Europa - schwerste Sprache? Wer lernt schnell?

hejho. Okey die Frage sieht komisch aus. Wollte eigentlich gerne mal wissen welches die schwersten Sprachen in Europa sind. Ungarisch, Finnisch? Serbisch (die haben ja sogar ne andere Schrift)? Und überhaupt woran „Sprachwissenschaftler“ die Schwierigkeit an eine Sprache messen/festlegen?

Dann noch was anderes: Es ist ja so, dass verschiedene Muttersprachler andere Sprachen gut oder auch schlecht erlernen können. Ich meine, jemand aus Japan lernt Chinesisch bestimmt schneller wie jemand aus Europa :wink: Weil sich die Sprachen halt ähnlich sind (im weitesten Sinnen).

Wie ist das in Europa? Leute die russisch sprechen können ja nicht mal richtig die Umlaute aussprechen. Es gibt auch Sprachen wo die Vokabeln ganz einfach sind bzw. man nur zwei hat. Wenn die jetzt Deutsch lernen wollen wo es 3 gibt, kann man schon schnell durchdrehen :wink:

Ich hoffe ihr versteht was ich meine :smile: , freue mich auf die Antworten

Hallo,

hejho. Okey die Frage sieht komisch aus. Wollte eigentlich
gerne mal wissen welches die schwersten Sprachen in Europa
sind. Ungarisch, Finnisch?:

kommt auf den Betrachter an.

Für einen Finnen ist ungarisch weniger ein Problem als für einen Deutschen.

Finnisch und ungarisch sind keine indoeuropäischen Sprachen, sondern finno-ugrische. Deshalb kann man hier viel seltener über bereits erlente Grammatik und Vokabeln etwas herleiten.

Deswegen sind diese Sprachen aber nicht per se schwerer.

Serbisch (die haben ja sogar ne
andere Schrift)?:

und russisch, weissrussisch, ukrainisch, griechisch auch.

Serbisch ist, wie kroatisch, eine südslawische Sprache. Wer kroatisch (mit unserer Schrift) kann, der wird auch einen Serben sinngemäß verstehen.
Serbisch und kroatisch liegen näher beieinander als Plattdeutsch und Schweizerdeutsch.

Und überhaupt woran „Sprachwissenschaftler“
die Schwierigkeit an eine Sprache messen/festlegen?:

das kann man für den, der die Sprache erlernen will an vielem festmachen:

wieviele Fälle kennt die Sprache?

Im Deutschen sind es 4. Manche Sprachen sparen sich den Genitiv (gilt auch schon für viele deutsche Dialekte), andere Sprachen haben zusätzlich noch einen Vokativ, Ablativ, Instrumental. Und mit jedem Fall ändert sich die Form des Wortes.

wieviele Artikel?

es ist für einen Ausländer schlicht unmöglich die deutschen drei Artikel richtig anzuwenden.
Da tut man sich mit dem englischen „the“ sehr leicht.

wie weit weicht die Schrift von der gesprochenen Sprache ab?

hier ist französisch fast schon als Bilderschrift anzusehen.

wie werden die Verben konjugiert (gebeugt)?

Bleiben die Verben in ihrer Stammform bestehen, wie meist im Chinesischen, ist es einfach.
Werden die Verben wenigstens regelmäßig gebeugt wie meist im Englischen, dann ist es auch noch nicht schwer.
Kommen aber sogar Vokalwechsel bei der Beugung vor, ist die Beugunbg also meist irregulär, entsteht für den Lernenden ein wirres Durcheinander wie zum Beispiel bei der im Deutschen nicht ungewöhnlichen Beugung singen-sang-gesungen.

Dann noch was anderes: Es ist ja so, dass verschiedene
Muttersprachler andere Sprachen gut oder auch schlecht
erlernen können. Ich meine, jemand aus Japan lernt Chinesisch
bestimmt schneller wie jemand aus Europa :wink: Weil sich die
Sprachen halt ähnlich sind (im weitesten Sinnen).:

Nein, nicht mal im weitesten Sinn. Japanisch und Chinesisch sind was ganz Verschiedenes.
Wenn überhaupt ließe sich japanisch eventuell mit größten Bedenken mit koreanisch vergleichen.

