Hallo Edgar2002,
Ein Bekannter von mir (zurzeit arbeitslos) träumt jetzt von
Selbständigkeit in der Versicherungsbranche, obwohl er gar
keine Erfahrung hat.
Da könnte die Vermutung naheliegen, dass er aufgrund seines mangelhaften Kenntnisstands von z.T. falschen Voraussetzungen ausgeht.
Er hat sich beworben bei der
D.A.S.-Versicherung für die Betreuung von Rechtsschutzkunden.
Na, zumindest kein Strukki-Laden. Mir zumindest ist nichts darüber bekannt, dass die D.A.S. einer der schlimmeren Leute-Abzocker wäre.
Das war eigentlich keine echte Bewerbung. Er hat auf eine
Zeitungsannonce einfach angerufen und wurde kurz informiert.
In nächter Zeit soll der Bezirksleiter mit ihm wegen
Einzelheiten einen Termin vereinbaren. Er würde Schulungen,
Unterstützung, Kundenstamm etc. bekommen!?
Und soll als Branchenneuling gleich in der Selbständigkeit starten? DAS würde mich nun dann doch wieder misstrauisch machen.
Das Versicherungsgeschäft ist fast allen Bereichen in den letzten Jahren deutlich komplizierter geworden als es einmal war. Selbst „alte Hasen“ müssen tierisch aufpassen, um fachlich auf der Höhe der Zeit zu bleiben.
Die Informationsvielfalt, die ein Neuling da zu bewältigen hat, ist bei weitem zu groß, als dass man das in einigen Schulungen schnell mal abfrühstücken könnte, um nach wenigen Tagen dann schon seriös sein Geld verdienen zu können.
Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Gesellschaft einem absoluten Einsteiger die selbständige Verantwortung für die Betreuung eines Kundenstamms überträgt, der andererseits so groß ist, dass die Bestandsprovision zumindest die Kosten deckt.
Ein Gasinstallateur lässt seinen Lehrling auch nicht in der ersten Woche schon an der Hauptleitung rumwerkeln.
Es gilt also genau zu prüfen und hinter die Kulissen zu schauen, ob das Angebot des Bezirksleiters seriös ist.
Allzu gerne werden da auch schon mal die Blickwinkel bewußt verschoben.
Wenn jemand zum Beispiel sagt: „Bei uns haben Sie komplett freie Zeiteinteilung; da fragt keiner, was Sie Mittwoch Nachmittag machen. Und Sie erhalten selbstverständlich für jeden Ihrer Abschlüsse Provision.“, dann scheint die Botschaft auf den ersten Blick zu lauten: „Wenig arbeiten und ´ne Menge verdienen.“
In der Realität ist das Gegenteil der Fall, wenn man seriös ein ordentliches Einkommen haben will.
Diejenigen, die in der Branche schnell viel Geld verdienen, sind entweder die schlimmsten Abzocker oder genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen sind.
Ich bin in solchen Sachen leider allgemein sehr mißtrauisch.
Sicherlich nicht immer zu Unrecht…
Ich denke, er wird nur für ein paar neue Kunden aus seinem
Bekanntenkreis einfach ausgenutzt!
Das ist eher der Stil der Strukkis.
Ich zweifle sehr an der
Seriosität dieses Geschäfts. Ich weiss, in der Branche kann
man sehr schnell Geld verdienen, wenn man gut und kompetent
ist.
Das mit dem „schnell“ habe ich ja schon in Zweifel gezogen.
Pauschal kann man schlecht eine Aussage treffen, aber ich
habe irgendwie ein seltsames Gefühl…Hat jemand vielleicht
Erfahrungen mit dem Unternehmen oder mit der Geschäftsidee?
Auf keinen Fall nur mit der D.A.S. sprechen. Ruhig auch mal über´n Zaun schauen, was andere so bieten.
Und wenn es wirklich unbedingt gleich in die Selbständigkeit gehen soll, kann ein Gespräch mit dem BVK (Bundesverband der Versicherungskaufleute) sicherlich nicht schaden. Die prüfen übrigens für ihre Mitglieder sogar die Seriösität und wirtschaftliche Tragfähigkeit von Bestandsangeboten.
Viele Grüße
Loroth