Warum bitten wir im (katholischen) Gottesdienst und bei der Begräbnisfeier um die „ewige Ruhe“ für die Verstobenen. Warum heißt es nicht „Der Herr schenke ihm/ihr das ewige Leben“? Passt „ewige Ruhe“ überhaupt in den katholischen Glauben?
LG
Warum bitten wir im (katholischen) Gottesdienst und bei der Begräbnisfeier um die „ewige Ruhe“ für die Verstobenen. Warum heißt es nicht „Der Herr schenke ihm/ihr das ewige Leben“? Passt „ewige Ruhe“ überhaupt in den katholischen Glauben?
LG
Moin…
Meines Wissens stellt die bitte nach ewiger Ruhe das Gegenstückt zu Fegefeuer und Hölle dar, wo man nach dem Glauben keine Ruhe sonder ewige Qual und Pein findet. Das ewige Leben erhält man glaub ich so oder so, nur WO man es verbringt ist angeblich Gottes Entscheidung und hängt von der Anzahl der Sünden ab…
Korrigiert mich falls ich mich irre… 
Hallo, AngulaJuan!
Warum bitten wir im (katholischen) Gottesdienst und bei der
Begräbnisfeier um die „ewige Ruhe“ für die Verstobenen.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich diese Bitte auf die letzte Ruhestätte des Verstorbenen bezieht, auf den Platz, an dem er beerdigt wird. Er möge DORT auf ewig ruhen, also liegen dürfen. Die Nutzung der Grabstellen auf deutschen Friedhöfen ist befristet, kann aber auf Antrag verlängert werden. Ob das allerdings theoretisch „auf ewig“ möglich ist, weiß ich nicht.
Beste Grüße
Elli
In der Bibel gibt es keinen Hinweis auf ein Fegefeuer. Fegefeuer ist eine (Ablasshandel der kath. Kirche) Erfindung der kath. Kirche um Menschen abzuzocken.
lg Fritz (Bruder von Felix)
Is mir bekannt, wollte es nur der vollständigkeit halber mit erwähnt haben, immerhin hat das Fegefeuer der Kirche unsummen von Geld eingebracht, deswegen… 
Das derzeitige „System“ Kath. Kirche basiert auf Betrug, Raub und Massenmord über Jahrhunderte. Allseits bekannt, ein effektives Unternehmen halt.
Aber, wer ist wohl blöd genug einen selbst geschaffenen Gott anzubeten?
lg Felix
Eine gute Frage, aber ist nicht jeder Gott zum Zweck der Beherrschung der Gäubigen selbst geschaffen, auch wenn das schon Jahrhunderte bist Jahrtausende zurückliegt?
Es gibt da ein bitterbösen Song von der EAV, der sich damit auseinandersetzt, hier is der link…
http://www.youtube.com/watch?v=EA7Xk-OJ0vE
Ein sehr treffender Text, wie ich finde.
Gruß, der Nemrod
Wir sollten eine Religion gründen Nemrod. Deppiger als die vorhandenen Religionen können wir uns auch nicht verhalten.
lg Fritz
Hi Fritz,
Wir sollten eine Religion gründen Nemrod. Deppiger als die
vorhandenen Religionen können wir uns auch nicht verhalten.
Wenn schon Deppig, dann diese
http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegendes_Spaghettimon…
Bezgl. der Glaubwürdigkeit steht diese den anderen Religionen in nichts nach.
Viele Grüße Markus
Ewige Ruhe und ewiges Licht
Hi Elli,
Ich könnte mir vorstellen, dass sich diese Bitte auf die letzte Ruhestätte des Verstorbenen bezieht, auf den Platz, an dem er beerdigt wird.
Genau das ist gemeint.
Der Requiem-Text lautet ja:
„Gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen.“
Ich weiß nicht, wann diese Formel aufgekommen ist. Sie wurde jedenfalls in der Begräbniszeremonie des Mittelalters üblich, ebenso wie das „R.I.P“ (requiescat in pace, „Er möge ruhen in Frieden“).
Die Auffassung, daß der Tote im Grabe ruht bis zur leiblichen Auferstehung, haben die Christen aus dem Judentum übernommen. Einige jüdische Strömungen (aber nicht alle) haben und hatten ja die Auferstehung in ihrem Glaubensinhalten. Die Pharisäer z.B. ebenfalls. Und dies geht bis auf die Reden der großen Propheten zurück.
Der johanneische Begriff „ewiges Leben“ hatte ja im Judentum Vorläufer. Jesaja 60, 19.20:
„Nicht mehr wird dir die Sonne das Licht des Tages sein, und der Aufgang des Mondes dir die Nacht erleuchten, sondern JHWH wir dir ewiges Licht sein und der Gott dein Glanz. Die Sonne wird dir nicht mehr untergehen und der Mond dir nicht mehr abnehmen. JHWH wird dir ewiges Licht sein, und die Tage deiner Trauer werden erfüllt sein.“
Nebenbei bemerkt ein wunderschöner Text. Und von der Personhaftigkeit des hier angesprochene Gottes abgesehen, ist es derselbe Gedanke wie ca. 400 Jahre später das Reich der Ideen bei Sokrates und Platon.
