Evolution - ist sie zuende?

Guten Abend!

Ist eigentlich die Evolution, also die Veränderung durch natürliche Selektion etc, an ihrem Ende angelangt? Ich meine, verändert sich irgendeine Art noch weiter, entwickeln sich neue? „Evolutioniert“ der Mensch noch? Und wenn nicht, warum hat die Evolution halt gemacht? Alles perfekt jetzt?

Würde mich über Ideen, Wissen und Spekulationen dazu freuen!

Herr Winter

Selbstverständlich ist die Evolution zum Stillstand gekommen. Welchen Grund sollte sie auch haben?
Nur, weil wir dem modernen Menschen einen Namen (Homo Sapiens Sapiens) geben, ist er noch lange keine Evolutionäre Sackgasse. Nach Homo Errectus ging es ja auch noch weiter.

Sie sehen die Evolution eigentlich in Ihrer Nachbarschaft. Eltern mit roten Haaren haben rothaarige Kinder. Die Familie entwickelt sich zum Rotschopf, obwohl das ein Gendefekt der Großeltern war. Eine Mutation.

Für das Leben auf der Erde allgemein ist die Evolution immer noch in herkömmlicher Weise vorhanden. Die Tierwelt passt sich zwar vor allem an die Bedingungen unter den Menschen an, aber wir sind auch nur eine dominante Spezies wie vorher Krebs, Hai und Dinosaurier. Unsere Mitbewohner passen sich uns an. Aber natürlich nicht nur.

Die Fische im Atlantik werden kleiner, damit sie den Fischern durch die Netzmaschen schlüpfen. Die Eisbären werden wieder dunkler, als Sonnenschutz um keinen Hitzschlag zu bekommen. Die Faltkatze wurde bereits in Ägypten zur Hausmieze. Arten, die sich nicht gegen uns wehren können sterben aus, selektieren. Nicht zu vergessen die strahlenresistenten Tiere und Pflanzen um Tschernobyl. u.s.w.

Wir Menschen halten unsere Evolution im klasischen Sinne zwar durch Medizin, Prothesen und Sozialstaaten größtenteils auf, aber dann verfolgt die Entwicklung eben neue Ziele. Die Menschen werden nur noch größer, weil das gesünder ist. Eine Folge der beiden Weltkriege. Das ist Evolution in Aktion. Sonst wird der Mensch immer schöner, da die hässlichen keine Partner finden, lustiger und (wie der Film Idiocracy prgnostiziert) womöglich dümmer, was für die meisten überraschend sein mag, aber nur logisch ist. Wer intelligent ist, plant seine Familie, das ist der Grund für die Kinderrate von 1,3%. Die Dummen überleben! Sie sind schlicht zu doof zum verhüten.

Hier möchte ich noch James Lovelock mit einbringen, denn die Evolution besteht nicht nur aus den Theorien Darwins. Sollte die Menschheit innerhalb der Zivilisation immer weiter verblöden, können die Deppen sie bald nicht mehr aufrecht erhalten. Sie verwildern und sind gezwungen, sich wieder zu intelligenten Menschen zu entwickeln.
Eine nicht gesicherte Theorie, die sich gerade beim Schreiben spontan in meinem Kopf gebildet hat, ist, dass genau das in vermindertem Maße im Mittelalter passiert ist, aber wer weiß.

Fazit: Die Evolution geht weiter. Die Zivilisation macht zwar viel anders als die Wildnis, aber das hält sie noch lange nicht auf!

Ich wünsche Ihnen noch viel Vergnügen bei der Beschäftigung mit diesem spannenden und faszinierenden Thema.

benutzername1993

Bitte entschuldigen sie diesen Grausam sinnverändernden Schreibfehler!

Selbstverständlich ist die Evolution nicht zum Stillstand gekommen.

So müsste der erste Satz lauten.

benutzername1993

Hallo,

die Evolution ist keineswegs zu Ende! So ziemlich jede Art steckt noch in der Evolution, da sich ja auch die Umwelt (gerade in Zeiten des Klimawandels!) weiter verändert.
Wenn sich der Lebensraum ändert, hat ein Lebewesen nur zwei Möglichkeiten: Anpassen oder langfristig nicht überleben.
Somit bewirkt die ständige Anpassung automatisch auch die biologische Selektion: Nur der am besten Angepasste hat Chancen zu überleben, sich fortzupflanzen und die Art zu erhalten.
Evolution der Arten wird es solange geben, solange dieser Planet Veränderungen unterliegt und sich verändert.
Uns Menschen fällt „Evolution“ nur nicht auf, da sie sehr langsam von statten geht. Anpassung erfolgt nicht zwingend in der nächsten Generation und selbst dann ist die Genetik dafür verantwortlich, ob die Anpassung weitervererbt und als aktives Gen auch tatsächlich zum Einsatz kommt.
Es müssen unzählige Faktoren zusammenfallen und gleichzeitig eintreffen, um eine Anpassung hervortreten zu lassen und dann muss sich diese auch „beweisen“.