Wie ist das in Europa? Leute die russisch sprechen können ja
nicht mal richtig die Umlaute aussprechen.:

und die Franzosen kein „h“.

und die Deutschen für gewöhnlich nicht die unzähligen Nasale des Französischen und Portugiesischen. Oder das „r“ mit Dach im Tschechischen. Oder das durchgestrichene „l“ im Polnischen.

Womit man nicht aufwächst, muss man eben lernen. Und wenn du mit deutsch aufgewachsen bist, dann kannst du auch nicht automatisch alle Laute, die in anderen Sprachen vorkommen.
Manch einem bereitet ja das englische „th“ schon Probleme.

Du suchst eine schwere, europäische Sprache?

Nimm eine, die gleich drei verschiedenen Artikel hat und die fast jedes Verb unregelmäßig beugt.
Damit kannst du einen Schüler in den Wahnsinn treiben.

Nimm also deutsch!

Gruß
Lawrence

Hallo,
Lawrence ist ja auf das meiste eingegangen.

hejho. Okey die Frage sieht komisch aus. Wollte eigentlich
gerne mal wissen welches die schwersten Sprachen in Europa
sind. Ungarisch, Finnisch? Serbisch (die haben ja sogar ne
andere Schrift)? Und überhaupt woran „Sprachwissenschaftler“
die Schwierigkeit an eine Sprache messen/festlegen?

Ungarisch und Finnisch sind auf jedenfall wie bereits von Lawrence erwähnt ganz anders als die anderen europäischen Sprachen, da sie einer anderen Sprachfamilie angehören. Die Grammatik funktioniert anders, die Aussprache ist aber nicht besonders exotisch. Serbisch ist an sich eine relativ „normale“ slawische Sprache, für einen Polen, Tschechen oder Russen leicht zu lernen. Kroaten und Bosnier müssen sie quasi gar nicht lernen, weil die drei Sprachen wirklich nur Dialekte einer Sprache sind. Eine isolierte Sprache in Europa ist noch das Baskische (in Spanien und Frankreich gesprochen) — das ist wirklich mit gar nichts verwandt und die Grammatik ist wirklich ziemlich exotisch.

Es kommt also absolut auf die Muttersprache an, was am schwersten und leichtesten ist. Für einen Deutschen sind Englisch und Niederländisch relativ leicht, Russisch dagegen schwer (die Komplexität der russischen Grammatik ist mit der des Deutschen zu vergleichen; das Alphabet stellt nun wirklich das kleinste Hindernis dar). Für einen Spanier sind Portugiesisch und Italienisch ziemlich leicht, Deutsch dagegen schwierig. Ein Russe kommt mit Polnisch und Ukrainisch gut zurecht, dafür aber weniger gut mit Englisch oder Französisch.

