Hallo, Eva!
Antonym zu
„Exil“,
im selben Zusammenhang jetzt eine andere
(wahrscheinlich bescheuerte) Frage:
Exil:ex… ”aus, heraus“ und solus ”allein, einsam, verlassen“
(wissen.de)
Das stimmt nicht. Exilium ist abgeleitet von ex-silire (aus ex-salire)
heraus/hervorspringen.
Wenn man jetzt nicht ins Ex-il geht, sondern sich in eine Art
Grauzone im eigenen Land zurückzieht (fragt nicht …), würde
sprachwissenschaftlich (durch Vokalverschiebung oder wie das
heißt
:-/)aus In-solus auch Insil oder bekäme man Insol, bzw.
Insel?
Das ist zu schön, um wahr zu sein.
Die Etymologie von insula/Insel:
Entweder kommt es von einem zu erschließenden en salo = griech. en ali oysa (im Salzmeer befindlich) [wie Georges vorschlägt],
oder es hat einen Zusammenhang mit dem griech. Wort für Insel: nesos, und das kommt von neo ich schwimme, und die Tatsache, dass nesos trotz der maskuklinen Endung ein Femininum ist, zeigt, dass man das Femininum ge/Erde dazudenken muss: „Schwimmland“.
Es gibt zwar insilire als Pendant zu exsilire, wird aber fast nur von Dichtern und Späten gebraucht.
Zu exsilium gibt es kein solches Antonym (etwa: insilium). Das zeigt, dass sich die Bedeutung Verbannung/Exil/Ausland in der Weise verfestigt hat, dass man nur vom Inland, von der Heimat aus dachte.
Dazu passt sehr gut, dass exsilium schon im Althochdeutschen mit elilenti (Ausland,Elend) übersetzt wurde. Die Fremde, das Ausland war das „Elend“.
Du kannst das am besten sehen an der Übersetzung eines alten lateinischen Gebetes: … post hoc exilium nobis ostende - nach diesem Elende zeige uns … Gemeint ist damit aber, dass der Christ auf Erden eigentlich keine Heimat hat. In der alten Übersetzung ist das nicht mehr verständlich.
Schönen Gruß!
Hannes