Hallo Christian!
Ich frage mich momentan, warum es eigentlich zu der
unterschiedlichen Entwicklung von Unpaarhufern, (z.B. Pferde)
und den Paarhufern (z.B. Rinder) kam.
Gibt es da möglicherweise Theorien, die das entsprechend
erklären können? Ich habe mich schon gefragt, ob es
möglicherweise mit dem Untergrund/Boden zu tun haben könnte,
das heisst Paarhufer auf eher weichem Boden, Unpaarhufer auf
hartem Boden.
Weiss darüber jemand mehr?
Mal sehen, ob ich mehr darüber weiß 
Die Frage „Warum hat sich dieses oder jenes entwickelt?“ ist nicht mit ein paar Worten abgetan. Diese Unterscheidung in Unpaarhufer und Paarhufer geht darauf zurück, daß in einer Linie der Huftiere eine zentrale Zehe stärker belastet wurde, in der anderen Entwicklungslinie wurden zwei zentrale Zehen (also ein Paar) stärker belastet. Eine bessere Anpassung an harten oder weichen Boden gibt es bei beiden Gruppen nicht. Sowohl bei den Unpaarhufern kommen einige Vertreter in Wäldern vor (Tapire) wie auch auf harten Savannen- oder Steppenböden (Pferde, Nashörner). Ebenso sieht es bei den Paarhufern aus (Ducker im Wald, Gazellen in Savannen). Dies zeigt lediglich, daß mit unterschiedlichen Konstruktionen gleiche Lebensräume besiedelt werden konnten und können. Weshalb jedoch die einen den Mittelstrahl stärker betonen und die anderen das Gewicht auf einem Paar (oder mehr Strahlen) verteilen, kann ich auch nicht sagen. Ich kann lediglich vermuten, daß die Betonung des Mittelstrahles (3.) der Finger leicht durch die vorab vorhandene Länge erklärbar ist (Auch bei uns ist der Mittelfinger der längste). Bei den Paarhufern wird der 3. Finger durch den 4. unterstützt. Da sich diese Bevorzugung der Finger oder Zehen bereits bei frühen Vertretern herausgebildet hatte, als noch vier bis fünf Zehen pro Hand oder Fuß vorhanden waren, kann hier keinesfalls angenommen werden, daß es sich um eine bessere Anpassung an weichen oder harten Boden handelte (Zumal weicher Waldboden zur Entstehungszeit der beiden Huftiergruppen im Frühtertiär häufiger war).
Ich hoffe, geholfen zu haben,
Grüße,
Thomas