Zudem kommt noch die Auffassung, daß der Tote sich in einem Schlaf befindet. Das manifestiert sich z.B. im Psalm 4.9:
„Ich lege mich nieder und schlafe in Frieden, denn du, JHWH, allein gibst mir Wohnstatt in Hoffnung“.
Daher kommt die (im Judentum besonders streng befolgte) Auffassung, daß die Totenruhe nicht gestört werden dürfe, die Gräber also nicht gestört oder verlagert werden dürfen.
Die Metapher „Tot=Schlaf“ zeigt sich im Joh.-Ev. als man Jesus berichtete, sein Freund Lazarus sei krank. Joh. 11.11:
„Lazaros, unser Freund, schläft, aber ich breche zu ihm auf, damit ich ihn aufwecke.“
Und dann 11.13:
„Gesprochen hatte Jesus aber über seinen Tod. Jene aber glaubten, daß er vom Schlaf rede“
Gerade im Mittelalter wurde die Metapher, den leiblichen Tot als Schlaf zu deuten, wieder deutlich aufgegriffen und sie hat sich ja bis heute auch so erhalten.
In diesem Zusammenhang ist auch Hegel nicht zu vergessen. Am Ende der Naturphilosphie schreibt er:
„Der Schlaf der Natur ist das Erwachen des Geistes“
und dasselbe in einer anderen Fassung:
„Der Tod der Natur ist die Auferstehung des Geistes“
Gruß
Metapher
Hallo,
Ich könnte mir vorstellen, dass sich diese Bitte auf die letzte Ruhestätte des Verstorbenen bezieht, auf den Platz, an dem er beerdigt wird.
Genau das ist gemeint.
Genau dies kann nicht gemeinst sein.
Deswegen:
Der Requiem-Text lautet ja:
„Gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen.“
Wir ruhen ja nicht ewig an dem Platz und auch bei einer Seebestattung
mit verstreuter Asche würde dieser Text verwendet, ohne „Platz“.
Bei jeder Verbrennung fehlt überhaupt ein „Platz“.
Und wie oft wurden Gebeine von Verstorbenen („Heiligen“) umgebebettet.
Und die vielen Knochen von Heiligen welche als Reliquien in alle
Welt verstreut sind.
Ich weiß nicht, wann diese Formel aufgekommen ist. Sie wurde
jedenfalls in der Begräbniszeremonie des Mittelalters üblich,
ebenso wie das „R.I.P“ (requiescat in pace, „Er möge
ruhen in Frieden“).
Genau in der Bedeutung des letzteren macht es Sinn.
Frieden bedeutet hier Frieden mit Gott, wie es immer christliches
Verständnis war - also „in Frieden“ mit Gott.
Daran ändern auch Textes der Evangelien,bei Sokrates oder Platon
oder Hegel nichts oder im Verständnis des Judentums.
Gruß VIKTOR
profane Antwort
Hallo Elli,
Die Nutzung der Grabstellen auf deutschen Friedhöfen ist befristet, kann aber auf Antrag verlängert werden. Ob das allerdings theoretisch „auf ewig“ möglich ist, weiß ich nicht.
dazu ein interessanter Artikel aus der aktuellen Ausgabe 2-2009 von „Friedhof & Denkmal“, Ewigkeitsgräber - Handhabung im Friedhofsbetrieb , online abrufbar hier: http://www.ikh.biz/86/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=11&tx_…
Viele Grüße
Diana
Ewige Ruhe finden an Christus Gläubige, wenn Gott sie zum ewigen Leben neu geboren hat (Joh. 3,3)und sie dadurch in die ewige Ruhe noch während ihrer Lebenszeit eingegangen sind. Sie sind dann Kinder Gottes in Ewigkeit (= der Ruhe Gottes teilhaftig geworden).
Grüße
Olaf Bellstedt
Ideen der Geistesgeschichte
Hi,
Genau dies kann nicht gemeinst sein.
ich habe hier zu der vom UP aufgeworfenen und von Elli richtig beantworteten Frage eines christlichen Begräbnisrituals ein paar religionshistorische Eckpunkte aufgezeigt, in denen die Herkunft desselben aus jüdischen Riten, Auffassungen und vor allem Texten erhellt.
Wenn du an diesem historischen Abriß etwas zu ergänzen hast, dann bist du laut Brettkonzeption dazu herzlich eingeladen.
Daran ändern auch Textes der Evangelien,bei Sokrates oder Platon oder Hegel nichts oder im Verständnis des Judentums.
Ich habe aufgezeigt, wie sich der gleiche Gedanke
Nach einem solchen geistesgeschichtlichen Rundblick war ursprüngöich nicht gefragt, aber sooft ich das hier in 9 Jahren tat, habe ich noch nicht erfahren, daß das jemandem geschadet hat.
Metapher
Hallo,
Genau dies kann nicht gemeint sein.
Wenn du an diesem historischen Abriß etwas zu ergänzen hast,
…
Nach einem solchen geistesgeschichtlichen Rundblick war
ursprüngöich nicht gefragt, aber sooft ich das hier in 9
Jahren tat, habe ich noch nicht erfahren, daß das jemandem
geschadet hat.
ich habe hier eine inhaltliche Fragestellung erkannt und darauf
geantwortet.Und diese Antwort ist richtig.
Ich verstehe hier den Grund Deiner Gegenhaltung nicht.
Gruß VIKTOR