In der Sprachwissenschaft ist es kaum interessant, wie „schwer“ eine Sprache ist, da das ein kaum wissenschaftlich messbares Kriterium ist. Die meisten Linguisten gehen auch davon aus, dass alle Sprachen gleichschwer sind, da jemand, der keinen muttersprachlichen Hintergrund hat (d.h. ein Baby) jede(!) Sprache gleich schnell lernt, sei es so etwas augenscheinlich leichtes wie Englisch oder Spanisch, oder so etwas scheinbar kompliziertes wie Russisch, Deutsch oder eben Baskisch.
Effektiv gesehen kann man aber, denke ich, schon über die relative Schwierigkeit einer Sprache diskutieren — die Anzahl der Phoneme spielt dabei eine Rolle (Finnisch hat hier relativ wenige, Dänisch relativ viele), die Anzahl der Flexionsformen bei Verben (Konjugation: hier hat Englisch sehr wenige und Bulgarisch sehr sehr viele) und Nomen (Deklination: hier liegen Finnisch und Isländisch und Polnisch z.B. weit vorne, Spanisch und Englisch haben gar keine Deklination), aber auch die Regelmäßigkeit dessen: Türkisch ist fast 100% regelmäßig — d.h. du lernst die Formen auswendig und kannst sie auf alle Verben und Nomen anwenden, das geht im Englischen, Russischen und Deutschen nicht. Im Spanischen werden aber selbst die unregelmäßigen Verben in gewisser Weise regelmäßig konjugiert. Überhaupt steht Türkisch trotz der vielen verschiedenen Formen, die ein Verb und ein Nomen haben können, in Sachen Regelmäßigkeit fast mit einer Kunstsprache wie Esperanto auf einer Stufe!
Und die bereits erwähnten Artikel (oder besser: Geschlechter/Genera) einer Sprache: Englisch hat nur einen Genus, ist hier also kein Problem, Spanisch hat zwei, die man meistens an der Nomenendung ablesen kann, Deutsch und die slawischen Sprachen haben drei. Genera sind immer „willkürlich“, d.h. du kannst dir aus dem Sinn eines Wortes nur sehr sehr selten das korrekte Genus und damit den Artikel oder die passende Adjektivform herleiten.

Wie gesagt zweifle ich, dass man das wirklich objektiv messen kann, aber ich denke, wenn man diese Kriterien betrachtet, dürften das Deutsche, das Isländische und eine der slawischen Sprachen (vllt. Russisch oder Tschechisch) als „sehr schwer“ gelten, aber eben natürlich nicht für Sprecher der gleichen Sprachunterfamilie.
Baskisch, Albanisch und Ungarisch wären auch noch Kandidaten, denke ich, aber mit denen kenne ich mich weniger aus.

Dann noch was anderes: Es ist ja so, dass verschiedene
Muttersprachler andere Sprachen gut oder auch schlecht
erlernen können. Ich meine, jemand aus Japan lernt Chinesisch
bestimmt schneller wie jemand aus Europa :wink: Weil sich die
Sprachen halt ähnlich sind (im weitesten Sinnen).

Nur wegen der Zeichen eigentlich, ja. Aber die Grammatik, Aussprache und Struktur ist eine völlig andere. Japanisch und Koreanisch sind sich grammatikalisch gesehen recht nahe und beide haben unheimlich viele Lehnwörter aus dem Chinesischen und viele aus dem Englischen. Aber da Chinesisch, Japanisch und Koreanisch nicht verwandt sind, sind das eher oberflächliche Ähnlichkeiten. Es stimmt aber: ein Japaner lernt leichter Chinesisch oder Koreanisch als Thai (eine völlig andere und ebenso unverwandte asiatische Sprache).

Wie ist das in Europa? Leute die russisch sprechen können ja
nicht mal richtig die Umlaute aussprechen.

Das geht dir vielleicht mit den russischen Vokalen ähnlich. Das Deutsche ist eine sehr vokalreiche Sprache; wenn ich mich nicht irre, gibt es 15 verschiedene Vokallaute. Das Dänische toppt das noch und fügt eine irre Anzahl von Diphthongen und Triphthongen (Kombinationen aus 2 und 3 Vokalen) hinzu. Und ja: für Sprecher mit nur wenigen Vokalen ist das schwierig. In Europa gibt es allerdings keine Sprachen mit weniger als 5 Vokalen. Das Spanische hat z.B. genau 5.
Sprachen mit nur zwei Vokalen findet man beispielsweise im Kaukasus, aber die Leute sprechen meist auch Russisch bzw. Georgisch, so dass auch mehr Vokale keine Probleme machen.