Zur Evolution des Menschen: Gerade angelehnt an die Volkskrankheit „Rückenleiden“ ist deutlich zu sehen, dass der Mensch keineswegs „fertig“ oder vielleicht sogar perfekt sei!! Anatomisch betrachtet hat sich der Mensch in keiner Weise an seine Umwelt angepasst - zu viele Menschen führen ihr Leben lang Tatigkeiten aus, auf die der menschliche Körper garnicht „gedacht“ war - soll heißen: Der aufrechte Gang ist noch lange nicht „perfekt“!

Zur Entwicklung der Intelligenz und des „denkenden“ Menschen möchte ich Ihnen selbst ein Urteil überlassen, in welchem Stadium der Evolution der Mensch gerade steckt, wenn man bedenkt, wie die MEnschheit mit der Natur, Umwelt und diesem Planeten umgeht.

In diesem Sinne: Never give up to make every day a good day und beste Grüße

Sara Minano

Nein, auf keinen Fall ist sie zuende! Nix ist perfekt! Wir haben immer noch einen rudimentären Schwanz (Steissbein) und einen Wurmfortsatzt, den niemand braucht… und noch eine ganze Zahl weitere Überbleibsel (atavismen) die wir gut und gerne noch loswerden könnten :smile:

Es gibt viele Hinweise, dass genetische Eigenschaften einem Wandel unterzogen sind: hier einige Links

http://www.newscientist.com/article/dn7974-human-bra…
http://en.wikipedia.org/wiki/Human_evolution#Recent_…
http://www.sciencedaily.com/releases/2010/01/1001111…

es gibt z.B. die Theorie, dass Gene (Allele), die einen zu Diabetes prädisponieren, in den ersten Jahrhunderten der Neuzeit in Mitteleuropa z.T. ausgestorben sind, als die Ernährungssituation sich verbesserte, während diese in ärmeren, schlechter ernährten Gebieten sich erhielten.

Hallo,

die Evolution ist nie zu Ende. Sie ist nicht zielgerichtet, es gibt also keinen perfekten „Endzustand“. Es gibt ein Optimum, an das sie Lebewesen langsam annähern können. Das gilt allerdings nur für konstante Lebensbedingungen, die es quasi nirgends auf der Erde gibt. Man muss sich immer an ein sich änderndes Klima, an Parasiten, an Krankheiten, an Konkurrenz etc. anpassen.

Es gibt zwei grundsätzliche Mechanismen: die Makro- und die Mikroevolution. Macroevolution bedeutet grob die Entstehung neuer Arten. Dieser Prozess ist sehr langsam. Er findet jetzt gerade auch statt, wie immer, nur ist er zu langsam als dass wir es innerhalb eines Menschenlebens „sehen“ könnten.
Mikroevolution ist die Selektion auf besonders gute Anpassung von Individuen einer Art an sich ändernde Bedingungen. Ideales Beispiel: ein Parasit und sein Wirt. Mit der der Zeit pflanzen sich immer mehr Individuen der Wirt-Art erfolgreich fort, die besonders resistent gegen den Parasiten sind (weil die anderen, nicht resistenten vom Parasiten so geschwächt werden dass sie es nicht bis zur Fortpflanzung schaffen).
Was passiert dann? Klar, die Parasiten sind am erfolgreichsten, die diese Resistenz umgehen und trotzdem noch Wirte infizieren können. Das nennt man Parasit-Wirt-Co-Evolution. Diesem Prozess kann man in der Biologie quasi innerhalb weniger Tage bis Wochen „zuschauen“. Es gibt viele Selectionsexperimente die darauf beruhen, z.B. mit Fadenwürmern (Caenorhabditis elegans).

Ob wir Menschen weiter evolvieren ist schwer zu sagen. Zumindest die klassischen Mechanismen, v.a. natürliche Selektion, ist durch Sozialstaaten und Medizin ziemlich ausgehebelt. Wenn man eine ungünstige Gen-Zusammenstellung hat, mit der man unter Steinzeit-Bedingungen nicht älter als z.B. 3 Jahre geworden wäre, hätte man sich nicht fortgepflanzt und wäre somit ausselektiert worden. Heute rettet einem die Medizin das Leben, ermöglicht ein langes Leben und auch Kinder zu kriegen. Der Sozialstaat ermöglicht dann Nahrungserwerb auch für schwächere. Damit erhebt sich der Mensch mit Humanität über die rücksichtslose Selektion, was uns als ethische / moralische Lebewesen kennzeichnet (also gut ist). Aber eben ist s sehr schwierig zu sehen wo dann Evolution statt findet.
Man kann natürlich diskutieren dass unser ausgeprägtes Sozialverhalten und unsere Fähigkeit zur Medizin ebenfalls Merkmale sind, die uns evolutiv besonders erfolgreich machen, aber das ist ein weites Feld der Bioethik…

Sie können sich die Frage selbst beantworten.

