Hallo,
hinter einer Währung steht heute nichts anderes mehr als
Vertrauen (sog. Fiat Money-System). Vertrauen in den Staat
bzw. die staatliche Ordnung und die Leistungsfähigkeit des
Volkes.
und dieses Vertrauen beruht wiederum darauf, daß die Kapitalmärkte bei der Emission der nächsten Staatsanleihe wieder genügend Geld bereitstellen.
Länder wie Griechenland, die Teil unseres
Währungssystems sind, untergraben dieses Vertrauen durch
exzessive Verschuldung.
Länder wie Griechenland? Griechenland war eines der ersten, das in Schwierigkeiten kam aber das läßt die Schlußfolgerung nicht zu, daß es bei vielen oder gar den meisten Ländern besser aussieht. Die Verschuldung im Verhältnis zum BIP ist bspw. bei Japan viel höher.
Zudem sind die Banken extrem
„geleveragt“, d.h. sie haben erheblich mehr „Geschäftsvolumen“
als Eigenkapital.
Das geht jedem Unternehmen so.
Daher ist dein Gefühl richtig. Die Staaten haben sich
übernommen - mehr als es die eigene Bevölkerung in absehbarer
Zeit imstande ist durch Leistung (BIP) zurückzuzahlen.
Das BIP ist die falsche Bezugsgröße. Die Höhe der Staatseinnahmen abzgl. Pflichtausgaben wäre besser. Dann sähe man auch, daß es um viele Staaten noch besser bestellt ist als um die meisten Unternehmen - zumindest was die Verschuldung angeht. Die ist aber gar nicht das Problem, sondern der dauerhaft negative Cashflow.
Es gibt
hier daher i.d.R. nur 2 „Lösungen“: Bankrotterklärung wie in
Russland 1998 oder Inflation wie in Argentinien 2001/2002.
Es gibt noch eine dritte Lösung: Einsparungen und mehr Einnahmen. Das ist aber innenpolitisch unpopulär, was uns dann zum eigentlichen Problem bringt, das da lautet: Demokratie.
Gruß
c.