Eurokrise, Währungskonto, Inflation

Liebe/-r Experte/-in,
da ich aufgrund der Eurokrise von einer starken Inflation in nächster Zeit ausgehe, möchte ich ca. 2500 € Erspartes so unkompliziert wie möglich werterhaltend sichern. Mein Gedanke ist, mit dem Geld einfach ein (Fremd-) Währungskonto bei meiner Bank in Norwegischen Kronen zu eröffnen.
Meine Frage ist nun, ob auch das mit Gefahren verbunden ist. Kann es z.B. passieren, dass die Bank im Krisenfall (Hyperinflation) eine Auszahlung bzw. Umtausch in Euro verweigert?
Oder falls es zu einer verkleinerten (Elite-) Eurozone kommt, könnte der Euro dann im Verhältnis zur Norwegischen Krone stark an Wert zulegen?
Vielen Dank im Voraus!
waldgyst

Hallo waldgyst,
(1.) ich sehe, Sie haben sich dazu schon einige Gedanken gemacht und auch schon vieles gelesen. Nun, wenn allzuviele dasselbe tun, dann muss sich die norwegische Zentralbank etwas einfallen lassen, um dies zu unterbinden. Z.B. Negativzinsen, Steuern oder Wechselkursbindung an den Dollar oder Euro (siehe Schweiz). Davon wären auch Sie betroffen. Denn, eine starke Aufwertung der Krone, würde die norwegische Wirtschaft schwächen.
(2.) Gegen Angst vor Inflation schützt nur die Flucht in Sachwerte. Also, Immobilien, Gold oder Aktien der Grundbedarfhersteller/-Händler (Energie, Wasser, Lebensmittelhandel). Beim derzeitigen Goldpreis ist mir das Risiko in Gold zu investieren viel zu hoch.
(3.)Meine Meinung: Jede Partei, die eine starke Inflation in Deutschland zulassen würde, wäre für mindestens 2 Wahlperioden weg vom Fenster. Das wissen die Regierenden. De facto, war die Inflation zu DM-Zeiten höher als in Euro-Zeiten.
(4.)Und, falls die alte/neue Mark wieder kommt, dann macht die Mark einen Kurssprung von 20% oder mehr (denn unter Blinden ist der Einäugige König). Gleichzeitig macht in einem solchen Fall die Arbeitslosenzahl ebenfalls einen Sprung nach oben (mangelnde Wettbewerbsfähigkeit)und zusätzlich kaufen unsere schwachen Euronachbarn dann auch noch weniger von uns. Wollen wir das? Das alles wissen unsere Euro-Nachbarn auch und deshalb ist der politische Kuhhandel, der zur Zeit abläuft, ja auch so kompliziert. Insbesondere, da wir und die Franzosen die ersten Defizitsünder waren und deshalb moralisch kein Recht haben, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Überhaupt, dass Deutschland zur Zeit so gut dasteht, ist ja dem Glück zu verdanken, dass die BRIC Staaten (insbesondere China + Indien) so toll wachsen und vorerst noch unsere Maschinen brauchen (eben bis sie diese in nicht allzuferner Zukunft selbt herstellen).
(5.) Ich meine, der Euro wird uns alle überleben. Und, in einem Zeitraum von 10 Jahren können die heute schwachen Euro-Länder sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen. Hysterie hilft da überhaupt nichts. Denken wir doch zurück. Vor wenigen Jahren wurden wir Deutsche noch als die Fußkranken in Europa belächelt. Gut Ding braucht eben Weile.
Grüße
Horst Schmid

Hallo Herr Schmid,
vielen Dank für die sehr differenzierte Betrachtung, die die Zusammenhänge deutlich aufzeigt!
Grüße
waldgyst

Darauf ist kaum eine Antwort möglich. In der heutigen Situation ist nichts mehr auszuschließen. Ob allerdings überhaupt ein Fremdwährungskonto über einen überschaubaren Betrag bei einer Bank angelegt wird bzw. Kosten bzgl. Gebühren/Umtauschkosten nicht unangemessen hoch sind, muss erst einmal vorab geklärt werden. Eine hundertprozentige Sicherheit ohne jegliche Gefahren kann niemand bei den eng miteinander verbundenen Märkten nicht geben.

Hallo Herr Burmester,
vielen Dank für Ihre Einschätzung!
mfG
waldgyst

Hallo waldgyst
Im nachstehenden Link wird das Thema Euro + Infaltion sehr gut dagestellt.

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/devisenmarkt-war…

Grüße
Horst Schmid

Hallo Waldgyst,
In dem nachstehenden Link wird das Thema Euro + Inflation sehr ausführlich beschrieben.
Grüße
Horst Schmid

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/devisenmarkt-war…

Leider ist der Link nicht mehr verfügbar.
Gruß

Ok, der Link funktioniert. Vielen Dank nochmal!

Hoi,

sowas lohnt in der Regel nicht, da die Banken beim Umtausch einer Währung in die andere ziemlich Auf- bzw. Abschläge berechnen, die man erst mal verdienen muss. Eine richtige Inflationssichere Anlage bestünde nur in Sachwerten, welche aber natürlich auch einer Abnutzung/Alterung unterliegen und somit auch nicht wirklich gut wegkommen. Eine richtige Empfehlung kann ich nicht geben. Sparbücher, Sparbriefe und Festgelder sind noch am sichersten (bei deutschen Banken, welche dem Einlagensicherungsfond unterliegen), wenn der Zins aber natürlich kleiner der Inflation ist, dann verliert man trotzdem…

Viele Grüsse

Charlie Plontz