Evolution - schwarz und weiss

hey ho,

in einer Diskussion mit Freunden ist uns letztens aufgefallen, dass es eigentlicht keine Säugetiere mit unterschiedlichen Hautfarben (nicht Fellfarben) gibt wie beim Menschen, ausser dem Schwein und dem Eisbären. Vielleicht ist das ja auch garnicht so und wir haben davon keine Ahnung. Aber wenn es so ist:
Wieso?

LG

Guten morgen,

in einer Diskussion mit Freunden ist uns letztens aufgefallen,
dass es eigentlicht keine Säugetiere mit unterschiedlichen
Hautfarben (nicht Fellfarben) gibt wie beim Menschen, ausser
dem Schwein und dem Eisbären.

Eisbären haben genau eine Hautfarbe und die ist schwarz. Insofern ist mir nicht ganz klar, was Du meinst.

So oder so ist der Mensch eines der wenigen Tiere, bei dem nicht das darüberliegende Fell, sondern die Haut direkten Kontakt zum Sonnenlicht hat, was zu der Anpassung hinsichtlich der verschiedenen Hautfarben geführt hat.

Gruß
Christian

Hi,

Gorillas und Schimpansen sind Säugetiere. (Schwarz bzw. Braun)
Elefanten auch, aber die sind weder schwarz noch weiß, sondern irgendwas graues dazwischen.

Gruss, Marco

Hallo Christian,

So oder so ist der Mensch eines der wenigen Tiere, bei dem
nicht das darüberliegende Fell, sondern die Haut direkten
Kontakt zum Sonnenlicht hat, was zu der Anpassung hinsichtlich
der verschiedenen Hautfarben geführt hat.

dem möchte ich mich anschließen und noch folgendes ergänzen:

Von Ratten und Katzen ist mir bekannt, dass es verschiedene Hautfarben geben kann.
Bei noch haarlosen jungen Ratten kann man anhand der gefleckten Haut schon erkennen, wo sich eher dunkle oder helle Fellpartien befinden werden. Hier z.B. schön zu sehen:
http://www.beepworld.de/memberdateien/members68/ig-f…
http://brandenburg.findix.com/data/adpix/picture_L/n…

Gefleckte Katzen haben häufig ebenfalls gefleckte Haut, wobei die Hautflecken nicht mit den Haarflecken übereinstimmen müssen.

Viele Grüße,
Nina

Huhu,

der Orca - auch ein Säugetier - hat sogar die Hautfarben Schwarz und Weiss gleichzeitig.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Schwertwal

VG
Jochen

Von Ratten und Katzen ist mir bekannt, dass es verschiedene
Hautfarben geben kann.
Bei noch haarlosen jungen Ratten kann man anhand der
gefleckten Haut schon erkennen, wo sich eher dunkle oder helle
Fellpartien befinden werden.

Hi

Soweit so gut, einzuwenden wäre allerdings, dass bei Katzen und (Heimtier)Ratten in die Evolution eingegriffen wurde :wink:

In ihrer Wildform haben sowohl Katzen, als auch Ratten, eine ziemlich einheitliche Grundfärbung.

Grüße

Karana

Hallo,

im Gegensatz zu fast allen anderen Säugetieren ist der Mensch nackt. Das heißt, dass die Haut nicht durch ein Fell geschützt ist, sondern der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.

Bei anderen nackten Säugetieren (Elefanten, Nashörner, Flußpferde) ist es so, dass ihr Verbreitungsgebiet in aller Regel auf eine Klimazone beschränkt ist und somit keine Unterart Strategien gegen mehr oder weniger Sonneneinstrahlung entwickeln musste.
Früher war das durchaus auch bei diesen Tieren so, wie die dicken Felle der Mammuts beweisen.

Der Mensch hat sich durch seine Ausbreitung im Laufe der Zeit durch eine mehr oder weniger ausgeprägte Pigmentierung an die unterschiedliche Sonneneinstrahlung anpassen müssen.

Das beantwortet alles aber leider nicht die grundlegende Frage, weshalb der Mensch sein Fell verloren hat.

Gruß
Lawrence

Hallo Karana,

Soweit so gut, einzuwenden wäre allerdings, dass bei Katzen
und (Heimtier)Ratten in die Evolution eingegriffen wurde :wink:

In ihrer Wildform haben sowohl Katzen, als auch Ratten, eine
ziemlich einheitliche Grundfärbung.

das ist mir natürlich bekannt.
Aber auch bzgl. Zuchtformen:

Es wurde hier ja nicht das Merkmal „die Haut muss auch scheckig sein“ eingezüchtet, sondern es ist quasi mitentstanden.
Im Fall solcher Tiere http://www.spitzinfo.de/images/katze01.jpg wurden sicher die Flecken im Fell nicht eingezüchtet (zumindest ist mir keine solche Rasse bekannt), sondern es handelt sich vielmehr um einen Nachkommen völliger weißer und völlig schwarzer Katzen (deren Merkmale schon durch Zucht hervorgerufen wurden).

Bei selten vorkommenden sehr dunklen Ratten, Wildkatzen oder auch anderen Tieren in der Wildform (Melanismus) ist auch die Haut dunkel gefärbt, bzw. bei Albinismus oder Leuzismus die Haut hell. Das ganze gibt es auch, ohne Züchtung, in partieller Form - partieller Albinismus/Leuzismus oder partieller Melanismus.

