Liebe Fotoelfe,
ein 35-70mm Zoom ist ein Objektiv für (fast) jedes Motiv.
Bei 35mm ist der Weitwinkeleffekt schon deutlich ausgeprägt, aber er ist nicht so stark, daß unnatürlich wirkende Verzerrungen auftreten. Der Raum wirkt tiefer als bei den längeren Brennweiten und Du hast einen relativ großen Schärfentiefenbreich, bei Landschaften und Architektur eine ideale Einstellung.
Die Telewirkung ist bei 70 mm sichtbar aber noch nicht übertrieben stark, deshalb sind die Probleme, die beim Tele oft auftreten (geringe Tiefenschärfe, Gefahr des Verwackelns) auch nicht übermäßig ausgeprägt. Für Porträts ist die Brennweite perfekt. Der Raum wird etwas gestaucht, das Gesicht wirkt dann lebensecht,und sehr direkt.
Nimm mal das Weitwinkel probeweise für ein Porträt.
Du mußt dann näher ran an das Modell, das Gesicht wird verzerrt. Das gibt ganz schnell eine Kartoffelnase.
Die Lichtstärke 3,5 (beim WW) bis 4,5 (beim Tele) ist nicht berauschend, aber doch ganz brauchbar. Wie so oft in der Fotografie sind das Bruchzahlen, bei 1:3,5 ist die Blende weiter auf, als bei 1:4,5. Also : je kleiner diese Zahl, desto lichtstärker (und teurer) ist das Objektv.
Ich habe mit einem ExaktaVP noch nicht fotografiert. Vermute aber, daß Du bei Nahaufnahmen relaiv schnell an Grenzen kommst. Aber es gibt für nicht allzuviel Geld Vorsatzlinsen, die zumindest den Makrobereich abdecken.
Alles in allem ein sehr brauchbares Objektiv, gerade für
Jemanden, der sich in diesen Bereich einarbeiten möchte.
Ich kaufe für alle meine Objektive einen UV-Filter. Der kann immer auf dem Objektiv bleiben, er nimmt kein Licht weg und verändert die Farben höchstens im Hochgebirge oder an der See, zum Besseren. Der große Vorteil dabei: er schützt das Objektiv. Ein Kratzer auf der Linse, das ist schnell passiert, dann kann man das Objektiv wegwerfen. Hat der UV Filter ne Macke ist das kein großer Verlust.
Für die Architekturaufnahmen sind ein Stativ und ein Drahtauslöser wichtiges Zubehör.
Und für die Landschaft empfehle ich Gummistiefel.
Wenn Du das alles nachlesen möchtest, empfehle ich ein vor ca 50 Jahren erschienenes Lehrbuch. Total veraltet ,
das Wort "digital"kommt nicht vor, die Aufmachung ist spartanisch, aber Du bekommst nirgendwo anschaulicher die Grundlagen der Fotografie erklärt, als in den Lehrbüchern von Andreas Feininger.
Was ist Blende, wie hängt sie zusammen mit der Zeit, der Filmempfindlichkeit, der Lichtstärke,…??? usw.
Was ich besonders an ihm schätze: er macht deutlich, daß die Technik kein Selbstzweck sein sollte, und er vermittelt was ein Bild gut macht, oder sogar zum Kunstwerk
Viel Spass beim analogen Fotografieren
Walter