Erstens mutieren auch heute alle Wesen spontan, sogar noch schneller als früher, da es so viele neue künstlichen chemischen Substanzen gibt, die direkt auf die Chromosomen bei der Zellteilung wirken. Z.B. im Krankenhaus und der Entstehung neuer resistenter Bakterien.

Viren mutieren und schaffen plötzlich den Artensprung von einer Spezie zu anderen.

Menschen selektieren sich gegenseitig aus, da das Auswahlverfahren zwischen Mann und Frau immer komplexer wird. Zum Beispiel beeinflußt Geld immer stärker die Partnerwahl.

Talate haben begonnen als vermehrt vorkommener Östogenersatz im Trinkwasser Männer fast aller Spezien zu verweiblichen.

USW. usw.

Moin!
Evolution sollten wir erst mal genauer definieren, bzw. uns 2 grundsätzliche „Formen“ bewusst machen:

  1. „Makro-Evolution“: hierunter fallen Dinge wie Entstehung neuer Arten, also große Veränderungen, bei denen substantiell Anderes/Neues entsteht und nicht nur eine Veränderung von Vorhandenem. Wurde bisher noch nie im Experiment oder in der Natur beobachtet.
    Es ist sozusagen das Denkmodell der Evolution zur Erklärung neuer Arten oder wie aus dem Einzeller ein Mensch wurde… Neuerdings mehren sich da aber die kritischen Stimmen aus den Reihen der Wissenschaftler, insb. Biochemiker und Mathematiker.

  2. „Mikro-Evolution“: Das sind Veränderungen, wie sie durch Selektion oder Züchtung oder Umweltbedingungen an einer Art entstehen. Vorhandenes bekommt eine veränderte Form o.ä. Das läßt sich immer wieder beobachten oder wird vom Menschen bewusst eingesetzt(Züchtung).

Ganz allgemein kennt die Evolution kein „perfekt“ oder „fertig“. Die Evolutionstheorie beschreibt eine Veränderung(!). Diese muss sich den Gegenheiten (Umwelt) stellen und überlebt oder auch nicht…
Evolutionstheorie lebt vom Zufall und der ist nicht zielgerichtet.

So weit in aller Kürze. Jezt ist die Zeit für genaue Nachfragen :wink:

Guten Tag!

Evolution ist nie zuende. Die Voraussetzung für eine stillstehende Evolution wäre die absolute Stabilität aller Umwelteinflüße über einen sehr langen Zeitraum. Die Umwelt ändert sich aber ständig.

Es gibt ja bekanntlich 2 treibende Kräfte bei der Evolution. 1. Die Mutation, d. h. zufällige Änderungen des Erbgutes. Diese geschehen ständig und lassen sich kaum vermeiden. Dadurch entstehen immer wieder neue Varianten des Erbgutes. Diese Varianten werden dann durch die 2. treibende Kraft, die Selektion, quasi darauf getestet, ob sie in einer gegebenen Umwelt einen Vorteil bei der nachhaltigen Vermehrung eines Organismus haben. Damit dieser Prozess zum Stillstand kommt müsste sich die Umwelt solange nicht änderen bis alle möglichen mutagenen Änderungen des Erbgutes ausgetested wurden. Das könnte je nach Größe des Erbgutes durchaus mehrere millionen Jahre dauern.

Das für uns als Beobachter die Evolution, z. B. beim Menschen still zu stehen scheint liegt daran das es tausende von Jahren dauert bis sich größere auffällige Veränderungen in der menschlichen Populationen durchsetzten. Der Homo sapiens, quasi als wissenschaftlicher Beobachter existiert aber selbst erst seit ca 100.000 Jahren. Das es sowas wie Evolution gibt wissen wir aber erst seit 150 Jahren und die Möglichkeiten evolutive Prozesse im Erbgut verfolgen zu können haben wir erst seit ca. 50 Jahren.

Ich hoffe das hilft weiter.

Grin

Ja, das ist ein guter Einwand - ob der Umgang mit unserem Lebensraum nun gerade von Weisheit zeugt oder eher von dem triebgesteuerten Wunsch nach Unterwerfung aller anderen Lebewesen und absoluter Selbstsucht - sehr gute Fragen. Da geht noch Einiges, hoffe ich :smile:

Tja, das bleibt für mich bei allen guten Erklärungen der Wissenschaft geheimnisvoll, wie aus dem Einzeller hier ein Mensch, dort ein Ameisenbär und dann sogar - bitte - ein Schnabeltier! - werden konnte. Das ist doch nicht schön für die Evolutionstheorie, so ein Schnabeltier :smile:Was haben denn die Mathematiker und Biochemiker gegen die Makro-Evolution einzuwenden (grob)?

Die Evolutions-Lüge (I)
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Die Evolutions-Lüge (II)
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