Liebe/-r Experte/-in, gerade heute sah ich wieder einen Fernsehbericht, in dem es um die Evolution ging.
Mich stört dabei immer wenn es heißt, diese und jene Art hätte sich an geänderte Bedingungen angepasst.
Ist es nicht vielmehr so, dass die Eidechse, der plötzlich Schwimmhäute wachsen, zunächst einmal einen genetischen Defekt hat, der sich aber als vorteilhaft erweist, wenn sich die äußeren Umstände ändern? Das Wasser steigt, die anderen Eidechsen saufen ab, die „defekte“ Eidechse kann schwimmen und überlebt? Also erst die Mutation/genetischer Defekt kommt, der später vorteilhaft ist? Damit käme dann auch die „natürliche Auslese“ zum Tragen. Nicht unbedingt der Stärkere, aber der am Besten geeignete überlebt.
Du hast das schon richtig verstanden. Die Evolution setzt auf schon vorhandenen Variationen auf. Bei veränderten Umweltbedingungen sterben die, die nicht mehr richtig angepasst sind, die anderen überleben und vermehren sich.
Am Ende sieht es so aus als hätten die Eidechsen plötzlich Schwimmhäute bekommen, weil die anderen nicht mehr da sind.
Mutationen erzeugt Variationen, die von der Umwelt selektiert wird. Nicht der „stärke“ breitet sich aus, sondern der mir den meisten Nachkommen. egal wie. Die Fitness misst sich in der Anzahl der Nachkommen.
genau so wie sie es beschreiben ist es. Abgesehen davon, dass man eine Mutation
zunächst wertneutral (!) als punktuelle Veränderung im Erbgut sehen würde. Ob sie
ein Gen-„Defekt“ ist oder aber eine vorteilhafte Veränderung zeigt sich erst dann -
wie Sie beschrieben haben - in Interaktion mit der Umwelt, also dann wenn sie
besser in die (veränderte) Umwelt passt als genetische Zusammensetzungen der
„Mitberwerber“.
Deshalb sind im Übrigen auf wissenschaftlicher Ebene auch Evolution und Ökologie
nicht zu trennen. Die sich ändernden ökologischen Einflüsse verändern die
Selektion, und die neu evolvierten Merkmale verändern dann wiederum die Umwelt.
In den Medien wird es oft fälschlicherweise so dargestellt dass man den Eindruck
bekommt die Evolution würde für eine zielgerichtete Anpassung sorgen. Manchmal
in fataler Weise, in dem es so rüber kommt als würde sich ein konkretes Individuum
evolutiv anpassen, was definitiv nicht der Fall ist.
Die Mutationen sind völlig zufällig, überhaupt nicht zielgerichtet und meistens
zerstörerisch. Evolutive Selektion ist dann das Aussortieren des Nachwuchses nach
Kriterien der besten Anpassung an die Umstände. Um Ihrem Beispiel zu folgen
haben die Echsennachkommen mit Schwimmhäuten in einer Trockenperiode
schlechte Karten. Die selbe Veränderung wäre aber in einem feuchterem Millieu auf
einmal sehr vorteilhaft. Ob und wann sie einen Ansatz zu Schwimmhäuten
entwickeln ist der Zufallsfaktor, der dann durch die Selektion verworfen oder
begünstigt wird.
Ich hoffe geholfen zu haben. Bitte lassen Sie sich nicht von der oft allzu
missverständlichen (=journalistisch missverstandenen) Darstellung irritieren.
Evolution hat es nie gegeben. Die ETh (EvolutionsTheorie) ist keine wissenschaft, nur eine faschistische Ideologie, die den Menschen zu einem sprechfähigen Affen degradiert.
Stammzellen beweisen: Gene bestimmen nicht die Zelle, damit nicht das Organ, damit nicht den Organismus, damit nicht das Lebewesen. www.g-todoroff.de
Die Veränderung einer Art kann nur von Statten gehen, wenn unter den vielen Mutationen die andauernd auftreten tatsächlich einmal eine nützliche dabei ist.
Allerdings bezeichnet die Wissenschaft diese Veränderung als Anpassung, da die zur Situation passenden Gene des mutierten Individuums von seinen Artgenossen angenommen wurden.
Würde es nicht passen, hieße es wahrscheinlich „Veränderung, die diese Art auch nicht vor dem Aussterben retten konnte“.
ist im Prinzip nichts anders gemeint als wie Du die Evolution beschrieben hast. Man meint damit nicht etwa, dass hier ein aktiver Prozess der Organismen vorliegt, mit dem sie sich an eine Umwelt anpassen. So was gibt es natürlich auch, wie zum Beispiel die Temperaturregulation bei den Säugetieren, die es ihnen ermöglicht bei wechselnden Umgebungstemperaturen ihre Körpertemperatur und damit ihre Organfunktionen aufrecht zu erhalten. Gerade wenn man die Evolution Laien näher bringen will sollte man deshalb vorsichtig mit den Begriffen umgehen. Innerhalb der Evolutionbiologie ist der Begriff Anpassung eindeutig als selektiver Prozess definiert bei dem mutagene Veränderungen aufgrund der vorliegenden Umweltbedingungen selektiert werden. Umgangssprachlich lässt sich aber natürlich auch etwas anderes darunter verstehen.
Mutation ist allerdings nicht grundsätzlich ein Defekt, insofern man darunter eine nachteilige Veränderung versteht. Mutationen, die in einer gegebenen Umwelt nur eine nachteilige Auswirkung haben würden ja Ausselektiert werden und könnten somit nicht zur „Anpassung“ beitragen. Nur solche Mutationen, die hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Fitness neutral sind oder besser einen zumindest in der Summe positiven Effekt haben können langfristig die weitere Evolution eines Organismus beeinflussen.
mit deiner Ansicht über den Evolutionsverlauf hast Du Recht: Eine Mutation kann sich als sehr nützlich für das Überleben der Art erweisen und wird meist „behalten“ und über lange Sicht betrachtet kann man dies als „Anpassung“ bezeichnen.
Ich persönlich finde diesen Begriff aber zu „aktiv“, da Evolution an sich eher ein „passiver“ Vorgang ist.
Somit ist die Aussage über die Anpassung teils schon richtig.
Natürlich hast du Recht, doch die Evolutionstheorie hat sich gerade in den letzten Jahren sehr weiter entwickelt. Schaue unbedingt bei Wikipedia unter Epigenetik http://de.wikipedia.org/wiki/Epigenetik nach und du wirst dich wundern, dass Einflüsse von außen direkt Gene an und ausschalten können, ähnlich wie bei der Bestimmung des Geschlechtes von Meeresschildkröten durch die Temperatur der sie ausbrütenden Sandes.
Der Ausdruck
„hätte sich an geänderte Bedingungen angepasst“ ist sehr unglücklich und einfach falsch. Ein Gene paßt sich nicht an sondern, die beste an seinem Umwelt angepasste Version setzt sich durch indem die Träger (Tiere) besser überleben.
Sie haben selber dann richtig korrigiert.