Es gibt auch
Sprachen wo die Vokabeln ganz einfach sind bzw. man nur zwei
hat. Wenn die jetzt Deutsch lernen wollen wo es 3 gibt, kann
man schon schnell durchdrehen :wink:

Ja, wohl wahr. Versuch mal, Dänisch zu lernen, das hat (gefühlt) NUR Vokale. :smile:
Bei Konsonanten übrigens genauso: allgemein haben diejenigen Leute eben Probleme, deren Muttersprache gewisse Laute fehlen. Hier in China haben die Laoten Probleme mit der Aussprache der vielen chinesischen Zischlaute: das Laotische hat nur /s/ und /ts/, dafür sind die Töne weniger ein Problem. Eine polnische Kommilitonin hat eine prima Aussprache der Konsonanten (die Zischlaute gibt’s praktisch 1:1 im Polnischen), während die Töne ein Problem sind (das Polnische ist natürlich keine Tonsprache).

Das sind aber alles Tendenzen. Es gibt immer Ausnahmen und Leute, die mit Grammatik und Aussprache fremder Sprachen keine Probleme haben… :wink:

Viele Grüße und gute Nacht!

  • André

Hi.

Wollte eigentlich
gerne mal wissen welches die schwersten Sprachen in Europa
sind.

Das kann ich dir mit Leichtigkeit beantworten, die deutsche Sprache ist die schwerste.

Ungarisch, Finnisch?

Ach was, Kinderkram, ungarisch brauchte ich nicht mal richtig lernen, das kam einfach so nebenher. Beide gehören der Finnugor Sprachfamilie an.
In der Ungarische brauchst du nicht mal über die passende Artikel sorge machen. Der, Die, Das, gibts nicht.

Serbisch (die haben ja sogar ne
andere Schrift)?

Sprachen werden erst gesprochen.

Und überhaupt woran „Sprachwissenschaftler“
die Schwierigkeit an eine Sprache messen/festlegen?

Daran wie die grammatische Aufbau zwischen der zwei Sprachen (Muttersprache, Fremdsprache) entfernt ist und wie die nötige neue Laute gebildet werden müssen.

Wie ist das in Europa? Leute die russisch sprechen können ja
nicht mal richtig die Umlaute aussprechen.

Irrtum. Umgekehrt ist zutreffend.
Alle Laute sind vorhanden und noch eine Menge mehr was in der deutschen Sprache unbekannt sind.

Ich hoffe ihr versteht was ich meine :smile:

Klar.

Aber jetzt im Ernst. Ungarisch-Finnisch sind grammatikalisch die weit entfernteste und somit die schwerste für die Europäer. Die russische (und damit alle slawische) haben sogar fast die gleiche grammatische Aufbau als die der Deutsche.
Und umgekehrt ist es natürlich auch so, für einen Ungarn deutsch zu lernen ist das schwerste, davon könnte ich ein Lied singen:smile:

Gruß.

Balázs (versuch das mal auszusprechen:smile:

Hallo Balazs,
Ich muss da doch einmal mit deinen Antworten etwas aufräumen, denn…

Das kann ich dir mit Leichtigkeit beantworten, die deutsche
Sprache ist die schwerste.

Aha? Das kannst du behaupten, da du auch Finnisch, Isländisch, Baskisch, Saami, Russisch, Maltesisch – oder kurz gesagt: alle europäischen Sprachen – gelernt hast?
Wie gesagt, man kann die Frage nicht so pauschal beantworten, da für einen Niederländer oder einen Dänen oder Isländer Deutsch bei weitem nicht so schwer ist wie z.B. für einen Spanier oder Griechen. Eben aufgrund der Nähe.

Ungarisch, Finnisch?

Ach was, Kinderkram, ungarisch brauchte ich nicht mal richtig
lernen, das kam einfach so nebenher. Beide gehören der
Finnugor Sprachfamilie an.
In der Ungarische brauchst du nicht mal über die passende
Artikel sorge machen. Der, Die, Das, gibts nicht.

Dass du dich mit Ungarisch leicht tatst, dafür mein Respekt. Das geht aber nicht jedem so. Ungarisch ist eine morphologisch sehr komplexe Sprache, also definitiv kein „Kinderkram“. Das gilt auch fürs Finnische (finnougrisch übrigens, nicht *Finnugor).

