Existenzgründung

Hallo liebe wer-weiss-was Mitglieder, ich wohne seit 12 Monaten in Berlin.
Ich würde mich gerne selbstständig machen als Webprogrammierer für kleine bis mittlere Online Shops.

Dazu bräuchte ich eigentl. nur Ausstatung im Wert von ca. 1000€.

„Kunden“ hätte ich auch schon, sowie eigene Homepage ist gerade in mache.

Jetzt frage ich mich ich habe die letzten 12 Monate gut verdient als Angestellter, habe/bin gekündigt worden :wink:

Weiß jemand was für Hilfe ich hier vom Amt beantragen kann? Es ist ernst gemeint, ich glaube auch das bei meiner Qualifikation das mit dem „Freelancing“ hinhaut.

Natürlich habe ich dazu schon gegooglet und etwas von bis zu 15.000€ gelesen. Das der Bearbeiter aber immer öfter dagegen entscheidet und hier mehr Mittel hat bis hin zum „Gesundheitscheck“.

Hat sich jemand kürzlich in Berlin selbsständig gemacht und Geld bzw. die Anfangszuschuss oder dergleichen bekommen??

Beste Grüße
odimuc

Hallo,

ich will gerne versuchen, Ihre Anfrage zu beantworten, auch wenn ich Ihre Beschreibung nicht ganz verstehe.

„Habe/bin gekündigt worden…“ Was denn nun?

Wenn Ihnen gekündigt wurde, erhalten Sie doch wahrscheinlich Alg I.

Wenn SIE selbst gekündigt haben, erhalten Sie zunächst eine Sperre und erhalten keine Leistungen bzw. so lange keine Leistungen, bis eine etwaige Abfindung aufgebraucht ist.

Ob es für Berlin andere „Zuschüsse“ gibt als im übrigen Bundesgebiet entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe aber noch nie davon gehört, dass der Gründungszuschuss vom jeweiligen Bundesland abhängig ist.

Und der Gründungszuschuss, den Sie erhalten können, wenn Sie Bezieher von Alg I sind, beträgt 5.000 Euro!!! (Ganz sicher keine 15.000!)

Wenn Sie Bezieher von Alg II sind, heisst der Gründungszuschuss „Einstiegsgeld“ und ist eine Ermessensleistung Ihres PAP.

Sie können sich auf der Seite des Bundeswirtschaftsministeriums informieren, dort sind die Zuschüsse der KfW beschrieben.

Zusätzlich können Sie im Jahr nach der Gründung das Gründercoaching Deutschland in Anspruch nehmen. Dies hat einen Wert von 4.000 Euro und wird ebenfalls von der KfW bezuschusst.
Ziel ist, den neuen Gründern im ersten Betriebsjahr mit Coaching-Tipps und Hilfen zur Professionalisierung unter die Arme zu greifen.
Dies halte ich persönlich für ausserordentlich wichtig! Egal, in welcher Branche! Die meisten Gründer überschätzen Ihre Fähigkeiten und sehen nur „das schnelle Geld“ als Selbständiger.

Voraussetzung für die erfolgreiche Beantragung der Zuschüsse und alle weiteren Schritte in die Selbständigkeit ist in jedem Fall ein wasserdichter Businessplan (den man vielerorts bei den IHKs erstellen kann, in Kursen und Seminaren), ein verbindliches und professionelles Auftreten und vor allem klare Aussagen und kein „wolkiges“ Schwafeln. Wenn die Berater der Arbeitsagentur oder auch der Jobcenter merken, dass Sie sich nur aus der „Notlage“ der Arbeitslosigkeit heraus selbständig machen wollen, aber weiter keinen Plan haben, werden die Ihr Vorhaben ablehnen - und dies nicht mal unbedingt aus Bosheit oder zu Unrecht. Warum sollten die etwas genehmigen, was mit Sicherheit keinen Erfolg haben wird?
Von angeblichen Schikanen wie „Gesundheitschecks“ habe ich noch nie gehört und kann nur davon abraten, auf das Gerede von „Kumpels“ zu hören oder den Foren im Internet zu glauben. Da ist einfach zu viel Blödsinn dabei.

