Evolution in Bezug auf einzelne Bevölkerunsgruppen

Hallo Uwi,

Humbug:
http://www.google.de/#hl=de&safe=off&q=lebenserwartu…
http://www.google.de/#hl=de&safe=off&q=lebenserwartu…

Leider kann ich mit den Links nichts anfangen - wie schon in meiner Frage beschrieben, hatte ich ja selbst herausgefunden, dass in Israel die Lebenserwartung sehr hoch ist. Dass sie in Japan noch höher ist, ändert nichts an meiner Frage, ob Juden z.B. in Vergleich zu z.B. Christen oder auch anderen Bevölkerunggruppen eine höhere Lebenserwartung haben. Über den Ländervergleich kann man das m.E. nicht herausfinden. Man müsste vielmehr innerhalb von bestimmten Ländern, in denen viele Juden leben, einen Vergleich anstellen, z.B. in den USA. Nur so kann man von den gleichen Lebensumständen ausgehen.

Du kannst davon ausgehen, dass z.B. in Russland lebende Juden
eine
deutlich geringere Lebenserwartung haben, weil die sich dort
genauso
totsaufen wie ihre christlich orthodoxen Mitbürger und auch
sonst
im Durchschnitt deutlich schlechteren Lebensumständen
unterliegen.

Hm, gibt es für Deine Mutmaßung eine Quelle?

Viele Grüße, Alfette

Hallo,

Man müsste vielmehr innerhalb von bestimmten Ländern, in denen
viele Juden leben, einen Vergleich anstellen, z.B. in den USA.
Nur so kann man von den gleichen Lebensumständen ausgehen.

Das bringt auch nix, weil mit der Religion und Abstammung auch immer
sehr unterschiedliche Lebensumstände in unterschiedlichen sozialen
Schichten zu erwarten sind.
Ich halte schon den Versuch, einen solchen Vergleich zu machen für
ziemlich unmöglich. Es gibt zu viele Randbedingungen, die das
mögliche Ergebnis verfälschen.

Du kannst davon ausgehen, dass z.B. in Russland lebende Juden eine
deutlich geringere Lebenserwartung haben, weil die sich dort genauso
totsaufen wie ihre christlich orthodoxen Mitbürger und auch sonst
im Durchschnitt deutlich schlechteren Lebensumständen unterliegen.

Hm, gibt es für Deine Mutmaßung eine Quelle?

Dass in Russland eine Kultur des exessiven Wodka-Saufens existiert,
ist allgemein bekannt.
Putin und Medwedjew äußern sich des öfteren dazu und drohen verschärfte
Massnahmen an, wie es auch Gorbatschov schon vor 25 Jahren versucht hat.
http://www.welt.de/politik/ausland/article4513614/Me…
Freilich hatte das ganze bisher wenig Erfolg und zwischenzeitlich hatten
die Russen ja auch einen reinrassigen Alkoholiker als Staatschef.

Dass in Russland die Lebenserwartung im Vergleich zu Westeuropa allg.
sehr niedrig ist, ist auch allg. bekannt und nicht verwunderlich.
http://www.google.de/#hl=de&safe=off&q=lebenserwartu…

Eine Beleg dafür, das sich Juden in Russland diesen Einflüssen gezielt
und wirksam entziehen können, habe ich nicht. Aus eigener Erfahrung ist
mir nur bekannt, dass es in Russland kaum eine Bevölkerungsgruppe gibt,
die sich dem Saufen und Rauchen wirksam entziehen kann, sprich es
wird überall gesoffen, weil es eben bei den Russen „Kultur“ ist.
Selbst wenn Juden unter diesen Umständen eine deutlich höhere
Lebenserwartung hätten, wäre das wohl eher auf deren religiös
begründete Lebensweise zurückzuführen und nicht auf die angebliche
biol. Auslese in zurückliegenden Jahrhunderten.

Eine schlüssige Begründung für die Behauptungen im Ausgangsposting sind
also wohl kaum zu finden und scheinen mir auch völlig unlogisch.
Da könnte man ja auch gleich feststellen, dass die Russen sich
eine höhere Lebenserwartung für die Zukunft „ansaufen“ :wink:
Gruß Uwi

Hallo, alfette,

Wie können solche Thesen wissenschaftlich untersucht werden?
Viele Erkenntnisse über den Ablauf der Evolution wurden über
Fossilien gewonnen.

Das stimmt nur zum Teil. Die Evolutionsbiologie befaßt sich auch mit existierenden Arten. Genetik und Molekularbiologie spielen dabei eine große Rolle. Aber das ist nicht mein Spezialgebiet. Vielleicht noch einmal eine Frage speziell dazu stellen, möglicherweise meldet sich jemand, der sich darin besser auskennt als ich.

Gibt es Methoden, auch verhaltensbedingte
und kulturelle Umweltbedingungen auf ihre evolutionäre
Relevanz hin zu untersuchen?

Das Verhalten hat natürlich einen gewaltigen Einfluß auf die Evolution, auch des Menschen. Über die sexuelle Selektion weiß man dabei schon einiges. Bestimmte vererbte Verhaltensweisen breiten sich in einer Population aus, wenn sie zu einer höheren Zahl überlebensfähiger Nachkommen führen. Das hat beim Menschen zum Beispiel dazu geführt, daß Frauen Männer von höherem sozialen Status als Partner bevorzugen und Männer sich eher zu jungen als zu älteren Frauen hingezogen fühlen. Das ist nicht allein kulturell bedingt, sondern teilweise bereits „in der Hardware“ drin, also genetisch bedingt. Deswegen verschwinden diese Präferenzen auch nicht sofort unter geänderten gesellschaftlichen Bedingungen.

Gruß, Dendrite

OwT: Danke für diese Information
.

wegen offtopic abgeschlossen
Leut,

bisher verlief der Baum so, dass ich alles stehenlassen konnte. Eben musste ich in diesem Strang anfangen zu löschen. Das ist so unnötig und ermüdend. Franz, du hast gescheite Antworten bekommen, darum lasse ich diesen kleinen Part hier abgeschlossen stehen. Bitte belasst es dabei.

Gruß
Cess (MOD)

Hallo Dendrite,
vielen Dank für die Erklärungen, die mir sehr beim Nachdenken helfen.
Viele Grüße, Alfette