Wie ist das in Europa? Leute die russisch sprechen können ja
nicht mal richtig die Umlaute aussprechen.

Irrtum. Umgekehrt ist zutreffend.
Alle Laute sind vorhanden und noch eine Menge mehr was in der
deutschen Sprache unbekannt sind.

„Alle Laute sind vorhanden“, was genau meinst du damit? Dass alle Laute (z.B. die angesprochenen Umlaute) des Deutschen im Russischen vorhanden sind? Irrtum deinerseits. Das Russische hat weder /øː/, noch /œ/, weder /yː/ noch /ʏ/. Es hat auch kein /h/, kennt die Unterscheidung zwischen /eː/, /ɛ/, /ɛː/ und /ə/ (die 4 verschiedenen e-Laute des Deutschen) nicht, man findet kein /ç/. So ist es ganz natürlich („natjurlikh“), dass Russischsprecher mit den deutschen Umlauten Probleme haben, genauso wie der Deutsch sich oft mit einigen Russischen Lauten wie dem „ы“ oder dem „щ“ oder oft auch den palatalisierten Lauten oder den beiden L-Lauten schwertut, weil es diese im Deutschen eben nicht gibt.

Aber jetzt im Ernst. Ungarisch-Finnisch sind grammatikalisch
die weit entfernteste und somit die schwerste für die
Europäer.

Hm, also war das vorher alles nur Spaß mit dem Deutschen als schwerste Sprache? Hmm… und du bist Ungarischmuttersprachler? Na okay.
Ich denke, diese Einschätzung dürfte auf die meisten Europäer tatsächlich zutreffen. Man könnte hier noch Baskisch einwerfen, das dürfte grammatikalisch noch komplexer sein als Ungarisch.

Die russische (und damit alle slawische) haben sogar
fast die gleiche grammatische Aufbau als die der Deutsche.

Das stimmt, vieles lässt sich 1:1 übertragen. Als Deutschmuttersprachler stelle ich mir vor, dass Deutsch in etwa so kompliziert und ausnahmenreich sein muss wie das Russische.

Balázs (versuch das mal auszusprechen:smile:

[ˈbɒlaːʒ] (ja, die Aussprache kann ich noch *g*)

Viele Grüße,

  • André

Hallo Andre

Hallo Balazs,

Ich muss da doch einmal mit deinen Antworten etwas aufräumen,
denn…

Richtig. Mach immer das was du nicht lassen kannst:smile:

Das kann ich dir mit Leichtigkeit beantworten, die deutsche
Sprache ist die schwerste.

Aha?

Ja. Pass immer gut auf die Ironie auf:smile:

Das kannst du behaupten, da du auch Finnisch, Isländisch,
Baskisch, Saami, Russisch, Maltesisch – oder kurz gesagt: alle
europäischen Sprachen – gelernt hast?

Aber nein, nicht doch, ich bin nicht so begabt wie David Tannet. Der lernte Isländisch in einer Woche und Ende dieser Woche plauderte er im Fernseher mit dem Moderator fließend.

In der Schule wollten wir die Pflichtfach russische Sprache nicht lernen aus Protest. Trotzdem und nach so vielen Jahren kann ich noch eine Menge und versuche gerade jetzt Bulgakow im Original zu lesen.
Das mit der Muttersprache als Begriff ist etwas verzwickt. Ich nehme an, dass die erste Sprache was das Kind lernt soll man darunter verstehen. Demnach ist meine Muttersprache nicht die Landessprache wo ich aufgewachsen bin und auch nicht die Sprache was die Muttersprache meiner Eltern waren. Eine lange, komische Geschichte.

