Der flache Eurostecker und die dreipoligen Schweizer Stecker ähneln einander und fallen beide durch ihre charakteristische sechseckige Form auf. Darauf muß man in einer Welt voller runder Stecker erst mal kommen! Ich finde das ungewöhnlich, und mich hat das neugierig gemacht: Wie lange gibt es sechseckige Stecker schon? Wer hat zuerst welche gebaut? Wer hat von wem abgekupfert? Und wie kam man überhaupt auf die sechseckige Form? Leider habe ich im Internet keine Antworten darauf gefunden. Weiß es hier jemand? Danke! - Gruß Josh
Hallo Fragewurm,
Der flache Eurostecker und die dreipoligen Schweizer Stecker
ähneln einander und fallen beide durch ihre charakteristische
sechseckige Form auf. Darauf muß man in einer Welt voller
runder Stecker erst mal kommen! Ich finde das ungewöhnlich,
und mich hat das neugierig gemacht: Wie lange gibt es
sechseckige Stecker schon? Wer hat zuerst welche gebaut? Wer
hat von wem abgekupfert?
Der Eurostecker ist vom schweizer Stecker abgekupfert, bzw. der sollte eben auch in der Schweiz verwendbar sein.
Der Typ J stammt aus den 60er Jahren, möglicherweise wurde die Norm auch schon in den 50er entwickelt, daran kann ich mich nicht mehr genau erinnern.
http://fam-oud.nl/~plugsocket/Swiss1.html
Anfänglich hatten wir hier einfach 2-polige Stecker und Steckdosen, entsprechend Bild 3 (noch ohne das mittlere Loch und die Stecker waren entsprechend Bild 11.
Als 3-polige Stecker gabs die Dose wie Bild 13 (auch ohne das dritte Loch und ohne die beiden Kerben) und Stecker nach Bild 14.
Das Problem dabei war aber, dass der Stecker (Bild 14) auch in eine Dose ohne Erde passte.
Bild 12 zeigt woher die Steckerbreite für den Typ J gekommen ist.
http://www.esti.admin.ch/files/elektrische_erzeugnis…
Hier sieht man das aktuelle Steckersystem, welches mir mit Sicherheit seit den 60er Jahren bekannt ist.
Wie man sehen kann, gibt es auch eine Drehstromsteckdose Typ 15, in welche auch der 3polige Typ 12 und der Eurostecker passen.
Neben den hier gezeigten Standard-Steckern gab es noch eine ganze Menge, welche aus Kombinationen von abgeflachten Stiften, in 90° oder 180° Position, bestanden. Diese typen wurden eingesetzt damit nur bestimmte Geräte in manchen Steckdosen eingesteckt werden konnten.
z.B. hatten mobile Elektroheitzungen oft einen Stecker mit abgeflachten Kontakten. Die entsprechenden Dosen waren dann meist über die Rundsteuerung abschaltbar und hatten einen entsprechend günstigeren Tarif. Damit konnte sichergestellt werden, dass an diesen Dosen nicht z.B. Nachtischlampen eingesteckt wurden, welche dann zu gewissen Zeiten nicht funktioniert hätten. Gleichzeitig konnte man aber die Heizung an jeder normalen Steckdose betreiben, allerdings zu einem anderen Stromtarif.
Jetzt gerade ist hier eine kleine Änderung im Gange:
Die Steckerstifte bekommen eine kleine Isolation verpasst, wie beim Eurostecker schon üblich.
http://www.biaonline.com/products/pagemoved.pl?pdf=/…
MfG Peter(TOO)
Hi Peter,
das scheint ja wirklich dein Leib-und-Magen-Thema zu sein
Wenn ich mich nicht gewaltig irre, sind die Europastecker grundsätzlich leicht X-beinig und in einem etwas elastischen Gehäuse eingebettet. Das ist Absicht, weil deren Stifte mit 4 mm dünner als die knapp. 5 mm-Stifte der Schuko-Stecker sind. Ohne die X-Beine hätten sie einen viel unsicheren Kontakt in Schuko-Dosen. Ich vermute, dass die schweizer Stecker nicht so konstruiert sind.
Nebenbei: Europastecker und Schuko-Stecker haben einen Stiftabstand von 19 mm. Das ist in uralter Standard, der selbst noch bei modernen Messgeräten mit ihren 4 mm-Bananenbuchsen sehr oft eingehalten wird. Viele Adapterhersteller halten diese 19 mm ebenfalls ein. Deswegen ist es kein Zufall, dass ein Europastecker auch in z. B. mein Metex-Multimeter oder BNC-Adapter passt. Man kann eine Europa-Verlängerung als Verlängerung für das eigene Multimeter nehmen! Leider ist dieses Wissen nicht mehr sehr verbreitet, und die Entwickler selbst namhafter Hersteller setzen ärgerlicher- und unnötigerweise ihre Bananenbuchsen in z. B. 20 mm Abstand. Na ja, das ist ein anderes Thema.
Grüße, Uwe
Hallo Uwe,
Wenn ich mich nicht gewaltig irre, sind die Europastecker
grundsätzlich leicht X-beinig und in einem etwas elastischen
Gehäuse eingebettet. Das ist Absicht, weil deren Stifte mit 4
mm dünner als die knapp. 5 mm-Stifte der Schuko-Stecker sind.
Ohne die X-Beine hätten sie einen viel unsicheren Kontakt in
Schuko-Dosen. Ich vermute, dass die schweizer Stecker nicht so
konstruiert sind.
Da sind, unter anderen, auch wir dran schuld
Unsere Stecker haben auch 19mm Abstand, aber die Stifte haben 4mm Durchmesser.
Deshalb sind unsere Stecker auch nur für 10A (dürfen maximal mit 13A abgesichert werden) zugelassen.
MfG Peter(TOO)
Danke, Peter, für die Infos und die Links. Wechselstromstecker passen in Drehstromdosen … das hat was.