Eine weitere Möglichkeit ist auch noch, sich zunächst nebenberuflich selbständig zu machen, also als abhängig Beschäftigter in Teilzeit zu arbeiten und sich nebenher sein eigenes Unternehmen aufzubauen. Und dies funktioniert auch bei Freelance-Geschichten, es erfordert nur ein noch besseres Zeit- und Projektmanagement als die volle Selbständigkeit. Und man braucht natürlich Power und jede Menge Durchhaltewillen und „Standing“, um die doppelte Arbeitsbelastung stemmen zu können. Bei dieser Herangehensweise zeigt sich oft sehr schnell, wer doch keine Lust hat, wirklich selbständig zu sein… :wink:

Zusammenfassung:

  1. Info über Seite des Bundeswirtschaftsministeriums
  2. Info über IHKs oder auch sog. „Gründerbüros“ der Stadt
  3. Businessplan erstellen
  4. Vorsprache bei der Arbeitsagentur oder beim Jobcenter

Viel Erfolg!
MfG,
M. R.

Hallo odimuc,

wie das in aktuell Berlin ist weiß ich leider nicht.
Als ich mich vor 10 Jahren selbständig gemacht habe, musste man zuvor arbeitslos gemeldet sein, um eine Unterstützung zu bekommen.
Günstige Kredite gibt’s eventuell von der KfW (auf der Homepage nachschauen).

Viel Erfolg!
Sonja

Moin

Wie die erste Antwort ist Gold Wert und trifft den Nagel auf den Kopf.
Ich bin seit 4 Jahren Nebenselbstständig und kann dir sagen… Das kostet kraft, sehr viel kraft…

Vor allem in der Webbranche ist es schwierig. Es gibt zu viele Studenten die nebenbei ne Seite erstellen, für weniger Geld … Und sag nicht, du bist besser … Heut zu Tage zählt das Geld bei Kleinbetrieben etc. Gut es gibt ja noch die mittleren und großen.

Die achten mehr auf Design und Qualität,aber kann’s du das liefern. Wahrscheinlich ja, aber wie gut ist es wirklich und kannst du mit Referenzen beweisen?

Aus rechtlichen Gründen darfst du nicht die Referenzen deines Arbeitgebers nennen.

Hast du schon mal über die Kosten die nebenbei laufen gedacht?
Von Versicherungen, Steuern etc. … Glaub mir, dass ist nicht wenig :smile:

Apropo Steuern. Viele Kunden erwarten eine Rechnung ohne die Kleingewerbetreibende Regelung. Auch das kostet … Beantragen und alle Quartal die Erklärung einreichen :wink:

Es kommen noch viel mehr Faktoren zusammen :wink:

Z.b Rechtsform Einzel? UG? Ltd.?

Gruß ivan

P.s. Auch heute gilt, erst Arbeitslosen Meldung und dann kriegste erst ein Termin zur Besprechung … Wurde mir letztes Jahr aufs Auge gedrückt.

Achja und wenn du noch weiter suchst, informier dich auf www.kfw.de oder bei deiner Bank des Vertrauens z.B Ing-DiBa oder bei einem unabhängigen Makler.

Der kann die auch was zu Versicherungen sagen etc.

Google -> KfW-Darlehen / Finanzierung -> www.ggfinanz.de

s gibt eine Reihe von Fördermitteln gerade zum Thema Existenzgründung und Wachstum. Also in der Phase vor der Gründung und nach der Gründung. Wichtig hierbei ist es, die Fördermittel rechtzeitig zu beantragen - sich also vorab genug Zeit nehmen und informieren. Denn der Beantragungszeitraum für die Mittel benötigt seine Zeit.
Sehr häufig muss vorher noch ein aussagefähiger Businessplan erstellt werden. Mehr Infos gibt es unter:
http://www.foerdermittel-bayern.de

Hier bekommt man erstmal eine kostenfreie Beratung um eine Förderfähigkeit feststellen zu lassen. Dies gilt auch für Berlin.