Da mir damals ohne gewollt zu haben so viel von der russische sich eingebrannt hatte dachte ich als ich nach Deutschland kam, dass ich in sechs Monaten deutsch beherrschen werde. Grammatikgrundlagen habe ich aus dem Gymnasium schon gehabt.
Meine Enttäuschung war groß. Nach einem Jahr musste ich mich einen Satz im Kopf erst zusammenstellen, korrigieren und dann aussprechen und feststellen, dass der Zuhörer nicht kapiert was ich übermitteln wollte:smile:

Wie gesagt, man kann die Frage nicht so pauschal beantworten,
da für einen Niederländer oder einen Dänen oder Isländer
Deutsch bei weitem nicht so schwer ist wie z.B. für einen
Spanier oder Griechen. Eben aufgrund der Nähe.

Ja, das stimmt. Nur gibt es aber noch zwei wichtige Aspekte die hier eine große Rolle spielen. Erstens der kulturelle Hintergrund gepaart mit Interesse. Bei mir fehlten die nicht. Zweitens, in welchem Alter das Lernen beginnt. Das Kind lernt eine Sprache nicht. Genau wie es nicht bewusst dazu tut zu wachsen. Das Prozess ist genetisch gesteuert und lauft unbewusst ab. Irgendwann um die Pubertät schaltet sich ab, je nach kulturelle Umgebung kann länger halten. Neu in Gang zu setzen ist zwar möglich aber dauert mindestens paar Jahre und wird nie seine ursprüngliche Intensität erreichen. Und darüber kann ich leider aus erster Hand berichten. Was ich nicht alles probiert habe:smile:

Dass du dich mit Ungarisch leicht tatst, dafür mein Respekt.
Das geht aber nicht jedem so.

Doch jedem der in meiner Situation war:smile:
Ich sprach italienisch da das Kindermädchen mit dem ich ganzen Tag zusammen war nicht ungarisch konnte und ich war erst acht Monate alt.
Wir lebten damals in Italien an der Botschaft. Meine Mutter sprach mich Abends als sie endlich heimkam besorgt immer ungarisch an, dass ich diese auch lerne. Das war aber immer nur kurz, und ich habe zwar verstanden was sie sagte aber immer nur italienisch geantwortet.

Ungarisch ist eine morphologisch
sehr komplexe Sprache, also definitiv kein „Kinderkram“. Das
gilt auch fürs Finnische

Klar, du hast die Ironie überflogen:smile:

(finnougrisch übrigens, nicht

*Finnugor).

Und das erklärst du mir der in der Schule der Sprachfamilie das so gelernt hatte:smile:
Ungarisch heißt das Finnugor nyelvfamilia.

Aber jetzt im Ernst. Ungarisch-Finnisch sind grammatikalisch
die weit entfernteste und somit die schwerste für die
Europäer.

Hm, also war das vorher alles nur Spaß mit dem Deutschen als
schwerste Sprache?

Kommt auf die Sichtweise an. Für einen Ungarn sicher die Schwerste:smile:

Hmm… und du bist
Ungarischmuttersprachler? Na okay.

Sagen wir so, die kenne ich heute ungleich besser als meine „Muttersprache“:smile:

Balázs (versuch das mal auszusprechen:smile:

[ˈbɒlaːʒ] (ja, die Aussprache kann ich noch *g*)

Gratu:smile:

Balázs

1 Like

Aha?

Ja. Pass immer gut auf die Ironie auf:smile:

Entschuldigung, die war leider kaum bis gar nicht ersichtlich.

(finnougrisch übrigens, nicht

*Finnugor).

Und das erklärst du mir der in der Schule der Sprachfamilie
das so gelernt hatte:smile:
Ungarisch heißt das Finnugor nyelvfamilia.

Und auf Deutsch eben finnougrische Sprachfamilie. War auch nur eine Randbemerkung.

Fíle Grűsze ausz Zűthína,

  • André

Entschuldigung, die war leider kaum bis gar nicht ersichtlich.

Motto: der Humor ist eine sehr ernsthafte Angelegenheit, da verstehe ich wirklich keinen Spaß:smile:

Fíle Grűsze ausz Zűthína,

Dánke sőn, hát mih rihtig gefrojt.

Balázs