblin,
um das zu unterstreichen möge man sich mal den Gesang einer Amsel und das Krächzen eines Schwarmes Krähen oder das markerschütternde Schreien eines Pfaues vergegenwärtigen.
Als Musik oder Gesang wird einfach organisierter Lärm bezeichnet. Wohlgefallen ist dabei nicht unbedingt die Voraussetzung - Bachs wohltemperiertes Klavier kontra Stockhausen.
Gruß
Eckard
(der W.Busch durchaus aktuell findet)
Hm… natürliche musik?
Mir fällt da ein Konzert voller nachgeahmter „natürlicher Musik“ ein…
Die Komponisten waren allesamt asiatischer Herkunft. Da hörte man den „Wind über Schilfrohr streifen“, „Wind durch Bambus heulen“, einen „kleinen Bach rauschen“ und so etwas in der Art. War sehr interessant.
Und gerade die Originalitäten können von einigen einfach als Geräusch wahrgenommen werden und andere haben hier den Eindruck von Musik.
Andererseits gibt es auch klassische Komponisten die sich an der Natur ein wenig orientiert haben… Mozarts Spatzenmesse, Verdi hat sehr oft Gänsegschnatter eingebaut (sogar in seinem Requiem), Smetana mit der Moldau und Korsakov mit dem Hummelflug. Wenn man sich darauf einlässt, kann man sogar die „Natur“ vor seinem geistigen Auge sehen.