Expansionspolitik der USA
Beim amerikanischen Expansionsdrang mischten sich wirtschaftliche und ideologische Gründe. Tief durchdrungen von einem fast religiösen Sendungsbewusstsein glaubten die Amerikaner, dass sie dazu berufen seien, andere Völker politisch zu erziehen. Dieses Sendungsbewusstsein basierte auf der Manifest Destiny aus den 40er-Jahren und wurde nun weiterentwickelt und internationalisiert. Mit der „Roosevelt Corollary“ von 1904 beanspruchten die USA für sich das Recht, in Lateinamerika und der gesamten westlichen Hemisphäre eine Polizistenrolle zu spielen. Die Karibik wurde im Verständnis der Amerikaner zum „Hinterhof“ der USA. Diese Polizistenrolle reklamierten die USA bis in die 20er-Jahre hinein für sich. Auch heute noch dient diese Ideologie in abgewandelter zeitgenössischer Form den Vereinigten Staaten als Begründung ihrer interventionistischen Politik. Der Sieg im Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898 machte aus der bisherigen Kontinentalmacht USA eine imperiale Großmacht mit verstreutem Inselbesitz in der Karibik und im Pazifik (u. a. Kuba, Puerto Rico, Philippinen). Aber auch Mittelamerika als „Hinterhof” der USA und der Ferne Osten wurden zu zentralen Schauplätzen imperialer Politik. Unter Präsident Theodore Roosevelt stiegen die USA zur zweitstärksten Seemacht der Welt auf. Der Bau des Panamakanals (1914 eröffnet) ermöglichte die Kontrolle des Kolonialbesitzes. Während im Übrigen die „Dollardiplomatie”, also die indirekte Einflussnahme auf finanziellem Weg, in Mittelamerika erfolgreich war, führte sie im Fernen Osten („Politik der Offenen Tür” in China) zum Interessenkonflikt mit Japan.
• 1898 Der Krieg mit Spanien endet mit dem Erwerb Kubas und der Philippinen; im gleichen Jahr Annexion von Hawaii.
• 1901 Präsident Roosevelt strebt eine Vormachtstellung auf dem amerikanischen Kontinent an, vor allem in Mittelamerika (u.a. durch den Bau des Panamakanals)
• Im Fernen Osten geraten die Vereinigten Staaten in Gegensatz zu Japan.
Der Erste Weltkrieg wurde zur großen europäischen Katastrophe, seine Materialschlachten, neuen Waffen und Kampfstrategien zeigten die Dimension des neuen Krieges auf schreckliche Weise. Der politisch-militärische Zusammenbruch Russlands, ausgelöst durch die russische Revolution, und der Kriegseintritt der USA im Jahre 1917 markieren den entscheidenden Wendepunkt. Die russische Oktoberrevolution endet mit der Machtergreifung der Bolschewiki (russische Kommunisten) unter Lenin und Trotzki, mit dem Austritt Russlands aus dem Krieg und mit einem Bürgerkrieg in Russland, in dem sich die Kommunisten durchsetzen. Von jetzt an existiert ein „Systemgegensatz“ zwischen Russland und den anderen großen Mächten (vor allem der USA), der nach dem II. Weltkrieg in den Kalten Krieg mündet. Die USA hatten sich zu Beginn des Krieges zwar als neutral erklärt, aber sie unterstützten die Alliierten durch eine umfangreiche Wirtschaftshilfe und lieferten Kriegsmaterial. US-Präsident Woodrow Wilson bemühte sich um eine Einhaltung der völkerrechtlichen Bestimmungen für den Seekrieg, um den internationalen Schiffsverkehr der neutralen Staaten zu sichern. Die Gründe für das Eintreten der USA in die Kriegshandlungen sind zum einen durch die deutsche Erklärung zum uneingeschränkten U-Boot-Krieg im Februar 1917, wodurch auch neutrale Handelsschiffe betroffen waren, zu erklären. Ein weiterer Grund war die so genannte Zimmermann-Depesche, in der das Deutsche Reich ein geheimes Bündnis mit Mexiko geschlossen hatte, dass von den USA aufgedeckt wurde. Die USA hatten Angst vor einer deutschen Intervention(wegen der Nähe Mexikos zu den USA). Das Eingreifen der USA (Versenkung der Lusitania) unter Präsident Wilson führt die Wende zugunsten der Alliierten herbei. Die USA beginnen nun auch politisch und militärisch ihren Aufstieg zur Weltmacht(Beendigung des Isolatismus), auch wenn sie sich in der Zwischenkriegszeit vorübergehend wieder zurückziehen. Im Oktober 1918 wird, vor allem auf Druck der USA, im Reich ein parlamentarisches Regierungssystem eingeführt (Parlamentarisierung), am 9. November bricht nach einem Matrosenaufstand in Kiel (4.11.) die Revolution aus.