Viele Grüße,
Nina

Bei selten vorkommenden sehr dunklen Ratten, Wildkatzen oder
auch anderen Tieren in der Wildform (Melanismus) ist auch die
Haut dunkel gefärbt, bzw. bei Albinismus oder Leuzismus die
Haut hell. Das ganze gibt es auch, ohne Züchtung, in
partieller Form - partieller Albinismus/Leuzismus oder
partieller Melanismus.

Hi

Sowohl Melanismus als auch Albinismus sind ja von der Definition her „Krankheiten“. Da sie bei allen Säugern auftreten können, hat das also nichts mit der Ursprungsfrage zu tun. Die Häufigkeit der Farbmutationen wird durch die Zucht bestimmt. Und damit wäre dann auch quasi die ursprüngliche Frage beantwortet. Würde es in der freien Wildbahn einen Vorteil für z.b. eine Ratte haben, weiß, gescheckt oder sonstwie farbig zu sein, dann würden sich eben diese Mutanten durchsetzen. Tun sie aber offenbar nicht.

Eine interessante Ausnahme bildet aber wohl der Leopard, der in der Natur sowohl in gelb-schwarzer als auch in fast ganz schwarzer Form vorkommt.

Für andere Tiergruppen, wie z.b. Fische und Gliederfüßer gilt, dass sie in dunklen Höhlen oder der Tiefsee weiße Arten bilden, da es hier überflüssig wäre, Farbstoffe einzulagern. Allerdings ist mir nicht bekannt, ob es auch innerhalb einer Art solche Farbunterschiede gibt.

Grüße

Karana

P.S.: Die „Krankheiten“ die bei unseren Haustieren für Färbung sorgen, gibt es auch beim Menschen, neben dem bekannten Albinismus weitere Formen. Die meisten bringen leider auch andere Störungen mit sich.
In einer Biovorlesung hatten wir mal das Beispiel einer Chromosomen-Störung, die bei Farbmäusen einen weißen Fleck auf der Stirn verursacht, diese Störung bei einem Kleinkind verursacht eine schwere Behinderung

Hallo Karana,

Für andere Tiergruppen, wie z.b. Fische und Gliederfüßer gilt,
dass sie in dunklen Höhlen oder der Tiefsee weiße Arten
bilden, da es hier überflüssig wäre, Farbstoffe einzulagern.
Allerdings ist mir nicht bekannt, ob es auch innerhalb einer
Art solche Farbunterschiede gibt.

Tiere, bei denen mehrere Färbungen innerhalb der selben Art anzutreffen sind:

In diesen Fällen ist die Farbvariante mit keiner Behinderung oder einem sonstigen Nachteil verbunden.

Viele Grüße,
Nina

Hallo,

Der Mensch hat sich durch seine Ausbreitung im Laufe der Zeit
durch eine mehr oder weniger ausgeprägte Pigmentierung an die
unterschiedliche Sonneneinstrahlung anpassen müssen.

Ja, das geht sogar innerhalb weniger Generationen.

Das beantwortet alles aber leider nicht die grundlegende
Frage, weshalb der Mensch sein Fell verloren hat.

Naja, die letzte Begründung für evolutionäre Vorgänge wird es nicht geben,
aber zunächst kann man feststellen, dass auch der Mensch sich offenbar
in heißen Klimazonen entwickelt hat und somit nicht zwingend ein Fell
brauchte.
Als er aber angefangen hat, die weltweit zu verbreiten, hatte er schon
kaum noch Fell und hat dies bei Bedarf durch Bekleidung kompensiert.

In heißem Klima soll es aber sogar ein Vorteil zu sein, kein Fell zu haben.
Der Mensch als Jäger kann ohne Fell länger und ausdauernder laufen, als
Tiere mit Fell, die zwar auf kurzen Strecken viel schneller sind, aber
auf längeren Strecken einfach wegen dem Fall überhitzen und dann einem
Kreislaufkollaps erliegen.
Bei der Hetzjagd ist nackt sein also vorteilhaft.
Gruß Uwi

Hallo Uwi,

zum Verlieren des Fells gibt es auch andere Thesen (nicht von mir; Quelle kann ich jetzt aber nicht direkt liefern):

  • Möglichst wenig Fell zu haben macht es bestimmten Parasiten schwerer (wobei es andere natürlich leichter haben…)

  • Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass es Frühmenschen gab, die überwiegend im flachen bis brusthohen Wasser auf die Jagd nach Fischen gingen bzw. dort Muscheln und Krebse gesammelt haben. Weniger Haare bieten weniger Strömungswiderstand, man kann sich rascher fortbewegen, bleibt in ufernahem Gestrüpp nicht mehr hängen…
    Pitschnasse Haare halten den Körper desweiteren länger (unangenehm) kühl, während man viel schneller warm ist, wenn man wenig Haare besitzt, sich abtropfen lassen (oder sich abtrocknen) kann und man sich danach mit Fellen, Heu o.ä., vielleicht schon am Feuer oder schlichtweg aneinander wärmt.

Viele Grüße,
Nina