Das Epochenjahr 1917
- europäischer Krieg wird zum Weltkrieg (Kriegseintritt der USA)
- russische Revolution (Kriegsaustritt)
- Entstehung eines neuen Weltstaatensystems, in dem die USA und die Sowjetunion ideologische und politische Gegensätze bilden
- Außenpolitischer Anspruch der USA: Demokratisierung der Welt (Vision einer Welt freier Völker)
- Außenpolitischer Anspruch des revolutionären Russlands: internationale Ausbreitung der Revolution (später: Verbreitung des Kommunismus)ideologischer und machtpolitischer Gegensatz zwischen Kommunismus und Kapitalismus beginnt
- Monarchien in Mitteleuropa (Deutschland/ Österreich-Ungarn) und Russland lösen sich auf
Im Ersten Weltkrieg versinkt das alte Europa. Die großen Monarchien in Russland, Deutschland und Österreich danken ab.
Die Vielvölkerstaaten Österreich und Osmanisches Reich brechen zusammen, aus ihrer Konkursmasse entstehen (überwiegend) neue Nationalstaaten bzw. die in den Grundzügen noch heute gültige Landkarte des Nahen Ostens und die moderne Türkei unter Atatürk. Russland muss vorübergehend herbe Gebietsverluste hinnehmen und zählt ebenfalls zu den Verlierern. Die Kommunisten errichten eine Schreckensherrschaft.
Deutschland erleidet im Versailler Vertrag territoriale Verluste, verliert sein Kolonialreich und ist nicht länger Großmacht. Die Reparationen lasten schwer, die Weimarer Republik ist politisch instabil, der Nationalismus tobt.
Italien ist trotz Gebietsgewinnen (Südtirol) unzufrieden. Nach längeren Wirren ergreift Benito Mussolinis faschistische Bewegung 1922 die Macht.
England und Frankreich bleiben trotz des Sieges geschwächt und haben ihren Höhepunkt überschritten, der Krieg legt die Grundlage für den Niedergang Europas im 20. Jahrhundert. Die USA sind zunächst v.a. als Zentrum des internationalen Finanzkreislaufs wichtig.
Mit dem Völkerbund entsteht der Vorläufer der heutigen UNO.
USA& der Westen gehen aus dem 2. Weltkrieg militärisch und wirtschaftlich gestärkt (trat erst 1941 in den Krieg ein)
- Zieht sich aus Europa und der Welt nicht zurück (Weltmacht; bis 1949 alleiniger Staat mit Atomwaffen)
- Selbstbestimmungsrecht der Völker; freie Wahlen
- Gründung der UN (Friedenssicherung, Menschenrechte)
- Truman- Doktrin(Auslöser war die sich zuspitzende Situation in Griechenland und der Türkei, wo nach amerikanischer Auffassung von Moskau gesteuerte Untergrundbewegungen operierten, die einen kommunistischen Umsturz planten. Präsident Truman verkündete deshalb am 12. März 1947 vor dem amerikanischen Kongress den Grundsatz, dass Griechenland, der Türkei und allen „freien Völkern“, die vom Kommunismus bedroht seien, amerikanische Unterstützung (militärische und wirtschaftliche Hilfe)zugesichert werde. Jede Nation, so Truman, müsse in Zukunft zwischen westlicher Demokratie und Kommunismus wählen, also zwischen einer Lebensweise, die sich auf den Willen der Mehrheit, freie Wahlen und Freiheit vor politischer Unterdrückung gründe, und einer Lebensweise, die auf dem Willen einer Minderheit beruhe, welcher der Mehrheit durch Terror und Unterdrückung aufgezwungen werde.
- Der Marshall-Plan soll den wirtschaftlich darniederliegenden Ländern Europas, auch den deutschen Besatzungszonen, wieder auf die Beine helfen und darüber hinaus auch eine Ausbreitung des Kommunismus verhindern. Einzige Voraussetzung für die Realisierung dieses so genannten Marshallplans ist, dass sich die europäischen Länder auf einen gemeinsamen Wirtschaftsplan einigen. An der Marshallplan-Konferenz im Juli 1947 in Paris nehmen 16 europäische Staaten teil. Die ebenfalls eingeladenen osteuropäischen Länder müssen ihre Teilnahme jedoch unter dem Druck der UdSSR absagen.
- Eindämmerungspolitik gegenüber der Expansionspolitik der Sowjetunion
- Gewaltenteilung
- Parlamentarische Demokratie, Mehrheitsparteien, Volkssouveränität
- Marktwirtschaft (Kapitalismus)
- Frankreich und Großbritannien verlieren ihre Kolonialgebiete und Weltmachtstellung